Beyond Hollywood - das Filmsyndikat

Filme => Filmschaffende u.a. Prominente => Thema gestartet von: JasonXtreme am 20. April 2009, 15:50:59

Titel: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: JasonXtreme am 20. April 2009, 15:50:59
Nachdem Bernd Eichinger nun Deutsch-Rapper Bushidos Biographie verfilmt - mit ihm in der Hauptrolle - und ich mich auch etwas ins Thema ansich und die Leute eingelesen und geschaut habe, MUSS ich dazu nen Fred aufmachen. Einen Thread in den News hab ich mir absichtlich erspart, da ich denke das wird hier eh keinen jucken was den Film selbst angeht.

Ich kann es zumindest nur hoffen, denn wenn hier jemand sein sollte, der diesen Crap wirklich hört, so kann ich ihm nur mein Beileid aussprechen und ihn fragen, ob er mal darüber nachgedacht hat, was er damit unterstützt.

Ich bin der Letzte der schreit Zensur oder Verbot - meiner Ansicht nach gehört aber dieser ganze Aggro-Berlin Mist mitsamt seinen Anhängseln und den anderen Deppen verboten und weggesperrt! Diese Typen prügeln auf Fans ein - vor Kameras, sie sprechen Morddrohungen aus vor Kameras, sie stellen sich selbst als eine Art Gott dar (siehe Bushidos selbst eingestellte Videos mit seinem scheiß Gelaber bei youtube) sie misshandeln andere Menschen OFFEN (siehe Mark Medlock und andere)...

Ich kann und will sowas nicht mehr tolerieren - das ist einfach nur noch abartig und asozial! DAS sind die Vorbilder der heutigen Kinder und Jugend - und wir fragen uns ob Killerspiele und Horrorfilme jemanden zur Gewalt bewegen???? Texte in denen offen und ganz konsequent mit körperlicher Gewalt, Vergewaltigung und Drogen gepredigt werden!? Entschuldigung, wo lebe ich denn bitte???

Asoziales Gesocks das offen in Interviews sagt, dass Deutschland sich gefälligst nach dem restlichen Gesocks in Neukölln udn Co. zu richten hat, weil es eh keine Chance gibt dies einzudämmen? Drogenkonsum der kein Geheimnis ist, sondern mit kleinen Mädchen (14 und 15) im Backstage Bereich getätigt wird!? (siehe Sido Backstage...)

Entschuldigung, vielleicht bin ich spiessig, aber für mich gehören solche "Menschen" wie ein Herr Bushido weg vom Fenster - und nicht mehr her. Was bilden sich diese Laffen denn ein wer sie eigentlich sind!?
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Havoc am 20. April 2009, 16:27:01
meiner Ansicht nach gehört aber dieser ganze Aggro-Berlin Mist mitsamt seinen Anhängseln und den anderen Deppen verboten und weggesperrt!

Wieso aufregen?

Hat sich doch letzte Woche schon von selbst erledigt...  ;)

http://www.aggroberlin.de/index2.html


Haben sich untereinander selbst verkracht und den Laden dichtgemacht.
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Bloodsurfer am 20. April 2009, 16:30:17
Zitat
Die Künstler, die mit AGGRO BERLIN gearbeitet und gekämpft haben, sind erwachsen geworden.
:uglylol:
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: skfreak am 20. April 2009, 16:31:42
Entschuldigung, vielleicht bin ich spiessig, aber für mich gehören solche "Menschen" wie ein Herr Bushido weg vom Fenster - und nicht mehr her. Was bilden sich diese Laffen denn ein wer sie eigentlich sind!?

Sehe ich genauso - ist genauso wie die Quoten-Rapper-N.... in den ganzen Film. Ich werde mir diesen Scheiss nicht ansehen.
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Havoc am 20. April 2009, 16:32:11
Zitat
Die Künstler, die mit AGGRO BERLIN gearbeitet und gekämpft haben, sind erwachsen geworden.
:uglylol:
Genau das meine ich.  :D
Da ist doch jedes Wort überflüssig. :lol:
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Desertrain am 20. April 2009, 17:23:04
Mit AGGRO BERLIN hat eine ganze Jugend zum Rap als Sprachrohr gefunden.  :uglylol:

Soll man bei solchen Aussagen lachen oder weinen ?
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Ash am 20. April 2009, 17:41:49
Aber nicht jeder HipHop und Rap (kein Plan obs da nen Unterschied gibt) ist schlecht, gibt auch gute Künstler & Songs. Das ganze Aggrozeuch ist allerdings wirklich großes Gekotze.
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: dead man am 20. April 2009, 18:01:37
Entschuldigung, vielleicht bin ich spiessig, aber für mich gehören solche "Menschen" wie ein Herr Bushido weg vom Fenster - und nicht mehr her. Was bilden sich diese Laffen denn ein wer sie eigentlich sind!?

Sehe ich genauso - ist genauso wie die Quoten-Rapper-N.... in den ganzen Film. Ich werde mir diesen Scheiss nicht ansehen.

Naja, das würd ich aber relativieren. Z.B. find ich Mos Def in jedem Film, in dem ich ihn bisher gesehen hab gut und Method + Red in How High fand ich auch sehenswert..

Aber nicht jeder HipHop und Rap (kein Plan obs da nen Unterschied gibt) ist schlecht, gibt auch gute Künstler & Songs. Das ganze Aggrozeuch ist allerdings wirklich großes Gekotze.

das kann ich nur bestätigen. Hip Hop is das ganze (also die Kultur inkl. Breakdance, Graffitit usw. und rap eben ein Teil davon)

Aggro ist der letzte Dreck...Ich hab jahrelang dt. rap gehört, aber mittlerweile hör ich fast gar nix mehr, außer das was ich eben schon hab und neues Zeug interessiert mich aufgrund von solchen Leuten, überhaupt nich mehr
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: nemesis am 20. April 2009, 18:08:52
Public Enemy, Ice-T usw, sowas kann/konnte man sich noch anhören. Aber das ganze Sido- und Bushido-Geschmeiss  (an dieser Stelle ein ganz großes gomen nasai an alle Japaner auf der Welt, dass dieser Ehrenvolle Begriff für so eine Scheisse missbraucht wird) gehört in der eigenen Kacke ersäuft. Ich hör jeden verdammten Tag irgendwo "Ey Alda, isch fick dein Mudda, 'sch swöör, ey du Hurensohn" in der U-Bahn von den pubertierenden Spacken und wünsche mir gelegentlich, rückwirkend abtreiben zu dürfen...
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Crash_Kid_One am 20. April 2009, 23:24:30
Bushido geht mir auch gehörigst gegen den Strich.

