Das Reich der Siqqusim (City Of The Dead) von BRIAN KEENE

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    Wieso lese ich das eigentlich erst jetzt ?  :roll:

    Das Buch interessiert mich auch sehr und Keene soll ja eh ein fähiger Schreiberling sein. Der hat auch "Terminal" hieß es glaube ich geschrieben und das bekam gute Kritiken.

    Wird auf jeden Fall gekauft, sowas is Pflichtlektüre  :!:


    EDIT: habs gerade bestellt, auch als Hardcover, is mir egal jetzt und macht ein schönes Bild im Regal  ;)


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      Mach ich auf jeden Fall  ;)

      Das Cover soll ja schön schillern und ein Lesebändchen is auch mit drin. Daher ging das schon in Ordnung obwohl ich sonst auch nur TBs bevorzuge.


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        So, hier mal als kleiner Zwischenbericht:

        Ich bin nun auf Seite 150, also Kapitel 11 dürfte es sein  ;)
        Wie schon erwähnt, handelt es sich bei Keene nicht um die alten tranigen und lethargischen Zombies sondern um die 28 Days Later Variante  :lol:

        Bis jetzt habe ich keine Stelle entdecken können, die irgendwie langweilig war. Es passiert auf jeder Seite irgendwas und auch die Beschreibungen sind schön detailliert und bludisch.

        Die Geschichte handelt von Jim, der eben verschanzt in seinem selbstgebauten Bunker auf das komplette Ende der Menschheit und ergo auch sein eigenes wartet. Er wird jäh aus der Stille gerissen als sein Handy klingelt und sein schon längst zum Zombie mutiert geglaubter Sohn um Hilfe ruft. Für Jim das Zeichen zum Aufbruch und die Abrechung mit seiner Frau, die sich zu ihm durchs Erdreich gräbt  :D

        Nach und nach finden neue und interessante Personen ihren Platz in der Geschichte. Die Situation wird apokalyptisch und beklemmend rüber gebracht. Auch das Militär findet seinen einsatz, allerdings besteht die Nationalgarde nur aus Durchgeknallten  ;)

        Nachteile, wie schon an anderer Stelle erwähnt sind die teils schlurfenden und dann doch wieder heranstürmenden Zombies. Ich glaube, hier konnte sich Keene wohl nicht so ganz festlegen. Sie bedienen Handys, können sprechen, fahren Auto, treiben die letzten verbleibenden Menschen in Fallen und sind einfach unangepasst schlau. Hinzu kommen dann noch Zombie-Tiere, die anfangs recht lächerlich waren aber mittlerweile einfach nur spannend sind  ;)

        Alles ist mutert: Menschen, Rehe, Hirsche, Vögel, Ratten... das volle Programm  :twisted:

        Einzig die spannend und genial geschriebene Story lässt einen darüber sofort hinweg sehen. Denkt man sich an einer Stelle: "Oh Mein Gott, jetz telefoniert der..." .. kommt dann ein Satz so ungefähr wie dieser hier: "Der alte Mann saß auf einer Parkbank und fütterte die Vögel. Sie fraßen ihn von innen her regelrecht auf und er gab keinen Laut von sich"  :D
        Oder: "Das kleine Mädchen ging die Straße entlang. Sie schleifte die Gedärme hinter sich her".

        So in diesem Sinne ist das ganze Buch und man fiebert mit den einzelnen Personen mit. Natürlich ist dann auch ein Pfarrer mit von der Partie und es gibt kaum Glück für die Überlebenden.  

        "Auferstehung" hab ich also bald durch und dann kommt der nahtlos ineinander verknüpfte 2. Teil "Stadt der Toten" dran.

