Beyond Hollywood - das Filmsyndikat
Filme => Asiatische Filme => Thema gestartet von: Desertrain am 10. Januar 2010, 18:35:13
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(http://upload.beyondhollywood.de/images/1263142305_202478_f.jpg)
http://www.ofdb.de/film/101584,Sinking-of-Japan
Japan in nicht allzu ferner Zukunft. Durch Verschiebungen der tektonischen Platten, kommt es immer häufiger zu Erdbeben
und anderen Katastrophen. Gleich zu Beginn sehen wir, die Feuerwehrfrau Reiko Abe (Kou Shibasaki, bekannt aus Battle Royale, The Call und
Drive) wie sie den Naturwissenschaftler Tsuyoshi Kusanagi (Toshio Onodera) aus einem brennenden Fahrzeug rettet.
Ab hier wird klar, das wir es mit einem, auf den ersten Blick, Katastrophenfilm zu tun haben.
Es kommt zu immer weiteren Naturgewalten, weswegen die Regierung der Bevölkerung verschweigt,
das Japan in einem knappen Jahr untergegangen sein wird.
Durch den Zusammenbruch der gesamten Infrastruktur, sehen die Politiker keinen anderen Ausweg, als die gesamte Bevölkerung zu evakuieren
und in das Ausland umzusiedeln.
Was wie ein Katastrophenfilm beginnt, entpuppt sich im weiteren Verlauf als Drama, bei dem die zwischenmenschlichen Beziehungen im Vordergrund stehen.
Es werden Fragen aufgeworfen wie:
Sollte man trotz der vorhandenen Gefahr, sein Leben riskieren oder in ein anderes Land ziehen um der drohenden Gefahr zu entrinnen ?
Ist die Liebe groß genug, um auch die größten Hindernisse zu überwinden ?
Der Film basiert auf einer 1973 erschienenen Novelle von Sakyo Komatsu. Regie führte Shinji Higuchi, der sich auch schon für die Special Effekte von
Gamera, Gamera 2, Gamera 3 sowie Godzilla - Mothra und King Ghidorah: Giant Monsters All Out Attack auszeichnete.
Auch wenn auf dem Cover damit geworben wird, das Shinji Higuchi als Japans bester SFX-Mann gilt, sollte man diese Aussage nicht zu ernst nehmen.
Bis auf einige wenige Ausnahmen, bekommt man nicht viele SFX zu sehen, was den Film enorm aufwertet.
Unterm Strich bleibt ein ganz solider Film der sich nicht so recht entscheiden kann, was er nun genau sein will - Katastrophenfilm oder Drama.
Wer sich für Endzeit/Katastrophenfilme interessiert, kann durchaus einen Blick riskieren.
Trailer:
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Gutes Review.
Ich fand den Film auch recht gelungen, weil er doch auch viel Wert auf das Zwischenmenschliche legt. Die Effekte sind in Maßen, aber wenn, dann doch anschaubar. Insgesamt geht der Film vielleicht nen Tick zu lang.
:arrow: 6,5-7/10
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Danke für die Blumen. ;)
6,5 - 7 geht doch in Ordnung als Nicht-FX Freund.
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Mir hat der sehr gefallen. Brauchbare und zur Identifikation taugliche Darsteller, ein ordentliches Maß Dramatik, und die eingesetzten FX sind ordentlich. Dankenswerterweise wurde der Film damit nicht sinnlos zugekleistert, und die Menschen standen im Vordergrund. Zudem waren diese nicht solche Abziehbilder wie bei US-Produktionen ähnlicher Art (z.B. 2012). Ausserdem gefällt mir der Score ausgesprochen gut. Ist so einer der Filme, die ich mir immer wieder mal ansehen kann.
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Gibt es den keine weiteren Meinungen ? :bawling:
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Wohl nicht.
Aber mittlerweile kann ich soviel sagen:
Ich kenne die erste Verfilmung von 1973 nicht (die wohl unmittelbar nach Erscheinen des Buches von Sakyo Komatsu gedreht wurde), aber die Neuverfilmung weicht teils massiv von der Vorlage ab.
Auch im Buch ist eine der Hauptfiguren Toshio Onodera, der bei der Marine für die Meeresbodennutzung arbeitet. Und auch hier erforscht man mit dem Tauchbot Wadatsumi die tektonischen Aktivitäten im Meer. Schon zu Beginn trifft er dabei auf den Meeresbiologen Tadakoro, der ebenfalls im Film dabei ist, und man will die Umstände erforschen, die zu dem plötzlichen und schnellen Untergang einer kleinen Insel führten. Ganz anders angelegt ist im Film die Figur der Reiko Abe. Im Buch ist sie eher eine Nebenfigur und nicht wie im Film bei der Feuerwehr, sondern eine Tochter aus gutem Hause, mit der Onoderas Boss ihn verkuppeln will. Solche arrangierten Treffen sind in Japan ja nichts ungewöhnliches, und im Gegensatz zum Film, wo Onodera und Reiko sich den Liebesakt für die Zeit nach der Katastrophe aufsparen (wollen), geht es im Buch schon am ersten Abend zur Sache, auf einem Floß im See hinter der Villa, in der sie sich getroffen haben... bis sie von einem Vulkanausbruch am anderen Ufer "gestört" werden. Später kommen sie sogar noch einmal zusammen (in beiderlei Sinne). Die Storyline um das Waisenmädchen existiert im Buch nicht. Allerdings gibt es dort die Hostesse Mako, auf die Onodera trifft. Und sie kommt auch in einer späteren Rettungsaktion vor, die in etwa der am Ende des Films kommt. Nur kommt hier nicht Reiko per Hubschrauber, sondern Onodera.
