Muss ich jetzt wohl doch mal angehen. 
Gesagt getan, und ich wurde nicht enttäuscht.

Den allgemeinen Lobeshymnen hier kann ich mich nur anschließen.
Hunter versteht es ungemein knackig und präzise zu schreiben und dabei auch bei über 600 Seiten die Spannung durchgehend hochzuhalten. Hat einen ähnlichen Drive wie die Bücher von Lansdale.
Es ist geradezu faszinierend wie er das schafft die Arbeit eines Scharfschützen, die hauptsächlich aus Vorbereitung und Warten besteht, über mehrere Seiten hinweg zu beschreiben ohne das dies auch nur im Entferntesten langweilig wird.
Auch die Recherche zu den technischen Hintergründen ist hervorragend. Als jemand der in einem Schützenhaushalt aufgewachsen ist und dessen Klolektüre seit der Kindheit das DWJ (Deutsches Waffen Journal) war, habe ich das in der Form noch niemals so perfekt in einem Unterhaltungsroman gesehen. Und dafür muss man Hunter wirklich loben, selbst so trockener Kram wie Techniken des Wiederladens, Kalibrierung des Hülsenhalses, Berechnung einer Bogenminute, u.s.w. erzeugt hier Faszination und Spannung.
Und bis hierhin habe ich noch gar nicht von den Actionszenen des Buches geschwärmt, die dann erst richtig Gas geben.

Und hier noch der Vergleich zum Film (Shooter) mit Mark Wahlberg.
Ich finde den Film mit Wahlberg ja wirklich super, toller Streifen den man auch ein zweites Mal schauen kann.
Nur nach Lektüre des Buchs muss ich sagen, dass ich ihn zwar immer noch mag, allerdings jetzt auch weiß wie genial der hätte werden können. Klar wird in Filmen immer viel weggelassen und einiges abgeändert, aber das Buch ist hier noch eine deutliche Spur besser.
....ja und jetzt die Hauptrolle....ich fand Wahlberg ja recht gut..... bis ich das Buch gelesen habe.
Im Film hat man aus dem Vietnam Veteran Swagger einen Golfkriegsveteran gemacht um es zeitlich anzupassen, das ist ok.
Jedoch ist der Bob Lee Swagger aus dem Buch leider nunmal ein völlig anderer Charakter als Wahlberg. Älter, ruhiger, schweigsamer, ein Einzelgänger mit Südstaaten Touch, voller echtem Patriotismus, Instinktgetrieben, aber extrem clever und eine eiskalte Drecksau vor dem Herrn.
Fazit: Wahlberg war zwar stes bemüht, aber die Rolle konnte er nich packen.
Klingt jetzt härter als es sollte und der Film ist immer noch gut, aber halt kein Vergleich mit dem Buch.
Schon mal im Vorraus vielen Dank an den Festa Verlag der auch den zweiten Bob Lee Swagger Roman bringen wird.
Macht weiter so.

... Und beeilt euch ein wenig, sonst muss ich vor lauter Ungeduld noch auf die englischen Ausgaben zugreifen.
