Gefährten des Todes (1961)

Das war er also, der Erstling von Sam Peckinpah. Er selbst war mit dem Ergebnis nicht zufrieden, hatte aber auch keinen Einfluss auf den Schnitt. Es heißt, dass das Studio und der Produzent den Film verhunzt haben. Trotz der Kritik der Fans, bietet "Gefährten des Todes" zumindest einige Alleinstellungsmerkmale. So haben alle Figuren ihre ganz eigenen Probleme, Aufgaben und Ziele. Zudem räumt Peckinpah schon hier mit dem Westernhelden-Mythos auf. Nach 15 Minuten erschießt der Protagonist z.B. versehentlich ein Kind. Die Reaktion der Mutter wirkt befremdlich und auch sonst verläuft die folgende Geschichte anders, als man es von klassischen Western erwartet. Die Stimmung ist in Ansätzen düster und trostlos. Man erkennt schon ein bisschen das negative Menschenbild des umstrittenen Regisseurs. Maureen O'Hara liefert so gut ab, wie es in ihrer limitierten Rolle geht, über Brian Keith (Hardcastle & McCormick) kann man streiten: kühl und bedacht oder teilnahmslos und gelangweilt. Schlussendlich wundert mich nicht, dass der Film polarisiert, denn ein paar Entwicklungen wirken unpassend und werden holprig erzählt, es gibt auch Phasen, in denen die Geschichte etwas auf der Stelle tritt. Der ungewöhnliche Soundtrack unterstreicht das Gefühl, dass hier zu viele Köche am Werke waren. Manchmal passt die Musik hervorragend, manchmal überhaupt nicht.
Nach den ganzen negativen Punkten, muss ich trotzdem sagen, dass ich froh bin ihn gesehen zu haben. Man kann die Fähigkeiten des späteren Meisterregisseurs erahnen und zumindest haben alle Beteiligten einen Film fabriziert, der nicht der Norm entspricht. Prädikat: filmhistorisch interessant. Ich verstehe aber jeden, der den eher langweilig findet.

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