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Themen - Lonewolf Pete

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Wie so oft in den letzten Jahren, hat ein böser Virus wieder mal die Menschheit dezimiert bzw. in blutgierige und stets hungrige Zombies verwandelt. Ein Wissenschaftler arbeitet an einem Gegenmittel und hat auch was gefunden, wird aber auch gebissen. Also muss sein Töchterlein ran und die Blutprobe zu den Wissenschaftlern auf eine vor der Küste gelegene Insel bringen, die dort das Gegenmittel entwickeln wollen. Das ist gar nicht so leicht, doch drei durchgeknallte Typen, die ihren Alltag mit dem Zu-Brei-Hauen von Zombies verbringen und dabei einen heiden Spaß haben, wollen der Schönen dabei helfen. Und so fetzen sie sich durch Horden von Untoten, die sie auf der Straße mal eben überfahren und denen sie mit allem möglichen Werkzeug von der Fräse bis zum Radkreuz zu Leibe rücken. Und der rest ist dann das, was wir aus anderen Zombiefilmen so hinlänglich kennen, dass es zumindest mir schon bis zu den Kniekehlen aus dem Hals raushängt.
Dieses uninspirierte Zombie-Vehikel soll zumindest in neuseeland ordentlich erfolgreich gewesen sein, aber ich kann absolut rein gar nix Gutes an diesem langweiligen, unlustigen und drittklassigen Zombieschinken finden. Kaum Splatter, die Zombies sehen durchschnittlich aus, Titten gibts genauso wenig wie Spannung, und der Schluss ist sowas von unoriginell...
Lasst ihn getrost stehen, Leute - und das sag ich nicht nur, weil ich eigentlich keine Zombiefilme mag, sondern weil der Streifen auch beim besten Willen des Zuschauers völlig enttäuscht... Die 11 Teuronen bei Amazon sind für diesen Rotz jedenfalls viel zu viel, aber wer sein Geld zum Fenster rauswerfen will, der kann das gerne tun...



Der Lonewolf Pete 

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Reviews / I AM VIRGIN - Ron Jeremy und die Sex-Zombies
« am: 14. August 2010, 18:21:26 »
Offenbar macht sich die amerikanische Pornoindustrie einen Spaß daraus, es Asylum Pictures gleichzutun und statt drittklassiger Imitationen erfolgreicher Filme nun viertklassige Pornoversionen derselben auf den markt zu werfen. Eine solche haben wir hier: "I am Virgin" erzählt im Prinzip die gleiche Geschichte wie "I am Legend", nur eben als Softporno. Und vor allem wesentlich unambitionierter.
Da haben wir den jungen Robby, der zusammen mit seinem Hund Bill, einem stets grunzenden Hush Puppy, allein in einer vom Virus "Sexy" verseuchten amerikanischen Welt lebt. Robby, von scheinmoralisierten Eltern dazu erzogen, jeglichem pupertären und vorehelichen Sex zu entsagen und selbst nicht mal Pornocomics zu lesen, ist Jungfrau - und der einzige Mann auf der Welt, so scheint es, der vom Virus verschont geblieben ist. Mit Automatic und Shotgun sucht er nach der Partnerin fürs Leben und stößt dabei immer nur auf sexbesessenene Vampirlesben und Hetero-Vampir-Pärchen, die es in allen möglichen Stellungen inmitten einer vermüllten und sonderbarerweise mit mumifizierten leichen verunstalteten Umgebung treiben. Wenn er mal nicht unterwegs ist, dann zieht sich Robby, der leider miterleben musste, wie auch seine Eltern dem Sexy-Virus zum Opfer fielen, im kellergewölbe seines Elternhauses Porno-DVDs rein. Danach gehts dann wieder mal daran, die Stadt und die Umgebung nach der Frau seines lebens zu durchsuchen. Ach ja, die ganze Welt scheint dem Virus verfallen zu sein, dennoch funktioniert das Internet noch, und auch Spams kriegt der Bub haufenweise. Irgendwo da draußen muss doch also noch jemand sein, der nicht nur ans Vögeln denkt...
Wenn dem so ist, erfahren wir's nie. Der Streifen ergeht sich in endlosen Softsexszenen mit abgehalfterten Modellen aus Ron Jeremies Schmuddelfilmchen, und der Meister selbst hat nen Cameo- Auftritt, bei dem er uns gottseidank mit dem Anblick von Schwabbelbauch und Schwengel verschont.
Ansonsten ist der Streifen ein hammermäßiger Scheißdreck, um den man ruhig einen großen Bogen machen sollte...außer natürlich, die Betreiberin der Videothek ist eine nackige Sexvampirin, die hinter dem regal lauert und nur darauf wartet, einen in die Koje zu ziehen... :twisted:



Der Lonewolf Pete

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Ich hab ja an sich nix gegen bruce Willis in einem gut gemachten Actionfilm einzuwenden, aber offensichtlich lässt sich der Gute allzu bereitwillig verheizen, wenn mal grad Ebbe in der Haushaltskasse ist oder ein Produzent mit nem Koffer voller Dollars respektive einem gedeckten Scheck winkt und meint: "Och, Bruce baby, der Film is zwar Scheiße, aber die Kohle kannst für ein paar Drehtage schon mitnehmen, nichwahr?"
Denn merke: Wo Bruce Willis drauf steht, da gehen die leute ins Kino oder sie kaufen die DVD.
Nur geht der Schuss hier leider wie so oft nach hinten los. Ich hau mal eben eine Inhaltsangabe von den Amazonen rein:
Die Detectives Jimmy (Bruce Willis) und Paul (Tracy Morgan) halten seit vielen Jahren die New Yorker Straßen von großen und kleinen Ganoven frei. Doch plötzlich sieht sich das Cop-Duo einem gnadenlosen Gangster gegenüber, der als besessener Sammler von Baseball-Raritäten ausgerechnet bei Jimmy zuschlägt: Er klaut ihm eine extrem seltene, historische Baseball-Sammelkarte in druckfrischem Zustand. Jimmy setzt alles daran, seinen wertvollsten Schatz wieder in eigenen Besitz zu bringen, denn durch den Verkauf will er die einzige Möglichkeit nutzen, seiner über alles geliebten Tochter die Hochzeit zu finanzieren. Leider kann er sich dabei nicht mehr auf seinen Partner Paul verlassen. Der ist seit kurzem von der fixen Idee besessen, seine Frau würde ihn betrügen und ist deshalb nicht ganz bei der Sache…
Die trifft's zwar nicht ganz, denn nicht der böse Oberschurke klaut die seltene Sammelkarte, sondern ein drittklassiger Ganove mit Schnodderschnauze, der dummerweise das wertvolle Teil gegen Extasy an den Oberschurken verscherbelt hat.
So, nachdem das richtigegstellt ist, bleibt nur noch zu bemerken, dass wir hier einen Film haben, in dem so ziemlich alle Klischees aus sämtlichen Buddy-Cops-Filmen verwurstelt wurden. Der farbige Paul reißt ständig Zoten unter der Gürtellinie und ist "oral fixiert", sprich: Er denkt immer an Sex auf Französisch. Jimmy hingegen ist der klischeehafte desillusionierte Cop, der sich so manches mal fragt, wie er es neun Jahre lang mit diesem Dämlack Paul ausgehalten hat. Ansonsten wird viel geballert, viel blöde Zoten gerissen, ein paar auf lustig getrimmte Verfolgungsjagden, etwas zu viel Brutalität für einen Klamauk wie diesen und natürlich ein Happy End.
Wie die deutsche Fassung ist, weiß ich nicht, aber solche Filme kann man angesichts der miesen deutschen Synchroarbeiten eh nur im Original schauen, um wenigstens mal ein Lächeln entlockt zu bekommen.
Einen Fünfer würd ich dafür jedenfalls nicht ausgeben.



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Tony Schiena, der schon mit allen möglichen Hollywood-Haudegen von Van Damme bis Pacino zu tun hatte, steigt in diesem Durchschnitts-Klopper in den Ring, um seinen Erzgegner "The Wall" zu verkloppen und zum Einsturz zu bringen. Dass dies nicht ohne Blessuren von sich geht, ist klar. Denn schließlich ist "The Wall einen Kopf größer und wesentlich breiter und dazu noch mit mehr Muckis ausgestattet als Schiena. Aber das will ja nicht viel heißen in solchen Streifen nach Schema F.
Schiena ist "Dalton", ein ehemaliger Freestyle-Kämpfer, der sich nach seinem letzten Kampf zurückzog, von Frau und Tochter trennte und irgendwo in der Wallapampa in sich ging. Das passt allerdings der Chinesin Victoria Rualan gar nicht, will sie doch Dalton wieder im Ring sehen und macht ihm klar, dass er ihr noch einen Fight schuldet. Damit er das auch nicht vergisst, bedroht sie seine Frau und seine Tochter.
Dalton willigt ein, diesen einen Kampf noch zu tätigen. Für ihn beginnt ein verdammt schmerzhaftes Training, das er auf der Ranch des Texaners Wyatt absolviert. Und danach heißt es, ab in den Ring und erst mal gehörig Prügel beziehen...ehe die Mauer zum Einstruz gebracht werden kann.
Die Story ist banal, gespickt mit durchschnittlichen Freestyle-Fights, mittelmäßigen Darstellern und garniert mit einigen sinnlosen, dafür aber nett anzusehenden Bettszenen. Überragend ist dabei die Chinesin Ling Bai, die so ziemlich die heießeste Chinesin ist (und dazu noch so verdammt böse), die ich in letzter Zeit im Film zu sehen bekommen habe. Hoffentlich ist sie bald noch in mehreren Filmen als heiße Femme Fatale zu sehen, genau wie hier...
Der Rest ist zum in die Tonne kloppen, und wieder mal, wie schon bei "Wrong Side of Town" sind auf dem Cover der DVD Typen abgebildet, die in dem Streifen nur die dritte oder vierte Geige spielen. Was das soll, fragt man sich vergeblich.
Alles in allem wieder mal ein Film, der weit hinter den Erwartungen, die er geweckt hat, zurück bleibt.



