Boah!!! Was für ein Film.
Ich habe mir eben Miike´s "Audition" angesehen und bin immer noch recht aufgewühlt. Was für ein intensiver Film. Man wird mit auf eine Reise mitgenommen, die wie eine romantische Komödie oder in ein Liebesfilm beginnt und als wahrgewordener Albtraum endet. Die Erzählweise und vorallem die Kameraarbeit grenzen an Genialität. Wäre nicht dieses Ende, müsste man Miike mit Auszeichnungen überhäufen, denn die leise Kritik an der japanischen Gesellschaft, besonders was die Rolle der Frau angeht, wurde brilliant in die Geschichte eingebaut. Das Drehbuch ist gut, die Inszenierung ein Meisterwerk.
Das Ende ist dann Miike pur, mit dem Unterscheid, dass keinerlei Humor zu erkennen ist. Die dargestellte Gewalt ist wirklich grausam, dient aber der Intensität und geht daher völlig in Ordnung. Ich dachte, dass ich einiges ab kann, aber an einigen Stellen hätte ich fast weggesehen, denn nicht nur die Darstellung, sondern die Situation ansich geht wirklich unter die Haut. Man kann sich vorstellen, was dort passiert und bei diesen Gedanken tut es fast schon weh. Was mich nur wundert ist, dass die Hauptfigur nicht das Bewustsein verloren hat.
Der Film hat mir sehr gut gefallen und zeigt, wie vielseitig ein guter Regisseur sein kann. Nachdem mich "One missed Call" ein wenig enttäscht hat, kehrt Miike triumphierend in mein Buch der coolen Leute zurück. 8/10
Mir ist noch aufgefallen, dass der Partner des Produzenten auch Boss Taka-sonstwas in Kill Bill spielt (der, der von O-Ren enthauptet wird).