Erfahrungen/Gedanken rund ums Thema Horror?

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Online Ash

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    Ok, versuch ich mal meine Horror-History aufzuschreiben:

    KAPITEL 1 - "Die Geburt"
    Begonnen hat mein Horrorinteresse in den späten 80ern mit so Filmen wie "NightmareOnElmstreet" oder "Die Körperfresser" oder auch "Es" oder "Highwaykiller" (und'n paar andere Rutger Hauer-Filme). Die Filme waren für mich gruselig und brachten auch ne coole Stimmung rüber. Ich habe das Zeug allerdings nicht gesehen, weil ichs nicht durfte, sondern weil es mich fasziniert hat (meine Sci-Fi-Leidenschaft entwickelte sich simultan dazu, hatte auch was damit zu tun, dass ich schon als Kind immer sehr sehr viel über die Zukunft nachgedacht habe. Die Brücke zwischen Sci-Fi und Horror waren Endzeitfilme, das dritte Genre meines Filminteresses).
    Dazu muss allerdings gesagt werden, dass ich Filme von "Halloween" & "Friday 13th" immer recht langweilig fand. Das lag auch primär daran, dass sich die Opfer oft blöd verhalten und eigentlich oft gute Chancen haben, den Mörder zu entwischen. Bei Freddy oder Es oder den Körperfressern war das was Anderes. Als Opfer ist da die Lage sehr viel aussichtsloser und da ich mich auch schon als Kind immer in die Protagonisten hineinversetzt habe, waren solche Filme für mich viel reizvoller. Diese Thematik ist für mich heute noch für eine gute Horrorbewertung ausschlaggebend.

    Kapitel 2 - "Zombies"
    Anfang der 90er kam dann auf den Privaten DER FILM, der mich ins Zombiegenre gebracht hat: "Jacob's Ladder". Der Film, der auch ne Spitzeanatmo hat (erst recht für'n Kind) beinhaltet eine U-Bahnszene mit grün leuchtenden Personen drin, die alle aus den Fenster sahen. Diese Szene hatte mich unglaublich beeindruckt, obwohl die U-Bahn-Insassen keine Zombies waren, hatte ich zum ersten mal den Eindruck, welche im Film zu sehen.
    Dann las ich das Buch von John Saul "In den Klauen des Bösen" und auch da kamen keine Zombies vor aber das machte nichts, denn die Atmo des Buches war so perfekt für Zombies geschaffen, dass ich oft davon träumte.

    Kapitel 3 - "Games"
    Mitte der frühen 90er kam dann "DooM 1" auf den Markt und gerade dann wurde mein C128 durch einen 4/86er ersetzt (mann, ich was der King mit meinem 80Mhz-Rechner :lol: ) Das Spiel hat mich extrem geflasht (davor GianaSisters, das sind Extreme) und der Spaß auf blutige Spiele (EGOSHOOTER) stieg an. Dies zeigt sich heute noch, zocke ich eigentlich fast NUR Egoshooter (CSS, BF-Reiche). Da war ich etwa 14.

    Kapitel 4 - "14"
    Die DooM-Zeit war auch eine Zeit, in der meine depressive Phase begann auf Grund von Schule und Mitmenschen. PC-Spiele waren (und sind heute noch) für mich ein gutes Ventil, sich abzureagieren und zu entspannen und Horrorfilme haben mir zu der Zeit immer gezeigt, dass die Welt doch nicht so schei$e ist, wie ich sie gefühlt habe. Dies ist übrigens auch der Grund, weshalb ich die schei.. Pädagogen mit ihren billigen 6-Semester-Diplom verachte. Das sind für mich Menschen, die keine Ahnung haben von dem, was sie tun. Ich kenne selbst welche, die Päda studiert haben und der Studiengang ist ein Witz. Er besteht fast nur aus Sitzscheinen, echte Klausuren gibt es nicht, mündliche Zwischenprüfungen wenn überhaupt, dann nur mit vorgegebenen Themen (zumindest bei uns)-LACHHAFT. Und wenn solche Nichts-Wissende über "böse" Computerspiel und Filme schwafeln kommt mir die Galle hoch. Doch weiter mit meiner Geschichte..  

    Kapitel 5 - "Die vergebene Suche"
    Seit mein Zombieinteresse begann hatte ich oft im TV nach Zombiefilmen vergebens gesucht, da es wie noch heute kein beliebtes Genre des TVs ist. Dann, mit 16, suchte ich die ersten Videos mit Zombiefilmen. Braindead oder EvilDead erblickten meine Augen "und ich sah, dass es schön war". Doch dann wurde ich unglaublich stark entäuscht denn ich suchte einen Zombiefilm, der ernst ist, der aussichtslos ist und der in einer Stadt spielt. Diese Weltuntergangsstimmung hatte mich schon immer fasziniert, was vllt. aus dem Interesse an der Zukunft und aus der Angst dieser resultiert. Aber ich scheiterte schon bei der Suche nach allgemein guten Zombiefilmen. Zwar traf ich oft auf Filme von Fulci aber auch die waren (schon damals) für mich IMMER eine herbe Enttäschung gewesen. Die Wende kam erst erst 1998.

    Kapitel 6 - "Die Erlösung"
    1998 war das Jahr, als ich 18 wurde und mir nen Ausweis für den Videoring machen ließ. Dort stieß ich zum ersten mal auf eine Astro-VHS mit den Film von George Romero "Dawn Of The Dead" (verdammt spät wa?) Dieser Film hatte mich sehr viel mehr geflasht als der Flash beim Wechsel von "Giana Sister" zu "DooM". Einen ähnlichen Flash hatte ich ein Jahr zuvor bei "StarshipTroopers" aber hier war der Flash noch um einiges stärker. Der Film war genau so, wie ich mir einen Zombiefilm vorgestellt hatte. Von da an hatte ich mir den Film fast wöchentlich ausgeliehen bis ich erfahren hatte, dass es erlaubt sei, Filme aus der Videothek zu kopieren (das war wohl zu der Zeit noch ne Grauzone in D.). Also holte ich mir bei Conrad einen Kopierschutzdecoder für teures Geld (die Astro-VHS hatte nen Kopierschutz) nur für diesen Film. Das klingt zwar dämlich war aber anders nicht möglich, weil ich zu der Zeit keine Ahnung hatte, wie ich an diesen Film kommen sollte. Einen Tag nach Kauf dieses teuren Decoders wollte ich mir den Film ausleihen und GENAU an diesen Tag war der Film weg. Der Grund war nach Info der Videothek, dass er von der Polizei beschlagnahmt wurde.
    Ich war fix und fertig aber etwa ein halbes Jahr später erfuhr ich von einem Laden in Wesel (50km entfernt) der Horrorfilme auf DVD hätte. Ich fuhr hin und bekam die RedEdition für 90 DM und das, obwohl der Film von einem anderen Kunden schon vorgemerkt war. Später erfuhr ich, dass aus der Nachbestellung für den vorgemerkten Kunden nichts wurde wegen Verkaufsverbot oder sowas, habe davon aber keine Ahnung. Damit hatte ich also unverschämtes Glück.
    Dadurch, dass seit Ende der 90er, anfang der 00er wieder eine weltweite Zombiewelle brodelt, bin ich jetzt natürlich  sowieso filmisch recht zufrieden, auch wenn ich das Gefühl habe, dass mich nie wieder ein Film so sehr flashen wird wie "Dawn Of The Dead".