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...dann kann das durchaus ansprechend sein, muss aber nicht.
Wenn der Star des Films allerdings dann auch noch nicht mal als solcher vermarktet wird, sondern sein Kollege und Co-Star als Hauptdarsteller, dann läuft was gewaltig schief im Land der Kinowrestler.
So ist das auch hier der Fall, ist doch nicht der auf dem Cover des Films groß abgebildete Dave Batista der Hauptakteur des Streifens, sondern der farblose Kollege Rob Van Dam (was ein Name...), der auf dem Cover im Hintergrund bleibt.
Und dabei bietet der Film doch eine durchaus nette Story - Der Ex-Navy Seal Bobby Kalinowsky (oder so, ein "netter polnischer Name" eben, den er "von seinem Daddy bekommen hat") lebt mit Frau Dawn und Teenage-Tochter Brianna in einem beschaulichen Vorort einer amerikanischen Großstadt und benutzt beim Bäume Fällen schon mal einen Karateschlag und Muskelkraft, wenn die Kettensäge nicht so will wie sie soll. Die Welt ist in ordnung, doch dann klingelt es an der Tür und der neue Nachbar, ein Spirituosenhändler, stellt sich vor. Unversehens findet sich Bobby mit gattin auf der falschen Seite der Stadt wieder, als er eine Einladung des freundlichen nachbarn ins "Maya", den angesagtesten Club der Stadt, annimmt. Dort kommt es zu einem folgenschweren Zwischenfall, bei dem leider ein junger mann zu Tode kommt - und der ist ausgerechnet der kleine Bruder des Clubbetreibers Seth.
Seth hält die Unterwelt der Stadt fest im eisernen griff und schäumt natürlich vor Wut, und urplötzlich stellt Bobby fest, dass ein Kopfgeld von 100.000 Dollar auf ihn ausgesetzt ist und der heimweg zum Spießrutenlauf wird, ruft das Geld doch alle möglichen Ratten der Nacht aus ihren Löchern, die verkloppt werden wollen.
Als dann aber auch noch sein Töchterlein in die Fänge der Gangster gerät, schlüpft Bobby in seinen alten Navy Seal Kampfanzug und macht sich erneut auf zur falschen Seite der Stadt, um dort aufzuräumen...
Klingt doch gar nicht mal so übel - ist aber eher saft- und kraftlos umgesetzt. Der Film ist gespickt mit blöden Dialogen, die man so schon vor 30 Jahren gehört hat ("Wo hast du gelernt, so zu kämpfen?" - "Ich hab zu viele Jackie Chan Filme geguckt...") und untalentierten Darstellern, die absolut gar nix auf die Reihe kriegen, außer stoisch dreinzublicken. Die einzigen, die wirklich schauspielerisch halbwegs überzeugen, sind die liebliche Brooke Frost in der Rolle des teenagers Brianna (die allerdings mit ihren Mitte zwanzig völlig falsch besetzt ist) und von der man sich noch weitere Rollen in Action- und Horrorfilmen wünscht, und die blonde Stripperin Christine Quinn (die in Dave Batista's Club arbeitet, der hier einen Bobby's Navy Seal - Spezis gibt), die erst mal ihre Möpse aus der Bluse hängen lässt und dabei nur zwei Sätze an Rob Van Dam hinsäuselt - auch von ihr darf man sich mehr erhoffen, erinnert sie doch mit ihrem Gesichtsausdruck ganz entfernt an jene Zeiten, als eine Europäerin namens Sibyl Danning mit blondem haar und nackten brüsten Hollywood eroberte...*seufz*
Ansonsten stampfen zwei Wrestler wie Nilpferde im Porzellanladen durch die Gegend, kloppen irgendwelche Punks zusammen und selbst der finale Showdown bleibt erschreckend enttäuschend - das geht alles viel besser und schneller und härter, aber eingeschlafen bin ich bei dem Streifen dennoch nicht.
Wen solche tausendmal gesehene Geschichten und Wrestler-Go-Hollywood nicht abschrecken, sollte mal einen Blick riskieren, aber wenn man ihn verpasst, geht die Welt davon auch nicht unter.



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Nachdem ja nun die Kiddies auf der ganzen Welt eine eher unergiebige Teenager-Romanze aus der Welt der Vampire hochgehyped haben, verlangten wohl die Werwolf-Fans ihr recht und so wurde ein Film zusammengeschustert, der auf der Twilight-Welle tümpelt und doch ungleich sexier und härter daherkommt: Ursprünglich "The Band from Hell" tituliert, landete der Titel "Neowolf" dann schließlich auf der DVD und die Scheibe damit im handel. Persönlich fand ich "Never cry Werewolf" um Längen besser, aber über Geschmäcker streiten sich selbst Werwölfe. Die Geschichte ist abgesehen von der als Vampirjägerin agierenden Veronica Cartwright mit nicht ganz so talentierten und imposanten jungen menschen besetzt, aber wer will einer blonden und schlanken Actrice namens Heidi Johanningmeier (!) - Deutsch und Bayrisch kann sie laut Vitae nicht - eine große Zukunft voraussagen? Ich trau mich jedenfalls (noch) nicht...
Die blonde Heidi heißt im Film bezeichnenderweise Rosemarie und verguckt sich in den Toni (Veronika hätte da wohl besser zu ihr gepasst, damit die Vroni mit dem Toni...), seines Zeichens ebenfalls blonder Adonis, der aber seine Mitgliedschaft bei einer Rockband unter der Führung des animalisch wirkenden wilden Buben Vince fokusiert hat. Nun ist das allerdings eine Band, die direkt aus der Hölle zu kommen scheint, verwandeln sich die Mitglieder denn auch in rockigen Vollmondnächten in reißende Bestien. Rosemarie und Toni vergucken sich und bandeln an, und als Rosemarie mitkriegt, dass ihr Toni ein Monster ist, wird ihr klar, dass ihre junge Liebe keine Zukunft haben kann...
Gleich zu Anfang erleben wir zwei Teenager, die beim "Rummachen" im Auto (mal wieder gibts die obligatorischen Tittchen zu sehen) von einem behaarten Biest verwurstelt werden. Die Creature Effects haben wir schon besser gesehen, aber wenigstens sind die Make Up Effekte ordentlich und strafen die billige und für einen Film dieser Art sehr störende Indy-Atmo Lügen. Die etwas verworrene Handlung wird durch das Spiel der Darsteller auch nicht wesentlich besser, die Actionsequenzen sind Durchschnitt, und wenn Fräulein Johanningmeier nicht bald ne richtige Hammerrolle angeboten bekommt, dürfte es mit der Hollywoodkarriere wohl Essig sein. Wollen wir ihr, die schon in einem Film ohne Liebes-Happy End mitspielen muss, dann doch wenigstens Glück im Beruf wünschen, nicht wahr? Wer sich darauf einlassen mag, kann gerne mal nen Blick riskieren, aber wenn der Film nicht im geschätzten DVD-Regal landet, entsteht da auch keine Lücke...



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Reviews / HELLWEEK / GRAVESTONED - Zwei Filme für den Shredder
« am: 10. August 2010, 17:19:24 »
Hab ich bei Eastern in den letzten Wochen so manche Perle ausgegraben, so gelangen mir im Bereich Horror bislang ebenso viele Griffe in die Jauchegrube. Was man derzeit vorgesetzt bekommt, ist bis auf wenige Ausnahmen Indy-Horror der billigsten, untersten und unbefriedigendsten Schublade.

So auch mit diesen beiden Streifen, die zwar viel versprechen, aber sich letztlich als ungoutierbarer Dreck herausstellen:

"Hellweek" - Ach, was hatte ich mich auf einen Old School Slasher-Streifen mit kreischenden teenies und einem blutgierigen Stalker gefreut - und nix war's! Das hätte mir klar sein müssen, als ich die Eingangssequenz sah, in der eine entführte Stripperin in einem Kellerverließ zu Tode getortured bzw. getorched wird. Erst kommen die Fingernägel weg - da schreit sie nicht mal. Dann die Zunge - da wimmert sie endlich. Dann schmeißt irgendso ein Irrer nen Schweißbrenner an, und die Dame kreischt sich (kann man das überhaupt ohne Zunge?) Die Seele aus dem Leib. Schnitt und aus. Zu sehen war übrigens kaum was. Aber ich steh da eh nicht so drauf. Danach ellenlanges Geplänkel von ein paar High School Kids, die ein Wochenende im grünen verbringen wollen und sich gegenseitig mit gräuelgeschichten über eine still gelegte Fabrik neugierig machen, in der Menschen gequält werden sollen. Prompt landen sie auch da, und treffen dort auf ein paar Freaks - einer mit ner Phantom der Oper Maske, ein durchgeknallter mit Clownsmaske, der "Häuter" (ein gelangweilter Hillbilly) und dieser nette freundliche Zeitgenosse hier:



Das Phantom der Oper schreit irgendwann: "Lasst die Spiele beginnen!", und dann geht's den Kids ans Eingemachte. Wer sich an Teenies, die selbst dann noch schreien, wenn sie ne Plastiktüte über dem Kopf haben und keine Luft mehr kriegen, nicht stört und auch nicht enttäuscht ist, dass tumbe Hillbilly-Freaks Morde begehen, die man selten sieht und das alles in einer geschichte verpackt ist, die so ganz wenig Sinn ergibt, der kann bestimmt was Gutes an dem Streifen finden. Ich konnt's nicht...



Aber es sollte noch schlimmer kommen: Als Horror-Comedy bzw. Verulkung des Genres angelegt ist "Gravestoned" - ebenfalls Indy-Atmo mit offenbar noch weniger Geld als bei Hellweek. Da gehts um bekiffte und blutgeile Killer und doofe Blondinen und - ach ja, ein Riesenschnauzer, der Blondinen in die Titten zwickt, spielt auch noch mit. Schon die Eingangssequenz, als die Blondine den Regisseur ruft und sich beschwert, der Scnauzer habe sie in die Tüten gezwickt (und das Viech schüttelt daraufhin mit unschuldigem gesichtsausdruck vehement den Kopf), worauf die Blondine dann meint: "Das ist aber ein Scheiß-Script, das lässt sich ja gar nicht spielen..." hat mir den rest gegeben. Das ganze ist ziemlich halbherzig und lustlos runtergekurbelt und reizt so gar nicht mal zum Lächeln. Da sind ja Heißmann und Rassau aus dem Musikantenstadl lustiger...(und grauslicher aah...)



Nee, last nur die Finger von dem Rotz, der garantiert wieder bei uns mit nem roten 18er-Kleber bepappt werden wird...

Wir werden sehen, ob sich nicht noch was besseres findet...