Parallelen zum Buch finden sich hingegen in der Ausführung der Ereignisse und dem Widerwillen der Regierung, Tadakoro Glauben zu schenken. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Evakuierungsplan der japanischen Bevölkerung, der im Buch imo etwas ausführlicher behandelt wird. Auch die internationale Zusammenarbeit hierbei wird ausführlich behandelt (wobei vor allem Amerika hier überraschend positiv auffällt). Diese Zusammenarbeit beschränkt sich ausschließlich auf die Rettung der Menschen und den verzweifelten Versuch, in kurzer Zeit 110 Millionen Japaner umzusiedeln, denn einen Plan zur Rettung Japans durch Absprengung der den Kontinent ins Meer ziehenden tektonischen Platte gibt es im Buch nicht.
Etwas Pathos findet sich auch im Buch (Japan ist nun mal Japan), aber auch eine gewisse Weltoffenheit. Die Frage kommt auf, was aus Japan wird. Ob die Japaner, losgelöst von ihrer isolierten Heimat, immer noch Japaner sein werden. Und die Probleme, die ihnen in ihrem neuen Exil bevorstehen mögen.
Trotz der starken abweichungen zur Vorlage finde ich den Film aber nach wie vor sehr gut.
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Am 25. Mai (voraussichtlich) veröffentlicht das Label MiG die Science Fiction Classic Box Vol. 3. Neben drei US-Filmen - Jäger der verschollenen Galaxie (USA '87), Alien Desperados (USA '94), Mandroid (USA '93) wird auch... tadaaa:
Der Untergang Japans (Japan '73) mit an Bord sein. Das Original (bzw. die erste Buchverfilmung) juckt mich ja schon länger. Bin gespannt.
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Am 25. Mai (voraussichtlich) veröffentlicht das Label MiG die Science Fiction Classic Box Vol. 3. Neben drei US-Filmen - Jäger der verschollenen Galaxie (USA '87), Alien Desperados (USA '94), Mandroid (USA '93) wird auch... tadaaa:
Der Untergang Japans (Japan '73) mit an Bord sein. Das Original (bzw. die erste Buchverfilmung) juckt mich ja schon länger. Bin gespannt.
Hol ich mir.
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Ist gekauft, wobei es mir lieber wäre, wenn er als Einzelfilm erscheinen würde.
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Mir auch. Zudem die SciFi Boxen von denen ja leider nie O-Ton an Bord haben... :neutral:
Bin jedenfalls gespannt, welche Fassung da kommt. Die Japanische (leider nur mit jap. Subs) dauert ja rund 144 Minuten, die HK (wohl nicht mehr erhältlich) zum Beispiel nur knapp 110, da politische Bezüge fürs Ausland entfernt wurden.
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da politische Bezüge fürs Ausland entfernt wurden.
Ich hab erst Auenland statt Ausland gelesen :uglylol:
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da politische Bezüge fürs Ausland entfernt wurden.
Ich hab erst Auenland statt Ausland gelesen :uglylol:
Ja, die Hobbits sind so zarte Gemüter... :D
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Hab im ersten Post mal nen Trailer hinzugefügt.
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Also die Box würd mich auch interjucken.
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Also die Box würd mich auch interjucken.
:?: :think: :D
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Das ist ein Verbal-Hybrid von interessieren und jucken. Vermut ich mal... :D
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Das ist ein Verbal-Hybrid von interessieren und jucken. Vermut ich mal... :D
Na logo. :boring: (den wollt ich jetzt mal unbedingt benutzen :D)
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Am 25. Mai (voraussichtlich) veröffentlicht das Label MiG die Science Fiction Classic Box Vol. 3. Neben drei US-Filmen - Jäger der verschollenen Galaxie (USA '87), Alien Desperados (USA '94), Mandroid (USA '93) wird auch... tadaaa:
Der Untergang Japans (Japan '73) mit an Bord sein. Das Original (bzw. die erste Buchverfilmung) juckt mich ja schon länger. Bin gespannt.
Das hat sich übrigens erledigt. Offenbar war da was mit den Rechten von Toho unklar, was auch immer. Jedenfalls gibt es von der Collection jetzt nur noch eine Neuauflage ohne den Japaner.
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Schade. Hätte das Original gerne mal gesehen.
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In der Neuauflage ist der Schweizer Billigfilm "Nightcast" drin ... echt schade sowas!