Wie der "Gute" sich in der Öffentlichkeit zeigt ... beim "Dome" meinte Karel Gott noch zu ihm, er wäre einer der nettesten Künslter die er kennengelernt hat (oder so in der Art...)  :uglylol: Der gute Karel muss wohl wirklich schon etwas weich in der Birne sein.
Kurz danach hab ich im TV gesehen, wie er auf ein Kamera-Team vor seinem Haus eingeprügelt und die Leute übelst beschimpft hat.

Na ja - ich will mich über den Aggro-Kack nich aufregen - das versaut unsere Jugend nicht - die ist (leider) großteils dadurch schon arg versaut und einfach zu geprägt.
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Havoc am 21. April 2009, 07:31:02
Wie der "Gute" sich in der Öffentlichkeit zeigt ... beim "Dome" meinte Karel Gott noch zu ihm, er wäre einer der nettesten Künslter die er kennengelernt hat (oder so in der Art...)  :uglylol:
Das muss doch die schlimmste Strafe für sein Image als tougher Rapper sein, wenn man von Karel Gott als "nett" bezeichnet wird.  :D  :lol:
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Necronomicon am 21. April 2009, 09:06:50
Durch solche Texte und Lieder laufen unsere Kinners Amok und nicht durch die Spiele oder Filme.
Für viele ist Bushido ja der Gott überhaupt, wenn er die Gewalt zelebriert, warum sollen sie es dann nicht nachmachen.

Absoluter Müll, Texte und Lieder selbst, Gassensprache aus Berlin, geprägt durch viele Nationen... lächerlich.
Wie man als Deutscher so eine anatolisch angehauchte Legasthenikersprache mögen kann, ich hab es noch nie gerafft.

Bei uns in Hanau zB., wenn sie aufm Marktplatz rumrappen, die Käppis auf halb 8, weder Bock auf Schule, noch auf ein vernünftiges Miteinander, nene  :roll: 
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Elena Marcos am 21. April 2009, 09:12:51
Durch solche Texte und Lieder laufen unsere Kinners Amok und nicht durch die Spiele oder Filme.
Für viele ist Bushido ja der Gott überhaupt, wenn er die Gewalt zelebriert, warum sollen sie es dann nicht nachmachen. 

Amen!
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Havoc am 21. April 2009, 09:30:38
Durch solche Texte und Lieder laufen unsere Kinners Amok und nicht durch die Spiele oder Filme.
Für viele ist Bushido ja der Gott überhaupt, wenn er die Gewalt zelebriert, warum sollen sie es dann nicht nachmachen. 

Amen!
Entschuldigung, aber das ist genauso populistischer Unfug der von anderer Seite den Film und Spiele-Fans vorgeworfen wird.
Jugendliche in der Findungsphase suchen sich immer etwas um sich von der älteren Generation abzusetzen. Und die Variante die noch möglichst stark polarisiert, wird bevorzugt.
Es kann mir doch niemand von euch Ü30ern erzählen, dass er in seiner Jugend nicht mit irgendeiner Form provozieren wollte.
Auch damals war es für die ältere Generation nicht unbedingt nachvollziehbar, da sie keine Bezug dazu herstellen konnte.
Genausowenig können wir (da schließe ich mich klar mit ein) mit dieser Art von Musik nichts anfangen. Ich kann da auch keinen Bezug zu herstellen und halte es für "Schund".
Und genau da erschrecke ich selbst, da ich die Parallelen sehe.

Seitdem sehe ich das etwas lockerer.
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: skfreak am 21. April 2009, 09:39:10
Jugendliche in der Findungsphase suchen sich immer etwas um sich von der älteren Generation abzusetzen. Und die Variante die noch möglichst stark polarisiert, wird bevorzugt.
Es kann mir doch niemand von euch Ü30ern erzählen, dass er in seiner Jugend nicht mit irgendeiner Form provozieren wollte.

Naja, wie definierst du provozieren? Ich hatte 'nen Pferdeschwänzchen, habe heimlich geraucht und ab und zu hat man auf dem Schulhof heimlich getrunken. Ansonsten waren wir eigentlich mehr die Kabel-Generation, die mit MTV Europe aufgewachsen ist und Breakdance betrieben habt. Ich sehe da schon einen deutlichen Unterschied zu den heutigen "Vorbildern". Wir haben auf jeden Fall nicht damit proviziert, das wir tätowierte Waffenbesitzer "verehrt" haben und wir haben weder mit Gewaltbereitschaft noch mit Gangsta-Rappern Identifikationserkennen gehabt.

Aber jemanden dafür zu bewundern, das er schon mal ein paar Kugeln abbekomemen hat und/oder Waffen besitzt und/oder in eine oder mehrere Schiesserein verwickelt war halte ich für sehr, sehr gefährlich und insofern her kann ich das Argument von Oli durchaus nachvollziehen.

Und noch ein Wort zum Pierre:

Public Enemy, Ice-T usw, sowas kann/konnte man sich noch anhören. Aber das ganze Sido- und Bushido-Geschmeiss  (an dieser Stelle ein ganz großes gomen nasai an alle Japaner auf der Welt, dass dieser Ehrenvolle Begriff für so eine Scheisse missbraucht wird) gehört in der eigenen Kacke ersäuft. Ich hör jeden verdammten Tag irgendwo "Ey Alda, isch fick dein Mudda, 'sch swöör, ey du Hurensohn" in der U-Bahn von den pubertierenden Spacken und wünsche mir gelegentlich, rückwirkend abtreiben zu dürfen...

Gomen nasai gibt's doch bestimmt beim Mosch-Mosch, oder? Nee aber im Ernst: "Ey Alda, isch fick dein Mudda, 'sch swöör, ey du Hurensohn"
und ähnliches hört man in der Tat sehr oft in der U-Bahn. Die heutige Generation hat schon einen sehr starten Verlust an Sprache zu beklagen - das das nicht alleine von der Musik kommt ist sicher klar, aber förderlich dafür ist die Musik sicher dennoch.
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: JasonXtreme am 21. April 2009, 09:46:02
Punkt 1:
WENN Aggro wirklich Geschichte sein sollte tut das NIX einen Abbruch. Jedes Label nimmt die Spacken mit Kusshand, weil sie GELD bringen - und das tun sie dank unserer Jugend ja leider!

Punkt 2:
Ich persönlich sage nicht klipp und klar das die Musik Schuld ist an Amokläufen - um Gottes Willen!!! Aber ich sage, dass genau diese Musik und diese Leute unsere Jugend dazu bereitwilliger machen Gewalt anzuwenden! Es glaubt doch bald jeder zweite Depp er lebt im Ghetto nur weil seine Family von Hartz 4 leben muss und er mal ne Schachtel Kippen geklaut hat!

