Voll cool, ich habe meine alte WDR-Aufnahme vom Festplattenrekorder wiedergefunden.
Das Bild ist ganz ok, zum mal wieder anschauen reicht es.
Begierde
Tony Scott's Erstling fasziniert mich immer wieder.
Die moderne Vampirgeschichte wird in unglaublich stimmigen Bildern erzählt. In der Hinsicht passt hier einfach alles.
Scott war ein guter Beobachter und hat sich vieles von den Meistern abgeguckt und daraus seinen eigenen Stil entwickelt.
Kombiniert mit einem interessanten philosophischen Ansatz und einer guten Neuinterpretation des Stoker-Stoffes ergibt das einen hervorragenden Film, der zwischen Urban-Horror und klassischen Motiven pendelt.
Die Musik, die unheimlichen Soundeffekte, die tollen Kamerafahrten und Bildkompositionen (viel Nähe zu den Figuren durch Close-ups), der Schnitt... ich finde das alles klasse. Sicherlich kann man den Streifen als Art House-Kino abtun, aber ich finde alleine schon die starken Bilder absolut lohnenswert.Die sexuelle Spannung zwischen den Figuren liegt permanent in der Luft, das finde ich auch recht einzigartig, was in "Dracula" die Liebe ist, ist hier reine Begierde (The Hunger). Catherine Deneuve ist hier aber auch heiß, alter Vatter. Das Ende hat mich gerade auch wieder voll aus den Socken gehauen. Da fährt Scott sogar Horror-Film SFX verbunden mit künstlerischer Musikvideo-Ästhetik auf. Ok, ich gebe auch zu, "Style over substance" liegt nahe, aber ich mag neben der audiovisuellen Umsetzung auch die Story des Filmes. "Begierde" ist für mich neben "True Romance" für mich sein bester, auch wenn die meisten vermutlich nicht so viel damit anfangen können.(click to show/hide)
Sascha kennst du den?
:8:
Am Rande sei noch erzählt, dass in diesem Film von 1983 Tony Scott vermutlich schon vor John Woo flatternde Tauben in Zeitlupe als symbolträchtiges Stilmittle benutzte. Auch das klassische Musikstück aus Léo Delibes "Lakmé" hat der Regisseur selbst Jahre später noch einmal eindrucksvoll in "True Romance" eingesetzt.