"So finster die Nacht - Let the Right One in" :9.5:
Eindringliches und meisterhaftes Horror-Drama, das vollkommen ohne Kitsch und Klischees auskommt. Die Bilder, Musik und Jungschauspieler sind natürlich über jeden Zweifel erhaben.
Sehr gut umgesetzt fand ich die Beziehung der beiden Kinder Oskar und Eli. Ihr präpubertäres Verhalten wirkt absolut glaubhaft und zu keiner Zeit aufgesetzt. Auch besonders gelungen fand ich das Ende: Es wirkt optimistisch, kaschiert aber in Wirklichkeit die böse und traurige Wahrheit. Diese "Beziehung" kann auf diese Weise mittel- und langfristig nicht funktionieren.
Ein wirklich traurig-schöner Film.
Übrigens ist Eli in Wirklichkeit ein Junge und kein Mädchen
.
Das hätte mich jetzt gewundert. Gerade nachgekuckt, Eli wird von Lina Leandersson gespielt und das ist ganz sicher ein Mädchen, ein Süßes wohl gemerkt.
:D
Im Film ist Eli in Wirklichkeit ein Junge; sicher nicht in der unserer realen Welt ;) . Wenn man sehr genau aufpasst, erfährt man das auch. Sie/Er fragt mehrmals, ob Oskar sie auch möge, wenn sie kein Mädchen ist. Vampir war damit nie gemeint - sondern Knabe. Zudem kann man bei der Szene im Badezimmer erkennen, dass ihr/sein Schambereich voller Narben ist. Das heisst, Eli wurde also folglich im Vorvampir-Leben kastriert.
Das ist übrigens keine Interpreation; es steht sogar genau so im Buch (welches ich jetzt unbedingt lesen muss).
Aha, ok, dann seh ich mal rein :D
EDIT:
Also ich seh das auch so, wie Hellseeker. Warum sie jetzt aber in einem Mädchenkörper auftritt, weiß ich noch nicht. Im Buch wird die Szene im Bad auch nicht unbedingt ausführlich beschrieben, die sind da mal kurz und das wars dann auch. Eli sagt irgendwann halt, daß sie/er eigentlich Elias heißt und Oskar kann da nicht allzu viel mit anfangen. Der Schock ist größer als das darüber Nachdenken ;)
Später ruft Oskar sie ja auch mit dem Namen Elias, ich denke mal, sie ist der Obervampir, der eben in der Kleine-Mädchen-Form besser zu seinen Opfern kommt :twisted:[/spolier]
Sie ist auf jeden Fall ein Junge, da kommen im Buch dann laufend Anspielungen
Gibt sogar eine Szene, wo sie sich in eine Art Werwolf verwandelt... aber eben nur die Gesichtszüge und das vor Oskar.
Gabs im Film die Szene im Keller, wo Eli Oskars Blut auf dem Boden aufleckt ??
Er hat sich in Finger geschnitten und das Blut tropft auf den staubigen Boden. Sie geht hinterher und leckt es auf. Das alles war im Keller, wo sich die anderen immer treffen :)
Sie dreht dann durch und sagt Oskar, daß er sofort abhauen soll, solange es noch nicht zu spät ist. Für ihn eine der Schlüsselszenen, daß sie ein Vampir ist. Genau dabei, als sie sich dann aufregt, daß er nicht abhaut, verändert sich ihr Gesicht zu einer Fratze mit männlichen Zügen ;)
Er hat sich in Finger geschnitten und das Blut tropft auf den staubigen Boden. Sie geht hinterher und leckt es auf. Das alles war im Keller, wo sich die anderen immer treffen :)
Sie dreht dann durch und sagt Oskar, daß er sofort abhauen soll, solange es noch nicht zu spät ist. Für ihn eine der Schlüsselszenen, daß sie ein Vampir ist. Genau dabei, als sie sich dann aufregt, daß er nicht abhaut, verändert sich ihr Gesicht zu einer Fratze mit männlichen Zügen ;)
Genau so kommt das auch im Film vor. Diese Szene ist die, wo Oskar merkt, dass Eli ein Vampir ist.
Ich hab den Film so eben gesehen und bin sehr zufrieden.
Grundsätzlich mag ich Filme, in denen eine klassische Vampirgeschichte glaubhaft in die reale Welt "übersetzt" wird.
Die Darsteller sind top, die Atmo kalt, traurig und irgendwie auch romantisch.
Die Geschichte erinnert mich ein wenig an eine erwachsenere Version von "Der kleine Vampir". Wundert mich, dass das bisher noch niemand erwähnt hat.
Im Gegensatz zu dem ganzen "Twilight"-Kram wird auf üblichen Teenie-Kitsch verzichtet, dadurch wirkt der Film sehr bodenständig.
Überrascht haben mich die eingestreuten blutigen Szenen, mit denen der Vampirfilm-Anteil angeeichert ist. Das hab ich so nicht erwartet, passt hervoragend und unterstreicht die "hoffnungslos-tragische" Situation.
Der Film hat übrigens doch ne ganze Menge Soundtrack am Start und der ist mal richtig gut und absolut passend.
Zum Thema Geschlecht bin ich unschlüssig. Wenn Eli wirklich männlich sein soll, kommt das im Film nicht gut rüber. Ich habe weder den Gesichtsausdruck genau deuten können, noch war die Badezimmerszene eindeutig. Man hat eine Naht gesehen, mehr nicht. Ich habs im Film zunächst auf einen Übersetzungsfehler geschoben.
Mir gefällt es besser, wenn man es nicht genau weiß, denn die Tatsache ist im Grund unwichtig. Die Zuneigung zwischen beiden ist da und und ist spitze inszeniert. Mehr muss ich eigentlich nicht wissen. Eine Provokation durch homosexuelle Tendenzen passt mMn nicht in die Geschichte, dass würde den Schwerpunkt verlagern und viel zu viel erklären. Wenn ich Erklärungsveruche haben will, guck ich mir "Elephant" an ;)
"So finster die Nacht" hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen. Allerdings fand ich es ein bischen schade, das so plötzlich der Abspann kommt.
Wirkt unnötig wie ein Cliffhanger.
Wer die ruhige und "authentische" Art des Filmes mag, sollte sich auf jeden Fall auch "Die Weisheit der Krokodile" mit Jude Law ansehen. Der geht von der Stimmung her in eine ähnliche Richtung und ist mMn ebenfalls ziemllich gut.
7,5-8/10