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Themen - Bloodsurfer

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Bücher & Stories / Sarah Read - The Bone Weaver's Orchard
« am: 16. September 2022, 10:56:10 »


Sarah Read - The Bone Weaver's Orchard

Der 13 Jahre alte Charley landet alleine in einem britischen Internat, der "Old Cross School for Boys". Die Schule wurde auf dem Gelände eines früheren Friedhofs errichtet und es scheint hier nicht ganz mit rechten Dingen zuzugehen.

Nachts schleicht eine unheimliche Gestalt durch die Gänge, Schüler verschwinden. Charley könnte versuchen, die harte Schulzeit irgendwie unbeschadet zu überstehen. Statt dessen möchte er den Dingen auf den Grund gehen und stößt auf versteckte Passagen und Tunnel durch alte Gemäuer, folgt den geheimen Wegen bis in das alte, verfallene und eigentlich längst abgeriegelte Nebengebäude, das früher einem Feuer zum Opfer gefallen und teilweise eingestürzt ist.

Seine einzigen Verbündeten sind die Krankenschwester und der Gärtner, während er vermutet, dass einige der durchgehend sehr strengen Lehrer - vor allem der finstere Direktor - mehr über die Geschehnisse wissen, als sie zugeben.

Der Titel (frei übersetzt: Garten des Knochenwebers) deutet schon einiges an: Immer mal wieder werden alte Knochen vom früheren Friedhof im Garten gefunden, und man vergräbt sie eben woanders, um kein großes Buhei darum zu machen. Doch manch einer der Knochen ist noch gar nicht so alt...

Das Debut von Sarah Read, und was für eins. Knapp unter 200 Seiten, die man in vier Stunden gelesen hat. Oder besser formuliert, die ich in kurzer Zeit inhaliert habe. Es ist, als wäre ich selbst durch die unheimlichen Gänge geschlichen und hätte die Bedrohung am eigenen Leib gefühlt. Ein fantastischer Schreibstil.

Coming of Age Fans - zugreifen! Ich freue mich auf mehr von dieser Autorin. Tatsächlich hat sie bisher noch nichts anderes abgeliefert, aber bei dieser Qualität darf man sich auch gerne Zeit lassen.

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Filme Allgemein / Das schaurige Haus
« am: 15. September 2022, 11:41:30 »


Das schaurige Haus

Bei Netflix je nach Region/Spracheinstellung auch unter den Titeln "The Strange House" oder "The Scary House" zu finden. Daher hatte ich vorab überhaupt nicht auf dem Schirm, dass es ein österreichischer Film ist. Der kam 2020 raus und ich hatte ihn wohl schon eine Weile auf der Liste liegen.

Eine Mutter zieht mit ihren beiden Söhnen aus der deutschen (?) Stadt tief ins abgelegene Ösi-Land. Sie kämpfen nicht nur mit dem Kulturschock, sondern auch mit seltsamen Dingen, die sogleich im neuen Haus passieren. Seit Morden von vor 40 Jahren scheint es hier zu spuken...

Anfangs hat er mir optisch gut gefallen. Wären da nicht die typischen deutschsprachigen, hölzern und theatralisch agierenden Darsteller, könnte man es anhand des Looks manchmal fast für ein günstigeres amerikanisches Projekt halten. Zumindest die Aufnahmen der Außenwelt sind hübsch. Später ging mir der leicht verwaschene und dabei etwas übersättigte Look vor allem in den dunklen Räumen leicht auf die Nerven. Irgendwie legte der Film nur in den ersten paar Minuten Wert auf seine Schauwerte.

Teilweise ist es kaum ernst zu nehmen, beispielsweise wenn die Nachbarin beim Vorstellen nur mit sehr finsterer Miene sagt "hoffentlich haltet ihr länger aus als die Letzten", während sie hinter dem an der Eingangstür verstreuten Salz steht und dann schnell wieder die Tür zu zieht. Oder wenn es bei der Bäckerin im tiefsten Dialekt heißt "Brötchen haben wir keine, hier sind aber Semmeln". Die Hinterwäldler-Jugend brachte mich auch zum Lachen. Oder der junge Fritz, der beim Anblick vom Blut immer völlig theatralisch steif umfällt, während er "Blut!" schreit. Ich könnte noch mehr aufzählen...

Trotz all dieser Kritik kann ich eine gewisse Sympathie für die drei schrägen Teens in den Hauptrollen nicht abstreiten. Der Film ist im Horror-/Gruselbereich nicht ernst zu nehmen, aber irgendwie hat er mir dennoch etwas Spaß gemacht.

Wertung fällt mir schwer. Im Grunde kann ich nüchtern betrachtet nicht mehr als eine :5: geben. Auch wenn ich in manchen Momenten fast zur 6 tendiere. Wenn man von Österreich nicht gleich ganz abgeschreckt ist, kann man vielleicht mal einen Blick riskieren.

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PC, Konsolen & Games / Pacific Drive
« am: 14. September 2022, 08:45:48 »


Das wurde gestern auf der State of Play vorgestellt und sieht interessant aus. Die Stimmung gefällt mir, wenn man auch noch nicht viel über den eigentlichen Spielablauf erahnen kann.

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Bücher & Stories / Donna Tartt - The Secret History
« am: 13. September 2022, 11:43:00 »


Donna Tartt - The Secret History

Die Geschichte spielt hauptsächlich am Hampden College in Vermont. Der junge Student Richard möchte dort griechische Klassik studieren und stößt dort auf den sehr speziellen Professor Julian Morrow und seine äußerst elitäre Studierendentruppe.

"Elitär" ist hierbei wörtlich zu nehmen. Alle kommen sie aus relativ reichen Verhältnissen und können ein Leben in Saus und Braus leben, abgegrenzt von den anderen an der Uni. Richard dagegen kommt im Grunde aus normalen Verhältnissen, kann sich das Studium nur durch Glück und große Anstrengungen leisten, die er vor den anderen immer wieder zu verbergen versucht, um dazu gehören zu können. Er würde lieber in einer kalten Notunterkunft im bitteren Winter erfrieren, anstatt um Hilfe zu bitten.

Die Autorin war wohl mit Bret Easton Ellis befreundet bzw. hat mit ihm studiert. Das ist ihrem Schreibstil anzumerken. Zeitweise hat mich das Buch stark an Werke wie Rules of attraction oder Less than zero erinnert. Auch die haben es nicht in die Reihe meiner Lieblingsbücher geschafft, was für dieses ebenso gilt. Die Figuren sind elitäre Schnösel, stets auf den eigenen Vorteil bedacht und völlig ohne Empathie. Man soll sie nicht mögen - Sympathiefiguren finden sich hier keine.

