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A masterpiece of modern Gothic literature, Something Wicked This Way Comes is the memorable story of two boys, James Nightshade and William Halloway, and the evil that grips their small Midwestern town with the arrival of a "dark carnival" one Autumn midnight. How these two innocents, both age 13, save the souls of the town (as well as their own), makes for compelling reading on timeless themes. What would you do if your secret wishes could be granted by the mysterious ringmaster Mr. Dark? Bradbury excels in revealing the dark side that exists in us all, teaching us ultimately to celebrate the shadows rather than fear them. In many ways, this is a companion piece to his joyful, nostalgia-drenched Dandelion Wine, in which Bradbury presented us with one perfect summer as seen through the eyes of a 12-year-old. In Something Wicked This Way Comes, he deftly explores the fearsome delights of one perfectly terrifying, unforgettable autumn. --Stanley Wiater -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.
From Library Journal
Something Wicked is Avon's latest installment in its ongoing series of reprints of Bradbury's works in quality yet affordable hardcover editions. Appearing in 1962, this is the story of a diabolical carnival that wreaks havoc on the lives of the people of a small Illinois town, much like the one in which Bradbury grew up. This edition also sports a new afterword by the author.
Copyright 1999 Reed Business Information, Inc. Wow...Ich habe ja bereits "Fahrenheit 451" von Bradbury gelesen, eines der faszinierendsten und wichtigsten Büchern, die je geschrieben wurden, meiner Meinung nach. Bereits dort hab ich seinen Schreibstil lieben und hassen gelernt. Bradbury schreibt einmalig, wie kein Zweiter, einerseits ist jede Menge Mühe notwendig, wenn man wirklich verstehen will, was er schreibt, andererseits wird man belohnt, wenn man sich diese Mühe gibt. Ich wüsste nicht mit welchem Schriftsteller ich Bradbury's Art und Weise Bücher zu schreiben bzw. Geschichten zu erzählen vergleichen sollte. Er schreibt sehr deskriptiv, viele Adjektive, und das geradezu in einer poetischen Form, stets metaphorisch, als Leser schließt man die Augen und träumt. Nicht selten geht ein einzelner Satz über eine halbe Seite, abstrakte Sachverhalte werden beschrieben, die der Leser in einem konkreten Kontext deuten muss.
Doch nun ein paar Worte zu "Something Wicked this Way comes". Jim Nightshade (dunkel) und Will Halloway (Halo = Licht, hell) sind 13 Jahre alt und beste Freunde. Eines Tages kommt eine Karnevalstruppe ihres Weges, im Oktober, einer Zeit des Jahres wo normalerweise niemals ein Jahrmarkt in dem kleinen Städtchen stattfindet - eine Tatsache, die die beiden Jungen von Beginn an stutzig macht..
Was im Folgenden auf uns zukommt ist: ein Zug voller Zirkusfreaks, der sich leise und heimlich mitten in der Nacht in das Örtchen züngelt...ein geheimnisvolles Karussell, das einen Menschen jünger oder auch älter machen kann, je nachdem in welche Richtung man darauf fährt...ein Spiegelkabinett, das Menschen geradezu "aufsaugt" wie eine Art Labyrinth, ein Entkommen scheint unmöglich...ein Skelett, ein Lavaschlucker, eine Hexe, ein Zwerg (die Freaks), angeführt von ihrem Herrn Mr. Dark. Mr. Dark und seine Truppe ziehen seit Jahrhunderten, Jahrtausenden durch die Welt und stehlen die Seelen der Menschen. Trauer, Angst, Unsicherheit und Zorn nähren sie, Freude, Liebe und Freundschaft können das Böse zerstören...
Weiterhin haben wir es hier mit einer Geschichte zu tun, in der Wills Vater, ein einsamer, trauriger alter (er wird immer als sehr alt hingestellt, zum alten Eisen gezählt, obwohl er erst 54 ist - ein Aufruf für mehr Toleranz in der Gesellschaft, der Lansdale's Kritik in "Bubba Ho-Tep" in nichts nachsteht) Mann, der am liebsten alleine ist, stets traurig und nachdenklich, nie redet, Hausmeister in einer Bücherei ist und sich dabei meistens zwischen Bergen von Büchern aufhält, wo er sich auch am wohlsten fühlt, zum Helden mutiert. Zu alter Stärke zurückfindet und zeigt das man alles erreichen kann, was man möchte, wenn man nur daran glaubt. Wenn man seinen Feind kennt und sich ihm anpasst. Zudem tragen die Liebe, das Band zwischen ihm und seinem Sohn erheblich dazu bei, dass man sich dem Bösen in der Stadt stellen und bestehen kann.
Bradbury's Schreibe ist einfach herrlich, doch wie beschreibt man sie am besten? Man darf um Gottes lieben Willen nichts herkömmliches erwarten, jeder der einen "normalen" Roman erwartet, wird sicher enttäuscht sein. Bradbury bringt seine Leser zum Nachdenken, über das Leben, den Tod, die Vergänglichkeit, Liebe und Freundschaft. Dabei schafft er es dem Leser auf jeder einzelnen Seite abzuverlangen, nachzudenken. Ohne nachzudenken wird man kein Bradbury Buch lesen können, es ist also nichts für "zwischendurch" oder "nebenbei".
Während Jim Nightshade (dunkel) als labiler Charakter dargestellt wird, der drauf und dran ist den Versuchungen des Bösen zu erliegen, ist Will Halloway (hell) der gefestigte Protagonist, der in dieser schier aussichtslosen Situation seinen Vater erst richtig kennen lernt. Zuvor fragt er sich, warum seine Mutter immer so glücklich ist, sein Vater aber so traurig. Stets erscheint er einsam, grübelnd, melancholisch. Ein Mann, dessen beste Jahre ins Land gezogen sind, der sich fragt, ob er ein guter Vater war, ein guter Mensch. Und der für sich selbst diese Frage nicht bejahen kann. Nicht umsonst spielt das Karussell, auf dem Jahre geschenkt und gestohlen werden, die entscheidende Rolle in dieser Geschichte. Darüber hinaus werden die Seelen einiger Figuren auch in fiktiven Körpern gefangen genommen (z. B. der Zwerg), was für das Böse den gleichen Effekt hat.
"Something Wicked this Way comes" ähnelt ein wenig "The Thief of Always" von Clive Barker. Barkers Werk war zwar ebenfalls (imo) KEIN Kinderbuch, aber doch deutlich kompatibler für jüngere Leser als "Something Wicked this Way comes". Bradbury erzählt seine Geschichte deutlich düsterer, viele Szenarien kann man sich leibhaft vorstellen und erschauert dabei. Unheimlich, düster und morbide trifft es wohl am besten. Teilsweise fühlt man sich sogar an den Meister der "Gothic Elements", Edgar Allen Poe erinnert (wobei der Vergleich natürlich auch hinkt ohne Ende).
Ist das Böse am Ende besiegt und kommt nie mehr zurück? Diese Frage kann Wills Vater nur so beantworten, dass das Böse für den Moment besiegt ist, aber in jeder denkbaren Form zu jeder denkbaren Zeit wiederkommen kann - und wird. Eine gewonnene Schlacht, aber kein gewonnener Krieg...die Zeit wird die Antworten bringen...