Review: PENNY DREADFUL - oder: Penny (fast) mutterseelenallein im Wald

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Dass es nicht gut ist, wenn man allein im Wald ist, wissen wir schon, seit uns unsere Eltern die Mär von Hänsel und Gretel vorgelesen haben. Dass es aber noch viel, viel schlimmer ist, wenn man allein im Wald ist und dazu noch eine verschissene Angst vor irgendwas hat, erfahren wir in diesem Streifen.

Penny leidet an einem Trauma, denn sie war als Kind die einzige Überlebende in einem Autounfall, bei dem sie beide Eltern verlor. Seitdem hat sie Angst, im Auto zu fahren. Da wir Psychos aber alle wissen, dass man seine Angst genau mit der Ursache bekämpfen muss, tuckert unsere Penny mit ihrer Therapeutin im Auto zu der Unfallstelle von damals. Dass dies eine saublöde Idee war, weiß Penny spätestens, als ihre Therapeutin einen Anhalter aufgabelt und ihn zu einem Feriencamp im dunklen Walde bringt. Beide Frauen bemerken dabei nicht, dass das Camp geschlossen ist, denn es ist kurz vor dem Winter.

Als die Frauen wieder zurück zum Highway fahren, beginnt das Drama. Sie kriegen einen Platten, die Handys funktionieren nicht, das Ersatzrad ist auch platt, und der Highway ist anderthalb Meilen weit weg. Also macht sich die Seelenklempnerin auf, um auf dem Highway ein Netz fürs Handy zu finden oder einen hilfsbereiten Autofahrer, und Penny bleibt allein zurück - im Auto, im dunklen Wald, und obendrein noch mit verstauchtem Knöchel...

Und damit beginnt für Penny ein absoluter Albtraum! Für den Zuschauer auch, denn die Handlung wird zum Psychokammerstück. In der ersten Viertelstunde passiert recht wenig, dann kommt der Anhalter, dann die Autopanne, und dann spielt sich der rest des Films überwiegend im Auto ab und wird zum Ein Mann (bzw. Frau) - Kammerspiel von Penny. Dazwischen gibts immer wieder den Anhalter, zwei Waldarbeiter, ein Quickie in einem anderen Auto und ein paar Schocksequenzen, bis es schließlich zu dem uns allseits bekannten Showdown kommt, der wiederum aus ähnlichen 80er-Jahre-Slashern geklaut ist.

Wer die beklemmende Angst an dunklen Plätzchen und engen Räumen als Horror empfindet und daraus Spannung bei einem Horrorfilm verspürt, möge sich den Streifen anschauen. Ich selbst hab nur anderthalb Stunden durchgehalten, weil ich irgendwie dann doch wissen wollte, wie die Geschichte zu Ende geht. Auch wenn der Streifen von den Amis in der Imdb teilweise hoch gelobt wird, empfand ich ihn nicht gerade als Meisterwerk des Horrorfilms. Aber das erwartet wohl auch niemand von mir...;-)

Der Lonewolf Pete