Richard Laymon

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    Richard Laymon - Night Show



    Linda wird zu Beginn der Handlung Opfer eines üblen Pranks. Tony und zwei seiner Freunde entführen sie und bringen sie in ein leerstehendes, stadtbekanntes Spukhaus, lassen sie gefesselt dort zurück. Als sie sich gerade befreien konnte, kehrt Tony als maskierter "Killer" in das Haus zurück und möchte ihr einen noch größeren Schrecken einjagen, was dazu führt, dass sie während ihrer Flucht panisch vor ein Auto rennt und kurzzeitig im Koma liegt.

    Tony versucht daraufhin sein Glück in Hollywood. Er ist ein riesiger Fan der Horrorfilmkultur, speziell der Stars in den Spezialeffekten, und quartiert sich dort ein, um seine größten Ikonen zu treffen. Er wird auf Dani Larrson aufmerksam, die "Queen of Horror", die er zu stalken anfängt. Durch anfangs noch halbwegs harmlose Pranks in Kombination mit geschicktem Ausnutzen ihrere Schwächen und vielen Lügen erschleicht er sich ihre Aufmerksamkeit und letzten Endes eine Art Praktikum bei ihr und ihrem Assistenten Jack, mit dem sie vor kurzem eine Beziehung angefangen hat. Derweil treibt er seine Pranks immer weiter und will sich einen Ruf als der "Chill Master" erarbeiten, um seine eigene Karriere in Hollywood in die Wege zu leiten.

    Während Tonys Stalking immer gefährlicher wird, nimmt Linda, die sich in der Zwischenzeit wieder erholt hat, die Verfolgung auf. Sie startet einen Rachefeldzug und möchte Tony und seine Freunde aus dem Weg räumen.

    Auch in diesem recht frühen Werk von Laymon von 1984 sind sowohl seine Stärken als auch seine Schwächen schon erkennbar.

    Die Stärken: Es ist teilweise sauspannend und packend geschrieben, liest sich super schnell vom Stapel und macht großen Spaß.

    Die große Schwäche: Es kommen immer wieder Aktionen der Figuren vor, die so himmelschreiend blöd sind, dass man sich nur an den Kopf packen möchte. Natürlich gehe ich im knappen Bikini in den Pool im Garten alleine schwimmen, nachdem ich herausgefunden habe, dass es ein Sker auf mich abgesehen hat, der schon mehrfach auf meinem Gelände und sogar in meinem Haus war, mich nonstop beobachtet und verfolgt und der immer gefährlicher wird. Natürlich gehe ich dann noch mit ihm ins Kino, nachdem er sich ein weiteres Mal Zugang verschafft und mich angelogen hat. :lol: :D

    Man darf nicht viel darüber nachdenken, dann macht das Buch Spaß. Auch, weil viele reale Namen, viele echte Horrorfilmgrößen genannt werden. Es ist wirklich sehr kurzweilig und unterhaltsam und mehr als ungefähr vier Stunden dürfte ich auch nicht gebraucht haben, das war ganz bequem am Samstag und Sonntag in nicht mal ganz zwei Kindesmittagsschlafphasen durchgelesen.


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      :D

      Das erinnert mich an die gute alte Zeit der Kühlschrankbilder.


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            Richard Laymon - Dark Mountain

            Der Roman wurde 1992 veröffentlicht, ursprünglich noch unter dem Pseudonym Richard Kelly. Kommt also fast genau aus der zeitlichen Mitte von Laymons Werk.

            Zwei Familien aus dem Großraum LA unternehmen einen mehrtägigen Wanderausflug in die Berge. Doch noch bevor sie ihr eigentliches Ziel erreichen, treffen sie auf zwei sehr unangenehme Gestalten, eine Mutter namens Ettie, die eine in der Abgeschiedenheit lebende Hexe zu sein scheint, sowie ihren Sohn, einen noch durchgedrehteren Psychopaten. Wer Laymons Werk nicht so viel abgewinnen kann, der kann an dieser Stelle schon aufhören zu lesen. :D

            Sagen wir mal, der Mutter ist die Impulsivität ihres Sohnes bewusst - man kann schon in der Einleitung lesen, wie er zwei Camperinnen überfallen, vergewaltigt und ermordet hat. Nun möchte die beiden Familien auch besuchen und seine Mutter kann ihn davon nur kurzzeitig abhalten. Es kommt, wie es kommen muss. Wundersamerweise überstehen alle Camper die unerwartete Konfrontation - fast unverletzt, aber nicht unvergewaltigt. Sie schaffen es, den Psychopaten mit einer Machete zu erledigen und begeben sich sofort auf die Flucht, während seine Mutter ihnen einen Fluch hinterherbrüllt.

