Five Fingersmit Laurence Fishburn und Ryan PhilippeStory [ofdb: joey cusack]Martij ist Holländer, er lebt in London. Dort ist er mit Saadia, einer Marokkanerin, zusammen. Durch sie lernt der virtuose Pianist immer mehr seine idealistische Seite kennen. Er wird unter anderem von Saadia ermutigt ein Ernährungsprogramm in Marokko in die Wege zu leiten.
Schließlich heuert Martij einen etwas abgewrackten Bodyguard an und macht sich auf zu seinem Abenteuer nach Marokko. Kurz nach seiner Ankuft werden beide allerings von Terroristen überwältigt, betäubt und entführt. Plötzlich ist der Wohltäter Martij in einer prekären Situation. Er muss seine Peiniger davon überzeugen, dass er im Dienste der guten Sache unterwegs ist. Er muss unter Folter viele Dinge beweisen, viele Lügen revidieren, damit ihm nicht das gleiche Schicksaal wie Gavin, dem Bodyguard, blüht - nämlich kaltblütig ermordet zu werden...doch schon die Folter ist für den Pianovirtuosen eine Qual, denn seine Finger - seine Werkzeuge - werden mit der Zeit immer weniger...MeinungVon meinem Bruder wärmstens empfohlen, hat der Film mich anfangs (die ersten Minuten) eher enttäuscht, da das Bildmaterial eher billig daher kommt, was sich aber zu meiner Freude relativ schnell änderte (ab der Ankunft und Marokko und ab der Gefangennahme sieht das Ganze sogar sehr gut aus). Die besagte Gefangenschaft macht dann auch ca. 90% des Filmes aus, wird jedoch immer wieder von Rückblenden, die den Samariter Martij beinahe schon lächerlich besorgt und liebend darstellen. Man könnte meinen es sei over the top und unterbreche nur den Handlungsstrang. Im Nachhinein jedoch betrachtet geht das alles schon in Ordnung so, da in diesem Strang nach und nach ebenso Informationen transportiert werden, die wichtig für die Handlung sind: ein Voranstellen an den Beginn des Filmes also wenig sinnvoll.
Der nächste Punkt: die Schauspieler. Sehr wichtig, da es sich bei dem Film im Großen und Ganzen um ein Kammerspiel zwischen Fishburn und Philippe handelt, was lediglich durch den ein oder anderen Protagonisten hin und wieder unterbrochen wird. Und hier kann man absolut grünes Licht geben, denn beide spielen die Sache wunderbar, wenngleich auch Philippes Spiel im Großen und Ganzen etwas zu extrem dargestellt ist, was aber mit Sicherheit an der sehr harten Charakterzeichnung liegen dürfte, welche aber auch im Nachhinein als angebracht zu bewerten sein sollte.
Und nun zum wichtigsten Punkte, dem Ende, das ich nun leider komplett verspoilern werden, aber ich empfehle es NICHT zu lesen, wenn man den Film noch nicht kennt, da es wirklich kein lapidarer Spoiler ist sondern die Handlung essentiell verrät:
Das Ende, dass Martij angehender Terrorist ist und die Jungs vom CIA konnte ich relativ früh erkennen, ich würde sagen so nach ca. dreiviertel des Filmes, als vermehrt auf die CIA zu sprechen kam. Als dann herauskam, dass Martij ein Bioterrorist ist, kam erstmals die Idee. Aber: kein Vorwurf an den Film, es wird prickelnd verpackt und ist wirklich schwer zu erkennen. Ich hätte damit genauso gut sehr falsch liegen können, war einfach so ein Gefühl und ein Schuß ins Blaue.
Für das Ende an sich also Daumen nach oben.
so: nun mein persönlicher Käse zum Ende. Sooo, zum einen war das Ende wohl so gemeint und wird von vielen so verstanden: ohhhhh, die böse CIA foltert und und und.....und vor allem: ohhhhhhh, sie entführen Leute ..... und: ohhhhhhh, das war alles in Amerika!!!
Ich aber sehe das so: wenn irgendso ein degenerierte Bioterrorist hunderttausende von Menschen vergiften will, wenn es das braucht ihm erst 4 Finger abzuschneiden und ihm dann die Rübe wegzuknallen, dann muss es eben sein! Um Namen von weiteren Terroristen zu bekommen, die anarchistische Vollhirniideen haben von einem weltweiten Zusammenbruch der Konzerngiganten und so einen Käse, soll jedes Mittel recht sein. Und wenn man ihn entführen muss: egal! Und wenn man gottverdammt auf dem Boden eines demokratischen Landes, sei es Amerika, oder Gott weiß, ich würde es sogar begrüßen, wenn es Deutschland wäre. Ich würde sogar liebend gerne meinen Keller dafür hergeben. Hehe, ich weiß der Pro-Amerika-Ed halt wieder ;-)
Von demher: auch beim Feeling der Aussage keine Bedenken bei mir, auch wenn die meisten das ganze wohl in ne ganz andere Richtung sehen werden (und es deswegen gut finden werden)!
Fazit: knappe 8/10=> kein "Running Scared" Hammergeheimtipp", aber immerhin ein netter kleiner Videothekengeheimtipp