Stay Alive...(if you can!)

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Stay Alive ist eine etwas komplizierte Geschichte um einige junge, lensfrohe Menschen in Louisiana, die ihre Zeit mit Mädels bzw. Jungs und mit Computerspielen verbringen. Durchaus eine sinnvolle Tätigkeit, bis sie eines Tages mit dem Videogame "Stay Alive" konfrontiert werden. Dieses ist auf der Geschichte der dem Horrorfan seit der Hammer-Verfilmung hinlänglich bekannten ungarischen (in diesem Film rumänischen...) Blutgräfin Elisabeth Barthory aufgebaut. Blöd ist nur, dass durch das PC-Spiel die Blutgräfin die Möglichkeit bekommt, sich für ihren einige hundert Jahre zurückliegenden Tod zu rächen...

Und so muss also jeder, der das Spiel spielt und dann irgendwann auf dem PC seinen virtuellen Tod miterlebt und "Scheiße" (im Englischen natürlich "Fuck!") brüllt amgesichts der meldung "Game Over" auch tatsächlich ins Gras des amerikanischen Südens beißen... und zwar auf die gleiche Art wie im PC-Spiel. Und es gibt kein Entrinnen! Das müssen unsere helden leider auch feststellen, denn einer nach dem anderen wird von der Blutgräfin bzw. deren Werkzeug, dem PC-Spiel, abgemurkst.

Schließlich kommen die wenigen Überlebenden dem Schlupfwinkel der Grafin auf die Spur und dringen bis zu ihr vor. Sie befolgen sogar den rat einer Buchautorin, wie man die Blutgräfin zur Strecke bringen kann. Aber denkste - über solche ollen Hausmittelchen des 18. Jahrhunderts lächelt unsere adlige Blutbestie doch nur! Im Zeitalter der Computertechnik sind wir doch anderes gewohnt, gell? Und auch Geister passen sich eben den neuen Gegebenheiten an...

Ich bin nicht so ganz sicher, was hier bezweckt wurde: Slasher, Videogame-Horror-Verfilmung oder Geisterfilm... der Streifen bietet von allem ein bissel was, und von keinem mehr. So wirken viele der "Geistereffekte" denn auch, als wären sie direkt aus einem Videospiel übernommen worden, und der rest ist eher Durchschnitt. Wenn man sich mal durch die etwas komplizierte Geschichte gewurstelt hat und dahintergekommen ist, dass der held noch ein eigenes Problem aus seiner Vergangenheit zu lösen hat, bleibt dieses dann auch ziemlich derb auf der Strecke und wird nicht mehr groß weiterverfolgt. Der Showdown mit der Schrapnelle Barthory ist dann eher Durchschnitt, den wir aus anderen Horrorfilmen hinlänglich kennen.

Ich war zwar nicht gelangweilt, aber es gibt auf dem Horrorsektor Besseres. Hätte man eine Geistergeschichte um eine mordende Blutgräfin aus dem 18. Jahrhundert gedreht, wäre mit Sicherheit wesentlich besseres dabei herausgekommen, aber diese Videogame-Story macht das ganze zu einem unglaubwürdigen Mischmasch aus Genre-Versatzstücken, der letztlich nicht so recht funktioniert. Die Barthory wird sich abgesichts dieses Films und vor allem ihres filmischen Ebenbilds im Grab umgedreht und bittere Rache geschworen haben. Hoffen wir, dass sie sich allein wegen des Patzers mit ihrer rumänischen Herkunft nicht längst aufgemacht hat, um dem Autor den Garaus zu machen...

Der Lonewolf Pete