Ich bin ja bekennender Fan des Films DAS OMEN (und auch seiner Fortsetzung) den uns Richard Donner 1976 in die Kinos brachte. Die Geschichte um die Geburt des Antichristen mit Gregory Peck, David Warner und Lee Remick (...) faszinierte mich schon in recht früher Kindheit, weil auch meine Mutter großer Fan der Reihe war. Nichtmal wirklich wegen der vereinzelt grafischeren Tode im Film - sondern vielmehr wegen der grandiosen Atmosphäre, dem unheilvollen Setting und Sounddesign, und den super passenden Darstellern. Für mich nach wie vor einer der besten Gruselfilme so far, und im Bereich religiöser Horror obendrein.
Teil 2 war wie gesagt für mich ebenso auf hohem Niveau, auch wenn er klar im Grunde nochmal viel wiederholte, nur mit Damien im Jugendalter, wohingegen Teil 3 dann etwas abstinkt, weil er zu viel will und zu wenig bringt. Dennoch kann man auch diesen noch ansehen. Teil 4 war dann lediglich eine TV-Fortsetzung in der der Antichrist ein Mädchen war - und einedreiste Kopie von Teil 1 - unterhalten konnte mich auch der. Vom Remake aus 2006 mit Liev Schreiber in Pecks Rolle fange ich jetzt nicht an, das war ok, hatte für mich aber nie die Stimmung des Originals.
Nun kommt man just knapp 50 Jahre später mit einem neuen Teil um die Ecke: The First Omen aka Das erste Omen! Natürlich ist man als Fan äusserst skeptisch, aber eben auch gespannt, ob eine Vorgeschichte zum Knallerfilm etwas bieten kann, oder komplett für den hohlen Zahn sein wird.
Nun besinnt man sich zurück in die guten alten 70er, nach Rom. Zum Auftakt sehen wir einen jungen Pater Brennan (wir erinnern uns an die denkwürdige Szene an der Kirche in Teil 1), der von einem Priester (Charles Dance) aufgesucht wird, und gar ungeheuerliches erfährt über den Antichristen, was schlussendlich auch zum Tode des Priesters führt. Etwas später kommt die junge amerikanische Novizin Margaret will in Italien als None in den Dienst der Kirche treten. Dazu arbeitet sie Waisenhaus Vizzardelli, unter Oberin Silvia. Schon bald häufen sich seltsame Ereignisse, und Stück für Stück kommt sie einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur, das ihren Glauben in den Grundfesten erschüttert!
Prinzipiell zeichnet der Film die komplette Vorgeschichte zu Teil 1 ab, womit natürlich schonmal schwierig ist, mit einem Überaschungsmoment um die Ecke zu kommen. Das findet hier auch mehr oder minder nicht wirklich statt, wobei sich Arkasha Stevenson und ihre Mit-Drehbuchautoren da einen kleinen Kniff ausdachten, um Damiens Hintergrund dann doch nicht so einfach erscheinen zu lassen, wie er schlussendlich im Original noch klang.Das gelingt auch durchaus ordentlich, an der Story selbst habe ich wenig zu meckern.
Sich mit einem Regiedebüt/Langfilmdebüt gleich an so einen Stoff, mit derartigem Stand zu wagen, muss auch mit Respekt gezollt werden! Handwerklich wurde da auch mehr als solide Arbeit abgeliefert! Die 70er in Italien kommen durch allerlei Aspekte gut rüber, sei es Kostüme, Frisuren, Autos, rauchende Mitbürger und Nonnen
sowie auch Musikstücke. Der restliche eher orchestrale Soundtrack passt auch gut, wenngleich er nie die Intensität des Originals erreichen kann - außer an einer Stelle als genau dieser eben einsetzt
freut mich sehr.
Ansonsten greift man hier LEIDER einige Male auf Jump Scares zurück, die zwar sitzen (!), aber eben etwas vom klassischen Grusel wegführen, den man bei Omen eben erwartet oder haben möchte. Das fand ich schade, weil so nicht nötig. Es gibt auch den ein oder anderen grafischen Effekt, darunter natürlich die vorher schon teils diskutierte Mumu-Szene bei einer Geburt, was auch wirklich gut gemacht ist - heute aber ja keinen mehr schockt. Vielmehr fand ich hier ein zwei Szenen ekliger, in denen es ja faktisch um Vergewaltigung durch den Teufel/die Bestie geht - auch das wurde geschickt gefilmt und gelöst, man sieht fast nichts, aber die Wirkung ist da.
Was unterm Strich bleibt ist für mich irgendwie ein gefühlter Mix aus Rosemaries Baby, Der Exorzist und natürlich den Omen Filmen - wären die Jump Scares weg, und die langsame Inszenierung zu Beginn entweder etwas zackiger oder unheimlicher, dann würde ich gerne über die
gehen, so bleibe ich bei :6.5.: nis
für meinen Teil.
Darstellerisch hat man hier auch ein glückliches Händchen bewiesen. Nell Tiger Free spielt die Margaret wirklich gut, auch den Wechsel zwischen bibeltreuer Nonne und junge Frau mit aufkeimenden Bedürfnissen weltlicher Art packt sie mühelos. Ralph Inseon ist klasse als Pater Brennan, man möchte meinen das ist der Darsteller von damals in jünger! Bill Nighy ist noch am Start, und ansonsten eher unbekannte Darsteller - die aber allesamt ein gutes Schauspiel abliefern.