Letzten Endes geschehen ein paar nicht nur moralisch fragwürdige Dinge, die Truppe wird in düstere Geschehnisse verwickelt. Ja, Leute sterben, aber das ist bei weitem nicht so ein Knaller, wie die ganzen Inhaltsangaben es versprechen. Im Gegenteil, auf die Länge des Buches bezogen passiert hier viel zu wenig. Gunther hatte das hier geschrieben:

Donna Tartt ? Hast du schon mal was von ihr gelesen ?
Die schreibt ausufernd langweilig. Der Distelfink war ein Tranquilizer.

Leider muss ich dem zustimmen. Es gibt ein paar spannende Stellen, aber über die fast 600 Seiten verteilt machen die sich äußerst rar. Keine Empfehlung meinerseits, wenn man sich nicht gerade extrem für klassische griechische Philosophen und Poeten oder das elitärste Studentenleben interessiert.

80
Bücher & Stories / Brian Keene - Alone
« am: 13. September 2022, 11:22:18 »


Brian Keene - Alone

Oh je. Ich habe das Buch schon vor zwei Wochen beendet und war felsenfest der Meinung, schon mein Fazit dazu abgegeben zu haben. Ging aber wohl irgendwie unter.

Die Hauptfigur Daniel Miller wacht eines Morgens auf - rätselhafterweise völlig alleine. Weder Partner noch Kind sind auffindbar, das Auto steht jedoch noch da und es sind keinerlei Hinweise auf den Verbleib der Verschwundenen zu finden. Auch in den Nachbarhäusern scheint niemand zu Hause zu sein, die ganze Umgebung ist still und leer und von einem seltsamen Nebel umgeben. Alle elektrischen Geräte und auch Autos scheinen nicht mehr zu funktionieren. Und im Neben scheint sich etwas seltsames zu bewegen.
Daniel versucht eine ganze Weile herauszufinden, was passiert sein könnte - bis plötzlich noch eine weitere Person auftaucht.

Es handelt sich auch wieder um eine Novelle, die man recht schnell durch hat. Auch kann man sich recht früh schon denken, worauf die ganze Geschichte hinausläuft - ich hatte jedenfalls schon recht früh die richtige Vermutung. Das schadet dem Genuss aber nicht. Keene schreibt wie immer super. Hier schwingt neben dem Mysterium auch eine schöne Melancholie mit. Ob ich mir nun seine Romane in voller Länge oder eine kurze Novelle vornehme, bisher hat mir jede Geschichte gefallen.

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Bücher & Stories / J.F. Gonzalez - Survivor
« am: 01. September 2022, 09:57:47 »



J.F. Gonzalez - Survivor


Ein Klassiker im Extreme Horror Genre. Bisher kannte ich den leider früh verstorbenen Gonzalez nur durch seine Mitarbeit an der Clickers-Serie mit Brian Keene. Eben dieser lobte besonders dieses Buch so oft, dass ich es irgendwann lesen musste.

Lisa und ihr Ehemann Brad werden auf dem Weg in den Urlaub Opfer eines perfiden Plans. Ein sogenannter citizen's arrest (Verhaftung aufgrund eines zivilen Hinweises) durch einen offenbar frustrierten anderen Verkehrsteilnehmer führt dazu, dass Brad das Wochenende in einer Zelle verbringen muss, um auf einen Vorführungstermin bei einem Richter am kommenden Montag zu warten. Lisa verbringt notgedrungen die Nacht in einem Motel in der Nähe.

Schnell findet man heraus, dass der Kläger unter falscher Identität gehandelt hat - und mit einem gestohlen gemeldeten Wagen unterwegs war. Brad wird entlassen. Doch in der Zwischenzeit wurde Lisa schon entführt, denn diese ganze Aktion diente nur dazu, sie alleine erwischen zu können.

Sie landet in den Fängen einer Bande, die Snuff-Filme produziert. In einer vollkommen abgelegenen Hütte in den Bergen bleibt sie tagelang an ein Bett gekettet und muss zunächst hilflos miterleben, wie eine andere Frau für einen Film auf unmenschlichste Art vergewaltigt, missbraucht und schließlich dabei ermordet wird.

Durch einen Trick könnte ihr die Flucht gelingen - sie versucht, den Entführern eine Menge Geld und zwei andere Opfer anzubieten. Doch mit diesem Versuch endet die Geschichte noch lange nicht...

Definitiv ein Buch, das unangenehm zu lesen ist, mich aber dennoch an seine Seiten gefesselt hat. Es wird oft mit Ketchums Girl Next Door verglichen - ganz so gut ist es nicht gelungen, aber auch nicht allzu weit davon entfernt. Man muss auch im Hinterkopf behalten, dass es vor der ganzen Torture Porn Filmwelle entstanden ist und diese sicher auch mit beeinflusst hat.

Nur das Ende, sagen wir mal die letzten 20%, haben ein paar Längen aufzuweisen, bis dahin ist es ein guter Pageturner der härteren Sorte. Ich werde definitiv noch mehr von Gonzalez lesen.

82
Bücher & Stories / Brian Keene - Scratch
« am: 29. August 2022, 09:44:04 »



Brian Keene - Scratch


Das Buch enthält zwei Novellen, einmal die etwas längere titelgebende "Scratch" und daneben noch die etwas kürzere "Halves".

In Scratch führt ein schweres Unwetter dazu, dass ein paar von einer Flut abgeschottete Nachbarn plötzlich mit einer Riesenschlange konfrontiert werden, die in das Haus ihrer Nachbarin eingedrungen ist und die Familie bedroht.

Halves dreht sich um eine Familie mit einer Katze. Die Katze fängt und tötet immer wieder Mäuse, Vögel, Frösche und anderes Kleintier. Die zerrissenen Hälften hinterlässt sie danach in der Einfahrt und meistens kann jemand sie beseitigen, bevor sie von der kleinen Tochter gefunden werden. Eines Tages fällt es ihr jedoch auf.
Die Tochter hat einen imaginären Freund, einen kleinen Kobold, der nun scheinbar eine wichtigere Rolle in ihrem Leben hat. Die Eltern halten das zunächst für einen Umgang mit dem Thema Tod, werden dann aber hellhöriger, als sie nächtliche Schritte im Haus wahrnehmen und die Tochter ihnen erzählt, dass der Kobold seine Freunde eingeladen hat.

Lesezeit bei Scratch etwas mehr, bei Halves etwas weniger als eine Stunde. Letztere Story hat auch Querverbindungen zum größeren Keene-Universum.

Beide sind sehr gut geschrieben und konnten mich packen. Kann man lesen.

83


https://www.imdb.com/title/tt11656892/

Eine True-Crime-Miniserie um den Fall von Dennis Nilsen. Von 1978 bis 1983 ermordete er 15 Menschen.

