Unser täglich Brot

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Es gab mal einen Dokumentarfilm auf ARTE (oder 3sat), wo ein Schwein
von seiner Geburt bis zr Schlachtung dokumentiert wurde. Ein unschönes
Ende, muss ich sagen..

Das sieht ganz ähnlich aus, nur mit noch anderen Lebensmiltteln.
Zufällig läuft der morgen im Kino bei mir um die Ecke an, da werde
ich gleich mal hin!

Klasse Tipp, danke Barbrady!  :D

Gibt auch noch einen Trailer:
http://www.alamodefilm.de/alamode/docs/2007/brot/trailer.html
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„70% der Deutschen kennen Kurt Beck nicht.“ ... „39% der Deutschen bewerten seine Arbeit mit ,Gut’“


Hab mir den Film angesehen, er ist wirklich zu empfehlen.
Allerdings hat er ein paar kleine Besonderheiten:

Leider wird nichts kommentiert, sodass man sich ab und zu fragt,
was man dort genau zu sehen bekommt. Der Film ist genau so,
wie in der Beschreibng aufgebaut, nämlich eine „filmische Meditation
über die industrielle Nahrungsmittelproduktion“. Soll heißen:

Ohne dokumentarische Erklärungen wurde die Kamera eben an
verschiedenen Orten aufgebaut und hat den Alltag mit den
Umgebungsgeräuschen gefilmt. Das ist an sich auch sehr interessant,
da die Bilder meistens für sich sprechen und keiner weiteren
Kommentare bedürfen.

Schwierig wird es nur bei einzelnen Schritten der Produktion, wenn z.B.
Maschinen bedient werden, bei denen sich dem Laien die Funktion
nicht erschließt, oder es ganz interessant gewesen wäre, welche Pestizide
denn gerade verwendet werden (und zwar nicht zuwenig).

(click to show/hide)






Die direkte Tötung bei der Fleischproduktion ist nur gegen Ende des
Filmes einmal zu sehen, ansonsten sieht man mehr die Kadaververarbeitung.

(click to show/hide)





Auch die Preisdrückung für die Dicountsupermärkte wurden ein wenig
implizit angespielt. Man hat einen Bus aus Polen gefilmt, die zum
Spargelstechen auf die Felder kommen oder zum Kohlschneiden.
(Eine Akkordarbeit, die ich nicht machen will, das ist einfach nur ein
mobiles Zelt mit Körben dran an einem Laster montiert und die Arbeiter
kniehen also in diesem Zeltanbau mit dem Laster im Rücken und müssen
im Sekundentakt Kohl schneiden und in Folie wickeln, ständig mit dem
laster im Rücken, der sich alle paar Sekunden ein Stück weiter bewegt.)

Oder aber ein Farbiger, der in einem riesigen Gewächshaus Gurken
schneidet und Gurken schneidet und Gurken schneidet.. Später hat man
gesehen, wie er lebt; nämlich mit 6-7 Leuten auf engstem Raum in der
letzten Bruchbude. Das „Gehalt“, was der bekommt, muss der letzte
Witz sein.

Am meisten tut mir das Geflügel in dem Film leid, mehr noch als Rind und
Schwein. Vor allem, wenn man sieht, was die Küken (aber auch Ferkel)
über sich ergehen lassen müssen.

Der Film ist aber nicht nach dem Motto „Vegetarier essen besser“ gemacht,
das Grünzeug kann einem da ebenfalls vergehen. Man sieht nur eines:
Pestizide.
Pestizide aus dem Traktorhänger, Pestizide aus dem Flugzeig, Pestizide aus
dem Rollwagen und Pestizide aus dem Handsprüher.

Aber nicht nur einmal: Pestizide für die Jungpflanzen, für die heranwachsenden
Pflanzen, auf die Früchte(!) und nach der Ernte nochmal in den Boden für
die nächsten Samen. Mir ist schon ein wenig unheimlich bei dem Gedanken,
dass ich etwas „gesundes“ essen soll, was immer wieder mit Chemikalien
eingesprüht wurde, die die Arbeiter nicht ohne Schutzanzug und Gasmaske anfassen.

Ich kann nicht alle Einzelheiten aufzählen, aber wenn man sich den Film
ansieht, kommt man schon ein wenig ins Grübeln (wenn man ihn sich
ansieht und es nicht ignoriert.)

Schwer wird en nur, den Zeitfaden zu behalten. Man sieht einen Anfang,
in dem die Örtlichkeiten ertmal vorgestellt werden. (Gewächshaus, Feld,
Hühnerzucht...) Danach geht es langsam steigend in die Produktion, wobei
man keinem festen Handlungsverlauf folgt, an dem man sich denken
kann, wie lange der Film wohl noch gehen mag. Er fängt plötzlich an, läuft
eine ganze Weile und ist dann nach gewisser Zeit urplötzlich zuende...

Insgesammt sieht sich der Film wie eine riesige Filmcollage an,
mündet aber in eine Mischung aus Interessantem und Schockierendem
Inhalt. Klare Ansehempfehlung!
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„70% der Deutschen kennen Kurt Beck nicht.“ ... „39% der Deutschen bewerten seine Arbeit mit ,Gut’“


Auch wer das Schlachten kennt, kann sich den Film ruhig ansehen.
Es geht ja nicht darum, dass Tiere geschlachtet werden, sondern
um die Massenhaltung für den Massenkonsum.

Ob das Schlachten winkt oder nicht – die Tiere haben es auf einem
Bauernhof immernoch um Längen besser.
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„70% der Deutschen kennen Kurt Beck nicht.“ ... „39% der Deutschen bewerten seine Arbeit mit ,Gut’“