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Ja, der Super Chan... seit dieser drittklassige Billig-Klopper aus Taiwans Kiesgruben-Studios in die deutschen Kinos kam, sorgte er für Aufsehen - und Aufregung. Denn ob der schier ununterbrochenen Kampfszenen, bei denen alles vertreten ist von durchbohrten Körpern bis fliegenden Gliedmaßen, gerieten die Jugendschützer und die Kirchenvertreter und Filmkritiker gleichermaßen aus dem Häuschen, die Fans des Genres hingegen in Verzückung.
Das setzte sich dann fort, als die Kinofassung in einer um sieben Minuten gekürzten Fassung auf VMP Video erschien - erst in Glasbox, dann als Einleger... und prompt beschlagnahmt wurde (trotz der Schnitte!!!). Diese Entscheidung bescherte dem Film dann urplötzlich Kultstatus - jeder will ihn mal gesehen haben, und viele Videofans wollten ihn unbedingt haben oder zumindest sehen, denn wer diesen Film im regal hatte, der hatte eine absolute rarität. Ganz egal ob Eastern-Fan oder Eastern-Hasser, wer etwas auf sich hielt, musste den Film haben und zahlte auf Börsen Höchstpreise. (Ähnlich verhielt es sich später auch mit dem Helen Ma - Eastern "Die Lady aus Granit". Obwohl der im Vergleich zu Super Chan ein Meisterwerk ist, erreichte er aber nie den Kultstatus wie der Super Chan).
Nun, um es gleich zu sagen: Ihr müsst den Film NICHT gesehen haben, um euch als Eastern-Fan zu bezeichnen. Ihr habt auch nix verpasst, denn die deutsche Fassung ist furchtbar verhunzt und die englische Fassung kaum zu bekommen, inhaltlich aber auch nicht viel besser.
Was hier geboten wird, ist die übliche Avenger-Story. Der Schwertkämpfer Chan konnte nicht verhindern, dass sein Meister und Schwiegerpapi in Spe von der tödlichen Tigerkralle des bösen Füsten Mu Yeng hingemeuchelt wurde. Also trainiert er sich zu einem unbesiegbaren Schwertkämpfer heran (was man nicht sieht), und schnürt sein Ränzel, um dem bösen Fürsten Mu Yeng den garaus zu machen. Doch im Palast findet er nur dessen Tochter und die Schergen vor. "Auch gut", denk sich Chan, zückt das Schnetzelmesser und macht sich ans Werk. Der olle Mu Yeng harrt inzwischen in einer Schlucht aus, da er dort 100 Tage zubringen muss, um ein bevorstehendes Duell mit dem Anführer des "Grünen Drachen", einer dem Wohl des Volkes verschriebenen Gemeinschaft, zu bestehen. Denn Mu Yeng hat gar Übles mit dem Volk im Sinne, und höchstens sein eigenes Wohl...
Unser Freund Super Chan metzelt sich derweil durch die gefilde und die Reihen von Mu Yengs Schergen, bis er schließlich seine Rache vollenden kann. Doch damit hat der Mann keine Ruhe, im gegenteil. Denn der "Grüne Drache" will ihn als neuen Anführer, und der böse Prinz von Siang will nun auch beweisen, dass er der Beste aller Kämpfer ist. Chan, der mit Frau und Kind  in frieden leben will, muss aber, als man ihm durch einen eigen Anschlag das Liebste im Leben nimmt, erneut sein Schwert zücken und sich durch die Gegend schnetzeln...
Das mag alles sehr interessant und spannend klingen und hätte es auch sein können - nur ist es furchtbar schlecht umgesetzt. Angefangen von der schlechten Farbgebung und Ausleuchtung bis hin zu den gemalten Hintergrundbildern, auf denen sich dann die Schatten der Darsteller abzeichnen, weil die Scheinwerfer falsch standen oder die Beleuchter gepennt haben... der Streifen ist einfach nur handwerklich schlecht. Dann haben wr eine Non-Stop-Action, die von Schwertkampf bis Judo alles aufbietet. Die Actionsequenzen sind zum teil so bescheuert, dass man nur noch den Kopf schütteln kann (Wenn Chan zwei Gegnern die Kiefer verbiegt, greifen die sich statt ins Gesicht schmerzerfüllt an die BRUST...; oder: Chan bricht einem Gegner den Arm, und der Gegner beißt darob flugs ins Gras - wo wir doch wissen, dass Eastern-Helden selbst mit abgesäbeltem Arm nicht so leicht das zeitliche segnen...) - solche Szenen gibt es zuhauf. Lustig (na ja...) sind dann jene Szenen, in denen ein Trio, angeführt von einem Liliputaner und bewaffnet mit Zollstock, Eisenstange und einer riesigen Rechenmaschine (!!!) dem Super Chan den Weg verstellt. Gar nicht lustig hingegen sind dann die unentbehrlichen und bis zum Äußersten getriebenen Trampoliszenen, in denen der Super Chan mühelos mal eben mehrere hundert Meter hohe Felswände hoch- und wieder runter fliegt/springt oder von einem Baum zum nächsten hüpft, dass jeder Fledermaus Angst und Bange werden würde. Das einzige, was vielleicht noch interessant anmutet, sind die bislang nicht gesehenen Waffen, die zum Einsatz kommen - Ein mit stählernen Dornen besetztes Lanzenschwert, fliegende Kugeln, Lanzenregale, die ihre Lanzen abschießen, ein stählerner Fächer, der Messer verschießt, ein Wimpel, den man als Surfbrett (!!!) missbrauchen kann, und ein Spiralschwert, das uns so in anderen Eastern noch mal begegnen soll.
Aber auch diese Waffen reißen den Streifen nicht aus dem Unter-Durchschnitt-Tief heraus. Letztlich bleiben es wohl nur die drastisch entschärften und absolut hirnrissig geschnittenen Actionsequenzen, die den Streifen zum Kultfilm machten (aber nur in Germany!) und den Wunsch nähren, endlich mal eine ungeschnittene Fassung sehen zu dürfen. Die wird dann wohl mit Vollbild und in furchtbar schlechter Qualität sein, sofern man sie bekommt, was das Vergnügen dann enorm schmälern dürfte.
Wie gesagt - man kann den Film schauen, aber verpasst hat man absolut nix, wenn man ihn nicht sieht. Ein wunderbars Beispiel dafür, dass auch grottenschlechte Filme Kultstatus erreichen können und auch nach 30 Jahren immer noch hartnäckig auf der Liste der Jugendschützer festgehalten werden, obwohl sie weder brutaler als andere Eastern noch irgendwelche handwerklichen oder inhaltlichen Qualitäten aufweisen.



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Smalltalk / Der Pliosaurier - das neue Filmmonster...???
« am: 01. Juli 2010, 18:18:48 »
Nachdem sie gerade die Überreste des Urpapi vom Mörderwal gefunden haben, dürfte ein Creature feature mit einem jahrtausende alten Pliosaurier kaum lange auf sich warten lassen. Megalodon ? Out. Giant Octopus? Move Over... here's PLIOSAURUS...





EIN Creature Feature? Heck, ein halbes Dutzend. Und den Höhepunkt bildet dann bestimmt ein von Asylum produziertes Feature mit dem Titel: Pliosaurus vs. Megalodon - the ultimate Duel... :shock:

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Wenn ich mir die mehrere hundert Titel umfassende Komplettliste dieses Threads anschaue, dann bin ich ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht, denn offenbar kann hier kaum jemand etwas mit den old school Kung Fu Streifen von Shaw Brothers & Kollegen anfangen. Da findet sich alles von Asia Horror über SciFi, Godzilla und Gamera bis hin zu Jackie Chan und moderne Kung Fu Filme. Aber wo sind die tollen Schwertkampf-Filme der 70er und 80er? Wo sind die Kracher mit Ti Lung, David Chiang, Alex Fu Sheng, Chen Kwan Tai und Wang Yu? Wo sind die opulenten Historien-Epen von Chang Cheh und King Hu? Und wo sind die - wenn auch oft billig gemachten, so doch verdammt unterhaltsamen - Shaolin- und Period-Eastern mit Carter Wang und den Bronzemännern oder den weißhaarigen und übermächtigen Bösewichtern?
Sind sie aus eurem Interessenbereich gar völlig verschwunden? Kein Wunder, dass MIB offenbar keine weiteren Eastern-Klassiker mehr auf den Markt bringt und auch sonst kaum ein deutscher Anbieter die guten alten Eastern, die damals im Kino und auf Video so beliebt waren und seither meist indiziert sind, bereit ist, die Lücken zu füllen. Ich dachte immer, gerade der klassische Eastern-Film (ja, auch der, in dem die Helden das Blut fontänenartig spucken und über Wasser laufen oder aus dem Stand auf Hausdächer springen "können"...) erfreue sich besonderer Beliebtheit in Deutschland - ich denke mit Wehmut an die Zeiten zurück, als die Verleiher ganz wild auf solche Filme waren und nicht nur Bahnhofskinos gute Kasse damit machten...

Aber das scheint längst vergessen zu sein. Ich bin vor Kurzem von Sammlerkollegen mit chinesischen Originalfassungen hierzulande nie gelaufener Easternklassiker zugeschüttet worden, und ich hab schier geheult vor Freude angesichts dessen, was sich mir da bot - da kam die Erinnerung an jene Zeiten hoch, als Kino noch richtig Spaß machte und in der Samstag Nacht - Spätvorstellung die Helden in chinesischen Kiesgruben und den bekannten Shaw Brother Studio Sets auf einander los gingen. Einzig in tarantinos Kill Bill wird ein Loblied auf diese tollen Filme gesungen, aber selbst dieser Streifen scheint nicht die richtige Begeisterung zu wecken vermocht haben... Grandiose Streifen, die leider nie den Weg zu uns fanden, sind uns nun dank DVD-Technik und ausländischen Sammlerfreunden zugänglich, und auch auf Deutsch gibt es den einen oder anderen Eastern auf DVD... wenn auch nur eine sehr begrenzte Anzahl - und wenn, dann meistens viel zu teuer.
So bleibt also nur, zu versuchen, die noch fehlenden Easternklassiker auf Videoband aufzutreiben und dann auf DVD zu ziehen, um sie so wenigstens fürs heimische Archiv zu sichern. Im Vergleich mit so manchen halbherzig inszenierten Horror- und Actionfilmen, die uns heutzutage aufgetischt werden, und mit Asian Cinema, das nur von so raschen Schnitten lebt, dass das Auge sie kaum noch verfolgen kann und man schon nach anderthalb Minuten Kopfschmerzen hat, oder in denen der Held / die Heldin Langeweile kompensiert, indem er oder sie durch Unmengen von Blut watet, sind die meist liebevoll gestalteten Klassiker eine absolute Wohltat. Gab es früher Helden wie Ti Lung und David Chiang, die allein durch ihren Namen für volle Kinokassen sorgten, kommen die Streifen heute kaum noch ins Kino, und außer Jackie Chan gibt es glaub ich keinen Kassenmagneten mehr, der die Leute derart anzuziehen vermag.
Ich finde das sehr schade und betrüblich. Vielleicht werde ich den einen oder anderen Eastern-Klassiker aus meiner Sammlung (ich stehe allerdings nur auf die Period Eastern mit Schwertkampf oder Handlock Kämpfen) in nächster Zeit hier mal vorstellen, um das Interesse oder die Lust auf diese tollen Filme neu zu wecken. Eines ist jedoch gewiss - genauso wenig wie der Western dürfen diese besonderen Actionfilme in Vergessenheit geraten. Das haben sie nicht verdient - denn innerhalb des Action-Genres stellen gerade die Eastern mitunter kleine Meisterwerke dar, die sie zu etwas ganz Besonderem und Außergewöhnlichem machen und immer auch Garant für atemberaubende Actionunterhaltung waren, die sowohl temporeich als auch poetisch erzählt wurde. Und dafür gebührt den Machern und Darstellern auch heute noch unser Respekt.

