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Andere Medien => Bücher & Stories => Thema gestartet von: JasonXtreme am 16. Juni 2010, 13:04:53

Titel: Moskauer Roulette - Donald James
Beitrag von: JasonXtreme am 16. Juni 2010, 13:04:53
Russland im Jahr 2015. Das Land liegt teils in den Trümmern eines großen Bürgerkriegs zwischen den alten Machthabern und den Anarchisten. Letztere haben verloren, und Leonid Koba ist nun Oberhaupt des russischen Volkes. Leider bringt dies auch eine bestehende Geheimpolizei mitsich, und sonst noch einige Überbleibsel aus der alten Zeit. In Murmansk ist Konstantin Vadim ein kleiner Komissar im Raubdezernat. Seine Frau Julia ist mitsamt Sohn mit den Anarchisten durchgebrannt, und als hochrangige Offizierin auf der Flucht, und sein alter Schulfreund Roy möchte sie unbedingt fassen. Dieser ist nämlich Offizier der Geheimpolizei Tscheka und wollte Julia schon immer haben. Da er sie nicht bekam, muss es eben so laufen. Kurzum wird Vadim nach Moskau versetzt, wo er als Inspektor im Morddezernat die "Monstrum-Morde" aufklären soll, in denen etliche junge Frauen brutal verstümmelt wurden. Nebenbei ist er als Double für Landesvater Koba unterwegs, was keiner weiß. Zusätzlich machen ihm Pathologin Natalie und eine amerikanische Schönheit den Hof, und somit ist das Chaos perfekt. Hinzu kommt zu allem übel auch noch ein Sexkult aus dem Untergrund...

Anfangs war ich auf einen futuristischen Serienkiller-Thriller gefasst, wurde aber recht schnell eines Besseren belehrt. Die EInführung ins Russland der Zukunft nimmt zwar etwas Zeit in Anspruch, aber durch die vielen Verweise auf die reale Vergangenheit des Landes und seine Bürger, fühlt man sich durchaus an reale Zeiten erinnert. Die Mentalität nimmt einen Großteil der Geschichte ein, und macht das Ganze auch zudem sehr interessant. Vodka ist allgegenwärtig, Misstrauen untereinander und Armut sind an der tagesordnung. Vadims Figur wird recht ausgiebeig geschildert, wie auch ziemlich jede andere. Das mag ich besonders gerne, weil man sich einfach eine bessere Vorstellung von allem machen kann, als mit wagen Anhaltspunkten.

Der Serienkiller-Aspekt nimmt zunächst aber eine eher untergeordnete Rolle ein, da es maßgeblich um Vadims Exfrau Julia geht, die politischen Verwicklungen ansich und Vadims Ahnungslosigkeit in der Ermittlungsarbeit von Morden. Klar spielen diese ganzen Stränge am Ende zusammen, aber es wird alles eher gemächlich erzählt, was aber durch die teilweisen humorigen Anflüge wirklich unterhaltsam daherkommt. Die Auflösung passiert dann leider wie so oft eher hopplahopp, da wäre mehr auch mehr gewesen. Was aber eher störend wirkt wäre, dass die Geschichte dann nicht zu Ende ist, sondern weiterhin erklärt wird, und mit locker 50 Seiten einfach zu lange braucht um zum Schluß zu finden. Da hätte man ohne Schmerzen rauskürzen können, ohne dem Buch etwas zu nehmen.

Die Schreibweise von James ist recht locker, unterhaltsam und vor allem merkt man, dass der Gute sicherlich ein gutes Wissen hat, was die Geschichte und die Gebräuche Russlands angeht. Ein Knaller ist das Buch klar nicht, aber wer sich von der Thematik angesprochen fühlt, wird sich sicherlich gut unterhalten fühlen.
Titel: Antw:Moskauer Roulette - Donald James
Beitrag von: Lionel am 16. Juni 2010, 19:37:36
Hört sich hübsch obskur an, könnte was für zwischendurch sein.
Titel: Antw:Moskauer Roulette - Donald James
Beitrag von: JasonXtreme am 17. Juni 2010, 09:43:07
Ich brings Dir zwischendurch mal mit :D bleibt eh nicht im Regal