Tsotsi

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Offline ap

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    TSOTSI

    Zitat von: "nemesis"

    Academy Awards 2006

    Ausgezeichnet wurden:

    Best Foreign Language Film of the Year
    Winner: Tsotsi (2005) - Gavin Hood(South Africa)





    Die ofdb: http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=87465

    Originaltitel:    Tsotsi
    Herstellungsland:     Großbritannien
    Südafrika
     
    Erscheinungsjahr:     2005
    Regie:     Gavin Hood
     
    Genre(s):    Drama
    Krimi





    Der Film lief bei mir hier im Kino, und ich hab ihn verpasst, shit!  :evil:

    Klingt aber sehr interessant, hier mal noch mehr:
    http://www.altstadtkinos.de/html/filme/Tsotsi.html

    Drama;
    Großbritannien / Südafrika 2005 - 95 Min.; ab 12;
    Regie: Gavin Hood;
    Darsteller:
    Presley Chweneyagae, Terry Pheto, Kenneth Nkosi, Mothusi Magano, Zenzo Ngqobe, Israel Makoe, Percy Matsemela, Jerry Mofokeng, Nambitha Mpumlwana.

    Als erster Film aus Afrika wurde das Gangsterdrama "Tsotsi" mit dem Oscar für den besten ausländischen Film ausgezeichnet. Nach dem Goldenen Bären für U-Carmen im Vorjahr ein weiterer großer internationaler Filmpreis für den afrikanischen Kontinent. Vielleicht ein Zeichen für ein zunehmendes Interesse des Westens an eine Filmproduktion aus einer Region, über die man in den Medien viel zu wenig erfährt, und die sich oft nicht hinter westlichen Filmen verstecken muss.
    Schon die moderne Opernvariante U-Carmen entführte den Zuschauer in das Nahe Johannesburg gelegene Townships Khayelitsha, eine Ansammlung von Blechhütten, in der gut eine Million Schwarze ein Dasein fristen, dass von der wirtschaftlichen Entwicklung Südafrikas nahezu komplett übergangen wurde. Kein Wunder also, dass die Gewalt regiert, die in dieser verrohten Welt oft als Ersatz für zivile Kommunikationsformen zu fungieren scheint. Völlig skrupellos, ohne den Hauch von Moral oder schlechtem Zweifeln bewegen sich der halbstarke Tsotsi (Presley Chweneyagae) und seine Gang durch das Township. Ihre Ausflüge nach Johannesburg haben nur ein Ziel: Leichtsinnige Opfer zu finden, die ihr Geld viel zu offen zur Schau stellen. Die Überfälle laufen professionell ab und bei der kleinsten Gegenwehr zögert die Bande nicht, zu extremer Gewalt zu greifen. Das ist das Erste was an Gavin Hoods Film, basierend auf einem Roman des vor allem als Dramatiker bekannten Autors Peter Fudakowski, auffällt. Vollkommen beiläufig und schonungslos spielt sich die Gewalt ab und wird doch nicht so stilisiert wie etwa im brasilianischen Film City of God, der in mancherlei Hinsicht Vergleichsmodell ist. Doch wo dort mit rohen 16mm Bildern eine an Videoclips angelehnte Atmosphäre erzeugt wird, die sich sehr nah an der Verherrlichung bewegte, bedient sich Hood ausgefeilt komponierter Scope-Bildern, deren brillante Farben einen interessanten Kontrast zum brutalen Kern der Handlung herstellen.
    Worum es hier jedoch geht ist keine bloße Darstellung eines kriminellen Lebens, sondern die Suche nach Spuren der Menschlichkeit in einem Charakter, der Zeit seines Lebens auf Nähe, Familie und Liebe verzichten musste. Katalysator dieser Entwicklung ist ein Baby, das Tsotsi bei einem Raubüberfall buchstäblich in die Hände fällt. Es zurücklassen, das bringt selbst er nicht fertig, doch seine harte Gangsterpersona mit den Aufgaben eines Vaters in Einklang zu bringen, stellt ihn vor Probleme, wie er sie noch nie hatte. Und das vor allem, weil sie nicht mit Gewalt zu lösen sind. Allein bei der jungen Mutter Miriam (Terry Pheto), die er zunächst mit vorgehaltener Pistole zum Stillen „seines“ Kindes zwingt, die dann aber zu einem ruhenden Pol seines Lebens wird, findet Tsotsi für wenige Momente zur Besinnung.
    Dass hier zu Rückblenden gegriffen wird, die Tsotsis Charakter auf wenig subtile Weise erklären sollen, lässt sich ebenso verschmerzen, wie die oft nur grob skizzierten Nebenfiguren, die die Vielfalt des Townships nur anzudeuten vermögen. Getragen wird der Film von den beiden exzellenten Hauptdarstellern. Als allein erziehende Mutter ist Terry Pheto gleichermaßen verständnisvoll und traurig angesichts der alltäglichen Brutalität des Townships. Die eigentliche Sensation aber ist Presley Chweneyagae, der hier seine erste Filmrolle spielt und nur über wenig Schauspielerfahrung verfügt. Wenig Worte verliert er im Laufe des Films, das Meiste spielt sich in seinem jungenhaften Gesicht ab, dessen Züge immer wieder zu entgleisen drohen wenn er vor Entscheidungen steht, die seine bisherigen Erfahrungen völlig übersteigen. In solchen Momenten, wenn er vor Erregung pulsiert, die unterdrückte Gewalt an die Oberfläche drängt und kaum zurückzuhalten ist, möchte man lieber nicht wissen ob Chweneyagae hier auf eigene Erfahrungen zurückgreift. Vor allem dank seiner Präsenz und Intensität ist Tsotsi ein so mitreißender Film, der eine universelle Geschichte erzählt, die aber dennoch ganz in der südafrikanischen Kultur angesiedelt ist, und so einen faszinierenden Blick auf eine uns oft so ferne Welt öffnet.