Zitat
Seine Opfer lernte Nilsen in der Regel in Kneipen kennen. Es handelte sich zumeist um obdachlose und/oder homosexuelle Männer, die sich mit Getränken, Mahlzeiten und der Aussicht auf einen Schlafplatz von Nilsen mit nach Hause nehmen ließen. Er tötete sie, indem er sie strangulierte oder ertränkte. Dann wusch er die Leichen, er zog sie um und lebte über Tage und Wochen mit ihnen in seiner Wohnung. Zwischenzeitlich versteckte er sie unter dem Dielenboden, holte sie jedoch immer wieder hervor und verging sich an ihnen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Dennis_Nilsen

Nilsen begann die Morde verteilt über zwei Wohnungen in Nordlondon. Von der ersten Wohnung aus hatte er noch Zugang zu einem Garten, in dem er Überreste verbrennen und vergraben konnte. Bei der späteren Wohnung hatte er diese Möglichkeit nicht mehr, dort hat er die Überreste zerlegt und runtergespült - was nach einem verstopften Abfluss voller Knochen letzten Endes zu seiner Verhaftung führte.


Die Serie umfasst drei Episoden und läuft insgesamt rund 2h 15m. Kann man gut an einem Abend gucken. Sie läuft bei Amazon aktuell im Starz Play Channel, dafür habe ich mir ein kostenloses einwöchiges Probeabo des Channels gegönnt.

Die Serie basiert auf dem Buch "Killing for Company: The Case of Dennis Nilsen" von Brian Masters. Der Autor hat monatelang mit Nilsen geschrieben, ihn regelmäßig in der Haft besucht und interviewt.

Dieser Artikel ist auch von ihm und beschreibt noch einiges, was in der Serie nicht so ausführlich gesagt oder gezeigt wurde:
https://www.vanityfair.com/style/1991/11/jeffrey-dahmer-dennis-nilsen-serial-killer
Da gibt es auch einige Vergleiche mit Jeffrey Dahmer. Die beiden Fälle weisen starke Ähnlichkeiten auf.

Letzten Endes mein einziger Kritikpunkt an der Serie: Ich hätte es mir noch etwas ausführlicher gewünscht, vielleicht eine Episode länger. Ein paar Dinge wären in der Umsetzung noch interessant zu sehen oder zu hören gewesen.

Insgesamt aber schon eine starke Umsetzung. David Tennant spielt den Täter fantastisch, starke Leistung.



Empfehlung also.

84
PC, Konsolen & Games / Killer Klowns From Outer Space - The Game!
« am: 24. August 2022, 13:50:18 »


Ihr habt richtig gesehen und gelesen. Zu dem Film, den heutzutage kaum noch jemand kennt, wurde gestern tatsächlich ein Spiel angekündigt. :D

Trailer sieht witzig aus, sagt zum eigentlichen Spiel aber nichts. Wird vermutlich auf der aktuellen Welle an Horrorfilm-Multiplayer-Titeln mitschwimmen.

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Smalltalk / Alles Gute, Sascha!
« am: 19. August 2022, 09:40:56 »
Hey Sascha,
heute ist dein Tag! Alles Gute zum Geburtstag.  :new_bday:

Lass dir im Urlaub weiter die Sonne auf den Bauch scheinen. Hab eine schöne Zeit. Und bleib wie du bist.

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Bücher & Stories / Brian Keene - The Girl on the Glider
« am: 18. August 2022, 11:36:41 »


Brian Keene - The Girl on the Glider

Wie im Neuanschaffungs-Thread geschrieben, gab es diese Novelle kürzlich für unter 1 Euro zu klicken. Das war eine sehr lohnenswerte Anschaffung.

Gelesen hatte ich es in etwa anderthalb bis zwei Stunden, würde ich schätzen. Es war eine packende Zeit.

Keene schreibt über eine Episode in seinem eigenen Leben. Nach einem Autounfall in der direkten Nähe seines eigenen Hauses, bei dem eine junge Frau ums Leben kam, machte er einige seltsame Erfahrungen mit gruseligen Erscheinungen etc.
Das führt letzten Endes dazu, dass er herausfinden musste, wer die Tote war, um schließlich mit ihr seinen Frieden schließen zu können.
Man kann natürlich spekulieren, wie viel davon wirklich passiert ist und wie viel er sich nur ausgedacht hat, aber eins muss man ihm lassen: Er schreibt und beschreibt solche Dinge einfach großartig.

Und neben dieser Geschichte gibt er den wohl persönlichsten Einblick in sein Leben, den er bisher geschrieben hat. Das Buch entstand zu einem Zeitpunkt,  als die amerikanischen Autoren, vor allem im Horrorbereich, gerade in einer sehr tiefen Krise steckten - und er verarbeitete hiermit sowohl diese Phase seines Schaffens als auch das Ende seiner damaligen Beziehung, die Trennung von seiner Exfrau.

Ich fand das unheimlich faszinierend und bin froh, es gelesen zu haben.

87
PC, Konsolen & Games / Persona 5 [Royal]
« am: 12. August 2022, 22:09:18 »
Hierzu haben wir ja *auch* noch keinen Thread...

Cuphead war auch nix für mich. :D

Ich fange jetzt Persona 5 Royal an.

Die ersten 2h spielen sich fast wie eine visual novel. Fast nur Video. Im Grunde immer noch ein elend langes Intro.

Das Spiel ist jedenfalls japanisch as fuck und genau mein Ding. Ich bin jetzt im Schloss des Sportlehrers gefangen. Er trägt eine rosa Unterhose und einen Mantel. :D

88
PC, Konsolen & Games / Cuphead
« am: 11. August 2022, 08:22:11 »
Ich hab gestern dann noch kurz in Cuphead reingezockt. Ist ja auch nicht gerade das einfachste Spiel, das hab ich aber schon lange auf der Liste stehen wegen dem damals großen Hype darum.

Ich hab gestern dann noch kurz in Cuphead reingezockt. Ist ja auch nicht gerade das einfachste Spiel, das hab ich aber schon lange auf der Liste stehen wegen dem damals großen Hype darum.

Das Design und den Stil von Cuphead finde ich ja unglaublich gut.

Dazu haben wir ja auch noch keinen Thread! Ich war mir fast sicher gewesen dass wir schon einen hätten. Naja, egal.

Hier der Trailer:



Das Spiel war zunächst nur exklusiv für die Xbox erschienen, nach ein paar Jahren gab es dann auch die Version für die Playsi. Der grafische Stil dieses Spiels ist schon der pure Hammer. Ein Wahnsinn.

Hab gestern nur kurz rein gespielt, für das erste Boss-Trio hat es in einigen Versuchen gereicht. Da ist aber schon in Auszügen zu erkennen, wie schwer das Ding noch werden wird. Ich bin mal gespannt, wie weit ich komme. Ob ich es schaffe oder auch aufgeben muss wie bei Ghostrunner?

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PC, Konsolen & Games / Ghostrunner
« am: 11. August 2022, 08:18:05 »
Hab gestern mal spontan Ghostrunner angefangen.
Gefällt mir, ist aber sackschwer. Muss dazu mal einen Thread eröffnen...

Der Vollständigkeit wegen mache ich das noch. :D

Ich gebe auf! Es ist schade, weil man einen schönen, fast hypnotischen Fluss mit dem Spiel erreichen kann, wenn es gut läuft. Aber super oft beiße ich mir die Zähne aus, bis es irgendwann mal mit Glück klappt.