Es ist doch gang und gäbe jemanden zusammenzuschlagen und das mit dem Handy zu filmen - wenn ich kein Geld habe, what da heck, dann rippe ich jemanden ab oder verkaufe Drogen! Klar, Bushido und Co. haben das ja auch gemacht - und kriegen von den deutschen Medien auch noch eine Plattform um genau das den Jugendlichen einzubleuen!!!

Alex, sorry - aber ich sehe das viel energischer als Du. Vor allem wenn Du das Beispiel bringst von uns früher. Bei uns wurde keiner halb totgeschlagen! Bei uns wurde mit Drogen gedealt - aber nicht weil es cool war oder einer Geld brauchte! Das war doch eine ganz andere Klientel, die das tat - und das auch nur in einem ganz geringen Rahmen. Heute ist es doch ganz normal!!! Ich hab früher VIEL Scheiße gebaut, dazu stehe ich - aber das was heute abläuft, spielt in einer GANZ anderen Liga!

Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Havoc am 21. April 2009, 10:09:37
Alex, sorry - aber ich sehe das viel energischer als Du. Vor allem wenn Du das Beispiel bringst von uns früher. Bei uns wurde keiner halb totgeschlagen! Bei uns wurde mit Drogen gedealt - aber nicht weil es cool war oder einer Geld brauchte! Das war doch eine ganz andere Klientel, die das tat - und das auch nur in einem ganz geringen Rahmen. Heute ist es doch ganz normal!!! Ich hab früher VIEL Scheiße gebaut, dazu stehe ich - aber das was heute abläuft, spielt in einer GANZ anderen Liga!
Das sind jetzt aber 2 verschieden Dinge. Wir haben einerseits die "Musiker" (Bushido, Sido, was weiß ich...) und wir haben ein Problem mit erhöhter Jugendgewalt.
Alles was ich will, ist davor zu warnen, dass jetzt hier alles in einen Topf geschmissen wird. Genau das Vorgehen über das wir uns auch immer so gerne aufregen.  ;)
Die Mucke von den Schwachmaten ist auch nur eines von vielen Puzzleteilen die möglicherweise für ein solches Verhalten herhalten können. Jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Mucke für die erhöhte Gewaltrate unter Jugendlichen verantwortlich ist. Dann kann es nämlich genauso gut, Call of Duty und Freitag der 13te sein.
Das ist zu einfach und ein Schnellschuss in die falsche Richtung.

Die erhöhten Raten in der Jugendgewalt sind doch viel eher auf eine gewisse Perspektivlosigkeit auf Seiten der Jugendlichen zu sehen. Unser Gesellschaftssystem hat sich in den letzten Jahren doch in gewissen Maßen verschoben. Der mittlere, bürgerliche Teil der Gesellschaft wird immer kleiner. Es gibt ein wenig mehr Gewinner, aber auch einen erheblich großen Anteil an mehr Verlierern dieses Systems. Das fängt schon mit den Zukunftsaussichten vieler Kinder an. Selbst denen ist nach der 4ten Klasse schon bewußt dass sie kaum perspektiven haben, wenn sie auf der Hauptschule landen.
Wenn dir da schon klar wird, dass die Chance nen Job zu ergattern schon extrem schlecht sind, dann ist es auch mit der Lern-Motivation schon so gut wie dahin. Warum für etwas schufften was sooooo unerreichbar scheint.
Man muss bedenken, dass man es hier noch mit Kindern/Jugendlichen zu tun hat. Da sieht man noch nicht so weit vorraus um sich doch zusammenzureissen und was aus sich zu machen.

Genau aber an dieser Stelle kommen dann solche verführerischen Medien wie die Rapper, die Filme und die Spiele hinzu. (Habe absichtlich mal alle genannt)
Warum nicht in den Träumen vom großen Gangster schwelgen? Alles ander hat doch eh keinen Sinn.
All das klingt doch sehr verführerisch für Kinder/Jugendliche denen einfach noch die Reife fehlt um ihren Denkfehler zu sehen.
Aus so gut wie keinem von ihnen wird ein großartiger Held, Schauspieler, Gangsterboss werden. Da ist kein Bezug zur Realität vorhanden.

Wir produzieren seit einigen Jahren zu viele Menschen die kaum eine Perspektive haben. Die sind das große Problem.
Nicht irgendwelche Rapper die einen auf "großen Gangster" machen, dafür ordentlich Kohle einsacken und sich darüber freuen, dass es genügend Leute gibt, die ihnen die Rolle abkaufen.
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: skfreak am 21. April 2009, 10:18:15
Wir produzieren seit einigen Jahren zu viele Menschen die kaum eine Perspektive haben.

Nein :!: Wir leben einfach viel mehr in einer zunehmen multimedialer werdenden, konsumbeherrschten Gesellschaft.

Es fehlt nicht die Perspektive - die ist ja durchaus da (Ausbildungspakt, anyone?) sondern viel mehr die Einstellung "Ich habe doch eh alles, und wenn man arbeitet, dann verdient man viel zu wenig. Da brauch ich auch gleich gar nicht mehr arbeiten zu gehen".

Es gibt Perspektiven - man ist nur zu faul/träge Sie auch zu nutzen. Ich habe seinerzeit für 5 Mark die Stunde beim Heberer geschuftet. Du glaubst doch nicht ernsthaft, das heute noch viele Jugendlichen für einen äquivalenten Betrag (z.B. 5 Euro/Stunde) den Arsch hochkriegen.

Das siehst du doch heute schon in Reality-Shows (z.B. Frauentausch), das Leute einfach nicht einen Job finden sondern gar keinen Bock haben sich überhaupt einen zu suchen. Die Einstellung ist falsch - und nicht die fehlende Perspektive :!:
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: JasonXtreme am 21. April 2009, 10:18:30
Der Film und das Spiel sind vielleicht Einflussfaktoren - können es zumindest sein.

Jetz kommt aber ein REALER Typ, dessen Musik ich höre. Mir gehts scheiße, weil ich keine Kohle hab, keinen Job.... und eben der bleut mir mir jedem seiner Leider ein, dass man das alles garnicht braucht, weil man es auch so schafft. Ich kann Leute umklatschen, muss Fotzen ficken und schlagen, kann klauen und dealen.... all das, was er und seine Jungs in den Großstädten bei uns ja anscheinend so tun oder getan haben.

Das alles haben sie zwar getan, waren vielleicht auch mal ein paar Wochen im Knast - aber jetz sitzen sie in Berlin, haben die dicke Kohle, fahren die dicksten Autos und machen immer noch das was sie wollen - und vor allem alles was gegen das System geht, was sie ja so verarscht und hintergeht und sich nicht um sie kümmert.