    http://www.tsotsimovie.com

     :arrow: Und hier ein Trailer !!  :arrow: http://www.apple.com/trailers/miramax/tsotsi/


    Offline Ed

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      Der hat mich auch interessiert...hab die Rezenion in der CINEMA und dem epd Film Magazin gelesen und hat sich angehört als wenn der mir nur gefallen kann :!:


      Offline Flightcrank

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        • Just a guy stuck in the 80s...
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        Der Trailer ist mir schon vor Wochen auf der apple site richtig positiv aufgefallen! Der lief bei uns sogar im Kino...???? Fuck - ist leider total an mir vorbeigegangen...  :(

        Könnte 'ne richtige Perle sein :!:


        Offline Ed

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          Ich muss immer unweigerlich an City of God denken...

          stand auch in der CINEMA unter könnte einem gefallen, wenn man...City of God mochte!


          Offline Seth Gecko

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              • Show only replies by Seth Gecko
            Hab den Film im Kino gesehen. Die Affinität zu City of God ist relativ groß, auch wenn er nicht seine Klasse hat. Würde mal schaun, ob er noch in ausgewählten Programmkinos läuft.


            Offline Flightcrank

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                • Show only replies by Flightcrank
              Zitat von: "EvilEd84"
              Ich muss immer unweigerlich an City of God denken...

              stand auch in der CINEMA unter könnte einem gefallen, wenn man...City of God mochte!

              Ganz genau, an City of God musste ich beim Trailer auch SOFORT denken - und der war ja Weltklasse!


              Crash_Kid_One

              • Gast
              "City of God" war wirklich ein Meisterstück ...
              hatte mich nie interessiert, und nen Trailer kannte ich auch net, bis er mal auf PREMIERE lief und ich ihn mir reingezogen habe ... und er hat mich einfach nur begeistert. Die Eindringlichkeit, Authenzität und dabei diese packende Inszenierung.

              Von "Tsotsi" hab ich auf der letzen "Widescreen" DVD nen Trailer gesehen und dachte mir auch ... "Hmmmm joar, garnicht übel! Könnte was sein!"

              Werd ihn mir auf jeden Fall ansehen, sobald er auf DVD raus ist.


              Offline Ed

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                  • Show only replies by Ed
                Wow, gerade den Trailer doch angsehen und der ist ja wirklich super und optisch sieht der erst gut/hochwertig aus...hui...war halt net sicher, ob es nicht vielleicht doch ein völlig einfach gemachtes Arthousefilmchen ist, aber das sieht ja super aus...muss ich sehen, wenn er rauskommt :!:


                Offline ap

                • Untoter russischer Satanofaschist aus dem Weltraum!
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                    • Show only replies by ap
                  Den hab ich jetzt die Woche auch gesehen..... Der Vergleich mit CITY OF GOD paast auf jeden Fall.... nur kommt er an dieses Vorbild nicht wirkkich ran. Ich weiß nicht, die Story mit dem Baby, und allg. Tsotsi und seine Kumpane... das nehm ich dem Film nicht ab. TSOTSI wirkt effektheißerischer, reißerischer und weniger authentisch als CITY OF GOD udn das gerät hier fet zum Nachteil !
                  Ein sehr interesantes Drama mit Exotenbonus, das zum einen durchaus ins Arthaus Programm passt, und doch dafür relativ mainstreamig ist... irgendwie kann sich der Film nicht ganz entscheiden was er will.
                  Respekt! Aber kein wirkliches Meisterwerk...  ;)


                  Offline Ed

                  • Die Großen Alten
                    • "The Feminist"
                      • Show only replies by Ed
                    So ähnlich hab ich den auch bewertet!

                    so 7/10 oder so!