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Mariel Hemingway, Insidern längst als Racheengel aus dem legendären Streifen "Eine Frau sieht rot" bekannt, kehrt zu ihren Wurzeln zurück. Mit 45 Jahren übernimmt sie die Rolle einer taffen Marine-Soldatin in dem vorliegenden "B"-Actioner, der keine Botschaft vermitteln will (außer, dass man als Amerikaner(in) bereit sein muss, für sein Land zu sterben), sondern einfach nur unterhalten soll, und lässt es so richtig krachen.
Die Hemingway spielt Lynn Delaney, eine Spezialagentin der CIA und als solche Bodyguard für den amerikanischen Vizepräsidenten Walker. Als dieser mit der Maschine Air Force 2 zu einer Benefiz-Tour in die Dritte Welt aufbricht, gerät das Flugzeug in einen Sturm und stürzt in den Pazifik. Frech geklaut von den Airport Filmen (nur, dass dort die Flieger nicht am PC kreiert wurden...), geht die AF-2 auf Tauchstation, und nur wenige Passagiere überleben. Da wäre natürlich der US Vize, seinerseits ein Marine-Veteran, der schon mit Delaney im nahen Osten den Arabern in den Arsch getreten hat, ein Pulitzerpreis-Gewinner und eine Reporterin von CNN.
Dem Quartett gelingt es, sich an die Gestade einer Pazifik-Insel zu retten. Kaum dort angekommen, schwirren Ihnen großkalibrige Bleihummeln um die Ohren, sind sie doch im Stützpunkt einer Söldnerhorde gelandet, die einen Staatsstreich plant. Der Anführer der Söldner, der größenwahnsinnige Amerikaner Armstrong, bekommt Dollarzeichen in die Augen, kann er doch Vize Walker meistbietend an verschiedene Länder verhökern.
Doch die Söldner haben die Rechnung ohne Lynn Delaney gemacht, die den harten Jungs mal so richtig den Arsch bis zur Halskrause aufreißt und ihnen ordentlich in die Eier tritt. In Windeseile verwandelt sich das beschauliche Pazifik-Eiland in den Schauplatz einer gnadenlosen Menschenjagd, und Delaney's Chancen sind nicht viel besser als die eines Eiswürfels in einem Kaminfeuer...
Was man hier für ganz wenig Geld im deutschen Einzelhandel nachgeschmissen bekommt, ist ein routiniert gemachter kleiner und unterhaltsamer Action-Film, der - abgesehen von den wenigen CGI Effekten - wirklich kaum Wünsche offen lässt. Die Fieslinge sind fies, Mariel Hemingway ist tough, David Keith guckt wie gewohnt zerknautscht aus der Wäsche, und die SFX-Leute und Pyrotechniker dürfen sich bei dem Dauergeballer mal so richtig austoben. Die Hemingway liefert zudem noch ein paar gute Nahkampf-Fights ab, und das einzige, was mal wieder nicht zur Debatte steht, sind Titten. Die Amis scheinen sich wirklich entschieden zu haben, keine nackten Brüste mehr auf der Leinwand zu zeigen - ein Jammer, diese scheinheilige Moral!
Alles in allem macht der Film Spaß und weiß zu unterhalten. Er ist nicht der schlechteste unter den Action-Filmen und erinnert an die guten alten 80er, aber Tiefgründiges darf man nicht erwarten. Einen Blick und bleigefüllte 90 Minuten Kurzweil ist er allemal wert.





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Das wird schon gleich beim Namen des Protagonisten deutlich, heißt dieser doch Tom Weaver - und der Hauptdarsteller von Steven Spielberg's Kult-Road Thriller "Duell" heißt... Dennis Weaver! Zufall? Mitnichten...
Denn wie bei Meister Spielberg geht der Schrecken in diesem Thriller von einem Lastwagen aus. Besser gesagt - von einem Dodge Ram. Und für einen Thriller, der im Einzelhandel für unter 5 Teuronen verhökert wird, ist das Ganze verteufelt gut verpackt!
Wir lernen also den Karrieremann Tom Weaver kennen - er hat eine hübsche Frau, einen Job bei einem Sicherheitsunternehmen, sieht verdammt gut aus, fährt einen teuren Schlitten und hat einen 5-Jahres-Plan, an dessen Ende er so viel Geld verdient haben will, dass er mit seinem Weiblein so manchen kleinen Luxus genießen kann...
Er kann also ziemlich rosig in die Zukunft blicken. Doch dann kommt sein Vorgesetzter Gavin mit einem noch viel besseren Plan - nicht nur verführt er Toms Frau, er bringt unseren Helden auch dazu, das Unternehmen um satte 10 Millionen zu erleichtern. Am Abend, als das Ding über die Bühne geht, ändert das Schicksal allerdings den Plan: Tom zofft sich mit seiner Frau, weil er vermutet, dass sie ihn betrügt, und will aussteigen. Das hört Gavin nun gar nicht gerne. Tom fährt also in die Firma, um Überstunden zu machen und den illegalen Geldtransfer zu stoppen. Unversehens landet er in der fast völlig verwaisten Tiefgarage des Unternehmens. Als er diese verlassen will, merkt er, dass jemand seinen Wagen manipuliert hat - Tom sitzt in der Tiefgarage fest. Und er ist nicht allein: Als er zum Treppenhaus geht, wird er von einem verdreckten Dodge Ram bedrängt und um ein Haar über den Haufen gefahren. Tom weiß nicht, wer der unheimliche Fahrer ist - er sieht nur dessen Cowboystiefel. Aber er weiß, dass der Fahrer ein perfides Spiel mit ihm treibt. Als schließlich ein paar Leute, die ebenfalls noch im Gebäude Überstunden gemacht haben, in der Tiefgarage von dem Trucker ermordet werden, beginnt für Tom eine Hetzjagd durch die Hölle...
Diesmal ist es also keine Frau wie bei P-2, die von einem Irren gejagt wird, sondern ein ganz normaler junger Manager. Geschickt lässt der Film den Zuschauer im Dunkeln, wer denn nun hinter der ganzen Sache steckt - Möglichkeiten gibt es viele: Tom's Vorgesetzter, der verhindern will, dass Tom abtrünnig wird; Tom's Frau, die mit ihm gemeinsame Sache macht und Tom ausbooten will; die geheimnisvolle und verführerische Rebekka, die Tom unbedingt in die Kiste kriegen will und pissig ist, dass er ihr einen Korb gibt; die Sicherheitsfirma, die hinter den illegalen Geldtransfer gekommen ist, und... und... und... Es gibt zahlreiche mysteriöse Gestalten, Verdächtige und Verschwörungstheorien, und bis zum Schluss bleibt der Zuschauer am Spekulieren. Die Action und Spannung wird von Minute zu Minute gesteigert. Der Truck als bedrohliches Monster ist einfach ein geiler Einfall und allgegenwärtig -  und wie schon bei "Duell" funktioniert dies auch hier - und sogar noch bedrohlicher, da ja das Parkhaus an sich eine tödliche, ausweglose Falle ist, und hinter jeder Biegung kann der Truck lauern...
Die Darsteller sind gut - da kann man auch ein wenig Overacting verzeihen. Die Action strebt auf einen Höhepunkt zu, und es kommt keinerlei Langeweile auf.
Ich hab mich für ein "B"-Picture prächtig unterhalten gefühlt - und bei 2,99 kann man vom Preis her schon gar nicht meckern. Da hab ich für 15 EUR schon wesentlich schlechtere Filme gesehen.
Für Fans, die auf Truck-Thriller a la Duell und Joyride stehen, ist der Film eine Empfehlung und führt eigentlich kein Weg dran vorbei. Wer sowas nicht mag, kann ruhig auch mal 3 oder 4 EURos riskieren und kommt vielleicht auf den Geschmack.
Ich hab den Kauf nicht bereut.



Der Lonewolf Pete 

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Auf der Welle der Geisterfilme mit wohl dosierten Erscheinungen aus dem Jenseits schwimmt diese TV-Produktion aus dem Jahre 2007, die allerdings mit einer durchaus netten Story und sehr sympathischen Darstellern aufwarten kann.
Wir werden Zeuge, wie die Cutterin Jennifer nach einer Party mit ihren Freunden nicht nur von unsichtbarer Hand quer durch ihre Wohnung geschleudert wird, sondern erleben auch, wie es dazu kam: Denn kurz nach der Party, als Jennifer noch ausschläft, taucht die Kripo bei ihr auf und erklärt ihr, dass ihr Verlobter Wade bei einem Autounfall ums Leben kam. Nun findet Jennifer aber fast zeitgleich eine Videobotschaft von Wade, der eben mal nur was besorgen wollte und kurzerhand Jennifers Wagen nahm, während sie schlief. Er hätte eine Überraschung für sie, die sie aber erst nach seiner Rückkehr erhalten sollte. Leider kam es nicht mehr dazu. Als Jennifer das Video abschalten will, entwickelt dieses allerdings ein unheimliches Eigenleben - denn Wade spricht zu ihr! Fortan beginnt nicht nur Jennifer an ihrem Verstand zu zweifeln, leidet sie doch wegen ihrer Schuld am Unfalltod ihrer Eltern und ihrer Schwester an Selbstvorwürfen und Halluzinationen, in denen sie ihre blutüberströmte kleine Schwester sieht... nein, auch Jennifers Freunde beginnen, sie nicht mehr ganz ernst zu nehmen. Die Polizei sieht sie sogar als Mordverdächtige, deutet doch alles darauf hin, dass Jennifer ihren eigenen Wagen manipuliert hat und Wade absichtlich in den Tod schickte... Als sich die Schlinge allmählich immer enger um Jennifers Hals zuzieht, kann nur noch Wades Geist helfen, das Rätsel im seinen Tod zu lösen...
Die Geschichte kommt sehr gefühlsduselig und romantisch daher, mit viel Liebesschwüren... und entsprechend wenigen Schockeffekten - wandelt sich dazwischen aber in einen routinierten TV-Thriller, in dem der Zuschauer auf falsche Fährten geführt wird, Jennifer aber zunehmend zur Zielscheibe finsterer Bösewichter wird, die sie beseitigen wollen. Das Ende ist zwar okay, enttäuscht dann aber doch ein wenig, ist es doch nicht wirklich ein "Happy End" im eigentlichen Sinne - und dann irgendwie doch...
Dennoch, die Darsteller sind sehr sympathisch, machen ihre Sache ordentlich, und vor allem Elizabeth Roehm ist eine Schau, spielt sie doch ihre Gefühle schnörkellos und glaubhaft und sieht dazu noch gut aus. Die Geschichte ist allerdings nicht schocking und auch nur leidlich spannend, aber für einen TV-Thriller ist das als Ganzes schon okay so. Ich hab schon wesentlich schlechtere "Geister"-Filme gesehen - wenn man nicht zuviel erwartet, kann man sich durchaus gut unterhalten fühlen.



