Ach komm, ich mache dem Film auch einen eigenen Thread auf. So ein obskures Werk hat es durchaus verdient, etwas mehr Beachtung zu bekommen. Hat einfach auf eine seltsame Art viel Spaß gemacht.
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Andhadhun
Im Zuge des zuletzt erwachten größeren Interesses am indischen Kino (hauptsächlich wegen RRR und K.G.F.) bin ich auf meiner Netflix-Watchlist wieder über diesen Film gestolpert, der dort schon länger rumgelegen hat, warum auch immer. Muss mich irgendwann schon mal angelacht haben.
Der Film hat keinen internationalen Titel, einfach wörtlich übersetzt bedeutet das Wort wohl "blind". Kommt wohl hin, die Hauptfigur ist ein blinder Pianist. Sein Geheimnis: Er ist gar nicht blind, er spielt es seinem gesamten Umfeld nur vor. Das wird auch zu seinem großen Problem: Er landet zufällig am Tatort eines Mordes, an dem sich auch der Mörder noch aufhält. Nun könnte er diesen natürlich wieder erkennen, kann das aber nicht zugeben, ohne sein eigenes großes Geheimnis zu verraten. Kurz darauf beobachtet er einen zweiten Mord. Und das ist noch nicht mal ein Drittel der Geschichte. Die Ereignisse überschlagen sich.
Das ganze Ding ist kurios. Es gibt einen Darsteller, der könnte 1:1 ein indischer Sammo Hung sein. Ungelogen, der einzige Unterschied ist die Hautfarbe.
Die Sprache ist auch ulkig. Der Großteil ist klar in Hindi gehalten, aber immer wieder wechseln die Figuren mitten in Dialogen grundlos ins Englische und sprechen willkürlich ganze englische Sätze, manchmal nur Worte, wechseln dann wild hin und her.
Der Film gehört jedenfalls nicht zu den ultra aufwendigen Action-Knallern. Zum Glück wird aber auch nicht getanzt, definitiv kein klassisches Bollywood. Gesang gibt es hier und da mal, der passt aber thematisch, ist stimmig und nicht ausgewälzt. Im Grunde ist das ein Krimi, manchmal mit Tendenz zur Krimikomödie.
Allerdings wirklich völlig abstrus geraten. War das ein filmisches Experiment, wie viele Plotttwists man in einen einzigen Film pressen kann?
Ich fragte mich immer wieder, was ich hier eigentlich für ein abgefahrenes Zeug schaue, fühlte mich dabei aber seltsamerweise jederzeit gut unterhalten. Ein mehr als zweistündiges Logiklochfeuerwerk, das nicht langweilig wird.
:7:
Ich spoilere hier mal einen Abriss dessen, was ich zur wirklich völlig obskuren Handlung noch zusammen bekomme. :D
- Der "blinde" Hauptakteur gibt bei der Polizei sogar kurz seine Tarnung auf, gibt also zu, nicht wirklich blind zu sein und den Mörder beobachtet zu haben, aber niemand außer der Frau des Opfers glaubt ihm das. :lol:
- Dann beobachtet er, wie die Frau eine andere Zeugin ermordet.
- Dann besucht sie ihn, vergiftet ihn und sorgt dadurch dafür, dass er wirklich erblindet. Sie will ihn nicht töten, will ja keine Serienmörderin werden. :lol:
- Er landet dann auf der Flucht in den Fängen eines Organhändlers, der seine beiden Nieren will.
- Mit einem Trick bleibt er jedoch vorläufig am Leben, verschwört sich mit den Gangstern gegen die Exfrau, um ihre Affäre (den ursprünglichen Mörder) zu erpressen, alle zusammen entführen sie dann.
- Der Blinde und die Mörderin bleiben aber zusammen eingesperrt und verschwören sich dann auch miteinander, um zu entkommen.
- Ein korrupter Polizist mischt auch noch irgendwie mit.
Und so geht es munter immer weiter hin und her. :D
Hier noch ein Trailer, der die Stimmung ganz gut rüberbringt: