...wirst du deines Lebens nicht mehr froh!
Wer von uns hat noch nie auf der Autobahn ein dringendes bedürfnis verspürt und die nächste Raststätte war zu weit entfernt, um es bis dahin aushalten zu können... Just als man glaubt, es geht nicht mehr, kommt da dieser kleine, einsame Rasplatz daher - mit der Erlösung in Form eines Klohäuschens.
Das geht auch der jungen dame in diesem gar schröcklichen Gruselmärchen so, die mit ihrem Lover vom texanischen Zuhause ausbüxt, um im sonnigen Kalifornien ihr Glück zu suchen. Pech ist nur, dass sie sich für ihre Notdurft ausgerechnet diesen bestimmten Rastplatz ausgesucht hat...
Nachdem die Handlung roadmoviemäßig so ne halbe Stunde dahingeplätschert ist, taucht das erste Mal das Böse in Form eines gelben Pickups auf, bzw. dessen fahrers, und dann beginnt eine Tour de Force, wie ich sie so intensiv selten gesehen habe. Allein der überragenden Darstellung der Hauptakteurin Jaimie Alexander und ihrer Kollegen ist es zu verdanken, dass diese grauenhafte Filmchen (grauenhaft bezieht sich auf die Brutalitäten) nicht im Strudel ähnlicher Filme untergeht. Denn die Klischees sind zahlreich - der irre Backwoods-Killer, dessen Motive nie so richtig klar werden, außer, dass er sadistisch und durchgeknallt ist; die ebenso durchgeknallte Prediger-Family, die im Augenblick höchster Not nicht die Hilfe verspricht, die man erwartet; der Polizist, der gar nix schnallt und deshalb auch gleich böse aus seiner Ahnungslosigkeit erwacht; gequälte Opfer, die in bester TCM- und Hostelmanier gefoltert werden (allerdings konzentriert sich der Film gottseidank nicht darauf, sondern auf die Hauptdarstellerin und ihre Situation), und natürlich das Mädchen, das sich in einer ausweglosen Situation befindet und bis zum Äußersten getrieben wird.
Ein Film, der sicherlich in einer Reihe mit Wolf Creek, Hostel, Hills have Eyes und anderen Backwood-Filmen genannt werden darf. Sehr spannend, nur das Ende ist für mich unbefriedigend und da hätte ich lieber gerne eines der alternativen Enden, die geboten werden, gehabt. Aber ansonsten war ich von der darstellung überzeugt und beeindruckt, und die Intensität des Streifens macht ihn zu einem gelungenen anderthalbstündigen Thrillerspektakel mit reichlich Blut und Action.
Eine Szene ist in der 18er Film-Fassung geschnitten, wird aber seltsamerweise im Making Of in allen Einzelheiten gezeigt... Was das wieder soll, entzieht sich meinem Verständnis.
Schaut ihn euch an - am besten mit der Freundin oder Frau. Und ich bin ganz sicher, dass die sich beim nächsten Ausflug zweimal überlegt, ob sie nicht doch lieber die Schließmuskeln zusammenkrampft und die 60 km bis zur nächsten Raststätte wartert, anstatt auf das Rastplatzklo zu gehen...
Der Lonewolf Pete