Ghostbusters (2016)Ich hatte ja mehrfach gesagt: wenn er irgendwo für lau drin ist, bekommt er seine Chance. Und nun war es dank Netflix soweit.
Vorweg: Sich über den Film aufzuregen ist nutzlos, denn dafür ist er einfach zu belanglos. Aber das
Drumherum, ja,
das ist diskutabel.
Musste sich erst etwas setzen, will mir ja keine Schnellschuss-Polemik vorwerfen lassen.
Auch wenn ich sie vielleicht dennoch nicht gänzlich umschiffen kann...
Ein Reboot mit weiblichen Hauptfiguren also. Okay. Warum nicht? In der heutigen Zeit, in der Hollywood mit trendigen Hashtags um sich wirft, Diversity und Female Empowerment das neue Dogma sind, ist das nur konsequent.
Aber was bitteschön sind das für Figuren? Allein schon die Hauptrollen. Die graue Maus, die Dicke, die Schwarze, die Verrückte (wollte schon schreiben Lesbe, aber zumindest bi. Diversityyyyy). Stereotyp wie Sau. Und Karikaturen, wo die Figuren im Original noch weitestgehend grounded waren. Sehen so starke Frauenfiguren aus? Nein. So sehen Darstellerinnen aus, die beim Dreh einem Regisseur, der sich nicht durchsetzen kann, permanent mit Improvisationen auf der Nase herumtanzen. Und ein sehr großer Teil der furchtbaren Dialoge
ist improvisiert. Ist das Female Empowerment? Und sie unterstreichen der "Stärke" von Frauenfiguren dadurch, dass alle Männerfiguren als grenzdebile Lappen, unfähige Idioten oder gleich als Arschlöcher dargestellt werden? Echt jetzt? Das ganze wirkt einfach peinlich, unlustig und unbeholfen.
Und genau so unbeholfen geht man mit Kritik um. Wer den Film schlecht und nicht lustig findet, der hasst Frauen und wohnt bei Mutti im Keller. Man hängt sich die Neonreklame der PC-Hashtags der Woche um und will sich im Namen der Gleichberechtigung über alles stellen. Aber liebe Filmemacher, Misandrie ist keinen Deut besser als Misogynie. Und mit Gleichberechtigung hat beides nicht das geringste zu tun. Aber um Gleichberechtigung ging es dem Film ja auch nicht. Es geht nicht um Frauen, die in einer "Männerwelt" ihr Ding machen. Es geht um Frauenkarikaturen, die in einer Fantasywelt die "Konventionen" umkehren, ins Lächerliche übersteigern, und das auch teils durchaus sexistisch. Ja, tatsächlich. Der Film ist aber nicht clever genug, als dass ich ihm das als Satire oder Ironie abnehmen würde. Er ist platt und kalkuliert.
Wenn ich starke Frauen sehen will (und glaubwürdig schon allein deswegen, weil man es sich nicht als Neonreklame um den Hals hängt), schau ich
Doomsday. Rhona Mitra ist all woman und all badass und tritt der ganzen Welt in den Arsch. Einfach so.
Oder
Alien, den nur Ellen Ripley überlebt.
Oder
A Nightmare on Elm Street, in dem Nancy das Böse bezwingt.
Oder... es gäbe so viele Beispiele, die eben NICHT so erbärmlich mit "starken Frauen" hausieren gehen.
So bleibt aber leider nur ein Overacting-Kasperletheater, das sich nicht auf eigene Stärken stützt, weil es keine hat.
Du hast einen neuen Kollegen aus Afrika. Und der macht nur Scheiße. Und du machst auf die Mängel aufmerksam, nur um als Antwort "Rassist!" an den Kopf geworfen zu bekommen.
Das ist
Ghostbusters 2016.
Die Gastauftritte waren btw traurig...