Gleich zu Anfang:
Mountainbiken ist ein teures Hobby.
Nur mit dem Kauf eines Rades ist es noch lange nicht getan.
Wenn du das Rad wirklich sportlich und nicht nur auf der Straße als Fortbewegungsmittel bewegen möchtest, gibt es bis bis 300€ eigentlich nichts sinnvolles, bzw. nichts dem ich einfach genügend Reserven zutrauen würde um mich sicher zu fühlen.
Im Zweifelsfall lieber etwas sparen und dann etwas kaufen was auch etwas taugt.
600+ sollte man meiner Meinung nach schon investieren wenn gedenkt das Rad sportlich im Wald zu bewegen.
Aber..... wenn dir dein altes schon geklaut wurde.
Hast du denn einen Platz wo du das neue Rad dann sicher unterbringen kannst?
Mein neues Rad steht bei mir in der Wohnung und geht nur mit mir zusammen raus zum Sport.
Grundsätzlich stellt sich natürlich die Frage was du gedenkst mit deinem neuen Rad fahren zu wollen.
Sprich was ist der angedachte Einsatzzweck?
Nur Straße, Waldwege, Schotter, kleinere Trails- Pfade mit Wurzelteppichen, Geröll, Sprünge, Drops, Downhill, etc.... ?
Sobald mehr als befestigte Waldwege angedacht sind,
hilft dir bei der Auswahl des Einsatzzwecks die
Singletrail Skala http://www.singletrail-skala.deGeht von Schwierigkeitsgrad S0 (einfacher Trail) - S5 (nur für lebensmüde Freaks)
Ich fahre hauptsächlich S0 - S2, ganz selten an ein paar kurzen Stellen auch mal S3.
Da ist aber auch ganz klar mein Limit was meine Fahrtechnik angeht.
Rahmengröße:
Ich fahre mit meinen ~1,68m und Schritthöhe ~77cm einen Rahmen in Größe S. (39cm Sitzrohr, 56,5cm Oberrohr laut Nicolai)
Deine Schritthöhe kann auf jeden Fall schon mal ein Anhaltspunkt sein.
(Wasserwaage in den Schritt, hochziehen, ausbalancieren und die Höhe Oberkante Wasserwaage zum Boden mit dem Zollstock messen.)
Hier kannst du dann die Größe nachrechnen
http://www.fahrrad.de/rahmenberechnung.htmlAber das ist immer auch eine Geschmackssache. Je nach Rahmengeometrie (flach, steil) und persönlichen Vorlieben kann man auch einen größeren oder kleineren Rahmen fahren. Die einem mögen es stabli und laufruhig, die anderen mögen es wendig bis spielerisch nervös im Handling.
Nach der obige Berechnung hätte ich auch M nehmen können, wollte ich aber nicht.
Das Beste ist sich mal auf vergleichbare Bikes zu setzen und ein paar Meter damit zu fahren, damit du ein Gefühl dafür bekommst.
Kleine Unterschiede in der Körperstreckung lassen sich durch Sattelhöhe, Sattelstellung und die Länge des Lenkervorbaus noch etwas verändern.
Ausrüstung:
Helm:
Für mich Pflichtprogramm. Nie ohne.
Muss ja nicht gleich ein superleichter Racehelm für 150€ sein.
Wenn du da etwas sparen willst tut es auch eine BMX Halbschale (z.B. Bell Fraction) für 30-60€
Vom Schutzfaktor her teils sogar besser als die ganz leichten CC Helme, sind halt nur im Hochsommer nicht so gut belüftet.
Knie und Schienbeinschoner:
Kommt auch drauf an was du fährst, wie sicher deine Fahrtechnik ist und was für Pedale du nutzt.
Nicht zwingend meiner Meinung nach für den Anfang.
Später je nach persönlichem Schutzbedürfnis und S1 aufwärts eine sinnvolle Investition.
(Hab die meist im oder am Rucksack stecken und ziehe die vor der Abfahrt an.)
Rucksack:
Am Anfang tut es erst mal jeder Rucksack.
Wenn dir das Ganze soviel Spass machst dass du einen besser belüfteten und durchdachten Rucksack möchtest, kommt der Wunsch danach von ganz allein.
Brille:
Für die Abfahrt auf jeden Fall sinnvoll.
Vor allem im Somer wo einem die ganzen kleinen Fliegen in die Augen fliegen.
Kannst aber vorerst auch eine vorhandene Sonnenbrille nehmen, oder eine günstige klare Plastik-Bikebrille.
Auch hier wie beim Rucksack. Eventuell kommt irgendwann das Bedürfnis sich etwas Spezialisierteres zuzulegen.
Erste-Hilfe Set:
Sicher keine schlechte Idee, aber hier in der Gegend habe ich auch immer nur einen großen Streifen Heftpflaster, ein paar Tempos und 10€ in einer kleinen Wasserdichten Box im Rucksack. Dazu halt ein kleines Multitool als Werkzeug.
Für einen Alpen-Cross mit dem Rad über mehrere tage würde ich aber auf jeden Fall ein komplettes kleines Erste-Hilfe Set einpacken.
GPS:
Sinnvoll ist hier ja etwas mit Kartendarstellung und das in günstig ist schwer.
Hast du ein Smartphone? Google Maps, GPSies, etc... Da gibt es genügend Apps die dich locker über den Tag bringen und teilweise sogar Routing Funktionen mitbringen.
Vorteil von reinen GPS Geräten sehe ich nur noch in ihrer Robustheit, höhere Batterielaufzeit (bzw. Wechselmöglichkeit unterwegs) und der Montage am Rad.
Nur um mal kurz auf die Karte zu schauen wo mangerade ist, reicht google Maps locker.
Zu deinen beiden Bikes:
Das 2000er Ghost ist auf jeden Fall deutlich besser ausgestattet (Gabel, Schaltung, Scheibenbremse), das 1200er ist halt durch den heruntergesetzten Preis ganz interessant, für den sportlichen Einsatz halte ich es jedoch für grenzwertig.
Auch schon mal bei den großen Versendern Canyon, Radon und Rose geschaut?
Bsp:
Radon ZR Team Serie:
ZR Team 4.0
http://www.radon-bikes.de/xist4c/web/ZR-Team-4-0_id_18366_.htmfinde ich besser ausgestattet als beide Ghosts. (Gabel, Bremse)
499€
Schon ziemlich gute Ausstattung für den Preis.
ZR Team 5.0
http://www.radon-bikes.de/xist4c/web/ZR-Team-5-0_id_18363_.htmHat schon das neue XT Schaltwerk 599€
Das 6.0 und 7.0 liegen dann natürlich mit 799€ und 999€ schon deutlich drüber, aber sind dann für ein normales Hardtail in der unter 1000€ Klasse schon so das beste was man bekommt.
Gewinnen ja nicht umsonst seit 2-3 Jahren alle Vergleichstests.
Gib mal Bescheid was für einen Einsatzzweck du dir vorstellst, dann können wir da eventuell noch konkreter werden.