Inhalt:
Ron Kovic wächst behütet von seinen gläubigen Eltern zusammen mit seinen Geschwistern in einer amerikanischen Kleinstadt auf. Er ist ein sportbegeisterter kleiner Junge der sich schon früh fürs Militär interessiert. Als der Vietnamkrieg im Gange ist und die Marines Soldaten werben meldet er sich sofort freiwillig um seinem Land den nötigen Dienst zu erweisen und wird nach Vietnam versetzt. Dort lernt er die Grauen des Krieges kennen und muss querschnittsgelähmt zurückkehren in eine Heimat in der er sich mit seiner Familie, seinen Freunden, der Anfeindung der Heimkehrer durch die US-Bürger, der schlechten Behandlung der Veteranen und vor allem seiner selbst stellen...
Fazit:
Ich habe KEINE AHNUNG warum ich diesen Film bis heute nicht kannte! Oliver Stone hat hier einen super Antikriegsfilm hingelegt - wie er es auch schon bei Platoon tat, nur eben diesmal eher einen Film über die Heimkehrer, die Veteranen.
Cruise spielt den Ron Kovic einfach superb - hätte ich ihm NIE zugetraut. Zudem handelt es sich hier um eine wahre Geschichte - der echte Kovic hat auch bei den Dreharbeiten mitgearbeitet. Auch die restlichen Darsteller warten mit vielen bekannten Gesichtern auf - oft nur in kleinen Nebenrollen - als da wären: Willem Dafoe, Keira Sedgewick, Michael Wincott, Tom Berrenger,...
Der Konflikt den Kovic auszutragen hat ist absolut nachvollziehbar und man fühlt richtig mit wenn er in seinem Rollstuhl sitzt, den Frauen nachschaut wissen, dass er diese nicht beglücken kann. Ebenso der langsame Wandel vom überzeugten Veteranen der voll hinter dem Krieg steht zum körperlichen und seelischen Wrack welches langsam versteht was mit ihm und seinen Leuten dort passiert ist. Die Anfeindungen der Bekannten, Freunde ja sogar seiner eigenen Familie.
Der Score ist wunderbar - ist er doch von Williams der auch für Star Wars verantwortlich war. Zudem kommt noch der restliche Soundtrack der einfach super ausgewählte Stücke präsentiert - man könnte ihn wohl mit dem von The Wanderers o. ä. vergleichen.
Ein Manko hat der Film für mich leider. Er ist zwar mit ca. zweieinviertel Stunden kein kurzweiliger Film - aber durch gewisse Zeitsprünge die Stone eingebaut hat fühlt man sich manchmal etwas alleingelassen und würde gerne mehr wissen wie es Kovic in den Zwischenzeiten ergangen ist. Die Wandlung am Ende zum Krigesgegner (ist kein Spoiler - steht schon auf der Hülle
) ist einfach zu holprig und schnell von Statten gegangen - und auch das Einleben als er wieder zu Hause ankommt.
Mehr negatives gibt es für mich nicht - der Film ist mir eine glatte 9/10 Punkten wert und reiht sich ein in die besten Antikriegsfilme die ich je gesehen habe (und nein, ich mag Apocalypse Now nicht
)