Der Lonewolf Pete

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Reviews / MEGA PIRANHA - Asylum lässt die Plastikfische los...
« am: 30. Mai 2010, 22:42:59 »
Vorweg gesagt - der Film ist so scheiß billig, wie wir es von Asylum gewöhnt sind. Dass die Herrschaften dieser Firma jedes Genre irgendwie verwursteln müssen, ist bekannt. Und immer setzen sie noch einen drauf, nach dem Motto: Es geht immer noch ein wenig größer.
Diesmal sind es die fliegenden Piranhas eines James Cameron, die man sich vorgenommen hat. Die Viecher können diesmal zwar nicht fliegen, aber allein wegen ihrer Größe hopsen sie meterweit durch die Luft und in die Höhe.
Das Ganze ist mal wieder auf ein fehl gelaufenes biologisches Experiment zum Wohle der Menschheit zurückzuführen. Die genmanipulierten Piranhas wachsen in Windeseile, mutieren und vermehren sich wie die Fliegen. Als ein amerikanischer Diplomat auf dem Rio Orinoco beim Bootsausflug mit halbnackten Maiden als Fischfutter endet, schickt das State Department seinen besten Mann. Der stößt in Venezuela auf eine Mauer des Schweigens, denn der dortige egomanische Militärbefehlshaber will alles schön unter den Flickenteppich kehren, um seine miesen Geschäfte zu vertuschen. Als der Spezialagent auf die Biologen trifft, die den Piranhas auf der Spur sind, ist es schon zu spät, denn das Gemetzel hat bereits begonnen...
Angerichtet wird die Blutfete von am PC generierten riesigen Piranhas, die mal eben wie weiland 9/11 in Hochhäuser fliegen und dort schwanzwedelnd stecken bleiben. Die Viecher nagen alles an, ob es nun ein Fischerboot ist, ein Hubschrauber oder die Stahlwände eines Zerstörers und eines Atomubootes. Und sie sind unkaputtbar, denn selbst eine 20 Megatonnen Atombombe kann den Mega-Piranhas nur ein müdes Lächeln entlocken. Das Lachen, das wir beim Sichten der furchtbaren Flugeinlagen der Fische verspüren, bleibt uns dann angesichts des Endes dieser Vecher doch im Halse stecken, ist die Lösung des Problems, die nicht mal eine Atombombe herbeiführen konnte, doch so verdammt einfach, dass man nur den Kopf schütteln kann.
Die Mimen von Asylum sind mit Freude bei der Sache, aber alles ist saubillig gemacht und nicht wirklich beeindruckend. Asylum eben. Aber wer Tierhorrorfilme mag, der sollte wenigstens mal nen Blick riskieren, damit man sagen kann: "Ich hab den auch gesehen." Bin gespannt, welche FSK der Streifen bei uns bekommen wird - mehr als ne FSK 12 wäre meiner Ansicht nach bei diesem Billigfilmchen kaum drin...
Bin gespannt, was als nächstes kommt - vielleicht sowas wie: "Mega Octopus vs. Mega Piranha vs. Mega Shark..."



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Das einzige, was diesen billigen Martial-Arts-Boxerfilm über den Durchschnitt hebt, ist die einzigartig grandiose Performance von Bösewicht-Darsteller Nick Mancuso. Der Mann ist schon lange im Geschäft und spielt oft zwielichtige Rollen - vor allem in B-Pictures ist der Mensch ein nimmermüder Gast. Es scheint fast so, als könne er einfach nicht widerstehen, wenn jemand daherkommt, mit einem Scheck wedelt und sagt: "Nick, wir haben ne Rolle für dich - du brauchst ne Wumme, wirst in einer Villa mt Pool wohnen und dich mit einem halben Dutzend halbnackter Mietzen umgeben. Und alles, was du dafür zu tun hast, ist richtig böse zu sein und am Ende ins Gras zu beißen."
Und wenn Mancuso eines kann, dann ist es, richtig böse sein. Im vorliegenden Film zieht er alle Register seines Könnens - er reißt die Augen auf wie der poetische Seeelefant bei der Augsburger Puppenkiste, seine Stirnadern schwellen, als wollten sie gleich platzen, und sein Gesicht nimmt die Farbe der Magma eines isländischen Vulkans an. Der Mann ist als Fiesling einfach göttlich.
Ja, und der Rest? Well, forget it! Da haben wir Rain, einen südamerikanischen Martial Arts Champion, der nach vielen Kämpfen unbesiegt ist und seiner Frau vor dem Liebesspiel gerade versprochen hat, dass nach zwei weiteren Kämpfen Schluss sein soll. Das Versprechen kann er aber nicht halten, weil Nick Mancuso als Finsterling "Ivan" was dagegen hat. Er injiziert Rains Frau eine Kampsel eines langsam wirkenden Nervengifts und zwingt Rain, seine potenziellen Sparringspartner in Live-Schaukämpfen vor der webcam zu besiegen und zu töten. Denn jeder dieser Kämpfe bringt Ivan Wetteinnahmen in Millionenhöhe ein. Selbstverständlich hat Ivan gar nicht die Absicht, Rains Frau das versprochene Gegenmittel zu injizieren, macht aber - wie alle Egomanen - einen Fehler, indem er es doch tut, um das Weiblein für sich zu beanspruchen. Doch, wie das in solchen Filmen nun mal ist, hat Ivan die Rechnung ohne Rain gemacht, der zum Gegenschlag ausholt, um Ivan das lukrative Geschäft zu vermiesen. Und DAS macht den Finsterlin dann erst richtig grantig...
Alles ist Direct-to-Video und dient eigentlich nur dazu, ein paar Martial Arts Sportler, von denen allenfalls nur Eingefleischte je gehört haben, mit ein paar barbusigen Mädels zu garnieren und in den Ring zu schicken. Wem das nicht genug ist, sollte den Film meiden. Wer aber Nick Mancuso mag, der muss den Film schauen, denn allein dessen Darstellung ist das Anschauen wert...



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Das Cover ist ja schon geil (siehe Neuigkeiten), und das Promo-Foto mit Kevin Sorbo und der Armbrust-Heroine ein Kracher. Auch wenn die beiden so gar nix mit dem Motorrad zu tun haben - denn das gehört Jarred, dem neuen Nachbarn der jungen Loren, und der sieht so gut aus, dass er auch ohne den heißen Ofen das Herz der ortsansässigen Damen in dem malerischen kleinen amerikanischen Städtchen im Fluge erobert.
Nur Loren kommt der Schönling mit den herben Gesichtszügen etwas seltsam vor, wachsen ihm doch Haare in den Handflächen. Sie beginnt nachzuforschen und kommt zu der Überzeugung, dass der nette Nachbar ein Werwolf ist. Leider verdreht der ihr auch den Kopf - oder versucht es zumindest - , und sein Hund mag Loren so ganz und gar nicht. Dafür sind Lorens bruder und ihre beste freundin gleich dem Fremden verfallen. Als aber Menschen zu sterben beginnen bzw. spurlos verschwinden, findet Loren immer mehr Beweise dafür, dass ihre Vermutung stimmt. Da die Polizei sie natürlich für eine Spinnerin hält, die zu viele Horrorfilme guckt, sucht Loren die Hilfe des zu Starruhm geputschten Großwildjägers Redd Tucker, eines Möchtegern-Indiana Jones, der in Wirklichkeit aber nur ein drittklassiger Schauspieler und obendrei ein Feigling. Als Jarrod, der durch Lorens Nachforschungen aber zunehmend gereizt wird, zum Gegenangriff bläst und in einem örtlichen Waffengeschäft für Chaos sorgt, befinn ein Showdown, der Loren und ihren freunden alles abverlangt...
Was braucht man, um einen netten, kleinen Werwolf-Film zu drehen, der richtig kurzweilig ist und Spaß macht? Eine leckere kline Schnecke, einen Fernseh-Helden, einen wunderbar gespielten Bösewicht, ordentliche Werwolfeffekte und ein paar nette Old School facial Make-Up FX - und schon freuen wir uns! Von dieser Sorte Film kann es ruhig mehr geben. Da kommt keine Langeweile auf, es gibt ein paar Lacher, die Effekte sind gut, die Action auch - und alles erinnert irgendwie an Horrorfilme, die man so auch in den 80ern hätte drehen können.
Das einzige, was fehlt, sind nackte Mädels, aber muss ja auch nicht. Der Streifen hat mir jedenfalls einen heiden Spaß gemacht und wehmütige Erinnerungen an jene Zeiten geweckt, in denen Horrorfilme noch richtig unterhalten haben - mit geradlinigen Geschichten, bei denen man hinter jeder Dialogzeile nicht irgendwelche versteckten Botschaften sucht, und mit einer Heldin, die so süß aussieht, dass man sie sich in mindestens noch einem Dutzend weiterer Horrorfilme wünscht.



