Ich komm gerade von nem längeren Spaziergang mit meinen Eltern.
War nervig, schlechte Laune meinerseits hats nicht besser gemacht.
Vorhin hab ich dann noch relativ spontan einen Düsseldorf-Paris-Flug für Anfang Juni gebucht. Hin und zurück für 58 EUR Billigflug über Air Berlin, da dachte ich mir nur "Jetzt oder nie".
Meine Schwester studiert dort dieses Semester und das muss ich einfach wahrnehmen, wohnen bzw. Hotel usw. soll in Paris schweineteuer sein.
Freu mich auch schon ein bischen drauf obwohl in Grunde absolut kein Urlaubstyp bin. Bis dahin lässt sich sicherlich n bischen was an Programm für die 4 Tage planen. Es lebe das Internet.
So und jetzt fahr ich noch zu nem Kumpel, bei dem ich mich länger nicht mehr blicken lassen habe.
Irgendwie ist heute mal wieder einer von den Tagen, an dem mir mal wieder bewusst wird, wie bekackt doch mein Leben ist. Klar große Probleme hab ich nicht, aber als klassischer Loser und Halbtagspostbote drängen sich hin und wieder unbequeme Gedanken auf. Das kennen wir alle (die allseits beliebete Zukunftsangst) besonders die jenigen, die noch "Lernen" und nicht fest im Berufsleben und/oder in fester Beziehung stehen, aber bei mir geht es auf die 30 zu und das was ich gerade mache, ist so vergänglich und kann ganz plötzlich vorbei sein (3-6 Monatsverträge). Man lernt in dieser Welt mit wenig zufrieden zu sein, zumindest wenn man so gut verdrängen kann, wie ich. Bei mir staut sich gerade n bischen was auf. Kumpels von mir sind mitten in ihren Ausbildungen und haben zwar nur vorübergehende Ziele, aber immerhin. Nach den Wochenenden muss ich mir andauernd anhören, wie toll das ist, total besoffen mit irgendwelchen Mädels rumzumachen wo ich wahrscheinlich nicht mal dann n vernünftigen Satz, geschweige denn ne Anmache zu Stande bekommen würde. Wer was haben will, muss was tun, klar, nur hab ich nicht den geringsten Schimmer wie ich das anfangen soll, hab ich ja nie gemacht und in dem Alter darf man sich dann auch mal dafür schämen. Ich hab nicht mal ne Ahnung, was ich will, eben nicht wirklich Ziele vor Augen.
Ach ja... ich versinke gerade in Selbstmitleid.
Obwohl ich im Grunde echt keine Probleme habe, mir gehts doch gut, hab halbwegs genug Kohle, ein paar Freunde und n lauen Halbtagsjob, was will man mehr... vielleicht sinds doch Probleme bzw. Herausforderung die fehlen oder eben etwas oder jemanden das/der einem sehr wichtig ist, einen Inhalt im Leben, ein Ziel.
Tja, so spricht ein 28-jähriger, der nie erwachsen geworden ist und ein Meister der Verdrängung ist, nur eben jetzt gerade nicht.
Musste das nur mal eben loswerden.
Es kommen bessere Zeiten, aber aktiver muss ich werden und ich hoffe, dass es dieses Jahr vielleicht ein bischen weiter geht, denn aus angenehmer Gewohnheit wird auch schnell Stagnation und ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie schnell man nach Außen absolut emotionslos werden kann. Wenn einen nichts wirklich interessiert wird einem auch ganz schnell alles egal und das war die Phase seit dem Abi vor 8 Jahren bis jetzt.
Tja, wie gesagt, ich schreib mich noch nicht völlig ab, aber ganz frei von Minderwertigkeitsgefühlen bin ich nicht.
Man weiß ja nie, vielleicht gehts irgendwann Schlag auf Schlag und neue Ziele sind da und das Selbstwertgefühl steigt.
Jetzt will ich euch aber nicht länger vollquatschen, denn genau da rechtfertige ich ja irgendwie mein Verhalten. Einfach mal aktiver werden und nach neuen Möglichkeiten suchen, das wär viel sinnvoller.
In diesem Sinne
Schönen Sonntag noch.