Was hat jetz einen Einfluss auf den Typen, der eh mit Baggys und Hood-Short rumrennt? Freitag der 13. oder Bushido!?

Ich denke Du mussverstehst die Situation derer die diese Musik hören etwas, Alex. Die schauen auch Filme - aber ein Film sagt Dir das alles nicht - und vor allem ist es bei den Rappern keine Fiktion. Es sind reine Hasspredigten! Der Vergleich Film/Spiel vs. Rapper zieht hier mal garnicht so, wie eher der Vergleich Rapper vs. Sekte würde ich mal sagen um es überspitzt darzustellen.

Das sind alles doch keine VERMUTUNGEN - das ist doch mittlerweile belegbar! Lauf mal hier durch die Stadt und hör Dir an was die Kids reden und schau Dir an was sie tun! Die labern nicht von Filmen und Spielen - die labern denselben SCHEIß-Dialekt wie in den Liedern dieser Asozialen - und die leben das Leben, was sie von eben diesen Vorgepredigt bekommen - und zwar jedesmal wenn sie den Ohrstöpsel des MP3 Players drinhaben - und das ist eh 24/7
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: skfreak am 21. April 2009, 10:19:52
Das sind alles doch keine VERMUTUNGEN - das ist doch mittlerweile belegbar! Lauf mal hier durch die Stadt und hör Dir an was die Kids reden und schau Dir an was sie tun! Die labern nicht von Filmen und Spielen - die labern denselben SCHEIß-Dialekt wie in den Liedern dieser Asozialen - und die leben das Leben, was sie von eben diesen Vorgepredigt bekommen - und zwar jedesmal wenn sie den Ohrstöpsel des MP3 Players drinhaben - und das ist eh 24/7

Traurig - aber wahr. Wer denkt, das Marco Blödsinn redet: Besucht einfach mal Frankfurt für einen Tag ;)
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Necronomicon am 21. April 2009, 10:22:21
Wie gesagt, das erlebt man schon in Hanau, da muß man nicht bis FFM fahren.

Für mich ist das auch kein populistischer Unsinn, das ist einfach meine Meinung, die ich hier schon sehr verharmlost geschrieben habe ;)
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: JasonXtreme am 21. April 2009, 10:29:15
Da muss man nicht nach FFM oder den Raum FFM fahren ;) ich lebe hier in der "Provinz" und es ist nicht anders - und es ist sogar auf Käffern wie in dem meiner Oma so!

Hier wurden in den letzten Wochen:
- ein 10-jähriger von 5 18 jährigen zusammengeschlagen - mit dem Handy gefilmt, weils Spaß macht
- eine 40-jährige Frau aus der Straba gezogen und ein Messer reingestochen von zwei 18-21 jährigen
- in einer Kneipe (ich muss es sagen es is ein Migrantenladen) einer auf dem Boden festgehalten von zwei Typen - zwei Mädels haben ihm zwei Weizengläser übers Gesicht gezogen
.....

sorry, das is die Bilanz einer Stadt mit 130k Einwohnern - und das ist ein BRUCHTEIL dessen was passiert. Bei uns gab es sowas schlichtweg nicht!!! Und ich WEISS zufällig, dass die betreffenden Täterkreise (hier weiß man wer da dabei war oder ist ;)) allesamt den ganzen Tag rumgammeln und diese Scheiße hören.

Natürlich ist das nicht der alleinige Grund - Erziehung.... alles, was auch beim Thema Amok/Spiele zum Tragen kommt, ist auch hier zu berücksichtigen. Aber durch die Musik, die viel mehr deren Leben einnimmt als man meinen möchte (die texten selber, meinen sie kommen groß raus...) werden sie DIREKT beeinflusst! Die sagt ihnen doch stündlich und minütlich, dass es vollkommen legitim ist was sie tun! Lass Dir nix gefallen, nimm Dir was Du willst, scheiß auf alle und vor allem auf die Drecksbullen - Schläge gehören zum Leben wie Ficken, Saufen und Drogen - und das ist cool!
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Havoc am 21. April 2009, 10:40:41
Es gibt Perspektiven - man ist nur zu faul/träge Sie auch zu nutzen. Ich habe seinerzeit für 5 Mark die Stunde beim Heberer geschuftet. Du glaubst doch nicht ernsthaft, das heute noch viele Jugendlichen für einen äquivalenten Betrag (z.B. 5 Euro/Stunde) den Arsch hochkriegen.

Das siehst du doch heute schon in Reality-Shows (z.B. Frauentausch), das Leute einfach nicht einen Job finden sondern gar keinen Bock haben sich überhaupt einen zu suchen. Die Einstellung ist falsch - und nicht die fehlende Perspektive :!:

Klar, es gibt immer hoffnungslose Extrembeispiele. Aber gerade bei diesen Reality shows bin ich vorsichtig. Die Leute dafür werden gezielt ausgesucht. Da sucht man sich natürlich immer die Personen raus, die emotional am meisten Unverständnis beim Betrachter verursachen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es wirklich Millionen solcher Personen gibt.
Dann könnten wir den Laden schon lange zumachen.
Bei solchen Personen habe ich ehrlich gesagt aber auch keinen Plan wie man da was ändern soll. Wer in vollem Bewußtsein nicht "will", dem kann man kaum beikommen.


Die labern nicht von Filmen und Spielen - die labern denselben SCHEIß-Dialekt wie in den Liedern dieser Asozialen - und die leben das Leben, was sie von eben diesen Vorgepredigt bekommen - und zwar jedesmal wenn sie den Ohrstöpsel des MP3 Players drinhaben - und das ist eh 24/7
Dann habe ich vieleicht die falschen Beispiele gebracht. Nimm halt ein klassischesn amerikanischen Gangster Film, oder nimm die GTA Reihe. Da wird auch genau diese "Gangster"-Mentalität vorgelebt.
Daher kann man doch nicht den Schluss ziehen, der olle Bushido ist Schuld, aber andere Medien nicht?
Natürlich leben die sowas aus. Das sind Träume von Menschen die aufgrund ihres Alters noch lange nicht mit beiden beinen in der Realität angekommen sind. Verführerische Träume, Autos, Frauen, Kohle, alles für umme.. man muss nix schaffen nur der coole Gangster sein.

Wieso soll das eine Medium eine zur Gewalt anstiftende Funktion haben, wohingegen das andere Medium, dass den gleichen Inhalt vermittelt, dies nicht tut?

