Plane Dead

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Ich hab mir den Streifen angeschaut... also, ich halte ja ohnehin nicht viel von dem Zombie-Scheiß, weil "Zombies" als Gestalten im Horrorgenre eben nix hergeben. Ungelenk durch die Gegend tapsen und dabei halb verwest aussehen - das gibt nicht viel her. Aber weil der Film im Flieger spielt und ich nun mal auf Flieger-Disaster-Streifen stehe, musste ich ihn eben anschauen. Und prompt - was ein Schwachsinn! Es dauert so etwa ne halbe Stunde, bis das übliche Szenario beginnt - da ist ein Gewitter, der Flieger fliegt mitten rein, irgendwo ist ein Schlauch lose, und dann geht alles drunter und drüber. Nur mit dem Unterschied, dass jetzt zur Panik der Passagiere vor dem Absturz noch die Panik der Passagiere vor den Zombies hinzukommt.

Alles in allem sehr unglaubwürdig, bei den Effekten auch nichts wirklich neues - es wird halt gebissen, und wer gebissen wird, wird zum Zombie, und kriegt irgendwann das Hirn weggeblasen, und das wars dann.

Der Schlussgag ist nur noch blöd, und ich habe spätestens bei diesem Film beschlossen, nie wieder was mit Zombies anzuschauen...egal, ob sie im Zug, auf dem Schiff, im Hochhaus, im Hospital, oder im Flieger ihr Unwesen treiben. Zombies sind einfach Kacke.

Der Lonewolf Pete


Zitat von: "Necronomicon"
Zitat von: "Lonewolf6"
...

 :shock: Ein hartes Kommentar, welches in mir gerade die Frage aufkommen lässt, WAS nun für dich Horror bedeutet  :roll:
quote]

Also, Zombies bestimmt nicht.

Für mich ist bei einem Horror-Film erst mal der Gänsehautfaktor wichtig. Das heißt - Schocksequenzen, düstere Umgebung, unerwartete Wendungen, all das eben. Auch ein Slasher mit einem irren Massenmörder kann super Gänsehautatmosphäre haben (siehe Freitag 13. oder Halloween), aber ich kenn nur einen einzigen Zombiefilm, bei dem das teilweise gelingt: "Die Rückkehr der Zombies". Ansonsten erzeugen verweste zappelnde und schlurfende Gestalten bei mir ehrlich gesagt keine Gänsehaut.

Dann natürlich gute Effekte, darf auch ruhig splattrig, gory sein - aber Zombies? Na ja, wer's mag, aber Latexfetzen ans Gesicht gepappt und den Kerl in alte Kartoffelsäcke gesteckt, das sind für mich eher schlechte Effekte, die gar nicht schocken.

Spannung - wo ist ein Zombiefilm spannend? Die Frage bei einem Slasher ist doch: a) wer wird als nächster wie abgeschlachtet und b) welches der Mädels zieht sich aus und c) Wer kommt am Ende davon und erledigt wie den Bösewicht? Beim Zombiefilm stellt sich gar keine Frage. Denn - Zombie beißt und infiziert Opfer, Held kommt, schießt Zombie Kopf weg, aus. Allenfalls fragt man sich doch, wen erwischts und wen nicht. Aber das ist mir zu wenig, um sowas zwei Stunden lang durchzuhalten, ohne einzuschlafen.

Na ja, und nach meiner Lieblingsfigur des Horrorfilms gefragt: Der Vampir. Die alten Hammer-Vampire waren die besten, und auch neuere produktionen warten mit prima Vampirszenen auf. Werwölfe sind für mich an vorletzter Stelle, danach dann Zombies weit abgeschlagen. Nach dem guten alten Blutsauger kommen dann schon psychopathische Schlitzer und natürlich diverse zu Killermaschinen mutierte Viecher, dann Monster (wenn sie ordentlich gemacht sind und genügend Blut verspritzen) und schließlich alles, was sonst noch außer Werwölfen und Zombies so über die gräuliche Leinwand kreucht: Hexen und Geister.

Aber - wie gesagt, ein Film, in dem Graf Dracula in einem von Spinnweben und Schatten überfluteten modrigen Schlossgemäuer die beißer präsentiert ist für mich allemal gruseliger als ein Zombie, dessen einzige Daseinsberechtigung auf der Leinwand ist, scheußlich auszusehen und den make Up - Spezialisten das Arbeitsamt zu ersparen.

Und Jason Vorhees und seine Kollegen der Schlitzer-Fakultät sind um Längen Furcht erregender als die wie besoffen dahertappende Zombiefamilie. Jedenfalls nach meinem Empfinden. Außerdem steh ich auf das typische "Women-in-peril" - Szenario: Leicht bekleidetes Girl gerät in arge Bedrängnis und kreischt sich die Seele aus dem leib, bis der held sie vor dem Schlimmsten bewahren darf und alles gut is. Das fehlt mir bei den Zombies ganz...da mag es zwar mal nen kreischendes Girl geben, das angesichts eines gräulichen Zombies auch gar nicht anders kann, aber dann knallt ein Schuss, Hirnmasse fliegt rum, und das war's dann. Ein richtig fetzender Showdown zum Nägelbeißen (ach was waren das Zeiten, als Peter "Van Helsing" Cushing den Dracula durchs Schloss gejagt hat oder als verzweifelte Teenies einen Jason Vorhees zu einem minutenlangen Showdown gestellt haben) ist bei einem Zombiefilm doch wohl eher selten. Und allzu oft lässt mich als hoffnungslosen Romantiker und Happy End-Fan dann doch diese Art von Filmen unbefriedigt zurück, wenn dann am Ende die wenigen Überlebenden sich in Sicherheit wähnen und irgendwo noch ein paar arg lädierte Zombies ohne Arme oder Beine sich dann wider Erwarten doch noch durch die Gegend schleppen...bei solch einem Quatsch rauf ich mir dann meist die Haare ob des rausgeschmissenen Geldes für solch nen Streifen...

Klar, Horror bietet viele Möglichkeiten. Aber Zombiefilme bieten meines Erachtens innerhalb des genres die wenigsten Möglichkeiten. Klar, sie haben ihre Fans - müssen sie ja. Aber verglichen mit anderen Filmen und Schreckgespenstern des Genres sind für mich Zombies die uninteressantesten (beinahe hätt ich jetzt "farblosesten" gesagt, hihihi...).

Der Lonewolf Pete