Ich wollte keinen eigenen Thread aufmachen, da es schade um die Informationen wäre, die hier drin stehen und dann untergingen...werde den Threadtitel ein wenig modifizieren, sobald ich Modrechte hab - wenn Gunther nix dagegen hat.

http://www.amazon.de/Day-Before-Midnight-Stephen-Hunter/dp/0553282352/ref=sr_1_8?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1274513148&sr=8-8From Publishers WeeklyHunter ( The Spanish Gambit ) has written a smoothly believable race-against-time thriller with frightening plausibility. Unidentified military terrorists kidnap welder Jack Hummel from his Maryland home and direct him to cut through a block of titanium to reach a launch key in the South Mountain MX missile site. The president decides to send in the crack Delta assault team, but the man best suited to command them is Col. Dick Puller, who was discredited and disgraced in Iran in 1979. Puller, in turn, must work with the only man who knows the missile silo, its designer, Prof. Peter Thiokol. The leader of "Aggressor-One" is discovered to be Russian Military Intelligence chief Arkady Pashin: he is charismatic, reactionary and messianically determined to launch the single MX that will trigger a massive Soviet reply. Part of the fast-moving plot revolves around two abandoned coalmine tunnels, a stupid Russian spy and Thiokol's estranged wife, who unwittingly gave the Russians the plans for South Mountain. The 7 a.m.-to-midnight action flashes cinematically on Delta Force, the crack Russian Spetsnaz troops and various civilians. The book is fun, even if the finale is too drawn-out and a bit preachy: " . . . the regular people, the Rest of US" will save us. 40,000 first printing; $40,000 ad budget.Copyright 1988 Reed Business Information, Inc.
Buch zuletzt beendet und für genial befunden! Nachdem ich ja bereits drei Bob Lee Swagger-Romane gelesen habe -
Point of Impact, Time to Hunt, Black Light - ersteres mit Mark Wahlberg unter dem Titel
Shooter verfilmt, die ich ebenfalls großartig fand, hat mich dieses Buch einmal mehr positiv überrascht.
Story in Kurzfassung: USA, Mitt der 80er. Russische Elitesoldaten von Spetznaz entern ein Hochsicherheits-Silo in den USA, um eine Rakete gen Russland zu starten, um den dritten Weltkrieg heraufzubeschwören. Die Delta Force, mit Hilfe des Raketenkonstrukteurs Doktor Peter Thiokol und unter Leitung des neurotischen Colonel Puller soll es richten - doch die Zeit rennt davon. Um Mitternacht ist die Welt zu Ende.
Was sich hier erstmal ziemlich simpel und güllig anhört, relativiert sich, wenn man den Schreibstil von Stephen Hunter kennt, der es versteht, Geschichten zu entspinnen, die deutlich hochklassiger, spannender und vor allem geradliniger sind als etwa die eines James Rollins (Sigma Force) oder Matthew Reilly - kein Vergleich!
So haben wir es hier mit einer äußerst gelungenen Mischung aus
The Rock,
U.S. Seals 2 und
Red Dawn in Buchform zu tun - aber halt einfach ohne diesen Extrem-Gülle-Faktor (obwohl der natürlich auch da ist), sondern einfach mit einer riesigen Portion Klasse - also letztlich mehr
The Rock als die
Seals.

Die Parallelen zu letzterem sind übrigens zum Teil verblüffend. Da das Buch von Hunter in den 80ern geschrieben wurde, ist davon auszugehen, dass Florentine es gelesen hat. Auch hier haben wir es mit durchgedehtem Militär (goes Terrorismus) zu tun, auch hier verschanzen sich die Bösen an einem Ort, wo man mit Schusswaffen vorsichtig sein muss, auch hier gibt es einen Bad-Ass-Mothafucka von schwarzem Häftling, der in Vietnam eine der "Tunnelratten" war und der deshalb für die Operation rekrutiert wird - und auch eine zerbrechliche Asiatin ist mit von der Partie, eine Nordvietnamesin, die nach dem Vietnamkrieg in die USA emmigriert ist.
Neben den Elitetruppen Delta Force, SWAT, Rangers usw. gibt es noch die Nationalgarde, die z. T. regelrecht abgeschlachtet wird - dabei schafft Hunter es, reale Personen zu kreiiren, bei denen es dem Leser um ihr Ableben wirklich leid tut.
Als Nebenhandlungsstang gibt es dann noch die Geschichte um den fetten, den Reizen des Kapitalismus erlegenen, russischen Spions Gregor Arbatov, der am Ende seinen Beitrag leisten soll, die Welt zu retten - denn auch im Washingtoner Pentagon soll eine Atombombe gezündet werden.
Was mich unheimlich an Hunters Schreibe beeindruckt, ist seine Geradlinigkeit - das war das, was Gunter bei seiner Kritik an Rollins & Co. immer meinte - hier gibt es keine unsinnigen Liebesmelodramen, die das Tempo wieder rausnehmen, nein hier wird von Seite 1 an aufs Gas gedrückt! - ohne dabei so seicht und oberflächlich zu sein wie ein Reilly (was mir zwar auch gefällt, hiermit aber absolut nicht vergleichbar ist). So schafft er es auf den letzten schlag-mich-tot-Seiten eine unheimlich spannende Parallelmontage zu entwerfen, die einem schier den Atem nimmt - muthafuckin' great!!
Das Buch scheint leider nicht auf Deutsch erschienen zu sein (oder, Gunther?), aber es lohnt sich dennoch für jeden Actionthriller-Fan! Marco, hau dir mal die Bob Lee Swagger Dinger rein, die sind auch der Hammer (und auf deutsch erschienen). Hunter ist viel zu lange unbeachtet geblieben, der Junge hats übelst drauf, und niemand hier hats gemerkt.

Danke nochmal für den Tipp damals, Gunther, und für
Time to Hunt und
The Day Before Midnight, die ich ja von dir bekommen hab - hat mir wirklich vergnügliche Stunden bereitet.