Ca. die Hälfte des Spiels habe ich mit Mühe, Not und höchster Anstrengung geschafft, aber in Level 8 beim Bosskampf gegen "Tom" versage ich kläglich. Der ist in drei Phasen unterteilt. Die erste ging noch halbwegs nach sehr vielen Versuchen, in der zweiten gebe ich auf.

Schaut euch nur dieses Video mal an, der Part beginnt bei etwa 1:24:30. :lol:



Ich gebe auf! Es ist schade, weil man einen schönen, fast hypnotischen Fluss mit dem Spiel erreichen kann, wenn es gut läuft. Aber super oft beiße ich mir die Zähne aus, bis es irgendwann mal mit Glück klappt.

Kann ich 1zu1 unterschreiben, nur dass ich deuuuutlich eher aufgegeben habe, sehr schade.

Hier noch der damalige Launch-Trailer:


Für richtiges Gameplay sieht man sich aber lieber Auszüge des anderen Videos an.

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Ich habe mittlerweile alle Teile der Reihe durch, die die beiden Autoren Daniel Abraham und Ty Franck zusammen unter dem Pseudonym James S.A. Corey geschrieben haben.

Da wir bisher noch gar keinen eigenen Thread dazu hatten (nur zur Serie), versuche ich hier mal alles zu sammeln, was zu den Büchern gehört. Die Bücher haben mehr verdient, als nur im Serienthread kurz erwähnt zu werden. :D

Leider habe ich zu den ersten acht Romanen damals fast nichts geschrieben, weil ich die ziemlich schnell am Stück durchgehauen habe:

Habe die komplette achtteilige Expanse-Reihe durch.
Die hat mir doch ziemlich gut gefallen mit ihrer Darstellung der zukünftigen Welt. Gerade auf die politischen Geschehnisse legen die Bücher viel Wert und entwickeln somit eine sehr glaubhafte Welt mit all ihren Facetten.
Der achte Band fühlt sich noch nicht nach dem Ende an. Da dürfte noch was kommen, die Geschichte ist noch nicht abgeschlossen.
Nach den Büchern habe ich jedenfalls noch mehr Lust auf die Serie bekommen. Hoffe, die ist einigermaßen gut umgesetzt worden.

Bei den Novellen wurde ich dann ausführlicher :D

Diese beiden Novellen/Kurzgeschichten hab ich gestern Abend beendet. Muss mal schauen, ob wir zu den Expanse-Büchern überhaupt einen Thread haben, oder nur zur Serie.



James S.A. Corey - The Churn (The Expanse #3.5)

Hier wird der Werdegang des jungen Amos Burton geschildert, der zu Beginn noch nicht diesen Namen verwendet, als er anfängt, für einen lokalen Gangsterboss Aufträge auszuführen.



James S.A. Corey - The Butcher of Anderson Station (The Expanse, #1.5)

Das Büchlein erzählt die Geschichte von Fred Johnson, dessen Spitzname auch gleichzeitig der Titel des Buches ist.

Beide Stories sind wahnsinnig gut gelungen und bieten noch Überraschungen. Obwohl man die Figuren aus den Haupt-Romanen schon gut zu kennen glaubt, fügen die Vorgeschichten noch einige sehr interessante Facetten hinzu. Kann das den Expanse-Fans nur empfehlen.



James S.A. Corey - Gods of Risk (The Expanse #2.5)

Das ist eine Geschichte aus dem frühen Leben von Bobbie Draper, bevor sie in den Romanen auftaucht. Sie ist hier allerdings nur eine Nebenfigur, hauptsächlich dreht es sich um ihren Neffen. Er ist ein hochbegabter Schüler, der auf dem Mars im Alter von 15 seine spätere Karriere als hochrangiger Wissenschaftler vorbereitet, während er als Nebenverdienst heimlich Drogen für einen lokalen Dealer produziert und sich unglücklicherweise in dessen Freundin verliebt. Und all das passiert, während der Konflikt zwischen Erde und Mars gerade immer weiter eskaliert.





James S.A. Corey - The Vital Abyss (The Expanse #5.5)

Eine Gruppe von Wissenschaftlern wird jahrelang an einem unbekannten Ort von Beltern in völlig isolierter Gefangenschaft gehalten. Einer dieser Forscher ist der Erzähler dieser Geschichte. Man erfährt in zwei Zeitebenen, wie er in der Gegenwart die Hoffnung schöpft, dieser Situation nach langer Zeit endlich entfliehen zu können, und wie er in der Vergangenheit überhaupt dort gelandet ist.

Man erfährt schließlich, dass es diese Forscher waren, die damals das außerirdische Protomolekül untersuchten und es als Test auf die aus dem ersten Roman bekannte Station losgelassen haben, was zum Ausbruch der Infektion und schließlich zum Auftauchen der Ring-Gates führte.
Ihre Abteilung wird schlicht "Research" genannt und besteht aus den genialsten Denkern, deren Moral und Empathie durch bestimmte Drogen unterdrückt werden. Sie erledigen ihren Job völlig kalt, effizient und rücksichtslos, ohne jegliche Konsequenzen fürchten zu müssen, da man auf ihre Erkenntnisse nicht verzichten kann. Gewinnung von Daten und deren Analyse ist alles was zählt.

Von den Rückblicken abgesehen ist die Handlung ein komplettes Kammerspiel. Und zwar ein verdammt gutes und beachtliches. Wer die Expanse-Romane mag, sollte hier unbedingt auch zugreifen.

Ziemlich ausführlich auch für eine Novelle. Laut Seitenanzeige des Kindles nur um die 60 Seiten, aber ich habe mehrere Stunden gelesen. Für jede "Seite" musste ich etwa 5-6 mal weiter blättern. Erst wunderte ich mich, was für ein riesiges Format das gedruckte Buch wohl haben muss, dann habe ich gesehen, dass es gar keines gibt - das wurde ausschließlich digital veröffentlicht. Da hätte man die Seitenzahl aber ruhig größer wählen können. Schräge Sache.





James S.A. Corey - Strange Dogs (The Expanse #6.5)

Diese Story spielt nach der Besiedelung der ersten fremden Welt hinter den Gates, also zwischen den Bänden #6 und #7. Das Militär gibt auf Laconia bereits die Richtung an. Eine neunjährige Siedlerin, die schon ihr ganzes bewusstes Leben dort verbracht hat, macht nun eine seltsame Entdeckung. Ein vor ihren Augen gestorbener einheimischer Vogel wird von seltsamen hundeähnlichen Kreaturen wiederbelebt. Daraus entspannt sich eine Pet Sematary nicht ganz unähnliche Geschichte, da auch ihr kleiner Bruder kurze Zeit später einen schlimmen Unfall nicht überlebt.