            Zurück in der Zivilisation haben die Camper nicht lange Zeit, ihre seelischen Wunden zu lecken, denn der Fluch, über den erst noch alle lachten, scheint sich als tatsächliche Bedrohung herauszustellen. Es häufen sich die Unfälle und anderen gefährlichen Ereignisse. Dabei wird es von Mal zu Mal schlimmer. Erst sind es nur Ausrutscher unter der Dusche oder Krämpfe im Swimming Pool. Dann werden die Insassen eines Autos durch manipulierte Reifen von ihrem Date weggelockt - auf der Suche nach Hilfe landen sie in dem Haus eines Irren. Andere haben plötzlich bewaffnete Flüchtige in ihrem Garten, die auf ihrer Flucht vor der Polizei wild um sich schießen.
            Als sich schließlich nur noch vier Personen in handlungsfähiger Verfassung befinden und der Rest entweder tot oder verletzt ist, beschließen diese vier, noch einmal zur Hexe aufzubrechen und den Fluch durch ihren Tod zu beenden.

            Für einen Laymon braucht dieser Roman ziemlich lange, um mal in die Gänge zu kommen. Und für einen Laymon sind die Figuren erstaunlich "normale" Leute, die fast bodenständig agieren. Zumindest am Anfang. Das kam mir erst seltsam vor. Dann wechselt es qualitativ später jedoch immer mal wieder hin und her zwischen Vernunft und "ich schau mir diese nackte Leiche mal aus der Nähe an und bekomme eine Erektion". Wippende Brüste: Check. Natürlich am Start.

            Fazit: Durchwachsener Laymon, ich habe schon weit bessere, allerdings auch weit schlechtere Bücher von ihm gelesen.


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              Richard Laymon - Body Rides

              2008 habe ich das schon mal auf Papier gelesen, aber mein Exemplar hatte einen Druckfehler: Die Seiten 379 bis 410 fehlten einfach, statt ihnen waren die Seiten 123 bis 154 noch ein zweites Mal im Buch abgedruckt. Das wollte ich deswegen immer nochmal komplett lesen. Gesagt, getan.

              Ich gehe mal etwas ausführlicher auf die Handlung ein, da es hier vermutlich sowieso niemand außer mir jemals lesen wird. :D
              Die Story kann das letzte hier besprochene Buch locker in den Schatten stellen.

              Die Hauptfigur heißt Neal. Auf dem abendlichen Weg durch L.A. zur Videothek nimmt er durch das offene Autofenster einen Hilferuf wahr und kann einer Frau in Not das Leben retten. Diese Frau - Elise - wurde entführt und an einen abgelegenen Baum gefesselt. Der Entführer will sich gerade mit einer Zange an ihren Nippeln zu schaffen machen. Glücklicherweise hat Neal eine illegale Waffe in der Mittelkonsole - über deren Daseinsberechtigung er lange innerlich vor sich hin philosophiert. Er verpasst dem Entführer/Folterknecht damit drei Schusswunden und befreit Elise aus ihrer Lage. Sie halten den Täter für tot und entschließen sich - nach langer Abwägung von pro und contra Argumenten - dagegen, die Polizei einzuschalten. Sie bedecken die Leiche mit etwas Gestrüpp und Neal bringt Elise erstmal nach Hause.

              Nach ein paar Drinks und etwas Entspannung überreicht sie ihm ein Dankeschön für seinen Einsatz als Lebensretter. Es handelt sich um einen goldenen Armreif, der über eine spezielle Superkraft verfügt. Wer ihn trägt und ihn küsst, kann damit seinen Körper verlassen und einen beliebigen anderen Körper als "Gast" besuchen. Derjenige sieht, hört und fühlt alles, was der Wirtskörper erlebt, ohne dass dieser etwas davon mitbekommt, er/sie kann aber keinerlei Einfluss auf den besuchten Körper nehmen. Das ist der titelgebende "body ride".