Genauso einfach wie ich sage:
"Killerspiele sind Schuld an Amokläufen"
kann ich sagen:
"Bushido ist Schuld an der Jugendgewalt"

Das ist exakt die gleiche Leier die jedem von uns so zum Hals raushängt. Daher bin ich echt erschrocken wie ihr euch hier darüber aufregen könnt wenn die Amok-Läufer Theorien auf Filme und Spiele eingehen, aber gleichzeitig aussagt, dass an der Jugendgewalt nur ein paar talentlose "Gangster-Rapper" schuld sein können.
 Himmel wäre es schön wenn es doch wirklich so wäre. Dann wäre die Lösung für alle unsere Probleme ja auch so einfach. 1 Problem, 1 Verursacher. Verursacher weg, Problem weg.
Dann können wir die ganzen Bänker und Manager auch gleich noch auf einer einsamen Insel aussetzen und die ganze Welt ist glücklich und fröhlich.
So einfach funktioniert das aber nicht.

Traurig - aber wahr. Wer denkt, das Marco Blödsinn redet: Besucht einfach mal Frankfurt für einen Tag ;)
Das sehe ich nicht nur in Frankfurt. Es leugnet ja auch niemand, dass es so ein Problem gibt.
Aber die simple Formel: "Der Bushido und seine Gangster sind schuld" passt einfach nicht.
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Havoc am 21. April 2009, 10:46:54
Hier wurden in den letzten Wochen:
- ein 10-jähriger von 5 18 jährigen zusammengeschlagen - mit dem Handy gefilmt, weils Spaß macht
- eine 40-jährige Frau aus der Straba gezogen und ein Messer reingestochen von zwei 18-21 jährigen
- in einer Kneipe (ich muss es sagen es is ein Migrantenladen) einer auf dem Boden festgehalten von zwei Typen - zwei Mädels haben ihm zwei Weizengläser übers Gesicht gezogen
.....
Alles schreckliche Taten, aber warum soll da ein Rapper dran schuld sein?

Andauernd wird sich gegen die Vorurteile gegenüber Film und Spielefans gewehrt.
Aber bei solchen Taten wird dann genauso albern mit Vorurteilen zurückgeschossen. "Klar, hat ja auch Bushido gehört"
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: JasonXtreme am 21. April 2009, 10:47:18
Ich weiß nicht ob Dir das bewusst ist, aber wir haben Millionen dieser Beispiele im Land ;)

Warum ich das eine Medium dafür viel mehr verantwortlich mache wie das Andere habe ich oben gesagt und es liegt auf der Hand. Ein Film oder Spiel ist Fiktion! Anhand der "talentlosen Rapper" sieht jeder, dass es REAL ist, dass es AKTUELL UND JETZT getan wird und getan werden kann. Das Problem ist, dass es nicht ein kleiner Bushido ist, der das propagiert - es sind VIELE und die Kids hören den Müll nicht vereinzelt - die hören es alle zu 80 % (ich denke das ist sogar sehr realistisch).

Edit:
Alex, sorry! Aber der Vergleich hinkt einfach wie Sau! Einen Film oder ein Spiel damit zu vergleichen funzt einfach nicht! Ich kenne mehr als genug Beispiele von Jugendlichen (die ich KENNE) die genauso leben, wie sie es von eben diesen Arschlöchern vorgelebt bekommen! Und da gehört dazu, zu kiffen, Leute abzurippen, zu Schlägern.... WEIL ES DIESE TYPEN MACHEN UND ES IHNEN TAG FÜR TAG VORPREDIGEN. Das hat nix mit einem Spiel zu tun!

Das ist genauso, wie folgendes Beispiel: (auch aus meiner privaten Umwelt)
Ein 10 jähriger Junge komtm zu seinem Vater, weil die Mutter es nicht mehr packt. Die beiden sind geschieden. Vatti ist Zeit seines Lebens ein Rechter - und zu Hause bekommt der Bub den ganzen langen Tag vorgelebt wie asozial und unnötig ausländische Mitbürger sind - die muss man schlagen, die müssen raus aus Deutschland, die sind Dreck und nichts wert. Dreimal darfst Du raten, was der Bub nun mit 21 ist.

Und da zeiht einfach kein Filmvergleich. Ich tue das, weil Scarface mir das vorlebt. Ich tue das, weil es AUF DER STRASSE BEI ALLEN DIE ICH KENNE funktioniert, was ein Bushido, Sido, Fler, Hecklah,.......................... sagt und singt und tut und macht!
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Havoc am 21. April 2009, 10:56:01
Ich weiß nicht ob Dir das bewusst ist, aber wir haben Millionen dieser Beispiele im Land ;)
Wenn wir wirklich Millionen solcher Extrembeispiele im Land hätten, (die alle gar nicht arbeiten wollen) könnten wir Entwicklungshilfe beantragen.

Warum ich das eine Medium dafür viel mehr verantwortlich mache wie das Andere habe ich oben gesagt und es liegt auf der Hand. Ein Film oder Spiel ist Fiktion! Anhand der "talentlosen Rapper" sieht jeder, dass es REAL ist, dass es AKTUELL UND JETZT getan wird und getan werden kann.
Was liegt denn da auf der Hand? Es ist eine Vermutung, nicht mehr nicht weniger.
Ein Film oder ein Spiel ist Fiktion, aber der Herr Bushido singt nur von der alleinigen Wahrheit?

Ich denke man ist da immer sher vorschnell mit irgendwelchen geistigen Urteilen die man im Kopf fällt, wenn man mit einem Medium nichts anfangen kann, bzw. es einem nicht gefällt. Man ist da nicht mehr wirklich objektiv. Daher bin ich auch nach mehrfachem Durchdenken, der ganz festen Meinung, dass es nicht so einfach ist.
Man kann es nicht auf den simplen Schluss "Gangsterrapp verursacht Jugendgewalt" herunterbrechen.
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Havoc am 21. April 2009, 10:58:44
Das ist genauso, wie folgendes Beispiel: (auch aus meiner privaten Umwelt)
Ein 10 jähriger Junge komtm zu seinem Vater, weil die Mutter es nicht mehr packt. Die beiden sind geschieden. Vatti ist Zeit seines Lebens ein Rechter - und zu Hause bekommt der Bub den ganzen langen Tag vorgelebt wie asozial und unnötig ausländische Mitbürger sind - die muss man schlagen, die müssen raus aus Deutschland, die sind Dreck und nichts wert. Dreimal darfst Du raten, was der Bub nun mit 21 ist.
Und wo ist jetzt hier der böse Rapper schuld?
Jahrelange Prägung durch ein entsprechendes Umfeld sind hier ja wohl weit mehr wahrscheinlich als irgendein doofer Sänger.
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: skfreak am 21. April 2009, 11:00:49
Ich sehe das genauso wie Marco, für mich übt das Medium Musik leider einen deutlich schlechteren Einfluss aus wie das Medium Film
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: JasonXtreme am 21. April 2009, 11:02:58
Nein, aber "DEUTSCHER Gangsterrap ist massgeblich beteiligt an der Jugendgewalt in sozial schwachen Vierteln und bei sozial benachteiligten Jugendlichen".

