5 junge Leute machen sich mit ihrem klapprigen VW-Bulli auf den Weg zu einem Musik - Festival irgendwo auf dem Land. Trotz aller Warnungen nicht weiter in das ländliche Gebiet einzudringen, müssen sich die fünf bald mit "Zombies" und einem wahnsinnigen Killer in einer "Burka" auseinandersetzen.
Der Plot kann keinen Hund mehr hinter dem Ofen weglocken, es wurde an allen Ecken und Kanten bei "Szenegrößen" geklaut und die auf dem Cover angepriesene Mischung aus "Texas Chainsaw Massacre" und "Dawn of the Dead" ist dann doch ganz schön weit hergeholt. Die Gore - Effekte sind gut und wohldosiert, es ist fraglich, ob der Film bei uns so durchkommen würde. Die Auflösung ist leider nicht ganz so gut geraten, hinterlässt sie doch einige Interpretierungsmöglichkeiten, das mag aber vielleicht auch an der Übersetzung liegen. Die Schauspieler tendieren zwischen UEFA-Cup und Kreisklasse, man muss dam Film aber auch zugestehen, dass hier etwas von Fans für Fans produziert wurde.
Wäre dies eine amerikanische oder europäische Produktion, läge die Zukunft im Film, in der Videothek im Regal zu verstauben.........
ABER wir haben es hier mit einem Film aus Pakistan zu tun
Und diese Tatsache relativiert doch so einiges. So muss man sagen, dass für dieses Budget doch erstaunlich sauber und mit gutem Material ein Film auf die Beine gestellt wurde, den man als "einizigen Splatterfilm aus einem muslimischen Land" bezeichnen darf. Der Regisseur und Drehbuchautor ( in "wirklichen" Leben besitzt der gute Mann ein Eiscreme - Laden
) ist eine Riesen Fan, das merkt man in vielen Einstellungen aber auch in der Story und in den Drehorten. Alle Darsteller sind mit vollem Herzen dabei und es verwundert die Tatsache, dass es dem Regisseur gelungen ist, auch eine Vielzahl an älteren Schauspielern zu organisieren, die bei einem Horror - Film mitspielen.
So muss man auch den relativ kurzen Einsatz der Zombies erklären, die lediglich zwei bis drei Auftritte haben. Relativ früh wird erzählt, dass in Pakistan nur 10 % der Bevölkerung einen Zugang zu sauberem Wasser haben. Immer wieder werden in diesem Zusammenhang Flüsse gezeigt, die zwar total verdreckt und mit Müll, Kadavern und damit Fliegen vollgesaut sind, andererseits aber Menschen sich hierdrin waschen oder Wasser holen. :staun:
Daraus resuliteren dann die Zombies oder Infizierte, was immer man möchte.
Völlig klar, dass der Regisseur seinen Film dazu nutzt, auf Misstände in Pakistan aufmerksam zu machen.
Einen weiterer Punkt wird ebenfalls aufgezeigt : Der Unterschied zwischen den jetzigen Generationen in Pakistan. Die 20jährigen, die natürlich mitbekommen was so los ist auf der Welt und eine ganz andere Vorstellung vom Leben haben als ihre Eltern. Einige sind streng religiös und können oder wollen den Willen ihrer Kinder nicht verstehen, andere müssen sehr viel arbeiten und können sich nicht mehr um ihre Kinder kümmern. Dies ist aber kein klarer Anklagepunkt, zwischen den Gesprächen unter den Protagonisten reihen sich immer mal wieder selbstkritische Fragen ein, ob das eigene Verhalten richtig ist.
Kann man auch sehr gut an der Tatsache erkennen, dass die Jugendlichen in ihren Gesprächen untereinander immer wieder kurze Sätze auf englisch sagen, bevor sie weiter Urdu, ihre Landessprache, sprechen.
DAS könnte natürlich der Stör-Faktor schlechthin sein, die für unsere Ohren recht "komische" Sprache. Mir machte das nichts aus, den Film kann man sehr gut auch mit englischen Untertiteln sehen und verstehen. Die eingestreuten englischen Sätze der Hauptdarsteller regen auch eher zum schmunzeln an, verstehen kann man es schon.
Bleibt noch zu erwähnen, dass keine einizige Tanz- oder Sing-Szene im ganzen Film gibt. Okay, einmal wird kurz ein Refrain von einem Lied, das im Autoradio läuft, von einem der Mädels mitgesungen, aber das zählt nicht 8)
Ein Wiedersehen gibt es auch mit dem Schaupsieler "Rehan". Der Hauptdarsteller aus dem Vampir Film "The Living Corpse" aka "Dracula in Pakistan" aus dem Jahre 1967 spielt mehr oder minder sich selbst und wird von der Figur "O.J." ( einer der fünf Jugendlichen ) auch als dieser erkannt. Überflüssig zu erzählen, dass "O.J." ein großer Horrorfilm - Fan ist und ein "Maniac" - Poster an seiner Wand hat
Es gibt leider einen Aspekt, an dem man den Film seine Herkunft ansieht. Kein Sex, keine nackte Brust, noch nicht mal knutschen ist drin. Andere Länder, andere Titten.....
Leute
Reinschauen
Der Film ist auf alle Fälle ein Erlebnis und definitiv HFT tauglich.
Und wer weiß, vielleicht macht der Kollege ja noch ein paar mehr Film dieser Art, mich würde es freuen.
