Hehe, ich fand halt er hat natürlich seine Momente und er ist auch für sich genommen natürlich ein guter Film (Meckern auf sehr hohem Niveau), aber im Vergleich zu den anderen drei Teilen der einzige der spürbar schlechter ist!
Mag aber auch viel daran gelegen haben, dass ich mir damals noch Bonus Materialien angesehen habe und es so ziemlich das erste Mal in einem Making Of in dem nicht alles überschwänglich gelobt wurde wie toll doch die Zusammenarbeit gewesen sei.
Cameron muss ein ziemlich Sack sein und das wurde oft in den Making Ofs auch von vielen angesprochen. Da hat der Film zusätzlich nochmals an Sympathie verloren.
Find ich gut, dass wir hier mal total von einander abweichende Bewertungen raus hauen, ohne uns gegenseitig den Verstand abzusprechen
Was mich nur gerade überrascht ist, Matze, dass du
Aliens als Schlusslicht einstufst. Das hätt ich nicht gedacht.
Vorweg: Ich stufe die Alien-Reihe mittlerweile in meiner persönlichen Rangliste tatsächlich in der richtigen Reihenfolge ein, also 1, 2, 3 und 4. Was nicht heißt, dass ich einen davon auch nur ansatzweise schlecht finde. Jeder der Filme ist von der Wertigkeit her und der Güteklasse imo
weit über Durchschnitt, jeder Film trägt die ganz eigene Handschrift seines Regisseurs, und dennoch funktioniert es als Reihe. Das war für mich schon immer eines der Gütesiegel der Saga.
Alien war und ist für mich immer noch der ultimative Prototyp des Alienfilms per se. Mit ihm hielt der "Realismus" Einzug ins Genre, und die Besetzung, das hervorragende Setting, die Musik, das Sounddesign, und letztlich auch das Alien selbst, setzten Maßstäbe, die bis heute im Grunde nie übertroffen wurden.
Aliens firmiert natürlich unter "Lauter, schneller, größer". Was Cameron aus den 18 Mio. Dollar rausgeholt hat ist beachtlich, und die Figuren mögen Klischee sein, aber denken wir mal zurück: 1986 waren diese imo noch nicht wirklich als solche etabliert. Ich finde viel mehr, dass Cameron hier etwas (damals) relativ neues schuf - was später auch oft und gerne kopiert wurde. Zudem finde ich sein Design (Bauten, Fahrzeuge etc.) immer noch klasse. Aber das ist natürlich ganz klar Geschmackssache. Und unterm Strich glorifiziert er den Militarismus hier auch nicht, weil letztlich die Aliens die zähere Spezies sind. Überleben tut einzig der "Familienverbund", sprich: Ripley, Newt und Hicks. Gerade diesen Kontext finde ich immer wieder ansprechend, vor allem in Bezug auf Pipleys persönlichen Verlust ihrer Tochter. Welche Fassung letztlich die bessere ist, sei dahingestellt. In der Kinofassung spielt die Tatsache, dass man vor den Ankunft der Sulaco auf LV-426 nicht genau weiß, was dort los ist, natürlich mit rein. Allerdings erfährt man in der Kinofassung nicht, dass Ripleys Tochter tot ist. Zweischneidiges Schwert.
Und Cameron... ja, er mag nicht einfach sein. Er ist Perfektionist. Und wenn der FX-Mensch den Facehugger nicht so springen lassen kann, wie er es haben möchte, wird er grantig. Man darf im Gegenzug aber auch nicht ausser Acht lassen, dass er unter großem Druck stand. Und die Zusammenarbeit von Amerikanern und Engländern nie immer reibungslos über die Bühne ging. Die haben eine ganz andere Arbeitsmentalität. Und wenn Cameron einen Shot machen will, und dann wird um 17:00 der Teewagen rein gefahren...
Alien 3 war schon immer ein Problemkind, die Produktion ein Spießrutenlauf, und Finchers Durchhaltevermögen bewundernswert. Viele hätten das Handtuch geworfen. Die Story und die Umsetzung waren mutig, und Jahre später bekam der Film auch endlich die Anerkennung, die er verdient. In der Langfassung kann man auch erahnen, was in etwa geschehen wäre, wenn Fincher freihe Hand gehabt hätte. Grandioses Spielfilm-Debüt.
Alien - Die Wiedergeburt, tja, DA haben wir in meinen Augen die Klischee-Figuren, die imo wie aus einer SciFi-TV-Serie wirken. Ripleys Abwesenheit ist schmerzlich, trotz Weaver an Bord. Der Dreh- und Angelpunkt der Saga, der die Identifikation gewährleistete, fehlt. Für mich kommt alles etwas zu comichaft rüber. Die Optik ist teils zu verspielt, die Figuren zu over the top, was dem "Realismus", der in meinen Augen die Reihe bisher immer auszeichnete, etwas schadet. Vieles wirkt zu komödiantisch, zu übertrieben (allein schon die "Chestburster-durch-Kopf-Szene" just foir the fun of it). Unterm Strich immer noch ein guter Film, aber seinen Vorgängern imho klar unterlegen.