James S.A. Corey - Auberon (The Expanse #8.5)

Die erstmal letzte Novelle und wieder eine sehr starke.
Erich, ein wichtiger Charakter aus Amos Burtons Vergangenheit, den man in "The Churn" kennen gelernt hat, taucht hier wieder auf. Er war ein junger Hacker, der Amos damals zu dessen heutiger Identität verholfen hatte. Es sind seitdem einige Jahrzehnte vergangen. Dieses Buch spielt kurz nach der völligen gewaltsamen Machtübernahme der Militärdiktatur von Laconia/Duarte. Also nach Band 8, damit ist das hier die aktuellste verfügbare Geschichte und für den kommenden, finalen Band 9 evtl. auch recht wichtig, nehme ich an.

Aus Laconia wurde mittlerweile ein richtiges Imperium. Auberon ist der letzte wichtige Planet mit einer Kolonie, die noch nicht gewaltsam erobert wurde. Unser Bekannter Erich ist dort mittlerweile der inoffizielle Kingpin, der noch alle Zügel in der Hand hält. Die Korruption ist stark und das Imperium möchte das einschränken, kann aber noch nicht alle Kriegsschiffe nach Auberon schicken, da diese im sonstigen Kampf gegen die Rebellion noch benötigt werden.

Nun wird ein Governor mit seiner Frau von Laconia nach Auberon gesendet, der dort die Übernahme schon einmal langsam mit diplomatischen Methoden einleiten soll, da noch nicht alle Kriegsschiffe frei sind. Die lokale Regierung soll weiter ihre Arbeit verrichten, jedoch nur im Auftrag des Governors, der alle Zügel an sich reißen soll.
 
Zunächst scheint es für Rittenaur gut zu laufen, doch er stellt schnell fest, dass er mit Erich und dessen Revier kein leichtes Spiel haben wird. Erich versucht es zunächst mit einfacher Bestechung, stößt damit beim völlig durch das Regime gehirngewaschenen Rittenaur aber auf taube Ohren und bedroht ihn schließlich unmissverständlich.

Die Geschichte wird hauptsächlich (aber nicht ausschließlich) aus Rittenaurs Perspektive erzählt und entwickelt sich unglaublich stark und faszinierend. Man beobachtet seine Versuche, die Macht Laconias auf Auberon zu stärken, was er ohne die direkte "Hilfe" des Militär-Regimes erreichen muss.
Sein innerer Zwiespalt zwischen seinen persönlichen Bedürfnissen, die er völlig zu unterdrücken versucht, und seiner Treue zum Imperium ist absolut glaubhaft und überzeugend.

Gleichzeitig wird Erich immer härter in der Wahl seiner Methoden des Widerstands. Nachdem Bestechung scheitert und Bedrohung auch vergeblich scheint, muss er sich eine sehr raffinierte Strategie ausdenken - und das scheint genau sein Ding zu sein.

Man kann mit beiden Seiten des Konflikts völlig mitfühlen und sympathisieren, es gibt bei den Hauptfiguren keine komplett schwarz/weiß gezeichneten Charaktere, sondern im Grunde nur Opfer des Regimes auf beiden Seiten. Die einen erkennen das früher, die anderen erst später.

Ich finde es enorm faszinierend, wie man eine derart komplexe und vielschichtige Geschichte mit so interessanten Figuren in eine Novelle packen kann. Zwar ist die auch wieder recht lang ausgefallen, beachtlich ist das dennoch. Daraus hätte man problemlos einen kompletten neunten Teil machen können.

Damit bin ich nun am Ende der aktuell verfügbaren Geschichte des Expanse-Universums angelangt und muss auf Band 9 und dann auf die letzte noch angekündigte Novelle warten. Irgendwann nächstes Jahr.

Insgesamt ist das jetzt schon im SF-Olymp anzusiedeln.

Zwischenstand: 95. :D


Und nun kommen wir zum großen Finale. Die beiden habe ich in den letzten zwei Wochen gelesen:






James S.A. Corey - Leviathan Falls [The Expanse #9]
und
James S.A. Corey - The Sins of our Fathers [The Expanse #9.1]


Das war er nun, der große Abschluss der phänomenalen Expanse Reihe. Das große und epische Finale in Band 9 sowie ein kleiner Ausflug in die Welt nach dem Fall der Tore in der noch später spielenden Novelle. Hier kämpf eine kleine abgeschiedene Kolonie, nun völlig auf sich alleine gestellt, um ihr Überleben und gleichzeitig gegen alte Probleme der Menschheit.


Ich finde es wahnsinnig faszinierend, wie die beiden Autoren hier in recht kurzer Zeit ein wirklich komplexes und umfassendes Universum auf die Beine gestellt haben. Die Hauptstory wird in den neun Romanen erzählt und während dessen komplettieren die Novellen und Kurzgeschichten (und sogar Comics) das Ganze und geben selbst kleineren, "unwichtig" scheinenden Nebenfiguren ein glaubhaftes Leben und sehr spannende Geschichten. Ich meine, all diese gesammelten Werke (und die TV-Serie!) sind nach dem bisher letzten Game of Thrones Band erschienen, also in derselben Zeit in der ein GRR Martin nicht mal mehr ein Buch fertigzustellen geschafft hat. :D

Ich würde mir mehr solche Werke wünschen. Es steht für mich letzten Endes auf einer Stufe mit Hyperion und dem Gap. Die drei bilden für mich aktuell die Top3 der SF.

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Bücher & Stories / Kōtarō Isaka - Bullet Train
« am: 02. Juli 2022, 22:47:16 »

   
Kōtarō Isaka - Bullet Train

Mehrere Auftragskiller sind - mehr oder weniger zufällig - im selben Hochgeschwindigkeitszug unterwegs. Zwei von ihnen haben eine Leiche und einen Koffer voll Geld dabei. Andere haben es auf den Koffer abgesehen. Und wieder andere bekommen das zufällig mit und mischen sich dann ebenfalls ein...

Gunther hat schon im Thread zum Film seinen Missfallen an der Buchvorlage ausgedrückt:

Neuer Trailer
Ich kämpfe mich gerade durch die ersten Seiten des Romans.
Liest sich bisher echt dröge.
Der Trailer sieht so ganz anders aus wie die Vorlage bisher.

Leider muss ich dem voll und ganz zustimmen. Die Prämisse klingt auf den ersten Blick interessant, verspricht aber einiges, was das Buch letzten Endes nicht halten kann. Das Meiste ist einfach großer Quatsch. Die ersten drei Viertel kommen im Grunde ohne einen einzigen spannenden Moment aus. Jedes andere japanische Buch, das ich bisher gelesen habe, war spannender. Dieses hier ist ein Thriller ohne Thrill, der nur vor sich hin plätschert. War mehrfach kurz davor, es abzubrechen.

Gegen Ende wird es dann wenigstens milde interessant, das reißt die lange Durststrecke bis dahin aber auch nicht mehr raus.

