Wie erwartet eine Enttäschung (Widerspruch?). Die Gegner-KI ist eine Katastrophe, sie reicht von absolut dämlich (laufen gezielt auf geworfene Granaten zu!) bis zu übertrieben zielgenau (in den späteren Levels trifft dich jede Kugel von ihnen). Die Grafik ist zwar teilweise ganz nett, vor allem die HDR-Effekte, sie sieht stellenweise aber auch ziemlich scheiße aus. Einige Models sehen einfach nach Q3-Engine aus, die Animationen ebenfalls. Im Gegensatz zu den gegnerischen streuen die eigenen Waffen viel zu stark. Es macht doch eine gute Spielmechanik aus, dass wenn man hockt und auf den Kopf zielt, auch diesen trifft. In SOF3 fliegt dabei aber meistens ein Arm oder gar Bein ab. Wenn wir schon bei witzigen Situationen sind, die Physikengine ist echt ein Kracher. Steht ein Gegner neben einem Benzinfass und man lässt dieses hochgehen, kann man sehr oft beobachen, wie Gegner kilometerweit (nicht übertrieben!!) über die Map fliegen. Auch lustig ist das Eiegenleben der Gliedmaßen wenn sie mal abgeschossen sind. Der Härtegrad wurde im Vergleich zu Teil 2 (und sogar Teil 1) deutlich runtergeschraubt. Die Todesanimationen kann man an einer Hand abzählen, die Trefferzonen ebenfalls. Die halbwegs realistische Härte der ersten beiden Teile wurde zu reinem (Fun-)Splatter umgewandelt. Was da an Blut fließt ist unbeschreiblich und es ist schon zu einfach Körperteile abzuschießen. Wer es schafft drei Gegner hintereinander zu erledigen, deren Leichen hinterher nicht wie durch den Fleischwolf gedreht aussehen, kriegt einen Preis. Selbst mit der ganz normalen Pistole benötigt man nur zwei Schüsse für eine Amputation. Die Story kann man vernachlässigen, da boten die ersten beiden Teile schon etwas mehr. Man selbst spielt auch nicht mehr den guten Schnubbiträger John Mullins, sondern einen Testosteron-vollgepumpten Ami-Asi mit grausigen und teils frauenfeindlichen One-Linern. So hat man das Spiel nach maximal 6 Stunden durchgespielt und was bleibt ist der spaßige Multiplayer, aber auch der verliert relativ flott seinen Reiz, da es nicht mal eine Chat-Funktion gibt.
Das Spiel ist keine Katastrophe, wer auf Splatter steht, kriegt hier kurzweilige, nicht unspielbare FastFood-Action mit angenehmer Grafik geboten. Doch ist die blutige Gewalt auch die einzige Stärke des Spiels, es wird nicht den ersten beiden Teilen gerecht, die so viel mehr geboten haben.