        Klare Empfehlung meinerseits gibts aber jetzt schon  :!:


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          So, ich bin nun an "Stadt der Toten" deshalb hier mein Kommentar zu:


          DIE AUFERSTEHUNG

          Jim Thurmond hat sich in einem Bunker verschanzt, in dem er vermeintlich sicher ist. Doch wozu? Die Toten beherrschen die Welt, und es scheint keine Zukunft zu geben ... bis ihn sein tot geglaubter Sohn anruft, der sich hunderte Meilen entfernt in einer Dachkammer versteckt. Fortan kennt Jim nur noch ein Ziel: seinen Sohn zu retten, koste es, was es wolle. Wild entschlossen bricht er zu einer Reise durch die Hölle auf Erden auf. Unverhofft erhält er Hilfe durch einen alternden Priester und eine ehemalige Prostituierte. Doch wird das reichen, um den Heerscharen der Untoten zu trotzen ... und so manchen Lebenden, die sich im Angesicht der Katastrophe selbst zu reißenden Bestien verwandelt haben?

          So weit so gut, alleine die Story macht das Buch zu einem absoluten Pflichtkauf. Schon in den ersten Sätzen stellt man sich als Leser auf ein hartes und kompromissloses Werk ein. Absolut spannend geschrieben kämpft sich Jim also einen Weg zu seinem Sohn durch. Ob dieser nun noch unter den Lebenden weilt, weiß er nicht. Er macht sich ständig neuen Mut und die ausweglose Lage wird perfekt in Szene gesetzt. Unterwegs trifft Jim auf weitere Menschen, die nach und nach immer weniger werden und kurz vor der Ausrottung stehen.
          Jeder dieser Menschen ist auf seine eigene Art interessant. Jedoch muß man schnell damit aufhören, sich mit einzelnen Personen anzufreunden, da Keene hier keine Rücksicht auf Verluste nimmt.

          Auf seinem langen und beschwerlichen Weg gesellt sich dann noch das Militär hinzu. Passend zur Apokalypse und zum Untergang der Menschheit verhält sich dieses dann auch. Brutal und pervers, Frauen kommen ab in den Fleischwagen um sich schichtweise an ihnen zu laben und die verteilten Headshots beschränken sich schnell nicht nur auf die Untoten. Dies alles trägt zu einer unbeschreiblichen Atmosphäre bei, die ihresgleichen suchen wird. Natürlich ist der Anführer dieser Truppe durchgeknallt ohne Ende und bestraft seine Männers gerne mal, indem er sie aus dem Heli abseilen lässt, geradewegs in einen Trupp hungriger Mäuler. Dies nur als kleines Beispiel, ohne zu viel zu verraten.

          Herausheben muß ich aber noch bestimmte Sätze und Szenen, die Keene einfach herrlich detailliert beschreibt. Da sitzt ein alter Mann auf der Parkbank und füttert die Tauben. Nicht im eigentlichen Sinne, indem er ihnen Futter hinwirft sondern mit sich selbst.
          Da läuft ein kleines Mädchen die Straße entlang. Sie lacht nicht. Sie zieht ihre Eingeweide hinter sich her... usw. Wo man noch denkt: „Puh, er hat überlebt“, gräbt an der nächsten Straßenecke ein Zombie seine Zähne in den Hals. So geht es auf allen Seiten weiter, ein Highlight jagt das andere.

          Bereits nach ca. 20 Seiten fiebert man dermaßen mit Jim mit, dass man sich hier schnellstens eine Umsetzung auf die Leinwand wünscht. Wie schon einmal erwähnt sind die Zombies schlau, sie reden sarkastisch und mit Stimmen wie Glas, sie fahren Auto, sie gehen ans Handy, sie sind teils bewaffnet und treiben die letzten Überlebenden in Fallen. Auch Tiere sind betroffen und tragen ihr Übriges zur Situation bei. Anfangs empfand ich diesen Umstand als negativ, mittlerweile hat man sich da voll dran gewöhnt und versteht auch die Zusammenhänge. Hier ist keine Chemikalie ausgelaufen oder irgendein Pestizid in die Luft gekommen... nein, hier gab es eine andere und noch relativ unverbrauchte Ursache.

