Der Vollständigkeit halber und weil Beutegier ... na ja ... lauwarm war .... werd ich die Triologie komplettieren und Beuterausch auch noch kaufen.
Wie bei Evil lässt Ketchum mich mit offenem Mund zurück.
Hatte ich nach Evil noch den Eindruck, ich müsste mir das Hirn mit Gallseife sauber schrubben, so hatte Beutzeit den für mich höheren Unterhaltungswert – ein hoch auf die reine Fiktion.
Ich staune, wie es Ketchum schafft, solche Perversitäten explizit zu formulieren und doch einen schlichten und effektiven Schreibstil durchzuhalten.
Die Spannung entwickelt sich eher langsam, aber dann packt Ketchum den Spannungsbogen und baut ihn gnadenlos immer weiter auf.
Es gibt zwar nur wenig Dialoge als rein beschreibenden Text, aber das lässt die Handlung nicht weniger lebendig und drastisch erscheinen.
Wie eine Urgewalt bricht Ketchum das Grauen los, es wird gesplattert und gefoltert – das ist ausufernde Gewalt hoch 10. Der Autor besticht durch Skrupellosigkeit und nötigt seinen Lesern einiges ab. So dezimiert er die Zahl seiner Charaktere um die Personen, bei denen ich es am wenigsten erwartet hätte. Und das Ende – keine Angst, ich verrate nix – er gibt dem Grauen einen Namen und lässt den Leser mit dem vagen Gefühl von „ja, so ist das Leben“ zurück.
Für Leser, die es hart und drastisch mögen und auch Unkonventionelles schätzen, eine Perle unter den harten Horror-Büchern.