http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=9304THE INCREDIBLE SHRINKING MAN - oder DIE UNGLAUBLICHE GESCHICHTE DES MR. C, wie er auf Deutsch heißt - ist eine dieser Jack Arnold Perlen, die ich schon seit Jahren wieder sehen wollte und heute durfte ich endlich wieder in den Genuss kommen. Nach THE LAST MAN ON EARTH mit Vincent Price die nächste Perle, die ich in letzter Zeit (wieder)entdeckt habe.
Ein Wort zum Inhalt:
Scott Carey geht mit seiner Frau auf Segeltour, als wie aus heiterem Himmel ein merkwürdiger Glitter-Nebel auftaucht, der seinen Körper eindeckt. Ein halbes Jahr später: Scott bemerkt, dass er Gewicht verliert und kleiner wird, Stück für Stück. Kein Arzt kann ihm helfen. Zwischendurch wird das Schrumpfen zwar gestoppt, doch schließlich geht der Prozess weiter, bis Scott auf Streichholzgröße zusammengeschrumpft ist. Nach der Attacke der Hauskatze wird er in den Keller geschleudert und von seiner Frau für tot gehalten. Nun ist er auf sich allein gestellt und muss sich mit allerlei Gefahren auseinandersetzen..
Die Atmosphäre dieses Films weiß den Zuschauer wirklich in seinen Bann zu ziehen. Schritt für Schritt schreitet der Leidensprozess Carey's voran und man kann nicht anders als Mitleid mit ihm zu haben. So gibt es beispielsweise eine Szene, in der Scott ungefähr die Größe eines Kindes besitzt und neuen Lebensmut fasst, als er sich mit einer von Geburt an kleinwüchsigen Frau verabredet. Sie muntert ihn auf und für ihn gibt es jetzt wieder einen Grund zu leben. Vor allen Dingen als sie bemerkt, dass er doch immer noch größer sei als sie. Beim nächsten Treffen bemerkt Scott allerdings, dass er nun ein Stück kleiner ist als sie und realisiert zu diesem Zeitpunkt, dass der Schrumpfungsprozess nicht aufgehalten werden kann.
Er lebt in einem Puppenhaus und ist die Lebensfreude pur. Als seine Frau eines Tages die Tür offen lässt und die Katze ins Haus gelangt, beginnt ein Kampf auf Leben und Tod für Scott. Seine Frau hält ihn für tot, als sie zurückkommt, doch für Scott hat ein neues Leben begonnen. Ein Leben im Keller, allein, als Krieger.
Es ist wirklich beeindruckend, was der Zuschauer von nun an zu Gesicht bekommt. Scott Carey muss improvisieren, um zu überleben. Alte, rostige Nägel dienen ihm als Stichwaffe. Er ernährt sich von alten Brot- und Käseresten, muss sich aber erstmal etwas ausdenken, um die Mausefalle zu umgehen. Auch die Spinne, die sich im Keller eingenistet hat, macht ihm zu schaffen. Weder er noch die Spinne ist bereit, Essen und Territorium zu teilen. Ein Streichholz dient ihm als Fackel, zu Boden fallende Tautropfen erscheinen ihm wie die Niagarafälle.
Trotz allem ist Scott bereit, "sein Reich" gegen jegliche Eindringlinge zu verteidigen und fühlt sich mit der "Waffe" in der Hand immer noch wie ein Mann.
Das Ende ist etwas unerwartet, zumindest habe ich das so empfunden. Ich möchte nicht im Detail verraten, wie der Film ausgeht, aber soviel sei gesagt: Scott erkennt, dass jedes Wesen ein Recht auf Leben hat im Auge Gottes, er verzagt nicht und fasst wiederum neuen Lebenswillen. Letztlich hat doch alles einen Sinn, egal wie schlimm die Situation ist.
Ein kleiner Tipp an alle, denen die deutsche DVD immer noch zu teuer ist: die UK-Disc ist relativ günstig zu bekommen und bietet ebenfalls deutschen Ton. Die Qualität ist befriedigend, Extras gibt es keine.
Was mich angeht, werde ich mir in naher Zukunft weitere Arnold Klassiker zulegen, allen voran TARANTULA und IT CAME FROM OUTER SPACE.
Filmwertung
8/10