34974
« am: 09. September 2002, 10:16:38 »
Hehe, wen soll ich als nächstes opfern *g*
Luigi neigte den Kopf zu Stan. Er war auf der einen Seite froh darüber, daß es nun raus war, auf der anderen Seite aber spürte er die bohrende Angst, die sich in sein Gehirn eingenistet hatte. Wie oft mußte er sich Stans Geschichten über Claire anhören. Er beschrieb sie als absolute Traumfrau und kannte jede ihrer Gesten. Endlich ist es raus, ... brachte es noch was ?
Stan fuhr wie der Teufel und keiner seiner beiden Mitfahrer ergriff das Wort. Sie lauschten bedächtig auf den monotonen Klang des Motors, der für kurze Zeit ein Gefühl der Unabhängigkeit gab. Sollten sie einem dieser Untoten begegnen, Stan würde keine Sekunde zögern, ihn über den Haufen zu fahren.
Claire war es nun, die als erste die Stille durchbrach.
"Wohin fahren wir eigentlich und was um alles in der Welt wollen wir tun ?"
"Es fing alles im Labor von Dr. Butcher an, vielleicht finden wir dort eine Erklärung .." flüsterte Luigi.
"Was willst du unternehmen ? Als einzelner, zwar bewaffnet aber dennoch verstört wie jeder andere, der diese Biester zu Gesicht bekam" Stan wurde nachdenklich.
"Ich habs, seine Frau, sie muß etwas wissen" entfuhr es Claire.
Natürlich, niemand hatte mehr an seine Frau gedacht. Sie mußte darunter leiden, daß ihr Mann monatelang in seinem Labor verbrachte, oft kam er nachts nicht nach Hause, wirkte stark übernächtigt am nächsten Tag.
Er hatte ihr zwar erzählt, daß er einen Weg zur Verlängerung des natürlichen Labens finden will allerdings war sie in der Annahme, daß er dies auf chemischem Wege tat, nicht an lebenden Objekten.
Das Anwesen der Butchers war etwa 5 Km vom Labor entfernt, sie hätten genügend Platz im Keller gehabt aber Butcher wußte warum er dies nicht tat.
Liz, so nannte er seine Frau immer liebevoll, war gerade dabei, sich einen frischgepressten Saft zu machen. Sie hatte das Radio im Hintergrund laufen, da sie die ständige Einsamkeit nicht ertragen konnte. Genüßlich nippte sie an ihrem Saft und ließ sich in das große Sofa gleiten. Sie lauschte gerade einem Song im Radio, als das Lied unterbrochen wurde. Der Nachrichtensprecher erzählte von seltsamen Mutationen und einigen Toten. Unter anderem ein Doktor, der ein Labor betrieb. Sie wurde hellhörig.
In diesem Augenblick wurde kraftvoll die Haustüre aufgeschlagen. "Das wird er sein" dachte Liz sofort. Sie erhob sich von ihrem Sessel und ging durch die lange Diele in Richtung Eingangstüre.
"Liebling, du bist schon da ?" sprach sie ihren Mann an, der mit dem Rücken zu ihr stand.
"Ich muß gleich wieder weg" krächzte er noch immer mit dem Rücken zu ihr geneigt.
"Die Stimme... das war nicht mein Cliff... was um alles in der...." Liz konnte ihre Befürchtungen nicht zu Ende denken.
Dr. Butcher, der mittlerweile das Ergebnis seines eigenen Experiments war, drehte sich herum und starrte seine Frau an. Leere, dunkle Augen, keine Gesichtszüge mehr, die Haut hing in Fetzen von den verschmierten Knochen. Liz erschrak so sehr, daß sie einen lauten Schrei von sich gab. Sie zitterte und konnte sich nicht mehr bewegen.
"Was ist mit dir passiert" schrie sie ihren Mann vorwurfsvoll an. "Was hast du getan ? "
Butcher ging einen Schritt vor und hielt inne. Er lehnt sich gegen seinen inneren Befehl. Hunger überkam ihn wie eine Krankheit. Er durft seine Frau nicht anrühren, ihr durfte nichts passieren. Mit voller Wucht drehte er sich herum und versuchte seine Frau zu vergessen. Doch wäre er noch normal gewesen, hätte er gewußt, daß das bei seiner Frau nichts nutzen würde. Sie war hartnäckig und beharrte auf ihr Recht.
"Cliff...so sag doch was...bitte.."Liz kämpfte mit den Tränen.
"Ich werde gehen, es ist ein weiter Weg aber der Anfang ist gemacht" röhrte ihr die Stimme entgegen.
Cliff drehte sich langsam zu seiner Frau um, da sah sie das große Loch in seiner Bauchdecke. Seine Innereien waren nur noch zum Teil oder gar nicht mehr vorhanden, Blut sickerte durch sein Hemd. Liz konnte nicht mehr, sie mußte sich übergeben.