Noriko's Dinner Table (Noriko no shokutaku aka Suicide Circle 2)

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Offline nemesis

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    Noriko's Dinner Table
    Noriko no shokutaku
    (dt. Übersetzung etwa: "Norikos Esstisch", wobei "shokutaku" auch als "Auftrag" gedeutet werden könnte)
    Japan 2005
    http://www.ofdb.de/film/86754,Noriko-no-shokutaku

    Noriko, 17. Lebt zusammen mit ihrem Vater, ihrer Mutter und ihrer jüngeren Schwester in einer verschlafenen Stadt. Entfremdet, unverstanden. Ihr Vater, Workaholic, Autor für eine Zeitung. Ihre Mutter, Hausfrau, die aus Familienfotos Gemälde mit strahlenden Gesichtern macht. Die Fassade einer funktionierenden Familie. Verstanden fühlt sich Noriko nur im Internet, vor allem von einem User namens Ueno Station 54. Kumiko. Tokyo. Noriko zieht es dort hin. Ihr Vater ist dagegen. Dort würden sich die Mädchen nur von fremden Kerlen schwängern lassen und auf die schiefe Bahn geraten. Noriko geht dennoch.



    Tokyo. Noriko trifft Kumiko. An der Ueno Station, am Schließfach #54. Dort begann Kumikos Leben. Als Baby wurde sie in diesem Schließfach gefunden. Hat keine Wurzeln. Erschaffte sich ihr eigenes Leben, ihre eigene Identität. Sie sammelt in diesem Schließfach die verschiedensten Dinge, die sie mit einem Background versieht. Kumikos Familie. Vater, Mutter, kleiner Bruder. Oder das Konstrukt einer Familie. Wer bist du? Bist du der, der du bist? Oder wirst du der, der du sein sollst?

    "Bist du mit dir selbst verbunden?"

    Kumiko betreibt eine "Family For Rent" Agentur. Für ein paar Stunden wird sie (und ihre "Familie") für zahlende Kunden das, was sie brauchen. Tochter. Frau. Enkelin. Mach dich innerlich frei. Fülle die Lücken aus, die ausgefüllt werden müssen.

    "Jeder will der Champagner sein... doch niemand das Glas."

    Noriko ist nicht mehr Noriko. Sie streift ihre Vergangenheit ab, ist nun Mitsuko. Sie spielt ihre Rolle. Und sie ist auch dabei, als sich 54 Schulmädchen vor eine U-Bahn werfen.



    6 Monate Nach Norikos Verschwinden, als dieses Ereignis eintrifft, befürchtet Yuka, ihre Schwester, dass sie eines der Opfer gewesen sein könnte. Auch sie geht nach Tokyo. Wird Teil dieses Zirkels. Ist nur noch dann Norikos Schwester, wenn sie es für die Kunden ist. Bis schließlich ihr Vater ebenfalls nach Tokyo kommt und sie findet. Doch ist er nicht mehr ihr Vater. Angelockt durch einen Freund, der sich als Kunde ausgibt, werden die Töchter und Kumiko mit ihm konfrontiert. Doch für seine Töchter ist er nicht mehr der Vater. Nur wenn sie in ihre Rollen schlüpfen, kann die Idylle der Familie weiter bestehen.



    Selbstfindung. Oder sich selbst in etwas anderem finden. Mit sich selbst verbunden sein. Sein Selbst aufgeben, um seinen Platz zu finden. Der zu sein, der benötigt wird. Noriko's Dinner Table ist ein sperriger Film, und wer sich Antworten auf die Fragen, die Suicide Circle aufgeworfen hat, erhofft, wird enttäuscht werden. Der Film beschäftigt sich mit der Frage nach der eigenen Identität. Der Selbstaufgabe für den höheren Zweck, sogar den in Kauf genommenen Tod, wenn dies nötig ist. Er mag einiges hinterfragen, doch ebenso lässt er einen mit Fragen zurück. So hilflos wie einige seiner Figuren. Und somit hat er einen jedenfalls auch nicht kalt gelassen.

    Kein wirkliches Sequel/Prequel in dem Sinne.

    Trailer:

    Gesichtet wurde die US DVD von Facets:
    http://www.ofdb.de/view.php?page=fassung&fid=86754&vid=317022

    Nicht überragende, aber brauchbare Qualität, einiges an Extras.

    « Letzte Änderung: 22. April 2011, 13:53:57 von nemesis »


    Offline nemesis

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      Das ist echt schwer zu beantworten. Ich persönlich fand ihn gut. Ob er dir zusagen würde, kann ich in diesem Fall tatsächlich null einschätzen...