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John Russo, der uns mit seinen Horroromanen bereits auf die Zombie-mania einzustimmen wusste, schrieb in den 70er Jahren den Roman "The Majorettes" und schuf damit eine recht akzeptable Slasher-Geschichte. Die musste natürlich auch verfilmt werden, boomte der Slasher-Film doch gerade. Aber Meister Russo und seinen Mitproduzenten fehlte offensichtlich nicht nur Geld, sondern auch das Auge für gute Darsteller. Und so begab man sich Samstag Abends in den örtlichen Eiscreme-Schuppen diverser amerikanischer Kleinstädte, laberte dort teenies an und knallte ihnen ein Exposé des von Russo selbst geschriebenen Drehbuches, dazu eine Kopie von Russos Roman und einen Vertrag über kostenlose Eisceme für ein Jahr vor die nase, vielleicht gar mit dem Versprechen, ihnen den steinigen Weg in Hollywood zu ebnen - und schon hatte man die Besetzung fertig. Natürlich mussten die Mädels weniger hammermäßig aussehen, dafür aber bereit sein, sich mit Filmblut vollsauen und im rechten Zeitpunkt die Hüllen fallen zu lassen.
Das Produkt, das dabei herauskam ist sowas wie einer der ersten grottenschlechten Independent-Horrorfilme der USA. War das Buch noch leidlich spannend, plätschert die Handlung im Film so dahin und wird durch diverse Morde - aus welchen gründen auch immer diese geschehen mögen - an Gardemädchen aufgelockert. Die sind wenig überraschend, weil immer mittels Messer verübt, und selbst beim Durchschneiden der zarten Hälse verzichtete man auf ein Gadget, das Blut strömen ließ...
Nachdem der Film zur Hälfte rum ist, scheint mit Russo der gaul durchgegangen zu sein - vielleicht hat er, nachdem die Mädels nicht auf seiner Couch landen wollten, seinen frust mit Tennessee's feinstem Whiskey betäuben wollen - und so wandelt die Story sich von Horror zu revenge Thriller zu Action zu Crime... und alles munter durcheinandergemischt. Russo fährt auf verschiedenen Gleisen zugleich, allerdings hätte ihm jeder Modellbahnfan sagen können, dass er da schon die Weichen stellen muss, damit am Ende nicht alle Züge zugleich auf das Hauptgleis einschwenken und zwangsläufig entgleisen...
Wie gesagt, irgendein durchgeknallter Killer (der sich bewegt wie ne Frau...) meuchelt Gardemädchen. Daneben erfahren wir, dass eine deutsche Krankenschwester die Oma eines Gardemädchens, die nach einem Schlaganfall der Pflege bedarf, langsam mittels Insulin meuchelt und auch dem Mädel an die Gurgel will, wenn sie 18 geworden ist und ne Menge Schotter erbt. Sohnemann der lieben Schwester Helga ist ein debiler Spanner, der die Tanzmäuse unter der Dusche beobachtet und heimlich fotografiert. Dafür kriegt er öfters was von einem ortsansässigen Rockerchef und Drogendealer auf die Nuss, der seinen Unmut an dem notgeilen Einfaltspinsel auslässt. Ja, und dann ist da noch ein Football Ass der Highschool, der zum rächenden Einzelkämpfer wird, als seine Freundin gemetzelt vor ihm liegt und er die Rocker verdächtigt. Ein Sheriff, ein Kripobeamter und ein fanatischer Pfarrer füllen auch noch einige Handlungslöcher, und am Ende hat irgendwie fast jeder sein fett weg, die Bullen tappen im Dunkeln und der Zuschauer auch - denn warum die Morde verübt werden, erfahren wir nie, und vor dem Happy End ist plötzlich alles aus und wir waren vergeblich darauf, dass die Gerechtigkeit siegt...
In Deutschland gabs den Film auf Video und es gibt ne meines Wissens geschnittene DVD. Interessant wird der Film nur für Fans des James Russo und seiner Romane, und von Leuten, die sich auch von hässlichen, wenn auch halbnackten, Mädels unter der Dusche nicht davon abhalten lassen, ihrem Slasher-Genre treu zu bleiben. Warum ich ihn hier eingestellt hab? Na, weil er eine der ersten Begegnungen mit dem Slasher-Film für mich darstellte und ich mich damals tierisch auf die Umsetzung des Romans gefreut hatte...und leider herbe enttäuscht wurde.





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...den es je gab!
Mickey Spillane's legendäre Romanfigur, der knochenharte Privatdetektiv Mike Hammer, ist spätestens seit der Serie mit Stacy Keach Kult. Aber bereits in den 50er Jahren machte Mike Hammer in zwei Spielfilmen, die für damalige Verhältnisse sehr hart waren, und einer Fernsehserie, in der Mickey Spillane selbst sein Alter Ego spielte, Furore. Die Romane zählen auch heute noch zum Härtesten, was die amerikanische klassische Krimi-Literatur jemals hervorgebracht hat. Aber erst in den 80er Jahren kam eine Version des Stoffes in die Kinos, die dem Romanhelden wirklich gerecht wurde - "Ich, der Richter" (I, the Jury) von Richard T. heffron war ein routinierter und knochentrockener Erotikthriller, der zwar den originalroman verändert, insgesamt der Atmosphäre der Romane aber treu bleibt. Autoverfolgungsjagden, ein durchgeknallter Sexualmörder, eine geheimnisvolle und verdammt heiße Sexualtherapeutin und ein kaltschnäuziger Mike Hammer, der eine Spur von leichen hinter sich lässt... eben wie im Roman und von Mickey Spillane so gewollt. In den Romenen geht es um Sex, gewalt und einen Privatdetektiv, der in dem Sündenpfuhl New York für Gerechtigkeit sorgt und dabei über Leichen geht.
Das wäre natürlich nicht machbar ohne Rückendeckung aus Polizeikreisen. Lieutenant (später: Captain) Pat Chambers ist ein alter Spezi von Mike Hammer und hält ihm - auch wenn er dabei die Zähne zusammenbeißen muss - oft den Rücken frei, denn Mike kriegt seine Gegner immer - und plättet sie.
So auch im vorliegenden Film. Mike Hammer lässt alles liegen und stehen, als sein Kollege und Freund Jack heimtückisch erschossen wird. Die Ermittlungen, die er entgegen der Bitte der Polizei, sich aus dem Fall rauszuhalten, aufnimmt, führen mitten in ein Wespennest aus Waffenhandel, CIA-Machenschaften und brutalen Sexualmorden. Dabei ahnt Mike Hammer noch nicht, dass Pat Chambers von oberster Stelle dazu gezwungen wird, ihn als Kanonenfutter zu benutzen. Als Mike sich durch das Spinnennetz, in das ihn eine prominente Sexualtherapeutin verstrickt hat, durchkämpft und die Machenschaften und Hintergründe um Jacks Tod aufdeckt, ist es schon fast zu spät - denn Mike wird brutal gefoltert, während zur gleichen zeit seine Sekretärin und Geliebte Velda in den Händen eines durchgeknallten Psychokillers durch die Hölle geht...
Nicht nur Barbara Carrera brilliert als vollkommene nackte und geheimnisvolle Schönheit, sondern auch Armand Assante als Mike Hammer ist die richtige Besetzung, um in New York aufzuräumen. Eine großartige Vorspann-Graphik, ein guter Soundtrack, der zum Film passt und eine kurzweilige Mischung aus Sex, Action und Drama machen den Film nicht nur für Mike Hammer - Fans sehenswert. Aber Achtung - die alte VHS-Fassung von Warner war meines Wissens geschnitten, ebenso wie die gesamten Sex-Killer-Szenen in der Fernsehfassung fehlten (es gab auf Sat 1 meines Wissens eine uncut Fassung, aber nur einmal), und auch die englische Videofassung war leider nur die entschärfte US-Fassung. Inzwischen gibt es die uncut Fassung als DVD in Amiland. Auf Deutsch ist der Film - warum auch immer, gab es ihn doch auf VHS... - leider noch nicht als Silberling erschienen (oder derzeit nicht lieferbar)...



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Zu jenen Zeiten, als der Horrorfilm mit Hilfe diverser Video-Anbieter und der Videothek ungehindert Einzug in die deutschen Wohnzimmer und leider auch in die Diensträume der Zensurbehörden hielt, wurde uns so manches nette Filmchen, so mancher spätere Kulthit, aber auch so manche filmische Enttäuschung präsentiert. Einen jener Horrorfilme, die man nicht allzu ernst nehmen sollte, war "Return to Horror High". Und nein - um es gleich vorweg zu nehmen, es gibt keinen ersten Teil. Auf die Vorgänge, die zu der Geschichte führen, wird durch einen Schriftzug zu Beginn des Films hingewiesen und auch in Rückblenden wird kurz davon erzählt. Offenbar sollte fünf Jahre vor dieser Filmproduktion ein Killer an der amerikanischen Crippen-High School (die auch noch nach dem berüchtigten Mörder Dr. Crippen benannt ist - hat man auch nicht alle Tage) ein unheimlicher Killer in Blutrausch verfallen sein und Kids zu Boef Stroganoff verarbeitet haben. Nun, nachdem fünf Jahre ins Land gezogen sind, will ein chaotisches und chronisch geldloses Filmteam die horriblen Geschehnisse am Originalschauplatz verfilmen. Das wiederum führt - wir ahnen es längst - dazu, dass der Schlitzer von einst erneut zum Schnitzelwerk greift...
Also, der Film ist eine filmische Lachplatte - und als Urvater von Scary Movie hätte es fast nix besseres geben können. Es gibt eine pseudo-ernste Story, die mit Filmblut und köstlichen Make-Up Effekten sowie originellen Tötungsarten, die man sich in anderen Horrorfilmen oft gewünscht hätte und heutzutage immer noch wünscht, nicht spart und daneben in zahlreichen Szenen das Horror-Genre ziemlich gelungen auf den Arm nimmt. Manchmal muss man schon aufpassen, um die teilweise recht gut versteckten Gags zu erkennen. Das funktioniert prima, ist durchaus gut besetzt, und weil Schorsch Clooney auch als Jüngling schon die Nase vorn hatte, wird er auch als erster geschlachtet.
Der Film macht Spaß, sofern man sich drauf einlässt. Für Horrorfans - und insbesondere Schlitzer-Film - Freunde - ist der Film, so, wie er damals und heute angeboten wurde und wird, allerdings eine Enttäuschung.
Dennoch, die dezent platzierten Veralberungen eines Genres machen Spaß und sind, weil nicht Gag auf Gag folgt, durchaus erträglich. Für alle, die mal einen Blick riskieren wollen, hier die verschiedenen Cover-Versionen. Die deutsche Übersetzung des Spruchs des US-Plakats ist an und für sich allein schon einen Lacher wert...;-)