92
Bücher & Stories / Grady Hendrix - My Best Friend's Exorcism
« am: 24. Juni 2022, 10:31:01 »


Grady Hendrix - My Best Friend's Exorcism

Here we go again: Coming of Age. Dieses Mal mit einer weiblichen Hauptfiguren-Riege auf einer Privatschule in den 80ern.

Im Mittelpunkt steht die junge Abby. Mit ihrer besten Freundin Gretchen und noch zwei weiteren Freundinnen eskaliert ein gemütlicher Abend in einer abgelegenen Gegend, man probiert Drogen. Hierbei kommt Gretchen der Truppe abhanden und erst nach einer Weile findet man sie in der Nähe eines abgelegenen Gebäudes wieder, um das es allerlei Gerüchte gibt - hier sollen auch Satanisten ihr Unwesen getrieben haben.

Nach dieser Nacht verändert sich Gretchens Verhalten völlig. Manchmal wirkt sie nur krank oder geschwächt - manches wirkt jedoch wie gezielte, böse Absicht. Sie wirkt wie ausgetauscht, ihre alte Persönlichkeit blitzt nur noch selten durch. In Abby keimt der Verdacht, ihre beste Freundin könnte von einem Dämon besessen sein. Glücklicherweise lernt sie genau zu dieser Zeit einen Exorzisten kennen, der sogleich seine Dienste anbietet.

Das war insgesamt ein ziemlich schwaches Buch, muss ich leider sagen. Es hat eigentlich alle Zutaten für eine coole CoA-Horrorstory, die Geschichte ist aber komplett Schema F. Eigentlich sind nur der Anfang und dann wieder das letzte Drittel interessant, der ganze lange Teil dazwischen zieht sich wie Brei in die Länge. Das Finale ist stark, leider muss man bis dahin aber viel Durchhaltevermögen beweisen. Cooles Cover, aber zu wenig Stärke im Inhalt dahinter.

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Also wenn dieser Meilenstein des indischen Kinos keinen Thread verdient hat, wer dann?

Zunächst mal die bisherigen Meinungen:


RRR  :flix:
So muss ein Blockbuster aussehen der fun macht! Drei kurzweilige Stunden über Pathos, Freundschaft, Unterdrückung und Liebe mit manch abgefahrenen Ideen, geiler Äktschn und homoerotischen Hauptdarstellern. Indientypisch spielen Frauen hier leider keine große Rolle - aber zum Ausgleich gibt's dafür Alison Doody (Elsa aus Indy und der letzte Kreuzzug) und Ray Stevenson.
How let the Reh out? Koma Koma :D




RRR :flix:
Ja, es gibt Momente, bei denen die Männerfreundschaft sehr intensiv und kitschig/ gay wirkt. Das scheint aber so ein kulturelles Ding zu sein. In John Woos HK Filmen gibt es das ja im Ansatz auch. Aber diese Elemente zähle ich zum Kitsch des Films, denn wie schon bei "Bahubali" gibt es hier eine Menge davon. Hat mich das damals bei den ersten Berührungspunkten mit Indischem (Bollywood) Kino noch genervt, wirkt es in den Filmen von S.S. Rajamouli so drüber, dass selbst diese Momente viel Spaß machen. Mittlerweile glaube ich zu verstehen, wie diese Filme funktionieren.
Man wird 3 Stunden lang einfach zugeballert mit fetter, übertriebener Action (meist unglaublich gut gemacht, nur selten noch cheesy), Drama auf Telenovela Niveau, Pathos und Patriotismus, bombastischem Score, ein bisschen Tanz und Gesinge (auf die Laufzeit gesehen, sehr wenig). Das rundum Unterhaltungspaket eben und das macht richtig Laune. Ich kann nur empfehlen, diese Filme mit mehreren zu schauen. Ernstnehmen kann man das alles, zumindest aus unserer westlichen Sicht, wohl nicht, aber der (ungewollte) EdelTrash Faktor verstärkt den Spaß noch.
"RRR" würde ich sogar als Meilenstein bezeichnen. Hier wurde das erste Mal in Indien richtig Kohle investiert und das sieht man. Gleich die ersten 15 Minuten sind schon hammergeil. Man bekommt eine Kampfszene zwischen einem krassen Motherfucker mit Schnauzbart und eintausend Gegnern. Es gibt generell etwa 4-5 dicke Actionszenen, die einfach nur geil sind.
Wenn Ihr offen für Neues seid und Bock auf dickes Popkornkino habt, guckt Euch den an. Wir hatten eine super Zeit. "Nacho Nacho Nacho!"
:8:


Bei Netflix muss man aktuell die Profilsprache auf Englisch stellen, dann findet man den Streifen mit der Suche nach "RRR".


Endlich habe ich den Film auch gesehen. Mangels Zeit habe ich ihn auf drei Sitzungen verteilt schauen müssen, aufgrund seiner teils in Kapitel unterteilten Struktur passt das aber auch gut und war nicht wirklich ein Nachteil.

Was soll ich noch groß schreiben, was nicht schon gesagt wurde? Ich bin voll und ganz begeistert. Mir hat noch nie ein indischer Film so wahnsinnig viel Spaß gemacht. Die Story um den Widerstand und die Befreiung im Indien der Kolonialzeit ist wirklich nichts besonderes, aber sie ist vor allem eins: Wahnsinnig herzlich.

Man lernt zuerst die Prämisse und dann den Antagonisten kennen, der aber trotz seiner Gnadenlosigkeit auch schnell zur Sympathiefigur wird. Dann wird der Protagonist vorgestellt. Im Grunde sind aber beide zusammen, als Team, als unzertrennliche Männerfreundschaft, erst der wahre Held und die zweigeteilte Hauptfigur.

Natürlich gibt es immer mal wieder typisch indische Momente, bei denen man nur schmunzeln kann. Wenn beispielsweise in einer Gesangseinlage noch einmal zusammengefasst wird, was bisher passiert ist und wie wohl der restliche Verlauf der Geschichte aussehen könnte, während in Montagen dazu die Freundschaft vertieft wird. Oder wenn man mit einer Stachelpeitsche malträtiert wird und dennoch gleichzeitig seine Heldenhymne seelenruhig singen kann.
Ich musste auch schon bei der Texttafel direkt zu Beginn grinsen, die klar machen will, wem man auf keinen Fall auf die Füße treten will.
Grandios war auch der epische Dance-Battle auf der Party.

Aber darüber sah ich gerne hinweg, es hat meine Begeisterung nicht im Geringsten gestört. Es trägt tatsächlich eher noch zur Sympathie bei, vor der dieser Film aus allen Löchern trieft. Und was der Film in viel größerer Menge zu bieten hat als die paar Schwächen, das sind seine famos inszenierten und unfassbar übertriebenen Actionszenen.

