Gestern beendet. Was soll ich schreiben...
Anfangs und bis zur Mitte in etwa fand ich es durchaus gut - wirklich gut - aber mir wurde da schon klar, es wird an Bücher wie
Unschuld und Unheil oder
Sommer der Nacht nicht rankommen. Aber das muss es auch gar nicht, gerade bei mir wäre der Vergleich unfair, da
UuU wohl mein Lieblingsbuch ist. Naja, jedenfalls haben die letzten Seiten - das Finale und besonders der Epilog -
Die Wälder am Fuß noch mal dermaßen Größe verliehen, ich häte es nicht gedacht. Von "gut" zu "großartig" hat
Lansdale die Story im letzten Drittel für mich gepusht. Wahnsinnsbuch mit einem grandiosen Finale und zu tiefst berührenden letzten Seiten. Leute, ich hatte gestern Nacht im Bett Tränen in den Augen, als ich den Epilog gelesen habe - ähnlich wie bei
UuU. Wer das als Autor bei mir schafft, der hat für mich wirklich überwältigendes aufs Papier gebracht. Wie Harry als alter Mann im Seniorenheim erzählt, wie das weitere Leben verlaufen ist...
Auszüge...
"Zu der Zeit lebten wir schon in einem neuen Haus in der Stadt, Daddy hatte dort fünf Morgen Land gekauft. Hinten gab es einen kleinen Friedhof mit der Grabstätte einer längst vergessenen Familie, die die Leute, die vorher hier lebten, respektvoll gepflegt hatten. Wir taten das ebenfalls. Grandman wurde dort beerdigt, unter einer großen Eiche, die dort immer noch steht - wenigstens stand sie vor zehn Jahren noch, als ich dort war, als ich mich noch bewegen konnte. Das Grab sieht man nicht mehr; es ist eins geworden mit der es umgebenden Erde. Das ist genau das, was Grandma immer gewollt hatte...Toby liegt auch irgendwo dort...
Daddy hängte seine Arbeit als Constable an den Nagel; er war sowieso nie besonders gutdarin gewesen. Er arbeitete jetzt ausschließlich als Frisuer, die Zeiten wurden allmählich besser, und es ging ihm gut, bis er an Krebs erkrankte. Als die Krankheit kam, ging es zum Glück recht schnell. Er wurde zweiundsechzig Jahre alt. Mama, als habe Daddy sie gerufen, folgt ihm bald...
Tom (die kleine süße Tom) wurde 1969 von einem betrunkenen Autofahrer getötet. Sie war eine schöne Frau geworden, schön wie unsere Mutter, und arbeitete als Kindergärtnerin..."
...das ist der Lauf der Dinge und geht ganz tief unter die Haut! Man hat als Leser das Gefühl, man kannte diese Personen sehr gut...
Lansdale hat tolles Buch abgeliefert und ich liebe dieses Forum dafür, hier immer wieder solch großartige Perlen zu finden
PS:
Das Cecil der Mörder ist, diese Vermutung hatte ich schon ein gutes Stück vor dem Finale. Es gab da 2,3 Andeutungen und eine besondere Stelle, die bestärkte mich in meinen Vermutungen. DENNOCH ist es total egal ob ich diese Vermutung schon weit vor dem Finale hatte, denn ebendieses ist trotzdem weltklasse geworden!