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Reviews / NINJA ASSASSIN - Massengemetzel der Schattenkrieger...
« am: 17. April 2010, 17:04:34 »
Also, wie bereits anderen Ortes hier im Forum befürchtet, dass mir der Film nicht gefallen würde - ich sag mal so: Er war okay, er hat streckenweise Spaß gemacht, aber er war leider nicht spannend. Im Vergleich zu seinem "Gegenspieler" Ninja von Nu Image schneidet Ninja Assassin etwas schlechter ab, denn beim Assassin sind die Actionsequenzen meistens mal wieder so furchtbar schnell abgefilmt, dass das Auge kaum noch mit kommt und man stellenweise überhaupt nicht mehr weiß, wer denn nun gegen wen haut, sticht und kickt. Und sowas HASSE ich beim Martial Arts Film. Bei Nu Image waren die Fights old school - mäßig inszeniert, schön nachvollziehbar in den Bewegungen und wurden dem Auge gerecht. Auch die CGI Effekte mit durch die Luft fliegenden Gliedmaßen und literweise Blut, das man der Einfachheit halber gleich auch am PC generiert hat, haben mich wenig beeindrucken können. Wieso will denn keiner mehr Filmblut verspritzen, sich richtig einsauen und Gliedmaßen von Hand anfertigen, verflixt? Ich hab bald den Eindruck, heutige Schauspieler seien schon schlichtweg überfordert damit, mal ne Kapsel mit Kunstblut zwischen den Zähnen zu zerbeißen und das Sirup über die Lippen laufen zu lassen wie damals. Neee, bitte ja nur nicht die Finger bzw. Lippen schmutzig machen...
Einzig Sho Kosugi, der große Ninja der 80er, konnte mich in dem Film überzeugen. Ansonsten erinnerte mich der Streifen stellenweise an die "Kung Fu" - Serie mit David Carradine, wo man auch die Handlung immer wieder durch Rückblenden in die Zeit im Shaolin-Kloster (hier: Die Ninja-Schule) unterbrach, mit Slow Motions arbeitete (genau wie im Assassin-Film; entweder bewegen sich die Kämpfer zu schnell oder in SloMo, und beides ist Mist), und der Kampf vor den Flammen, wo man nur Schatten sieht, erinnerte mich sofort an den Chuck Norris-Klassiker "Kalte Wut".
Dennoch - es ist ein unterhaltsames, wenn auch leidlich spannendes Action-Filmchen, und allein das Bestreben, die Ninjas wieder auf die Leinwand zurückzuholen, ist mehr als lobenswert. Welcher Teufel die Macher allerdings geritten haben mag, die Story in Berlin spielen zu lassen - also, ich kann da nur den Kopf schütteln. Wenn es eine unpassende Location für einen Martial Arts Film gibt, ist es Deutschland - kommen die meisten Deutschen mit der asiatischen Mentalität, wenn überhaupt, allenfalls beim Besuch eines Chinarestaurants oder einer Sushi-Bar in Berührung und essen selbst Sushi mit Messer und Gabel... Berlin als Schauplatz eines Clashs zwischen deutschen Spezial-Einsatzkommandos und japanischen Ninjas - also, das ist SO doof, dass es mich da immer noch im Nachhinein schüttelt. Ich meine, die Amis haben ja schon ihre liebe Not damit, wenn sich im Film Asiaten auf ihren Straßen kloppen, aber Deutsche... man stelle sich nur mal vor, das würde "tatsächlich" passieren: Unsere Beamten wären doch völlig überfordert, und all der Papierkrieg, der auszufüllen wäre und bei dem man nicht wüsste, was man denn nun eintragen soll - "Ninja" wäre ja nicht möglich, weiß doch wahrscheinlich kein deutscher Beamter mit diesem Begriff überhaupt was anzufangen...
Trotz aller Action - ein Hauch von Glaubwürdigkeit (das betrifft übrigens auch die Fähigkeit der Ninja, ihre tiefen Schnittwunden sich in Sekundenschnelle verheilen zu lassen... was ein Schmarrn!) wäre mir da schon sehr lieb.



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Mosely ist ein ensames nest irgendwo im amerikanischen Hinterland, wo sich Stinktier und Coyote Gute Nacht sagen. Es hat mich doch sehr verwundert, dass es in dem Kaff zwar offenbar nur Assis gibt, aber doch offenbar genug Kohle vorhanden ist, um nen Puff, nen Strip Schuppen und ne Bar zu unterhalten. Ansonsten lebt man in Moseley/USA so für sich hin und denk anscheinend nur an Masturbieren und Kopulieren. Was soll man auch den lieben langen Tag machen in so einem gottverlassenen Nest? Vor Langeweile sterben?
Die fürsorgliche Hand des lieben Gottes führt eines schönen Morgens zwei seiner Dienerinnen aus einer Bibelschule just in dieses Sodom und Gomorrha, wo sie die harte Schule des Lebens kennen lernen sollen - indem sie für die Kirchenkasse Bibeln verkaufen. So klappern sie also die Proll-Häuser ab und blicken in die Doppelmündung so manch unfreundlich geführter Schrotspritze, lassen sich von einem lieben kleinen (B)Engel aus der Nachbarschaft die Kohle klauen und landen schließlich an der Haustür von Lobo, einem Drogen vertickenden Zuhälter, der den örtlichen Puff führt und sich das gehirn schon mit genug Koks weggeschnupft hat, dass er nur noch an Sex, Perversitäten und Kohle machen denken kann. So führt die unnachgiebige Hand des Schicksals unsere beiden Kirchenmäuschen also direkt in die Hölle. Doch der Himmel weiß schon, welche Bräute er für den herrn vorgesehen hat, und nachdem eine der Gottesdienerinnen jeden Glauben an ihren Herrn verloren zu haben scheint, erspart sie ihm mal eben, seinen gestrengen Erzengel Michael auf Erden zu schicken, sondern übernimmt - getreu dem Gesetz: "Mein ist die Rache!", sprach der Herr - die Aufgabe des Racheengels mal eben selbst.

Ich hätte auch schreiben können: "In dem Streifen geht es um Titten, Vögeln, Drogen und immer wieder Titten...", und damit wär's dann auch gut gewesen. Der Film ist in typischem abgematteten 70er Jahre Look gedreht, allerdings erst 2 jahre alt, und wandelt munter auf den Spuren eines wesentlich härteren R & R - Films, "Ich spuck auf dein Grab". Camille Keaton, die Hauptdarstellerin, die im Klassiker so sehr leiden musste, dass es mir fast weh tat, sieht allerdings um längen besser aus als die protagonistin in diesem neuen Bitch-Streifen, und zeigt auch mehr Haut. Ansonsten latscht unsere Bibelverkäuferin die meiste Zeit wie in Trance oder auf Extasy durch die gegend und man traut ihr kaum zu, ein Messer gerade halten zu können. Zwischen der ganzen Vögelei mit zum Teil Grindhouse-mäßig hässlichen MILFs wird gekillt, allerdings ist nur der Kill am Ende richtig gut. Der Schluss des ansonsten recht gemächlich daher kommenden Films überzeugt auch nicht so recht.
Alles in allem eine kleine Liebeserklärung an das Grindhouse-Kino und ein Streifen, den man zu Videozeiten hierzulande getrost mit "Ich spuck auf dein Grab II" hätte betiteln können, kommt er doch dem Original und dessen Zweck einer R & R -  Geschichte ziemlich nahe. Für meinen geschmack jedoch zu langatmit, zu dilettantisch und bei Weitem nicht hart genug, um auch nur annähernd in Sichtweite des kultigen Klassikers zu gelangen. In Deutschland dürfte er allerdings die Zensoren wieder laut aufschreien und hechelnd zur Schere greifen lassen...wenn auch lediglich aufgrund der Thematik.



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Ich hab mir heute Nachmittag den neuesten Ninja-Film gegönnt, mit dem uns Boaz Davidson und seine Nu Image - Mannen beglückt haben, und ich bin nach anderthalb Stunden immer noch hin und weg.
Was wir hier haben, ist die renaissance des Ninja-Films - nichts anderes. Und es ist zugleich auch eine Hommage an die großen Ninja-Filme der Achtziger: Sho Kosugi, der schon lange in Rente gegangen ist, wird sich wohl andächtig vor Boaz Davidson verbeugen müssen, denn was die Nu Image - Schmiede hier geschaffen hat, lässt das Herz eines jeden Ninja- und Martial Arts - Fans höher schlagen.
Dabei ist die Geschichte nicht neu - ein Weißer, der als Waisenkind in einer japanischen Ninja-Kampfschule aufwuchs, und ein japanischer Mitschüler werden über die jahre zu Rivalen, und als es an der Zeit ist, einen Nachfolger für das Amt des "hochsten Ninja" zu finden, tickt der Japaner aus und versucht, seinen Rivalen zu meucheln. Dadurch entehrt er die Schule und wird ausgestoßen. Im Zeitalter von High Tech findet er rasch neue Beschäftigung als Profikiller im modernen Ninja-Kostüm, das etwas comichaft anmutet, aber seinen zweck erfüllt. Als nun sein weißer Rivale die jahrhunderte alte Hinterlassenschaft des ältesten Ninja in den USA in Sicherheitsverwahrung bringen will, macht sich der Ausgestoßene flugs auf die Jagd nach dem Vermächtnis, von dem er glaubt, dass es von Rechts wegen ihm zusteht. Vorher metztelt er sich von Japan bis Amerika durch die Reihen diverser Gegner, und der Showdown auf New Yorks nächtlichen Straßen ist natürlich unvermeidlich...
Wer hätte gelaubt, dass es im Jahre 2010 unserer zeitrechnung noch möglich sei, einen wahren old school Martial Arts Kracher zu produzieren? Ich hatte den Glauben schon verloren, und Boaz Davidson hat ihn mir zurück gegeben. Danke, großer Meister, für diesen Film!
Denn - "Ninja" rockt die Hütte! Das Blut spritzt, Knochen brechen, Funken sprühen, Schwerter klirren. Was hier abgeht, ist eine 90-minütige Martial Arts Tour de Force, die fast ununterbrochene Action bietet. Die japanischen Schattenkrieger ziehen alle Register ihrer Kunst, dass es einfach eine wahre Freude ist, dabei zuzusehen.
Nicht nur Freunde des guten alten Ninja- und Martial Arts Films werden ihre Freude dran haben - hier kommt man kaum zum Luftholen. Boaz Davidson hat damit die ultimative Hommage an ein Sub-Genre geschaffen, das durch billigste und fünftklassige Produktionen aus Taiwan und Italien madig gemacht und deshalb oft verkannt wurde. Dies könnte durchaus der grundstein für einen neubeginn einer Ninja-Film-Welle sein. Nur wollen wir hoffen, dass die weiteren Produktionen, die hoffentlich folgen werden, qualitativ besser sind als der Schund, mit dem uns Godfrey Ho vor Jahren zwangsgefüttert hat.
Ich kann den Ninja 2009 wärmstens empfehlen und werde ihn sicherlich nicht zum letzten Mal angeschaut haben.