Das ist keine Vermutung, das sind Dinge die ich SEHE und ERLEBE Alex ;) egal wie sehr Du das nicht haben magst. Aber ich will keinem meine Meinung aufdrängen - das muss jeder selbst wissen.

Ich sehe nur eines immer wieder (ohne jemanden persönlich angreifen zu wollen!!!): Egal ob hier, in einem anderen Forum oder in Realien - Leute die den direkten Kontakt zu sozial Schwachen Menschen und Vierteln nicht haben, reden von Dingen die sie nicht wissen können. Was meinst Du denn wieviele Hartz 4ler wir so haben!? ;) was meinst wieviele davon Arbeit WOLLEN!? Geh hier mal in den Staddteil wo ich aufgewachsen bin - ich geh mit Dir die sieben Strassen durch (mehr sinds trotz 13.000 Einwohnern in dem Stadtteil nicht) und sage Dir bei jedem Zweiten Haus jede Familie bei denen vom Vater bis zum Sohnemann KEINER arbeitet - und seit ich die kenne! ;)

Und ich rede hier nicht von EINZELFÄLLEN - ich rede von einer unglaublichen Vielzahl alleine hier in unserer Stadt. Aber sowas stimmt ja alles nicht. Und Statistiken - offizielle - fertigt keiner darüber an, weil sonst mal Tacheles geredet werden müsste. Das weiß hier jede Sau - wenn man mit jemandem vom Rathaus redet oder allgemein von der Stadt, Immobilienbüros, .... dann sind das alles Hirngespinste.

Wie gesagt, Hirngespinste bei allen, die immer schön behütet aufgewachsen sind und nie in solchen Vierteln leben mussten - in denen ich und viele meiner Bekannten bisher 80 % meines Lebens verbracht haben
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: skfreak am 21. April 2009, 11:03:38
Ich denke man ist da immer sher vorschnell mit irgendwelchen geistigen Urteilen die man im Kopf fällt, wenn man mit einem Medium nichts anfangen kann, bzw. es einem nicht gefällt.

Der Vergleich hinkt aber, Alex.
Ich kann mit beiden Medien (Musik wie Film) etwas anfangen, wohlweislich aber nicht mit allen Stilrichtungen in diesen Medien. Dennoch üben diverse Stilrichtungen nicht die selben "Vorurteile" bei mir aus.
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Havoc am 21. April 2009, 11:12:35
Nein, aber "DEUTSCHER Gangsterrap ist massgeblich beteiligt an der Jugendgewalt in sozial schwachen Vierteln und bei sozial benachteiligten Jugendlichen".

Das ist keine Vermutung, das sind Dinge die ich SEHE und ERLEBE Alex ;) egal wie sehr Du das nicht haben magst. Aber ich will keinem meine Meinung aufdrängen - das muss jeder selbst wissen.
Nein, die Tatsache der Jugendgewalt ist keine Vermutung. Ich kann mich auch keineswegs erinnern das jemals behauptet zu haben.
Du schreibst oben ja schon selbst 2 weitere mögliche Ursachen hinzu
sozial schwachen Vierteln
sozial benachteiligten Jugendlichen".

und diese dürften wohl mit Abstand schwerer wiegen, als die Beeinflussung durch Musik.





Und ich rede hier nicht von EINZELFÄLLEN - ich rede von einer unglaublichen Vielzahl alleine hier in unserer Stadt. Aber sowas stimmt ja alles nicht. Und Statistiken - offizielle - fertigt keiner darüber an, weil sonst mal Tacheles geredet werden müsste. Das weiß hier jede Sau - wenn man mit jemandem vom Rathaus redet oder allgemein von der Stadt, Immobilienbüros, .... dann sind das alles Hirngespinste.
Aber wenn das wirklich alles nur auf die Musik zurückzuführen wäre, dann könnte sich der Politiker der sich diesem doch so "simplen" Ursache <-> Wirkungs Prinzip annimmt, seinen Wählerstimmen für die nächste Dekande sicher sein.
+ Kanzlerkandidatur.  ;)


(ohne jemanden persönlich angreifen zu wollen!!!):
Ey, pass auff, Alda  :lol:
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Havoc am 21. April 2009, 11:17:36
Der Vergleich hinkt aber, Alex.
Ich kann mit beiden Medien (Musik wie Film) etwas anfangen, wohlweislich aber nicht mit allen Stilrichtungen in diesen Medien. Dennoch üben diverse Stilrichtungen nicht die selben "Vorurteile" bei mir aus.
Ja natürlich. Ich bin auch überhaupt kein Freund von romantischen Filmen. Trotzdem nenne ich nicht jeden der sie schaut, ein altes "Weichei".

Das ist vieleicht falsch rübergekommen. Ich bezog mich da natürlich auf die Stilrichtungen.
Ich mag die ganzen Aggro-Rapper ja auch nicht, versuche aber trotzdem denen so vorurteilsfrei wie es mir möglich ist, gegenüber zu treten.
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Max_Cherry am 21. April 2009, 11:31:27
Oha, riesen Diskussion.
Ich wollte ja auch noch was dazu loswerden, aber da hab ich die letzten, laangen, gut überlegten Beiträge noch nicht gelesen. Also mach ichs ganz kurz:
Ich finde man muss an vielen Stellen differenzieren. Auf der einen Seite gibt es den sogenannten Battle-Rap:

Zitat
Battle-Rap (von englisch battle: Kampf) ist eine Form des Rap, bei der das Dissen eines fiktiven oder realen Gegners und die übertrieben positive Darstellung der eigenen Person im Mittelpunkt steht.

Der Battle-Rapper versucht den Gegner mit möglichst fantasievollen und in technisch möglichst ausgefeiltem Sprechgesang vorgebrachten Beleidigungen in Form von Reimen anzugreifen. Die Diss-Attacken beziehen sich dabei häufig auf die angeblich oder tatsächlich fehlenden Rapfähigkeiten (skills) des Kontrahenten, seine Integrität und Glaubwürdigkeit innerhalb der Szene (realness, credibility) und sind oft sexuell konnotiert. Gewaltmetaphern und Selbstüberhöhung (Angeberei) – oft bezogen auf die eigene sexuelle oder auch finanzielle Potenz sowie über demonstrativen Konsum – sind ebenfalls typische Elemente des Stils.