Von einem brennenden Wagen gezogen slidet der Held in die Arena, springt mit seiner brennenden Fackel in den Kampf, umringt von allerlei wilden Tieren, die seine Verstärkung bilden.
An Seilen schwingt man sich von Brücken, einerseits auf dem Pferd, andererseits auf dem Motorrad, durch das Flammenmeer zur Rettung eines Kindes.
Ich könnte noch viele weitere aufzählen, es hört und hört nicht auf und wird immer fantastischer. Dagegen verblasst im Vergleich selbst ein 300 mit seiner Optik völlig.

Mit der Bewertung tue ich mich schwer, aber eine 8 muss es mindestens sein. Der könnte sogar noch zur 9 wachsen. Man muss es einfach würdigen, was Tollywood hier geleistet hat und wie viel Spaß das fertige Produkt macht. Ich will mehr hiervon!

94
Serien / Ms. Marvel [MCU - Disney+]
« am: 14. Juni 2022, 14:18:07 »





Die Serie ist seit letzter Woche mit der ersten Folge (von geplanten sechs) auf Disney+ am Start.

Hab die erste Folge um die Figur Kamala Khan gestern geschaut. Man merkt schon ganz klar, dass diese Serie noch mehr auf ein Teenie-Publikum zugeschnitten ist als der Rest des MCUs - mir gefällt es dennoch bisher ganz gut. Der Stil ist recht kreativ. Werde auch den Rest verfolgen.

95
Bücher & Stories / Chad Lutzke - Of Foster Homes And Flies
« am: 13. Juni 2022, 10:28:15 »


Chad Lutzke - Of Foster Homes And Flies

Ein heißer Sommer in Louisiana. Der 12-Jährige Denny bereitet sich auf einen Buchstabierwettbewerb am Ende des Schuljahres vor, den er unbedingt gewinnen will. Letztes Jahr hatte er sich nicht getraut sich anzumelden, dieses Mal konnte er sich aber überwinden und möchte unbedingt sein Können beweisen.

Er hat nur ein Problem: Seine Mutter, eine notorische Alkoholikern, liegt eine Woche vor dem wichtigen Termin morgens tot in ihrem Fernsehsessel. Da er außer ihr niemanden mehr hat, sieht er seine Zukunft in einem Heim schon als Gewissheit auf sich zukommen. Doch als er den Telefonhörer in der Hand hat und schon angefangen hat, die Notrufnummer zu wählen, wird ihm klar: Er möchte vorher noch unbedingt an diesem Wettbewerb teilnehmen.

Doch wie soll er es es noch eine Woche lang alleine in diesem Haus mit der Leiche seiner Mutter aushalten, während der Gestank durch die Sommerhitze jeden Tag schlimmer wird und die Zahl der Fliegen ins Unermessliche steigt?

Eine wirklich sehr ungewöhnliche Coming of Age Geschichte von einer Qualität, die selten zu finden ist. Es handelt sich um eine recht kurze Novelle, ich habe sie in etwa anderthalb Stunden verschlungen. In der Kürze liegt hier klar die Würze. In der Kürze wird eine Menge Gefühle vermittelt, die Seiten des Büchleins sind voll mit herzerfüllenden Dialogen und Monologen, Drama und Freundschaft.

Ich möchte das Buch trotz dieses geringen Umfangs mit Werken wie Children of the Dark, Summer of Night, Boy's Life, Clown in a Cornfield usw. auf eine Stufe stellen. Die nehmen sich natürlich allesamt mehr Zeit, aber diese Geschichte zog mich ab der ersten Seite vollständig in ihren Bann und sie trifft sehr genau diesen einen Nerv, auf den das Coming of Age Subgenre immer abzielt. Das macht sie perfekt.

Große Empfehlung! Leider scheint keine Übersetzung verfügbar zu sein.

96
Bücher & Stories / Jonathan Janz - The Sorrows
« am: 13. Juni 2022, 10:19:03 »


So... Heute wird mal aufgearbeitet, was ich den ganzen Urlaub über gelesen habe. :D

Jonathan Janz - The Sorrows

Ben Shadeland and Eddie Blaze are the hottest young music composers in Hollywood. Fresh off an Oscar nomination, they've just been chosen to score a big-budget horror movie by Lee Stanley, the most demanding director in film. But Ben, the creative half of the duo, hasn't written a note since his wife divorced him and got custody of their three-year-old son.
Chris Blackwood is the gambling-addicted heir to the Blackwood fortune, which includes the Sorrows, an island off the coast of northern California. The island and its castle have been uninhabited since a series of gruesome, unexplained murders in 1925, but Chris needs money, and to get it he allows Ben, Eddie, Claire Harden (an aspiring composer), and Eva Rosales (Lee Stanley's gorgeous assistant) to stay a month in Castle Blackwood.
Eddie is certain an eerie, isolated setting is just what Ben needs to find musical inspiration for a horror film. But what they find is more horrific than any movie.

Ben Shadeland bildet zusammen mit Eddie Blaze ein erfolgreiches Komponistenduo. Gerade erst Oscar-nominiert, wurden die beiden nun ausgewählt, um den Soundtrack für einen neuen, großen Horrorfilm des renommierten aber auch sehr fordernden Regisseurs Lee Stanley zu schreiben.
Ben ist hierbei der klare kreative Teil des Duos - seit seine Frau sich scheiden ließ und das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn erhalten hat, leidet er jedoch an einer Blockade und hat keine einzige Note mehr zu Papier gebracht.

Lee lädt nun Ben und Eddie dazu ein, ein paar Wochen auf den Sorrows zu verbringen - das ist eine kleine, abgelegene Insel vor der Küste Kaliforniens. Es gibt dort ein altes Schloss, das seit ein paar mysteriösen Todesfällen in den 20er Jahren unbewohnt blieb. Chris Blackwood, spielsüchtiger Erbe der reichen Blackwood Familie, stellt das Schloss hierfür zur Verfügung, da er dringend die Kohle braucht, die Lee dafür springen lässt.
Seine Hoffnung ist, dass die gruselige Atmosphäre in der Abgeschiedenheit dieses Ortes Ben helfen könnte, seinen Block zu überwinden und zu seiner alten Kreativität zurück zu finden.
Zur Truppe gehören noch Claire, eine junge und aufstrebende Komponistin, für die Ben ein großes Vorbild ist, sowie Lees Assistentin Eva.

Nachdem Ben, Eddie, Claire und Eva per Hubschrauber abgesetzt wurden, bemerken sie in der völligen Isolation jedoch schnell, dass etwas mit dem Schloss und der Insel nicht stimmt.

Am Anfang erweckt die Geschichte den Eindruck einer durchschnittlichen Spukschlossstory, was sich aber schnell als falsch herausstellt. Hier werden mehrere Dinge bunt durchmischt, vom Monster im Keller über Geister und Besessenheit bis zu durchdrehenden menschlichen Arschlöchern ist alles dabei. Vielleicht ist das einfach etwas zu viel auf einmal, als hätte auch Janz am Anfang noch nicht richtig gewusst, wo er damit hin will. Als eines seiner ersten Werke war das schon noch OK für mich, sprachlich definitiv gut geschrieben und sehr unterhaltsam, aber alle seine späteren Bücher, die ich bisher gelesen habe, waren besser als dieses hier.