              Neal verabschiedet sich nach einem kurzen Testritt in Elises Körper erstmal und fährt heim. Auf dem Weg plagen ihn jedoch schon die Zweifel, ob der Täter wirklich tot ist oder möglicherweise doch noch lebt. Er fährt also nochmal einen kurzen Umweg zum Tatort und muss erschreckt feststellen, dass die Leiche nicht mehr aufzufinden ist.

              Er geht also kurzerhand mit dem Armreif körperlos auf die Suche und bemerkt, dass Elise erneuten Besuch von ihrem Peiniger hat. Aufgeschreckt macht er sich nochmal auf den Weg dahin, ist aber dieses Mal zu spät, um ihr Leben erneut retten zu können. Sie wurde bereits bestialisch ermordet. Und zu allem Überfluss muss Neal auch noch feststellen, dass er eine Visitenkarte bei Elise gelassen hatte und der Killer diese wohl gefunden hat. Seine Wohnung ist also nicht mehr sicher.

              Auch dieses Mal entscheidet sich Neal gegen die Polizei und flüchtet einfach vom Tatort. Er verbringt erst mal eine Nacht bei seiner Freundin Marta, um sich nicht in seiner potenziell gefährlichen Wohnung wie eine Zielscheibe zu fühlen. Er erzählt ihr dabei fast die ganze Geschichte - den Part mit dem Armreif verschweigt er ihr, das möchte er als sein Geheimnis wahren. Neal fühlt sich auch dort nicht all zu lange sicher und möchte auch Marta durch seine Anwesenheit nicht gefährden. Also beschließt er, ein Weilchen ganz aus der Stadt zu verschwinden.

              Man könnte sagen, wenn man das Buch in mehrere Akte unterteilen möchte, dann beginnt hier wohl der zweite Akt. Man könnte sagen, dieser hat einzig und allein den Zweck, durch möglichst viele Armreif-Einsätze und andere rote Heringe die pubertären Fantasien zu befriedigen. Es wäre vermutlich nicht ganz falsch. :D

              Jedenfalls überschlagen sich die Ereignisse. Ich weiß gar nicht, wie ich das alles am besten zusammenfassen soll. Neal trifft in einem Diner auf die 18jährige und natürlich hübsche Bedienung Sue. Innerhalb von zwei, drei kurzen Gesprächen lässt er sich von ihr überreden, sie auf einen Tripp in den großen Vergnügungspark "The Fort" mitzunehmen. Auf der Fahrt möchte sie sich kurz darauf den Armreif genauer ansehen und "reißt" ihm diesen fast vom Arm. Rein zufällig berührt er dabei ihre Lippen und sie testet unfreiwillig ihren ersten body ride. Da sie dabei in Neal schlüpft, erfährt sie seine gesamte Geschichte. Ab diesem Moment ist sie vollkommen Feuer & Flamme für die Sache. Sie gesteht Neal, dass sie vor ihrem Aufbruch schon ihrer Kollegin angekündigt hat, nie wieder zurückkehren zu wollen. Sie will sofort mit Neal ein neues Leben anfangen. Im Grunde passiert jetzt eine ganze Weile lang nur noch gegenseitiges Angeilen. Die beiden verbringen eine nette Zeit mit viel Sex und Körpertausch. Sie entwickeln dabei den Plan, den Killer zu finden und sich die Belohnung zu verdienen, die auf ihn ausgesetzt wurde, wovon sie in den Nachrichten erfahren.

              Nun beginnt wohl der dritte Akt. Laymon besinnt sich nach diesem Ausflug wieder auf die eigentliche Handlung des Buchs zurück. Eigentlich fand Neal Sue am Anfang eher nervig und wollte sie schnell loswerden, seiner Freundin Marta treu bleiben. Nach einer Nacht hat sich das erledigt. Nach seiner Rückkehr erfährt Marta von allem - und trennt sich nicht von ihm, wie befürchtet, sondern scheint nach kurzem Schock dann doch nichts gegen eine Dreierbeziehung zu haben. Die ausgeheckten Pläne findet sie auch ganz durfte.

