Wieso vergebt ihr Noten?

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Edit nemesis: Habe den Teil hier aus dem Güllethread ausgekoppelt, da es mir zu umfangreich und OT wurde.

Was mir schon lange seltsam aufstößt - ich hab das Gefühl, dass ihr einen Gülle-Film oder Action Kracher, Horrorfilm oder Slasher oder egal was, gar nicht richtig "genießen" könnt, weil ihr ihn aus jeden nur möglichen Aspekten beleuchten müsste und dann Noten vergebt.

Für mich gibts keine Noten. Nur gut genug, um ihn nochmal anzuschauen (sprich: In die Sammlung zu stellen) oder schlecht (sprich: weg damit).

Ich setz mich hin, genieße den Film. Wichtig für mich:

- Sympathische Charaktere bei den Guten und saumäßige Böse
- Nette Mädels
- Happy End (ganz wichtig - ein Film ohne Happy End hat's bei mir meist verschissen)
- Gute Action, guter Showdown
- Spannung, keine Langeweile

Mehr nicht.Wenn das meiste davon zutrifft, isser gut. Wenn nicht - weg damit.

So einfach ist das.

Ich maße mir nicht an, einem Film 6,5 oder 8,2 oder was weiß ich auf der zehnstelligen Richterskala zu geben. Sonst müsst ich ja mit'm Zettel dabeisitzen und die einzelnen Darsteller benoten, die Story auf Fehler hin untersuchen, bei den Actionsequenzen nach Mängeln suchen, und...und...und... Das macht absolut keinen Spaß. Ich will anderthalb Stunden geile Action und keine Doktorarbeit drüber schreiben. Außerdem - ich kann nicht gleichzeitig Popcorn essen, was trinken und auf nen Zettel kritzeln, und das ganze noch im Bett...

Deshalb geb ich auch kaum was auf Bewertungen in heften wie "Virus", die nach dem gleichen Schema abgefasst sind. Moviestar ist das viel besser - da gibts nur Gut oder Schlecht. Und so soll's sein.

Der Lonewolf Pete


...und das wird sich auch nicht ändern.

Sonst müsst ich ja im Kino mit nem Block und nem Stift dasitzen und alles notieren, was mir nicht gefällt oder ganz besonders gut. Oder ich müsste einen Film auf DVD ebenso mit Schreibzeug in Griffweite anschauen...und während ich was notiere, entgeht mir wieder was, also nochmal zurückfahren und die Szene von vorne...

Is mir echt zu blöd. Da vergeht mir der ganze Filmgenuss. Und jetzt stell dir nur mal vor, du hast ne Frau im Arm und plötzlich fängst du an, sie auf die Seite zu schieben, nur weil du dir für die Notengebung was aufnotieren musst. Die Frau hast du nimmer lang...

Ich finde auch, dass einem leser zum beispiel in Fanmagazinen wie Virus von vornherein eine Wertung des Films auf den ersten Blick aufgedrückt wird, indem man sofort sieht: Aha, der Schreiberling des Artikels hat dem Film eine 4 von 10 gegeben, also muss ich den Artikel gar nicht lesen, weil der Film eh Krampf ist... Und hinterher stellt sich dann im Freundeskreis raus, dass besagtes Filmchen doch ganz nett gemacht ist...

Nee, ich brauch das nicht. Ich gebe auf Noten für Filme gar nix. Ich les mir die Inhaltsangabe durch, und wenn's interessant klingt, wird es angeschaut - egal ob er 1 von 10 oder 9 von 10 gekriegt hat. Und wenn's Müll ist, dann kann ich das zwar schreiben, aber ich vergebe keine Noten nach speziellen Kriterien um interessierten leuten den Film völlig zu vermiesen. Das hat immer auch den Touch von Autorität... das mag ich nicht.

Aber ich will niemanden davon abbringen, sich die Arbeit zu machen, jeden Film zu analysieren... ich schnabulier lieber was Leckeres dabei und freu mich über den Film statt auf Einstellungen, Thematik, Scriptschwächen, logische Fehler, schlechte Schauspieler in welcher Szene, Effekte und so weiter zu lauern...

Der Lonewolf Pete