John Connolly - The Children of Eve [Charlie Parker #22]

Eine Frau engagiert Charlie Parker, um ihren plötzlich verschwundenen Partner zu finden. Was zunächst wie ein einfacher Fall wirkt, entpuppt sich schnell als eine komplizierte Verstrickung diverser Akteure.
Mehrere Gangster haben sich verbündet, einem mexikanischen Kartellboss etwas gestohlen und über die Grenze geschmuggelt. Es geht um mehrere "Kinder" - allerdings nicht um solche aus einer normalen Familie.
Ein Auftragskiller ist unterwegs, um sie zurück zu holen. Mit einer Partnerin an seiner Seite, die eine Vorliebe für frisches menschliches Herz hat.
An der Seite von Parkers toter Tochter Jennifer taucht ein alter Bekannter auf, aber auch neue Feinde.
Das alles klingt komplex und führt zu ständigen Wechseln der Perspektive. Es war etwas verblüffend, aber das war definitiv einer der spannenderen Parker-Romane, und dabei waren die spannendsten Teile der Geschichte genau die, in denen Parker überhaupt nicht beteiligt ist. Generell hat er einen recht geringen Anteil an der Handlung.
Die Geschichte weicht ungewohnt weit ab vom oft in der Reihe verwendeten Schema "Parker findet seine Feinde, ruft seine Freunde und zu dritt wird in der Ganovenwelt aufgeräumt". Hier ist es eher "die Hauptfiguren kommen an und stehen vor vollendeten Tatsachen".
Gerade das hält die Qualität dieser Episode hoch. Die Figuren sind super. Ich war konstant angespannt und gefesselt, wollte wissen wie es weitergeht. Nach dem schwachen vorherigen Teil war dieser eine willkommene und hochqualitative Abwechslung, eine Rückkehr zu alten Stärken. Endlich gab es mal wieder würdige, starke und unheimliche Gegenspieler.
Und die Story im "Jenseits" bekommt auch endlich etwas mehr Fleisch und wird bedrohlicher. Für beide Welten. Ich bin sehr gespannt, wie sich das alles noch entwickeln wird.