          Alles in allem ist „The Rising“ also DIE AUFERSTEHUNG ein Zombieroman mit offenem Ende, der einmalig und beängstigend ist. Auf keiner Seite kommt Langeweile auf, man MUSS einfach weiter lesen und bekommt von Seite zu Seite mehr Respekt vor Keene, der echt fit zu sein scheint in diesem Genre.

          Nimmt man hier mal den Roman von Dawn of the Dead zum Vergleich, der zwar auch nicht gerade zimperlich war und im Zombiegenre wohl der beste Vergleich ist, so hat Keene doch einiges mehr zu bieten, ist ideenreicher und gibt seinen Zombies eine ganz persönliche und verstörte Note.

          Von mir gibt es eine klare Empfehlung und ich freu mich tierisch auf „City of the Dead“, welches in der gebundenen Ausgabe ja glücklicherweise mit enthalten ist


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            Der Tip war aber mal sowas von astrein, Flightyboy  ;)

            Ich bin jetzt beim 8. Kapitel von City... und Keene hat hier nochmal einiges an Power dazu gegeben  :lol: Auf jeder Seite fliegen irgendwelche Gedärme, die Zombies spielen damit Seilhüpfen usw. Ich fahr voll drauf ab und das 2. Rev wird umgehend folgen  :twisted:


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              Gestern spät in der Nacht hab ich die Siqqusim nun zuende gelesen und war richtig traurig, daß es nun vorbei ist.... DAS macht einfach ein gutes Buch aus  :!:  ;) Beide Geschichten, die nahtlos ineinander übergreifen bekommen von mir eine glatte 10/10.


              STADT DER TOTEN

              Nachdem sich in der ersten Geschichte die Untoten so langsam formiert und gesammelt haben, geht hier nun richtig die Luzie ab  :twisted:

              Die letzten Überlebenden führen einen aussichtslosen Kampf, den man als Leser hautnah miterlebt. Wie schon bei AUFERSTEHUNG gibts auch hier keine Kompromisse und kein Mitleid. Anfangs gings noch um den Vater, der sich durch zig tote Bundesstaaten schnetzelt um seinen Sohn zu finden... nun gehts ums nackte Überleben !

              Mitten in New York steht der Ramsey Tower, eine hochgepriesen uneinnehmbare Festung eines reichen Baumenschen, in dem sich die letzten Überlebenden sammeln und gemeinsam ihrem apokalyptischen Schicksal entgegenfibern.

              Natürlich bleibt dies auch den Zombies nicht verborgen, die inzwischen einen Anführer haben, der nur ein Ziel vor Augen hat: Die gesamte Ausrottung der Menschheit *bibber*  ;)

              Es kommt wie es kommen mußte, ein Showdown wie ihn manche Bücher oder Geschichten bitter nötig hätten.

              Keene hat mich dermaßen überrascht in seiner geradlinigen Art, seiner derben Beschreibungen und genialen Erzählweise, ich brauche unbedingt mehr von ihm  :)

              Die knapp 500 Seiten, die in Taschenbuchform bestimmt an die 1.000 wären gingen viel zu schnell vorbei. Auch als Schlußfazit muß ich echt nochmal positiv erwähnen, daß keine einzige Seite langweilig oder sonstwas war. Andauernd passiert etwas anderes. Sei es eine Horde Zombies bricht durch eine Absperrung oder ein weiterer Toter schließt sich ihnen an usw.

