Film 109/2025
Stephen King April - Film Nr. 12
Stark - The Dark Half (1993)

Es war irgendwann Ende der 90er-Jahre. Ich bekam meine erste Videotheken-Mitgliedskarte für Erwachsene und konnte Filme ab 18 ausleihen. Die Namen Stephen King und George A. Romero gemeinsam auf einer Videohülle weckten mein Interesse. Tja, ich weiß nicht einmal mehr genau, ob ich den Film überhaupt zu Ende geschaut habe. Die Enttäuschung war jedenfalls groß. An dem Buch hab ich mich auch versucht und fand das was ich gelesen habe, ziemlich gut. Ich glaube, die Verfilmung bekam dann nochmal irgendwann eine Chance und hielt den Vergleich mit der Vorlage nicht stand.
Jetzt, etwa 25 Jahre später, konnte ich etwas unbefangener an die Sache herangehen, weil ich schlicht und einfach fast alles, bis auf die geniale Grundidee der Geschichte, wieder vergessen hatte. Besonders mit dem Hintergrund, dass King ebenfalls unter einem Pseudonym geschrieben hat, war die Idee ein Geniestreich. Und dass der Streifen etwas anderes ist, als Romeros Zombie-Reißer ist mir jetzt auch klar.
Siehe da, "Stark" hat heute erstaunlich gut bei mir funktioniert. Der ruhige Aufbau und die tolle Atmosphäre haben sofort gezündet. Dann begannen die Morde. Ich fand diese zwar weit weniger explizit dargestellt, als ich es aus dem Buch grob in Erinnerung habe, aber die Momente sind gut gefilmt und durchaus ein bisschen unangenehm. Als kleinen Bonus bringt George Stark einen gewissen Galgenhumor zur Auflockerung mit ins Spiel. Ok, Timothy Hutton bewegt sich weit weg von oscarreif, aber ich fand sein Schauspieler absolut zweckdienlich. Doch, auch wenn die Verfilmung vielleicht hinten raus ein paar Minuten zu zerdehnt und zu lang war, bin ich mehr als zufrieden mit dem Rewatch. Obwohl bei Romero keinerlei Handschrift festzustellen ist, hat er hier ganz solide abgeliefert. Heute würde ich den zu den besseren Stephen King Filmen zählen.