Also ich habs gestern dann auch noch durchgehauen bis in die Nacht :D
Was soll ich sagen. Ich kann mich Alex im Grunde voll und Ganz anschließen. Man bekommt einfach was schlichtweg anderes, als der Klappentext einem weismachen will. Die Thematik mit der Sekte auf Pig Island wird in Kürze abgehandelt und dann geht die eigentliche Geschichte los. Das Wechselspielt zwischen Oaksey und seiner Frau Lexie hat mir ansich recht gut gefallen, vor allem, weil sich die beiden Storys jeweils überlappen. Hayder schreibt, wie auch schon bei TOKYO, spannend und flüssig. Sie kann es aber hier nicht vermeiden, dass im Mittelteil alles zu lahm vorangeht. Vor allem, weil die ganze Sache einfach auch nicht viel hergibt und locker 70 Seiten abgekürzt hätte werden können.
Natürlich nimmt sie auch hier wieder keine Rücksicht auf Verluste, aber es hält sich an den Stellen, an denen ich es vermutet hätte echt in Grenzen. Eine Szene hätte sie sich jedoch sparen können! Lexie greift Angeline mit der Hand in Mumu und Hintern um den Zwilling zu erspüren!!! Das war in der Form doch nur unnötig!
Ansonsten passiert ja im Grunde auch nicht viel. Ermittlungsarbeit fällt weg, man bekommt nur Resultate. Auch wie Alex schon sagte: Es gibt einfach keine Sympathieträger! Oaksey ist ein Säufer und eigentlich ein Arschloch. Seine Frau Lexie ist aber auch nicht besser, wie man nach und nach erfährt. Die Bullen sind auch Unsympathen galore und sonst gibt es nicht mehr viel, was ich hier verraten will. :D
Das Alles ergibt aber dennoch beileibe kein schlechtes Buch! Man muss sich nur gewiss sein, dass man etwas bekommt, was man nicht erwartet. Wobei die Auflöung (auch ohne Alex' Tipp) echt sehr früh abzusehen ist! In der Form dachte ich mir es zwar nicht, aber ich dachte Finn exisitiert nicht, und lebt nur in Oakseys Kopf. Das resultierte aus einem kleinen Schreibfehler in dem die Namen der beiden vertauscht wurden, recht früh im Buch! Ich dachte somit, dass er die Sekte gekillt hat, aber ich dachte auch Malachi lebt noch
Dennoch finde ich die Auflösung irgendwo gelungen. Vor allem weil sie doch mit dieser dürsteren, teils kranken Atmo daherkommt.
Wer sich drauf einlässt, wird sicher nicht schlecht unterhalten, auch wenn es kein Oberburner ist - mit 380 Seiten ein Snach für Zwischendurch.