Der Battle-Rap ist eng mit dem Grundgedanken der Hip-Hop-Kultur verbunden, die durch das agonale Prinzip des Wettkampfs bestimmt ist. Im Battle wird in gewaltfreier Weise symbolisches Kapital und standing der Protagonisten innerhalb der Szene verhandelt. Battle-Rap ist eine der Urformen der Rapmusik.

Dem Boxsport vergleichbar gibt es auch im Battle-Rap Regeln: So sind rassistische Äußerungen gegenüber dem Gegner oder Schmähungen seiner nahen Verwandten meist nicht zulässig. Dabei ist „Spiel über die Bande“, um genannte Einschränkungen zu umgehen, ebenfalls nicht gern gesehen.

MCs und Rapformationen, die für ihre Battle-Skills bekannt sind/waren und auf diesem Gebiet Maßstäbe gesetzt haben, sind beispielsweise der Wu-Tang Clan, The Notorious B.I.G., 2Pac, Rakim, Big L, Big Daddy Kane, Eminem, Nas, Jay-Z, in Deutschland Tone , Westberlin Maskulin (Taktloss und Kool Savas), Sido, M.O.R., Kollegah, Favorite, Eko Fresh, Prinz Pi (noch als Prinz Porno), Sha-Karl und Samy Deluxe.

Und da sehe ich das quai genauso wie bei Filmen, denn diese Art von Musik ist eine Kunstform, die einfach nicht für Kinder geeignet ist! Und da ist m.m.n. der Unterschied zu Filmen, hier besteht eine größere Gefahr, dass die Kids das ernst nehmen. In den meisten Fällen ist es aber ganz und gar nicht so gemeint. Ich finde so kleine Reibereien zwischen deutschen Rappern (z.B. Azad und Sido damals) auch eher lächerlich und kindisch, aber meine Güte, damals bei 2Pack und Biggie flogen richtige Kugeln.
Das große Problem ist nun mal, dass die Kids die Ironie in den Texten und eben die Form des Battle Raps, der so sein muss (ist halt "Hip Hop-Sport", den anderen verbal fertig zu machen) nicht verstehen und die Texte auf Ihre reale Welt übertragen. Und da ist das Problem, muss ein Künstler Rücksicht nehmen? Hat er Verantwortung gegenüber den Konsumenten? Warum muss das bei Musik so sein und bei Filmen nicht?
Ich denke wie bei den Filmen bieten die Texte Identifikationsmöglichkeiten und auch Sprache, die von ZU jungen Leuten abgeschaut werden, die Ursachen für Gewalt ist sicherlich überwiegend wo anders zu suchen, ich denke niemand fängt durch einen Bushido-Song an, 10-jährige zu mishandeln. Was ist mit Elternhaus, soziales Umfeld generell, Perspektivenlosigkeit...
Das erinnert mich mal wieder an ein Scream-Zitat: "Nein Sid, schieb es nicht auf die Filme, niemand wird durch sie wahnsinnig, aber Wahnsinnige werden durch sie kreativer." Und wie gesagt ist da wieder die Frage der Verantwortung auf. Aber da es genügend Leute gibt, die sich Ganster-Rap anhören und "normal" sind (ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie viele den Spacken Bushido hören...) finde ich es zu einfach Gewaltverhalten auf Rap Musik zu schieben.

Klar gibt es da noch Spacken wie Bushido oder Fler, bei denen die Texte ja so authentisch sein sollen und eben auch so verkauft werden, das hat mit dem "Hip Hop"-Gedanken nichts mehr zu tun, das ist Popmusik, aber eben recht gefährliche, da dies von den Kids abgekupfert wird (siehe oben, da habt ihr ja schon genug zu geschrieben).

Also nach wie vor werd ich mir z.B. Sido, Beatfabrik, Kool Savas oder Taktlo$$ gelegentlich anhören, denn bei aller "Gewalt" in den Texten finde ich die sprachlichen Bilder und auch oft eingesetzte Selbstironie (ganz vorne= Sido) einfach unterhaltsam und es gibt definitiv gute deutsche Rapper, kein Plan, ob das oben weiter schon Thema war.
Andererseits gibt es auch lockeren, gehaltvolleren Hip Hop z.B. von Dendemann (neben dem frühen kool Savas, der beste MC in Deutschland.) oder die Absoluten Beginner.
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: JasonXtreme am 21. April 2009, 11:39:41
Oh ich rede nicht von Leuten mit NORMALEN Texten und ich rede nicht von Leuten die Battle-Rap betreiben...... auch Sido hatte teils normale Texte (Augen auf...) und ich selbst habe früher mit Leib und Seele Rödelheim oder Kool Savas bzw. Massive Töne, die Firma.... gehört ;)

Dieses Gemache von Bushido gegen Fler, Sido und was weiss ich wen noch - und auch herumgedreht gegen ihn - das ist alles kein Spaß mehr und kein gedisse - da gehts teils ganz schön ab ;) Schlägereien waren bisher keine Seltenheit - und es wird schlimmer.

2Pac vs. Biggie vergleiche ich da garnicht. Da hat es doch früher KEINE SAU interessiert was die in ihren Texten singen - da hat es keinen gejuckt, ob sich in South Compton und der Bronx die Nigger die Birne einschiessen - das war hier einfach nicht so! Heute ist es das aber - und die ganzen Affen mit ihrem scheiß Berlin-Hip-Hop Gelaber sind oben auf und geben den Ton an
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Sniper am 02. Mai 2009, 18:06:59
Oh ich rede nicht von Leuten mit NORMALEN Texten und ich rede nicht von Leuten die Battle-Rap betreiben...... auch Sido hatte teils normale Texte (Augen auf...) und ich selbst habe früher mit Leib und Seele Rödelheim oder Kool Savas bzw. Massive Töne, die Firma.... gehört ;)

Texte wie "Augen auf" hat Bushido auch zuhauf, ob er da nun wirklich hinter steht bzw das ernst meint ist ne andere Sache. Ich hab die Biographie gelesen und muss sagen man versteht dadurch den Menschen Bushido ein wenig mehr. Was nicht heißt, dass ich alle seine Ansichten teile, auch während des Lesens dachte ich manchmal "Wie kann man nur so denken?".
Die Musik aber für Jugendgewalt verantwortlich zu machen halt ich für falsch, Teile der Musik von Bushdio sind ab 16 bzw 18 freigegeben und wenn jemand unter der Altersbeschränkung daran kommt, was zugegebenermaßen recht leicht ist, ist das nicht die Schuld des Künstlers. Einfluss hat die Musik wohl schon, kann zumindest kein Zufall sein, dass 80-90% der jungen Kriminellen, rein aus meiner Sicht hab da keine Quelle für, deutschen Rap hören.