97
Neuigkeiten / Ein Duke Nukem Film?!
« am: 13. Juni 2022, 09:18:45 »
Ach du Schreck...

https://www.eurogamer.net/cobra-kai-creators-are-making-a-duke-nukem-movie

Zitat
Cobra Kai creators are making a Duke Nukem movie
And a search for a writer is "underway".

Ob daraus etwas wird?

98
PC, Konsolen & Games / The Callisto Protocol
« am: 03. Juni 2022, 12:09:13 »


Wurde gestern angekündigt. Das könnte optisch und spielerisch auch eine Dead Space Fortsetzung sein. Soll am 2. Dezember kommen.

99


Stephen Graham Jones - My Heart is a Chainsaw (The Lake Witch Trilogy #1)

Jade, eine halb-indianische Teenagerin, geht auf das Ende ihrer Schulzeit zu. Ihre Kindheit und Schulzeit war familiär bedingt...schwierig. Seit ihre Mutter das Weite suchte, lebt Jade noch bei ihrem zu Misshandlungen neigenden Vater. Sie arbeitet als Hausmeisterin. Gesellschaftlich sieht sie sich als Outcast. Ihre einzige Flucht sind Horrorfilme, spezifisch Slasher, mit denen sie ihre eigene Lebensrealität auszublenden versucht. Natürlich besonders jene Slasher, in denen Rache ausgeübt wird von früheren Opfern, denen zuvor Unrecht angetan wurde.

Sie lebt in dem abgelegenen Örtchen Proofrock in den Bergen an einem See, dem Indian Lake. Der See ist nicht immer hier gewesen, an seinem Grund ist ein versunkener Ort. Um die ganze Location gibt es viele Mythen und Legenden. Eine Hexe, die Lake Witch, soll um den See ihr Unwesen getrieben haben, während der versunkene Bereich einem anderen unheimlichen Wesen zugeschrieben wird.

Auf der anderen Seite des Sees treibt die Gentrifizierung ihre Blüten, da dort gerade eine hochmoderne Siedlung von ein paar Superreichen gebaut wird. Ein paar Proofrockern ist das sehr willkommen, anderen natürlich ein Dorn im Auge.

Als es zu Todesfällen um den See kommt, sieht Jade eine große Mordserie auf die Bevölkerung zukommen, träumt auch bereits davon, das Final Girl vorherahnen zu können, da ihre Heimat zweifellos in das Visier eines Slashers geraten ist. Doch natürlich will niemand den Ausführungen und Vorhersagen der selbsternannten Expertin glauben.

Hauptsächlich ist das Buch ein einziger Abgesang auf das Slasher-Subgenre. Einerseits ist das dem Fan willkommenes Futter - andererseits kommt es nicht ohne Schwächen aus, die lustigerweise dem Vorbild dabei sogar ähneln. Es ist zu lang für das, was es sein möchte. Wir haben beispielsweise den Mord direkt am Anfang, um das Interesse anzuheizen - dann eine viel zu lange Phase, in der nichts nennenswertes passiert außer Exposition. Das wäre im Film wohl die lange und mit uninteressanten Dialogen gespickte Autofahrt aufs Land. Figuren werden eingeführt und positioniert, bevor die eigentliche Action beginnt.

Die ständigen Ausführungen der Hauptfigur Jade über das Genre sind von gemischter Qualität. Mal erfährt man selbst als gestandener Fan noch interessante Dinge, die mich wenigstens zum Schmunzeln brachten - wie beispielsweise, dass Friday the 13th und Mother's Day 1979 parallel am selben See gefilmt wurden, sodass die Crews teilweise gemeinsam feiern konnten. Oder dass die Crew bei den Dreharbeiten zu The Burning noch mit dem abgetrennten Kopf aus Friday Volleyball spielte.
Oft ist es aber nur ein ellenlanges Runterbeten von Themen, die wirklich jeder kennt und die dennoch viel zu lange ausgewälzt werden.

Mein Fazit lautet: Insgesamt ein gutes Buch, das aber in kompakterer Form deutlich besser hätte sein können. Im Grunde könnte man meinen, der Autor wollte die nicht besonders komplexe Geschichte dadurch aufblasen, dass einfach jeder einzelne Slasherfilm seit Peeping Tom erwähnt und mal kurz besprochen wird. Teils geschieht das in Dialogen, teils tatsächlich in ganzen Abhandlungen in Form von abgedruckten Aufsätzen, die Jade z.B. ihrem Geschichtslehrer abgegeben hat. Interessantere Aspekte der Geschichte kommen dafür manchmal etwas zu kurz.

Es handelt sich hierbei zwar um eine abgeschlossene Geschichte, aber auch gleichzeitig um den Anfang einer Trilogie um die Lake Witch. Das Buch ist letztes Jahr erschienen und der zweite Teil soll irgendwann im Rest dieses Jahres kommen. Ich weiß noch nicht, in welche Richtung das weitere Werk gehen wird, hatte mit dem ersten Teil aber zumindest genug Spaß, um dem zweiten je nach den ersten paar Bewertungen dann auch noch eine Chance zu geben. Vielleicht kann der etwas mehr Gas geben, wenn nicht mehr so viele Grundlagen eingeführt werden müssen. Ich bin gespannt.

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Bücher & Stories / T.J. Klune - Under the Whispering Door
« am: 19. Mai 2022, 15:57:27 »


T.J. Klune - Under the Whispering Door

Die Hauptfigur Wallace - ein überaus harter und erfolgreicher Chef einer großen Anwaltskanzlei - stirbt überarbeitet an einem Herzinfarkt. Er landet in einer Art Zwischenwelt, die ihn auf das endgültige Ende vorbereiten soll. Es handelt sich dabei um einen urgemütlichen Teeladen, dessen Besitzer sozusagen der Fährmann ist. Die Bedienung ist ein Reaper. Der Kniff hierbei ist, dass gewöhnliche Menschen in diesem real existierenden Laden ein und aus gehen, in dem sich die "Übergangskandidaten" gleichzeitig aufhalten, die beiden Gruppen können sich aber nicht gegenseitig wahrnehmen oder gar miteinander interagieren.
Das bietet viel Potenzial für interessante Situationen. Letzten Endes läuft die Geschichte, von einigen sehr starken Momenten abgesehen, die sich vor allem gegen Ende dann häufen, leider hauptsächlich doch nach dem bekannten Schema der üblichen Geschichten ab. Späte Erkenntnis des Toten, was für ein schlechter Mensch er zu Lebzeiten war, was er alles hätte stattdessen tun können, etc.
Insgesamt eine gute Geschichte, aber kein Meisterwerk. Die starken, emotionalen Szenen hätten einfach etwas häufiger und früher, nicht erst in der zweiten Hälfte auftauchen sollen.

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