              Neal lauert körperlos in seiner Wohnung auf einen Besuch des Killers. Dieser passiert tatsächlich und so erlangt er schnell erste Hinweise auf ihn und seine wahre Identität, sowie weitere sehr interessante Fakten. Er heißt Leslie Glitt. Er hält gerade noch zwei weitere Opfer in seiner Garage gefangen. Außerdem wurde er von Elises Ehemann Vincent für den Mord an ihr beauftragt!

              Die Bezahlung des Auftragsmordes steht noch aus. Und somit nimmt sich die Truppe zwei Dinge vor. Sie wollen Vincent durch einen Trick um das Bargeld erleichtern, das er noch dem Killer geben muss. Und gleichzeitig bei der Übergabe den Killer überführen.

              Der erste dieser beiden Punkte gelingt ihnen sogar. Die beiden Damen lenken Vincent am Swimming Pool ab, in dem sie vorspielen, Freundinnen seiner toten Exfrau zu sein - das gelingt ihnen gut, erst mit knappen Bikinis, später auch oben ohne. Während dessen schnappt sich Neal die Tasche mit dem Bargeld.

              Der zweite Punkt geht allerdings furchtbar schief. Vincent engagiert ein drive by shooting auf den Ort der geplanten Geldübergabe, während die Dreiertruppe dort unbedarft auf Leslie lauert - auch in der Hoffnung, Vincent habe noch ein weiteres Mal genug Bargeld besorgt, um trotz des Diebstahls Leslie bezahlen zu können. Das Attentat verfehlt Leslie, trifft statt dessen Neal - der noch an Ort und Stelle stirbt.

              Nun sind Marta und Sue auf sich allein gestellt. Um Vincent brauchen sie sich nicht mehr groß zu kümmern - das erledigt Leslie.

              Und danach erledigen sie ihn. Und dann stellen sie fest, dass Neal noch kurz vor seinem Tod das Armband benutzen konnte - er befindet sich nun dauerhaft in Martas Körper und kann immer dann die Kontrolle übernehmen, wenn sie selbst diesen gerade verlässt. Happy End.

              Hat es sich nun gelohnt, das Buch wegen der fehlenden Passage nochmal zu lesen? Ich würde sagen ja, da ich sowieso fast keine Erinnerung mehr daran hatte. Würde ich es jemand anderem empfehlen, der nicht wie ich ein Hardcore-Laymon-Fan ist? Natürlich nicht. :D


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                Ui, ganz schön viel Text geworden. Zumindest hat mich das Buch prächtig unterhalten und zum vielen Schreiben angeregt. :D


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                  Ich fand den Roman allein schon wegen der Grundidee des Körpertauschens interessant, und der gefiel mir auch recht gut!

                  Ach, ich hatte gar nicht auf dem Schirm, dass noch jemand das Buch gelesen hatte. Cool, dass es dir gefallen hat.

                  Ich ziehe mal eine Zusammenfassung.
                  Sozusagen die Quintessenz von Laymon.  :D :lol:
                  ...

                  Ja, das stimmt wohl. Ich muss auch zugeben, die Handlungsstränge um die Möglichkeiten dieses "in fremde Körper schlüpfen" sind einfach deutlich unterhaltsamer, spaßiger und spannender als die an den Fingern herbeigezogene Rahmenhandlung um den Killer. Da kann man seine voyeuristischen Gelüste einfach ausleben und Spaß damit haben. :D


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                    Yeah! Das freut mich sehr. Ich will dir gleich nicht zu viel Hoffnung machen, aber "To Wake the Dead" (manchmal auch unter dem Titel "Amara" zu finden) hat einen festen Platz in meiner Laymon Topp 3. Wenn nicht sogar Topp 2, zusammen mit der Travelling Vampire Show. Die sind wirklich super.


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                      Ich schätze meinen Laymon immer noch sehr und wünsche mir immer wieder, er wäre nicht so früh verstorben, sondern hatte noch mehr schreiben können.


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                        Ach kommt, jetzt seid mal net so streng. Wenn man die eine Schwäche bereit ist zu akzeptieren wie sie eben ist, das dauernde Rumgeilen, dann schreibt er wirklich fast immer spannende und kurzweilige Bücher.