Verbotenes Wissen- den zweiten Teil des Amnion-Zyklus habe ich gestern beendet.
Angus rückt in diesem Band in den Hintergrund. Er sitz im Gefängnis, hungert, wird misshandelt und mit Drogen vollgepumpt, damit man aus ihm die Wahrheit herausquetschen kann. Er ist ein so berüchtigter und gefürchteter Raumpirat, dass man alles versucht um ihn zum Sprechen zu bringen. Alles vergeblich. Er wird von den ganz hohen Tieren der Vereinigten-Montan-Kombinate-Polizei (VMKP)zum Cyborg umgewandelt. Angus besitzt nach der wochenlangen Operation gestärkte Muskeln die seine Kraft verfünffachen, Laser zwischen den Fingern um Schlösser zu knacken, ausgetauschte Augen, die es ihm erlauben Schallwellen und ähnliches in der Luft festzustellen, dünne Plattenpanzer unter der Haut und natürlich ein Gehirn das voller Steuerungsimplantate ist. Seine Persönlichkeit ist erhalten geblieben und begleitet ihn weiter. Er reagiert auf gewisse Passwörter mit bestimmten Handlungen oder Reaktionen. Er wird auf die Reise durch den Weltraum geschickt um eine Schwarzwerft, die Handel mit den Amnion betreibt, zu vernichten und Morn aus den Händen von Nick Succorso zu befreien. Zusammen mit seinem umgebauten Raumschiff Strahlende Schönheit die nun den Namen Posaune trägt und einem Partner, Milos Taverner, der die Passwörter und die Funktionen beherrscht, Angus zu kontrollieren, macht er sich auf den Weg nach Kassafort, der obengenannten Schwarzwerft.
Das war der Handelstrang von Angus Thermopyle.
Morn ist mit Abstand, die einzige sympatische Person im Buch. Und deshalb zieht Donaldson sie gewaltig durch die Scheisse. Morn ist das erbärmlichste Opfer von Vergewaltigung, Verrat, Betrug, Spott, Misshandlung und Seelenleid. Was mit ihr gemacht wird und was sie durchmacht, sind Höllenfolter und Höllenqualen. Alles was ich bisher gelesen habe von Seelenquälerei und Zermürbtheit, war ein Frühstück gegen das. Mit Ausnahme von Jack Ketchums Evil. Was in ihr vorgeht, die Gefühlsausbrüche, die Verzweiflung, Trauer und Demut, Hass und Wahnsinn kann keiner besser zum Ausdruck bringen wie der Gott der Wortgewalt. Donaldson.
Im Buch gibt es nichts zu lachen ausser ein paar Stellen, in denen Angus spottet und flucht.
In Morn stirbt die Hoffnung nie und sie gibt nicht auf. Um bei Nick zu bleiben und ihn möglichst glücklich zu machen, damit er nichts von ihren Zonenimplantat erfährt, macht sie sich Nick gefügig.
Sie ist schwanger, der Vater des Kindes ist Angus. Sie sagt Nick jedoch, damit sie das Kind behalten kann, dass es Nicks Kind ist. Nick will keinen Balg auf seinem Raumschiff, deshalb fliegen sie die Amnion-Raumstation Potential an. Dort wird das Kind mit Hilfe ihrer Technologie binnen einer Stunde vom Fötus zum 16-Jährigen. Ihr Sohn sieht Nick in keinem Belange ähnlich. Nick Succorso erfährt, dass es nicht sein Kind ist und die Verzweiflung Morns und der Kampf um ihren Sohn nimmt seinen lauf. Man zieht die Schlussfolgerung das Succorso das mieseste Schwein ist und noch ne ganze Ecke rabiater und bösartiger ist wie Angus, wessen sich Morn selbst bewusst wird. Welche Hoffnungslosigkeit bei dem Leser aufkommt, wie oft Morn es schafft die Sachen wieder gerade zu biegen und doch scheitert sie immer wieder und stürzt zurück in ihre Qual, ist einfach unbeschreiblich. Dass muss man selber lesen.
Im Buch gibt es eine Stelle, als Morn ihren 16 jährigen Sohn zum ersten Mal sieht. Diese Stelle hat mir beinah mein Herz zerrissen. Ich will hier an dieser Stelle aber nicht Verraten wieso.
In extra eingeschobenen Kapiteln erklärt Donaldson die verschiedenen Errungenschaften der Technologie und Expeditions-Ausflüge im Weltraum, die für das Verständnis der Science-Fiction Merkmale wichtig sind. Diese Erläuterung sind kurz und knapp geschrieben, was sie interessant macht, und vor allem sind sie von der Story getrennt. Donaldson selbst nennt diese Kapitel "Ergänzende Dokumentation", dann kommt die Unterüberschrift um was es sich handelt (z.B. Der Ponton-Antrieb). Kurze Erklärung und Geschichtsablauf folgt auf 2 - 4 Seiten. Dann geht die Story weiter.
Riesiges Epos und es hat nicht mal richtig angefangen, was mich noch mehr erstaunt.
630 Seiten und keine einzige davon verschwendete Zeit. Keine Langeweile.
Klare Empfehlung, greift zu, wenn einem das Buch nicht gefällt, kann er mir persönlich die Haut vom Leib ziehen, ich schwörs euch
Gigantische Wortgewalt, Gigantische Emotionen, Gigantische Story, Gigantische Charaktere