Open Range ist für den Lonewolf die Renaissance des Staubfilms.
Optisch wie atmosphärisch und inhaltlich Klasse, ein Western, mit dem Kevin Costner, nachdem er in dem großartigen "Silverado" (der eigentlichen Renaissance des Genres) ja nur eine wenn auch gute aber doch untergeordnete Rolle spielte, dem Staubfilm absolut gerecht wird und es nicht besser hätte machen können.
Für mich ist Open Range ein Edelwestern. Und mittlerweile hat er ja, zumindest im Heimkino, zahlreiche Nachzügler erfahren, von der großartigen Lonesome Dove Serie über "Johnson County War" bis hin zu "Broken Trail", und für die kleinen aber feinen TV-Westernproduktionen ist kein Ende abzusehen.
Im Kino ist dem Western glaub ich kein Erfolg mehr beschieden - der Geschmack der Kinogänger hat sich eindeutig vom Staubfilm abgewandt. Mögen es in den USA noch einige Fans sein, die solche Filme auf der großen Leinwand schauen, so sind es in Deutschland kaum noch welche. Mit Pferdeopern können nur noch sehr wenige Deutsche etwas anfangen. Open Range sprengte ja in Deutschland nun auch nicht gerade alle Kassen (ebensowenig wie der "Todeszug"), und wenn "Todeszug nach Yuma" Besucher hatte, dann sicherlich nicht weil es ein Western-Remake ist, sondern bestimmt wegen der Fans von Crowe und Bale.
Ich denke, der Western ist nicht totzukriegen, aber im Kino wird er wohl nie wieder auf die Füße kommen. Und ich fürchte, dass auch deutsche DVD-Anbieter immer mehr davor zurückschrecken werden, US-Fernsehwestern für den deutschen Markt einzukaufen. Das Risiko, auf den Scheibchen sitzen zu bleiben, ist einfach zu groß.
Dennoch - es sollte (und wird hoffentlich) mehr grandiose Duster wie "Open Range" geben... und yeah, selbst wenn manchem hier der Filmgeschmack von Lonewolf Pete stinken mag wie tote Fische, so behaupte ich auch weiterhin, dass es auch viele viele überflüssige und schlechte Staubfilme geben wird wie das "3:10 to Yuma" Remake, die vielleicht auch ihren Weg auf die Kinoleinwand finden werden - aber das war zur Blütezeit des Western auch nicht anders.
Mit Open Range ist Kevin Costner allerdings bei mir ein paar ziemlich hohe Treppen nach oben geklettert. Mochte ich "Dances with Wolves" absolut gar nicht, so hat KC das Malheur mit seinem Cowboy-Epos wieder wett gemacht.
Ich hab übrigens gestern einen weiteren feinen Duster auf Silberscheibchen angeschaut - "Seven Men from Now" (Der Siebente ist dran) mit Randolph "Randy" Scott und Lee Marvin... Da lacht das Herz, wenn man sowas zu sehen bekommt. Einer von unzähligen "B" - Dustern der 50er und 60er zwar, aber atmosphärisch, klischeebeladen und spannend...und natürlich mit viel Staub (und Happy End - zu jedem Western gehört für mich auch ein Happy End, das ist eben Cowboy-Romantik).
Und was will der Fan mehr?
Der Lonewolf Pete