http://www.ofdb.de/film/8630,Attack-the-Gas-StationVier Jugendliche, die nichts mit ihrer Zeit anzufangen wissen, überfallen eines Abends eine Tankstelle, um ihre finanziellen Sorgen zu tilgen. Allerdings wird schon einen Abend später klar, dass die Beute offenbar nicht groß genug war. Zugegeben, jeder normal denkende Mensch käme nicht wieder auf die Idee gerade mal 24 Stunden später die gleiche Tankstelle wieder auszurauben. Anders unsere vier Protagonisten, die sich einen Dreck um Logik scheren. Da der Besitzer allerdings vorgibt die Tageseinnahmen bereits seiner Frau mitgegeben zu haben, müssen sie anders an ihr Geld kommen und übernehmen die Tankstelle kurzerhand, nachdem sie den Chef und die Mitarbeiter als Geisel genommen haben. Probleme treten auf mit launischen Kunden und anderen Gangs, die kurzerhand ebenfalls als Geiseln genommen werden. Langsam füllt sich das Gebäude immer mehr und allerlei skurrile Gestalten besuchen die Tankstelle...
Dies ist jetzt nur eine recht grobe Inhaltsangabe, auch wenn es euch so vorkommen mag, als ob sie sehr detailiert wäre. Es kommen jedoch so viel witzige Szenen vor, dass man diese nun wirklich nicht alle auflisten kann. Außerdem sollt ihr euch ja noch auf etwas freuen können, wenn ihr euch den Film anseht, denn daran führt kein Weg vorbei.
Der Film bietet aber nicht nur unheimlich lustige Momente, sondern bringt auch eine Botschaft mit, stellt den Generationenkonflikt in Südkorea dar. Die vier Jugendlichen sind desillusioniert, ihrer Träume beraubt von den "bösen" Erwachsensen, von der Gesellschaft an sich. In Rückblenden wird uns erzählt, dass die vier sehr wohl mal Ziele im Leben hatten, diese aber von anderen zunichte gemacht wurden. Einer wollt beispielsweise lieber malen als zu studieren, was dessen Vater nicht passte. Ein anderer hat das Baseball wegen seines Trainers aufgegeben, der dritte träumte von einer Karriere als Rockstar und der letzte (Bulldog, sehr lustiger Typ) fühlte sich schon immer ungerecht behandelt.
Auch wird der Patriotismus in Korea angeprangert; so gibt es eine herrliche Szene, in der einer der Protagonisten eine Pepsi zieht und ein anwesender Polizist ihm vorwirft, er solle gefälligst koreanische Produkte kaufen. Das dieser erwidert, dass Pepsi ja ein koreanisches Getränk sei, reflektiert die Respektlosigkeit, mit der die Jugendlichen den Erwachsenen begegenen (zumindest wird das von den Erwachsenen so gesehen).
Dieser Film ist sowas von lustig, den könnte ich mir jeden Tag ansehen. Z.B. arrangiert der etwas zurückgeblieben wirkende Bulldog ständig Kämpfe zwischen den Geiseln, damit ihm nicht langweilig wird.
Das Ende fällt keineswegs ab und ist ebenfalls genial, so treffen hier doch verschiedene Parteien aufeinander, die im Verlauf des Films auf die eine oder andere Weise mit unseren Protagonisten in Verbindung kamen. Ich will hier nicht ins Detail gehen und auch nicht das "Warum?" erklären, aber ich denke die Gruppen kann ich nennen, auch, um euch vielleicht noch ein bisschen mehr auf den Geschmack zu bringen: Triaden (oder sonstige Gangster), der Delivery Boy - Schlägertrupp (ein Brüller), die Polizei und natürlich unsere Jungs. Tja, wie wird diese Situation wohl aufgelöst werden? Geht und schaut es euch an. Ihr seid ja immer noch hier. Hopp, geht, und kauft euch "Attack the Gas Station".
Fazit: Unglaublich witziger Film mit Message. Die Musik (die im Film auch mal von den Geiseln performed wird!) ist ein richtiger Ohrwurm. In einem anderen Review habe ich gelesen, dass der Film zu lang sei. Diese Meinung kann ich nicht teilen. Da der Film nie langweilig wird, hätte er meinetwegen noch eine halbe Stunde länger gehen können. Wegen Filmen wie diesen bin ich Filmfan. 10/10