              Anfangs hat es mich, wie schon erwähnt, doch leicht gestört, daß die Dinger so schlau sind, sprechen können, Auto fahren, den Funk abhören.... Wenn man aber weiter in die Geschichte eintaucht und man schnell merkt, daß hier keine Seuche am brodeln ist, freundet man sich mit diesen hochmodernen Zombies schnell an. Ein Biss bringt hier keine Infektion, erst nach dem vollständigen Ableben übernimmt die untote "Seele" Besitz von dem Körper und er wird einer der ihren. Ich will aber nicht zu viel verraten  ;)

              Ebenfalls positiv hervorheben muß ich Keenes Einfall, ALLE in beiden Romanen vorkommenden Personen nach dem Epilog aufzulisten und kurz zu beschreiben. Hat man nun eine Stelle im Buch, in der eine Person vorkommt, die man zwar schon kennen gelernt hat aber nicht mehr zuordnen kann, hilft ein Blick in eben diese Auflistung. Perfekt  ;)
              Bekannte Personen wie Fulci oder Savini merkt man sich natürlich. Auch wenn Fulci hier nur einen 3 Minuten Auftritt hatte fand ich es ein super Schmankerl  8)

              JEDER, der nur halbwegs gerne liest und Zombies mag, der sollte sich dieses Buch schleunigst zulegen  :!:
              Dawn of the Dead ist als Roman super, die Resident Evil Romane ebenfalls aber die Siqqusim sind was ganz besonderes  :D

              Nochmal danke an Flight für den heißen Tip, Lesen Leute, mich würden weitere Meinungen brennend interessieren  ;)


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                Ich würde da sogar die gebundene Ausgabe vorziehen mittlerweile. Macht einfach schön was her und kommt gut im Regal  ;)

                Was ich noch vergessen habe und ich doch leicht verspoilern muß... die Ausrottung der Menschheit ist in 3 Stufen unterteilt:



                (click to show/hide)


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                  Ich greife jetz mal ganz hoch und sage dir, daß die Siqqus nichts sind für so zwischendurch in der Bahn. Die mußt daheim in aller Ruhe lesen ansonsten bringen einen da zu viele Störfaktoren aus dem Wahnsinn raus  ;)



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                    Gut, das geht ja  ;)
                    Ich glaube wenn ich morgens in der Bahn nochmal einpennen würde, dann würd ich entweder jeden Tag an nem anderen Bahnhof rauskommen oder einfach so verpennt auf die Arbeit kommen, daß ich immer Gesprächsthema Nummero Uno wäre  :D


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                      "Die Wurmgötter" und "Der Lange Weg nach Hause"... hab ich beide gelesen und beide super, Keene ist fest in meinem Herzen verankert  :D

                      Freut mich, daß dir die Siqqus gleich zusagen, mit dem Tempo geht die ganze Seuche dann auch weiter, hehe  :twisted:
                      Für mich so ziemlich das Beste Buch was bei mir im Regal steht !


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                        Im Zombiebereich einfach das Beste und spannendste was es so gibt  ;)
                        Eine Verfilmung wäre der Hammer und so abwegig ist das gar nicht, war auch schon im Gespräch.
                        Als ich es durch hatte mußte ich mich erstmal ein paar Minuten sammeln,  ;)

                        Hol dir auf jeden Fall noch die Wurmgötter, die werden dir dann auch gefallen  :)


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                            Die Nationalgarde bei den Siqqus greift richtig durch  :D
                            Ich hatte den Wälzer auch so schnell durchgelesen, wie kein anderes Buch ;)

                            "Der Lange Weg" ist halt jetzt nicht sein bestes Werk aber mir hats trotzdem gefallen. "Die Wurmgötter" sind ein anderes Kaliber und so wie man es von ihm gewohnt ist.


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                              Das hört man gerne und das baut einen auch auf  :D
                              Wer die Siqqus allerdings schlecht findet, dem kann man glaube ich auch sonst keine Freude machen im Leben  :twisted:


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                                Hehe, kann ich alles so unterschreiben  :biggrin:

                                Der Humor, der dann doch immer mal wieder durch kam hat dem ganzen noch das I-Tüpfelchen aufgesetzt  ;)

                                Wer Zombies mag und gerne liest sollte sich das schleunigst zulegen hier !!!  8)