Indiana Jones 4

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Ich frag mich, wann die Amerikaner denn endlich das Roswell-Debakel verdaut haben... Offenbar liegt es ihnen und ihrem Filmgott Steven Spielberg aber heut noch schwer und unverdaulich im Magen, dass sie diesen Stoff immer wieder zum Aufhänger für Geschichten nehmen müssen - und jetzt wird dieser Magendrücker also auch noch in ein Indiana Jones - Abenteuer verwurstelt. Ich frag mich echt, was als nächtes kommt... "Unheimliche Begegnung der Dritten Art im Jurassic Park", oder was?

Abgesehen davon, dass sich die Action in diesem vierten - und nach meinem dafürhalten schwächsten - Aufguss der Indiana Jones - Abenteuer weitestgehend auf waghalsige Autoverfolgungsjagten beschränkt und im Vergleich zu seinen Vorgängern auch wesentlich weniger Überraschungen, Cliffhanger und Auseinandersetzungen mit wirklich bösen Buben zu bieten hat, konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass man auch in Hollywood wohl sparen muss. Waren die drei Vorgänger-Abenteuer noch aufwändig und rasant gedreht und boten jede menge Überraschungen, so beschert uns Steven Spielberg hier einen eher durchschnittlichen Abenteuerstreifen, der halt eben Indiana Jones als Helden hat, aber auch mit Clive Cussler's Romanhelden Dirk Pitt und Al Giordino genausogut funktioniert hätte und von den Rollercvoaster-Rides der Vorgänger in ungefähr so weit entfernt ist wie ich vom Vergnügungspark in Orlando, Florida. Die Geschichte ist zudem so abstrus, dass man sich zeitweilig wirklich die alten Indy-Streifen und vor allem ihre Qualität zurückwünscht. Und computergenerierte Landschaftsaufnahmen, jahrhundertealte und kaum vermoderte Leichen und Raumschiffe an historisch bedeutender Stätte sind nun eben nicht gerade der Stoff, den sich ein Indiana Jones - Fan gewünscht hätte und machen auch noch lange keinen überdurchschnittlich guten Film.

Für mich bleibt ein bitterer Nachgeschmack und die Hoffnung, dass Meister Spielberg den Indy nun doch in Rente schickt - noch so einen Schwachsinn zu ertragen wäre nun wirklich zu viel des Guten. Und nachdem nun die Nazis den Krieg verloren haben und die Russen sich mit den Amis vertragen, gegen wen sollte Indy überhaupt noch kämpfen? Gegen islamische Terroristen etwa? Vielleicht sind die ja hinter Mohammeds Erstausgabe des Koran her und Indy muss ihnen immer ne Nasenlänge voraus sein und nebenbei auch noch die Welt retten...

Nee, es war ein netter Versuch, aber knapp vorbei ist eben auch daneben. Alles in allem enttäuschend oder, wie es die TV-Köche auszudrücken pflegen - in sich nicht stimmig...und Salz fehlt auch!

Der Lonewolf Pete