Fünf Gräber bis Kairo (1943)
Billy Wilder überrascht mich immer wieder. Damals galt der Film wohl als einer der besten amerikanischen zeitgenössischen Beiträge aus der Zeit des zweiten Weltkrieges. Das hat sich im Laufe der Jahrzehnte geändert. Heute handelt es sich rückblickend um ein weniger bedeutendes Werk in Wilders Vita. Das hat vermutlich in erster Linie mit den vielen inhaltlichen Freiheiten zu tun und der Vermischung von Fakten und Fiktion. Ich bewerte das Ganze nur als Film und diesbezüglich hat mich der Regisseur wieder einmal überzeugt. Ein englischer Soldat, dessen Panzerdivision in der Wüste Ägyptens versprengt wird, schleppt sich mit letzter Kraft in ein von deutschen besetztes Hotel. Dort nimmt er die Rolle des verstorbenen Kellners ein. Am Folgetag stößt der Generalstab inkl. Feldmarschall Rommel dazu und erklärt das Hotel zum Hauptquartier...
Es folgt eine Mischung aus Kriegsfilm und Spionagekrimi in Form eines Kammerspiels. Es gibt auch ein paar humorvolle Seitenhiebe auf die militärische Führung, eben typisch Billy Wilder.
Die ersten 10 Minuten find ich sensationell, auch danach bleibt es unterhaltsam und teils auch spannend. Zum Ende hin wird's nochmal etwas holpriger, deswegen gehört er sicherlich nicht zu seinen besten, aber gut ist er.