Bushido ist für mich insgesamt einfach ein cleverer Geschäftsmann der weiß wie man möglichst viel verkauft, was seine Texte angeht steht er bei den Aggro-Rappern die derzeit Deutschland überfluten allerdings fast noch brav da.
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: dead man am 06. Mai 2009, 17:09:15
Gestern zufällig im TV was über den Film gesehen und Uli Edel wird die Regie übernehmen...  :staun:   Das der gute Mann sich für so nen Scheiß hergibt hätt ich echt nich erwartet...bin schwer enttäuscht. Produzieren wird das ganze Bernd Eichinger...
Titel: Re: Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Coltaine am 06. Mai 2009, 17:30:51
Da hier die Diskussion ja im vollem Gange war, muss sich jetzt ein etwas jüngerer und Bushido-Veteran einklinken. Also ich habe ab ca. 13 jahren angefangen Bushido, Aggro-Berlin etc. generell Deutschrap anzuhören. Für mich war das cool, mir gefielen die Rhymes der Jungs, die Texte, die Disstracks und die Beats. Ich war absoluter Fan. Aber bei mir war es nicht so wie bei anderen Spacken-Hirnen, dass mich die Musik in irgend einer Art und Weise beeinflusst hat. Ich hab sie gehört aber die Texte niemals als Orientierungspunkte oder Vorbilder genommen. Ich rede auch mit meinen Kumpels in so einer Art  "Straßen-Slang" mit Wörtern wie "shit, fuck, deine Mudder etc." eigentlich sagen wir kaum einen Satz zuende, indem keine Beleidigung vorkommt, aber ich finds okay. Wir sind jung und  werden noch erwachsen. Mittlerweile find ich die Musik auch kacke, ausser die paar wenigen  Lieder mit Sinn, ich bin einfach aus der Musikrichtung herausgewachsen. Unser Mundwerk wurde auch besser und wir reden nur untereinander so, in der Öffentlichkeit wissen wir uns durchaus zu benehmen. Das nur nebenbei.
Zu der Sache mit dem Verfilmen von  der Scheiß-Vergangenheit von Scheiß-Bushido finde ich kurz gesagt, scheiße. Ghetto hier, Ghetto da, ich finde die haben gar keine Ahnung was ein Ghetto ist, für mich absoluter Schwachsinn. Selbst bei der Biographie von 50 Cent bekam ich schon Aggressionen. Dieser Gangstarap, eine Auf-hart-mach-Tour, geht mir auf den Sack. Alles Mitleid-Cracks.  Dennoch werde ich mir den Film wahrscheinlich antun :)
Titel: Antw:Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: nemesis am 05. Juni 2015, 09:58:49
Zitat von: schnittberichte.com
[Stress ohne Grund - Indizierung wurde aufgehoben

Skandalsong von Shindy feat. Bushido vorerst wieder frei erhältlich

Im Juli 2013 sorgte vor allem der berüchtigte Rapper Bushido für einige Schlagzeilen, weil er in seinem Feature-Part auf dem Track "Stress ohne Grund" von Labelkollege Shindy insbesondere gegen ein paar Politiker (z.B. Klaus Wowereit & Claudia Roth) deutliche Worte äußerte. Wie wir berichteten, wurden der Song sowie das zugehörige Album von Shindy im Eilverfahren indiziert.

Die BPJM stufte die Inhalte damals als "jugendgefährdend ein, weil sie verrohend wirken, zu Gewalttätigkeiten anreizen und Frauen und Homosexuelle diskriminieren" und führte weiter aus: "Den Jugendschutzbelangen war nach Abwägung mit der Kunstfreiheit der Vorrang einzuräumen."

Knappe 2 Jahre später haben diese Formulierungen ein Nachspiel, welches auch mit der allgemeinen Wahrnehmung von Bushido als Haupt-Übeltäter geradezu absurd wirkt. Wie das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster am 03.06.2015 (wieder in einem Eilverfahren nach einem entsprechenden Antrag seitens Bushido) entschied, war die damalige Indizierung rechtswidrig und ist ab sofort wieder aufgehoben.

Als Begründung wird angeführt, dass man "nicht ausreichend geprüft habe, ob es sich um Kunst handele". Ein der Kunst dienendes Medium sei gemäß Jugendschutzgesetz nicht als jugendgefährdend einzustufen. Eine Indizierung sei dann immer noch möglich, dafür müsste jedoch eine "besondere Abwägung" stattfinden. Dies beinhalte zwangsweise, die Personen anzuhören, welche "schöpferisch an dem Kunstwerk beteiligt" waren. Ausgerechnet mit Hauptinterpret Shindy wurde damals jedoch nie gesprochen.

Die Bundesprüfstelle kann nun Shindy anhören und sich erneut für eine Indizierung entscheiden. Vorerst ist der Skandalsong somit aber im Grunde wieder frei erhältlich. In der Indizierungsbegründung für das zugehörige Album wurden zudem allerdings noch die Tracks "Springfield", "Kein Fick" und "Martin Scorsese" aufgeführt.


Was die allgemeine Diskussion angeht, da kann ich aktuell nur ein Real-Life-Beispiel bringen, ohne Interpretation und Meinung, einfach nur so wie es ist:
Hab einen Zeitarbeiter in der Truppe (ich erwähne den Umstand nur, weil er sicherlich mal übernommen worden wäre, wenn einige Dinge nicht so wären), der ist 30 und hört NUR Gossen-Rap. Und plappert den ganzen Mist nach wie ein Papagei. Hat Freundin und Kind, vögelt aber fremd, kippt privat gern und oft, sein Auto ist ein fahrender Mülleimer, und er muss sich echt zusammenreißen, sich über längere Zeit hinweg etwas "gewählter" auszudrücken (ich muss ihn immer wieder mal darauf hinweisen). Er ist in vielen Dingen ja schon echt zuverlässig und zieht auch mit, hat aber auch oft genug diese Leck-mich-Attitüde.
Titel: Antw:Bushido und die deutschen Gangster...
Beitrag von: Leo am 05. Juni 2015, 10:16:57
... und genau so einen typen gab es gestern auch bei GRAN TORINO, ein Hochgenuss wie Clint Eastwood den abgewatscht hatte  8)

Aber das ist der Grund warum ich nich so viel deutschen bzw europäischen RAP hören kann, die kauen mir nur ein Ohr ab! Viel zu viel Pseudo-Gelaber, mich interessieren in erster Linie die BEATS, und nicht die Texte. Wenn dann höre ich lieber Hip Hop aus L.A. oder NY, auch wenn das ein wenig "schablonenhaft" ist  :)