Atlantis Inferno

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Originaltitel : I Predatori di Atlantide

Italien / Philippinen 1983

Darsteller : Christopher Connelly, Gioia Scola, Tony King, Mike Miller, Ivan Rassimov, George Hilton, Giancarlo Prati, Bruce Baron, Mike Monty, Michele Soavi

Regie : Ruggero Deodato

Während der Bergung eines gesunkenen U-Bootes kommt es zum Austritt radioaktiver Strahlung. Diese wiederum bewirkt, dass das längst versunkene Atlantis wieder auftaucht. Doch die Bewohner von Atlantis sind nicht gerade das friedliebenste Volk und haben es sich zur Aufgabe gemacht, alle Menschen zu töten. Der Abenteurer Mike findet sich zusammen mit seinem Kumpel Washington, der Forscherin Cathy und einigen, sich ebenfalls auf der Flucht befindenden Wissenschaftlern, in einer bizarren Welt wieder, in der die Urahnen von Atlantis versuchen das alte Königreich wieder auferstehen zu lassen, und die Welt wie wir sie kennen zu vernichten …

ATLANTIS INFERNO entstand zu Beginn der 80er Jahre, mitten in der Hochphase der Endzeit-Filme. Dementsprechend ist der Streifen auch eine krude Mischung aus Abenteuer-, SF und Endzeitfilm (wobei auf letzterem deutlich der Schwerpunkt liegt). Ganz im Stile anderer Genre-Perlen wie z.B. „The Riffs“ sieht man hier futuristisch gekleidete Killer auf ihren aufgemotzten Motorrädern. Zudem noch einen Anführer mit einer kristallenen Totenschädel-Maske, grell geschminkte Rockerbräute, die anstatt Handtaschen doch lieber einen Morgenstern schwingen, und ähnliche Freaks.
Der Sinn dieses Film erschließt sich mir auch nach über 20 Jahren nicht. Ebenso wenig verstehe ich, warum ich diesen Film so liebe und bereits mindestens 50 Mal gesehen habe. Denn in ATLANTIS INFERNO stimmt eigentlich gar nichts. Logik sucht man vergebens, auch die Erklärung, woher Atlantis auf einmal kommt, fehlt gänzlich (ebenso wie die Aufklärung wohin es geht). Die Schauspieler sind auch nicht gerade die absoluten Meister ihres Fachs. George Hilton, den ich bis dahin nur als Kinskis Widersacher in zahlreichen Italowestern kannte, taucht hier auf einmal als schrulliger Professor in Khaki-Shorts auf. Kultverdächtig ist allerdings wieder einmal der Meister der B-Movies – Christopher Connelly. Erneut schafft er es mit nur einem einzigen Gesichtsausdruck den kompletten Film zu bestreiten. Schade, dass der großartige Schauspieler nur 4 Jahre nach ATLANTIS INFERNO an Krebs gestorben ist. Ich hätte gerne noch mehr solcher Stilblüten von ihm zu Gesicht bekommen.
Wie auch immer, ATLANTIS INFERNO wird wohl immer zu meinen liebsten 5 Filmen aller Zeiten gehören. Wahrscheinlich deswegen, weil hier wirklich niemand auch nur annähernd darauf geachtet hat, dass der Film irgendeinen Sinn ergab und einfach lustig sämtliche Genre in einen Topf geworfen und den Film nach Gutdünken zusammengeschnippelt hat. Dabei heraus gekommen ist ein Streifen, wie er heutzutage niemals mehr gedreht werden würde. Und genau diese Lockerheit fehlt heute im Filmgeschäft.

Fazit : 100 Punkte für diesen Kultklassiker !


Zitat von: "Max_Cherry"
Hört sich echt mal interessant an, schade, dass es keine DVD von dem Streifen gibt. Ich fand "Aftermath" schon cool, der hier hört sich ähnlich interessant an.


Ne DVD gibt es schon, allerdings ist das eine gekürzte Bootleg-Version und von daher nicht besonders empfehlenswert. Im Gegensatz zur deutschen VHS-Version bietet die DVD allerdings einen fast 2minütigen Vorspann mit dem coolen Soundtrack-Song "Black Inferno".



So, ich hab endlich meine VHS-Version wieder gefunden und mit der Bootleg-DVD verglichen. Und muss meine vorherige Aussage dann auch gleich korrigieren ...

Laufzeit deutsche VHS-Version : 86:15 Minuten
Laufzeit "Raiders of Atlantis"-Bootleg : 92:00 Minuten

Momentan gibt es im ebay nur zwei Auktionen mit Angeboten zu dem Film :

http://cgi.ebay.de/RAIDERS-OF-ATLANTIS-vhs-83-CHRISTOPHER-CONNELLY-Hilton_W0QQitemZ320127193517QQihZ011QQcategoryZ309QQrdZ1QQssPageNameZWD1VQQcmdZViewItem

http://cgi.ebay.de/Ruggero-Deodato-RAIDERS-OF-ATLANTIS-Swedish-LTBX_W0QQitemZ180138813514QQihZ008QQcategoryZ617QQrdZ1QQssPageNameZWD1VQQcmdZViewItem

 
« Letzte Änderung: 29. Juli 2007, 12:43:45 von kinski »