Eine unerhörte Frau Ich bin ja garkein Freund deutscher Filme und dass die hier alle sprechen wie der Ziegenpeterl nervt mich auch aber es ist ne wahre Begebenheit und ja, der wird in Teilen dadurch besonders emotional, auch weil es eine gewisse Nähe zum deutschen Zuschauer gibt und wenn man dann noch selbst Vater einer Tochter fast im selben Alter ist, oh man.... Achso und was dann noch hinzu kommt ist das Scheuklappen-Denken deutscher kliniken und Ärzte, mag eine Verallgemeinerung sein aber wenn ich Geschichten aus Verwandschaft und Freundeskreis höre, bestätigt sich das halt auch oft. Genau das wird hier halt auch gezeigt. Etwas schlecht gemacht ist die Darstellung des Jahrzehnts. Wenn ich das richtig verstanden habe soll das ja in den 1990ern spielen. Da merkt man, dass der Film nicht das Geld hatte es detailgetreu zu zeigen. Klar, sie fährt nen alten der Zeit entsprechenden Benz aber drumherum ist halt 2016, egal ob in Deutschland oder NY. Das dinde ich immer etwas schade, ist für solch einen Film aber auch nicht ganz so von Gewicht.
Eine unerhörte Frau (2016)
Rein inszenatorisch darf man hier keine Wunder erwarten, das ist "nur" ein Fernsehfilm, hab ich eben noch gelesen. Vielleicht deswegen die fehlenden Bezüge zur Mitte bis Ende der 90er. Da hab ich aber auch kaum drauf geachtet. Im Mittelpunkt steht natürlich die Empörung über die lange ignoranten Ärzte und deren falsche Diagnosen. Genaugenommen sind das nur Einschätzungen, so richtig untersucht wird das Mädchen ja anfangs gar nicht. Es ist für mich schwer nachvollziehbar, dass erst niemand von denen wirklich herausfinden will, was das Kind hat. Dass man in diesem Fall so sehr um heutige Standards wie eine Blutuntersuchung oder Kernspintomographie kämpfen musste, ist erschreckend. Da kann ich nur froh sein, dass ich als Säugling nichts am Kopf hatte, sondern "nur" eine Verengung der Hauptschlagader. Meine Eltern fühlten sich sehr gut beraten und medizinisch betreut. Diesbezüglich hatten wir zum Glück keine Probleme. Immerhin gab man mir 1980 50% bei der Operation. Hier wirkte das zum Zeitpunkt der OP nach sehr viel weniger.
(Nur am Rande, es konnte kein Zusammenhang zwischen damals und meiner Erkrankung heute festgestellt werden).
Zurück zum Film: ganz frei von manipulativen Momenten ist er nicht, auch die Musik fand ich leider zu billig aufgesetzt. Aber im Großen und Ganzen erfüllt er seinen Zweck und löst das aus, was er soll. Dafür ist in erster Linie der hervorragende Hauptcast zuständig. Mutter und Tochter spielen überragend. Mich hat er auf jeden Fall mehrmals ziemlich hart erwischt. Ob man sich sowas jetzt anschauen muss, weiß ich nicht. Gestern hatte ich da meine Zweifel. Jetzt, wo ich durch bin, hat sich der Film schon gelohnt.
Der Film ist sehr clever. Ich weiß nicht mehr an welcher Stelle vor Gericht ich mir eingebildet habe, dass gesagt wurde, die Kleine hätte es nicht überlebt. Das hat mir der Film suggeriert. Damit bin ich bis zu Ende durch den Film gegangen. Um so überraschender und erleichternd war der Ausgang. Nachdem er mich derbe runtergezogen hat, kam doch noch die Wende, hätte ich nie im Leben mit gerechnet.
Ich lande auch ähnlich bei
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