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Reviews / DEVIL'S DIARY - Schreib's hinein, es wird so sein...
« am: 05. April 2010, 17:38:53 »
Hey, der deutsche Untertitel ist richtig nett... aber ich sag's gleich mal vorab - den Film gibts leider noch nicht auf DVD, und warum das so ist, versteh ich nicht. Denn er lief bereits im deutschen und amerikanischen Pay-TV, und wird dort wohl noch einige Male laufen. Aber der Film läuft auf einer doch recht erfolgreichen Schiene des Highschool-Horrors, und warum man ihn bisher nicht rausbringen wollte, ist mir schleierhaft.
Dennoch, hier eine kurze Vorstellung des Films - und wenn ihr ihn aus den USA bekommen könnt als TV-Aufnahme oder auf Premiere die Wiederholung findet, dann schaut ihn euch an.
Dominique und Ursula gelten an ihrer High School als Außenseiterinnen. Sie weigern sich, der High School Queen Heather nachzulaufen und ihr die Prada Heels zu lecken, sie machen nicht bei den Cheerleadern mit, und überhaupt interessiert sie die ganze Schule ein Dreck. Lieber chillen sie oder machen durchgeknallte Aktionen - wie z.B. einen nächtlichen Besuch auf dem Friedhof, wo Dominique ihre Freundin mit einer gefaketen Teufelsbeschwörung verscheißern will. Dummerweise schlägt im selben Moment der Blitz neben dem Grabstein von Dominiques allzu früh verstorbenem Papa ein und als sich die Rauchschwaden verzogen haben, entdecken die Mädels ein Tagebuch im Gras. Es ist das "Devil's Diary" und enthält neben blanken Seiten den Hinweis, dass demjenigen, der seine Seele für das Buch gibt und seine Gedanken darin verewigt, unendliche Macht zuteil werde. Nun, Ursulas Neugier ist geweckt, und sie beschließt, alle diejenigen, die ihr in der Schule das Leben schwer machen, zu bestrafen. Tatsächlich tritt all das, was sie ihren Peinigern zuteil werden möchte, tatsächlich ein. Tragische Unglücksfälle jagen einander, und bald pflastern Leichen Ursulas Weg. Dabei verändert sich Ursula komplett, wird zur Sklavin des Buches und seines diabolischen Einflusses. Doch dummerweise hat ihre Erzfeindin Heather spitz gekriegt, dass an dem Tagebuch was nicht stimmt, und lässt es ihr abjagen. Nun wendet sich das Blatt, und Dominique und Ursula werden zu Gejagten...
In ihrer Not wendet sich Dominique an den Priester ihrer Kirchengemeinde, der ihr erklärt, dass sich das Buch seine Besitzer aussucht. Es wandert immer zu demjenigen, der die größten Ambitionen zeigt, Böses zu tun. Für Dominiue steht fest, dass sie das Buch in ihren Besitz bekommen muss, bevor es noch mehr Unheil anrichtet. Ein Wettlauf gegen den Tod beginnt, denn Dominique steht ganz oben auf der Liste derer, die durch des Teufels Tagebuch Schaden erleiden sollen...
Dieser Highschool-Thriller ist eine gut gemachte Mischung aus Okkult Thriller und Horror a la Final Destination. Die Darsteller und Darstellerinnen sind freudig bei der Sache und haben durchaus Talent. Kaum Overacting, und man erzählt eine geradlinige Geschichte, die zwar ohne viel Gore auskommt, dafür aber recht spannend ist. Mir hat der Film wirklich Spaß gemacht, auch wenn es "nur" eine TV-Produktion ist. Für mich eine der Überraschungen unter den Horror-TV-Produktionen der letzten Jahre.







Der Lonewolf Pete   

74
Reviews / ALONE IN THE DARK II - Uwe Boll's Hexenjagd
« am: 05. April 2010, 17:14:13 »
Uwe Boll macht ja vor wenig halt, und so musste er wohl das Gefühl gehabt haben, vier Jahre nach der eher langatmigen Christian Slater - PC-Game-Verfilmung, bei der Tara Reid der einzige Lichtblick war, die Geschichte um den Parapsychologen Edhward Cromly weiterzuführen.
Nur hat außer diesem Namen die Geschichte der Fortsetzung so gar nix mehr mit dem Original zu tun (außer dem Titel natürlich).
Jahre nach Cromlys Ableben werden Menschen im nächtlichen new York von einem unheimlichen Nebelwesen gejagt. Dieses ist die etwas veränderte gestalt einer uralten Hexe, die den Dolch, den man ihr vor Zeiten geraubt hat, wiederhaben will. Diejenigen, die sich ihr in den Weg stellen, werden von ihr mit einem Hexenmal belegt und sterben kurz darauf auf grauenhafte Art - oder sie werden gleich abgemurkst. Im Zentrum jener, die den Dolch besitzen, befindet sich die junge Natalie - und sie ist, wie es die Geschichte nun mal will, die Enkelin des Parapsychologen Edward Cromly. Was sie allerdings nicht weiß ist, dass Edward Cromly kein Held war, sondern ein böser Mensch, der sich einst in den Dienst dunkler Mächte stellte und selbst Natalie's Mutter opferte, um das Geheimnis ewigen Lebens zu ergründen. Zu spät erkennt Natalie, dass die Hexe nicht nur hinter dem Dolch her ist, sondern auch hinter dem Menschen, dessen Seele ihr Edward Cromly vor Jahrzehnten versprochen hatte - Natalie!

Uwe Boll versammelt für eine mit Lichteffekten und Action vollgestopfte Hexengeschichte seine Lieblingsschauspieler, allen Voran Ralph Möller und Danny Trejo sowie Lance Henrickson vor der kamera und spinnt eine durchaus kurzweilige, wenn auch ziemlich hanebüchene Gruselgeschichte zusammen. Ewig lange Verfolgungssequenzen, bei denen die Protagonisten immer wieder auf die Nebelgestalt der Hexe ballern, ohne dadurch auch nur im geringsten was auszurichten und ohne dass ihnen dies bewusst würde, wechseln sich ab mit parapsychologischem Gelaber und Geschichten über längst Vergangenes. Bis es rund eine Viertel Stunde vor Ende des Films zum Höhepunkt kommt, muss man sowas schon mögen, um durchzuhalten. Das Ende hat mich persönlich sehr enttäuscht, aber mehr war dann wohl nicht drin - ich hatte gar den Eindruck, Meister Boll und seine Autoren hätten plötzlich die Lust verloren. Man hätte wirklich mehr draus machen können. Aber für anspruchslose, kurzweilige Gruselunterhaltung taugt der Film allemal. Warum jedoch ausgerechnet ne 2-DVD-uncut-Edition rausgebracht werden musste, versteh ich ehrlich gesagt nicht ganz - wahrscheinlich ging's hier wieder mal lediglich darum, Kohle einzusacken.



Der Lonewolf Pete     

75
Reviews / DEADGIRL - Das kranke Hirn eines Drehbuchautors...
« am: 05. April 2010, 16:45:36 »
...und nur ein solches - konnte diesen Film zu Papier bringen. Dass sich für die irrwitzigsten Stoffe IMMER ein Produzent, ein Regisseur und ein paar Darsteller finden, denen vor gar nichts mehr graust, ist ja bekannt.
Hier haben wir eine der abgefahrensten Plotlines des modernen Horrorfilms, und auch wenn der Streifen Längen hat und auf Dauer irgendwie nicht mehr recht zündet, hatte ich doch ein ziemlich flaues Gefühl im Magen.
Nicht wegen des Goregehalts, der sich ziemlich in Grenzen hält, sondern wegen der widerlichen Geschichte an sich.
Es geht um zwei Buddies vom Sandkastenalter an - J.T. und Ricky. Während J.T. die treibende Kraft ist, sich immer neue bescheuerte Aktionen auszudenken, zieht Ricky halt eher aus Freundschaft mit. Wir begleiten die beiden durchgeknallten Hühnerköpfe also an einem ganz normalen Tag beim ganz normalen Chillen und Scheiße bauen. Dabei geraten sie - wie es der Zufall so will - auf das Gelände einer stillgelegten Irrenanstalt. Weil J.T. das spannend findet, beschließt man also, das Gelände zu sondieren, und wie's auch nicht anders sein soll, begegnet man in den Kellern des Gebäudes einem Scheiß aggressiven Dobermann, den das Personal vor ewigen Zeiten wohl vergessen hat. Man rettet sich vor dem Vieh in einen durch Stahltür gesicherten Raum, und während Ricky erst mal durchschnauft, entdeckt J.T.'s neugierig schweifender Blick einen Untersuchungstisch und eine durchsichtige Plastikplane. Und was finden die Freunde wohl darunter? Ein splitterfasernackiges weibliches Wesen, angekettet auf dem Tisch, das nur darauf wartet, mal so richtig rangenommen zu werden...zumal sie sich ja nicht wehren kann...
Ja, und darauf reduziert sich dann ein Großteil des Films - ein widerliches Degradieren einer Frau zum hilf- und willenlosen Sexualobjekt, das nur dazu dient, J.T.'s Triebstau und dem seiner auserwählten Kumpels Abhilfe zu schaffen. Mal von vorne, mal von hinten - nur nicht in den Mund - davon rät Gevatter J.T. tunlichst ab, hat die nackte Puppe doch versucht, ihn zu beißen. Ricky indes gefällt das Spiel nicht so ganz und er hält sich dezent zurück. Als er aber am nächsten Tag J.T. in seiner unterirdischen Lust- und Lasterhöhle aufsucht, muss er mit Erschrecken feststellen, dass die dunkelste Seite von J.T.s ohnehin schon stark angekratztem Charakter zum Vorschein kommt, und als der Freund mehrfach versucht, die Nackte ins Jenseits zu befördern und diese partout nicht sterben will, schwant Ricky gar Furchtbares...
Nun, mehr und mehr verdirbt der Trieb und die Lust J.T.s Charakter und er wird zur Wildsau, die keine Grenzen mehr kennt. Als er schließlich nicht mal mehr mit seinem untoten Objekt der Begierde zufrieden ist und seine Wichsgriffel nach einem Mädchen ausstreckt, in das sich Ricky verguckt hat, eskaliert die Situation...
Es gibt Gore, okay. Nicht viel, aber es gibt Gore. Es gibt Action. Es gibt eine bedrohliche Atmosphäre. Aber vor allem gibt es ewig lange Sequenzen im Untergrund, mit und ohne der vielfältig missbrauchten nackten Zombielady, und mit viiiiel unnötigem Gelaber von J.T. und Ricky. Letztlich allerdings reduziert sich der Streifen auf eine Psychostudie, wie ein hilflos ausgeliefertes weibliches Wesen, mit dem man machen kann, was man will und so oft man es will, das Wesen des Mannes, dem die Frau ausgeliefert ist, verändern kann.
Das Ganze ist ehrlich gesagt zu widerlich für meinen Geschmack. Nix gegen nackte Mädels in Ketten oder im Zuchthaus oder auf der Schlachtbamk einer durchgeknallten Backwoods-Familie oder was weiß ich wo, aber das hier ist so frauenfeindlich, wie ich es selten in einem Film erlebt hab. Das weibliche Opfer - auch wenn es als Untote dargestellt wird - ist einfach nur noch dazu da, von allen möglichen Typen in allen möglichen Stellungen durchgezogen zu werden, ohne dass es sich wehren kann. Man sieht den Akt zwar nie deutlich (zum Glück ist ein Andreas Bethmann nicht auf diese Story gekommen, sonst gäbs wohl Spermaergüsse zuhauf), aber allein die Andeutung, was früher mit ihr passiert sein muss und dass die Qual nie zu Ende geht, ist genug, um ein unangenehmes Gefühl in der Magengrube zurückzulassen. Da ist mir ein ordentlicher Horrorfilm mit Schock und dem einen oder anderen Nackedei wesentlich lieber als eine von ewigem Gelaber unterbrochene Dauerschändung einer hilflosen Frau.
Ich frage mich, wieso der Film noch nicht mindestens auf dem Index gelandet ist, aber da haben die deutschen Zensoren wohl geschlafen. Wer sowas mag, der soll sich das Teil anschauen. Ansonsten gibt es wesentlich spannendere und bessere Horrorfilme - vor allem aber solche, die nicht ganz so widerlich sind.



Der Lonewolf Pete     


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