Inhalt:(ofdb) Vorsicht, wird recht viel verraten!
Der Kopenhagener Drogendealer Frank (Kim Bodnia) will mit seinem Komplizen Tonny (Mads Mikkelsen) 200 Gramm Heroin an einen schwedischen Kunden verkaufen und erhält den Stoff für den Deal von dem jugoslawischen Gangsterboss Milo (Zlatko Buric). Allerdings ist die Polizei über das Drogengeschäft informiert und Frank ist gezwungen die gesamte Ware während der Flucht in einem See zu versenken. Die Gesetzeshüter können ihm zwar nichts nachweisen, aber dafür steht Frank auch ohne Drogen und Geld da und hat ein äußerst großes Problem am Hals. Er schuldet Milo eine Summe von 230.000 Kronen und muss ihm diese innerhalb kürzester Zeit zurückzahlen…
Bewertung:Nachdem ich von "Flickering Lights" und zuletzt von "Das Fest" begeistert war kommen mir die 3 "Pusher-Filme" aus Dänemark ganz recht. Die Gesichter kennt man aus anderen dänischen Filmen wie z.B. "In China..." oder eben auch "Flickering Lights". Erzählt wird die Geschichte eines Dealers (Pusher), der von einem Fettnäpfchen ins nächte tritt und mit vielen Leuten große Probleme bekommt. Anfangs ist der Film noch recht locker und die Gangster trash-talken wie in Pulp Fiction, nur dass man es hier mit echten, glaubwürdigen Ganoven zu tun hat. Im Laufe des Filmes wird es ne ganze Ecke ernster, besonders wenn sich das Dilemma immer mehr zuspitzt. Dennoch kann man sagen, dass Pusher einfach voll von schrägen Typen und Humor ist. Die Figuren sind klasse ausgearbeitet und herrlich schräg, das können selbst die Coens nicht besser und die hier und da herausstechende Situationskomik ist ebenfalls klasse.
Abzug gibt es allerdings dafür, dass der Film so nach ner guten Stunde einen kleinen Hänger hat, weil die Geschichte selbst relativ dünn ist und der Film ansich sogar etwas ruhiger, und wie oben schon gesagt, etwas ernster wird. Wir haben den auch relativ spät geguckt, wenn man fitter ist, stört das vielleicht auch gar nicht.
Unterm Strich ist der erste Teil der Gangster-Film-Trilogie ein gelungenes Portrait eines Losers, der zwar die Ruhe weg hat, aber immer tiefer sinkt. Der Film wurde fast ausschließlich mit Stadycam und Handkamera gefilmt und kommt mit relativ wenig Schnitten aus. Das wirkt sich positiv auf die Authentizität aus, denn bis auf die überzeichneten Figuren, wirkt das ganz Geschehen schon ziemlich glaubhaft. Am Ende gibbt es einige Fragen, mal sehen ob die in P2 beantwortet werden (ich glaub aber die haben rein inhaltlich nicht viel miteinander zu tun). 8/10