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Themen - Lonewolf Pete

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Irland ist ja eine unerschöpfliche Fundgrube für unheimliche Sagen und Legenden, und dieser Film legt noch was nach - die Legende der Sumpfmonster (Mann, was ein Scheiß deutscher Titel...). Denn mit einem Sumpf-MONSTER haben wir es hier gar nicht zu tun. Dafür mit Sumpf, und zwar jede Menge. Ist man von den üblichen Bildern der Grünen Insel so gar nicht gewohnt, zuckeln die Touris und Einheimischen doch dort gerne mal mittel Zigeunerwagen durch die grünen Auen und begießen den Abend dann mit literweise Guiness. Alles, was davon übrig geblieben scheint, ist die irische volkstümliche Musik, die diesem Horrorstreifen zur Untermalung dient.
Es fängt eigentlich alles ganz harmlos an - (nach einer nächtlichen begegnung eines Jägers mit unheimlichen Gestalten, wohlgemerkt) - eine cholerische Amerikanerin aus Chicago will auf sumpfigen Untergrund mitten im irischen Moor eine Siedlung errichten. Die recht gemächtlich arbeitende irische Arbeiterriege baggert also munter drauflos und stößt unversehens auf eine Moorleiche. Weil die "Missus" aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten aber keinen Bock hat, Dutzende von Polizisten auf ihrem Baugelände rumwerkeln zu sehen und noch mehr Berichte auszufüllen, wird die Leiche kurzerhand dort entsorgt, wo sie herkam - im Sumpf. Blöd ist halt nur, dass einer irischen Legende zufolge Moorleichen zu untotem Leben erwachen, um Rache für begangenes Unrecht zu üben. Und so taucht der soeben entsorgte Kadaver als glatzköpfiger, unverständliches Zeug knurrender, zweitausendjähriger Barbar wieder auf und meuchelt sich seinen Weg in die heimischen Wälder - immer auf der Suche nach Wasser (wovon sollen sich Moorleichen sonst wohl ernähren?) und neuen Opfern...
Und deren gibt es ein halbes Dutzend, vornehmlich junge Amerikanerinnen, die in der Hütte des eingangs erwähnten Jägersmannes Zuflucht gesucht haben, nachdem sie wie blöd durch die unwegsame Gegend geirrt sind. Man sitzt also in gemütlicher Runde am Tisch und genehmigt sich ein karges Mahl, und plötzlich wird dem Zuschauer klar, dass so gut wie jeder der unschuldigen Anwesenden eine Leiche im Moor hat...
Um es vorneweg zu sagen - der Streifen wartet mit einigen nett gemachten Splatter-Effekten auf, ist aber alles in allem makabre Horror-Comedy. Den durch die gegend wackelnden Barbaren-Zombie kann keiner wirklich ernst nehmen, und statt den Leuten in die Hälse zu beißen, beißt er lieber in Mineralwasserflaschen. Bis zu den nebenfiguren der Amerikanerin mit irischem Namen und ihrem nervenden irischen Taxi-Chauffeur sind die Rollen gut besetzt und teilweise wirklich amüsant. Es gibt einige nette Jokes, und allein schon das irische Gesabbel des Taxifahrers ist recht lustig. Dennoch kommt der Film nur mit Mühe über einige Längen hinweg, die man dann, wenn's zu dröge wird, durch das Erscheinen der lebenden Moorleiche zu beleben versucht.
Letztlich bleibt die Erkenntnis, dass die Saat, die Filme wie Severance (der mir persönlich gar nicht gefiel), Dog Soldiers und The Cottage gesät haben, aufzugehen scheint. Wer auf britische Grusel-Comedy im Stil der vorgenannten Filme mag, der wird auch "The Bog" (Im Original "Legend of the Bog") gut finden. Wer damit nicht so sehr zurecht kommt, sollte die Finger davon lassen.





Der Lonewolf Pete
   

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Reviews / CHEERLEADER MASSACRE - Sie tanzen nicht...sie sterben !
« am: 03. April 2010, 21:18:32 »
Preisfrage an die Filmfans:
Was bekommt man, wenn man den Namen Jim Wynorski in den Credits eines Films liest?
Antwort:
Titten.
Action.
Und Titten.
Horror.
Und Titten.
Sex.
Und Titten.
Schlechte Schauspieler.
Und...Titten.
Auf jeden Fall aber bekommt man ne Menge Spaß. Und Titten.

Und nur darauf kommt's an. Jim Wynorski erhebt gar nicht den Anspruch, künstlerisch hochwertige Filme zu drehen - er versammelt einfach ein paar schlechte Darsteller in einer zusammengeklauten Story, dazu noch ein paar Mädels, die sich für diverse Männermagazine ausgezogen haben und bereit sind, sich für Jim zu entblättern, und fertig ist ein typischer Jim Wynorski - Streifen.
Wie auch im vorliegenden Fall, in dem sich Jim dem Slasher-Genre widmet.
Ursprünglich als vierter Teil des legendären "Slumber Party Massacre" geplant, titelte Wynorski den Streifen wohl aus rechtlichen Gründen später um und schickt eine Gruppe Cheerleader, deren Trainerin, einen hausmeister und zwei dauerbekiffte Stecher in die winterlichen Berge des amerikanischen Westens, wo sie alsbald offenbar von einem aus der Psychiatrie entfleuchten Serienkiller gejagt werden. Doch dem Zuschauer wird sehr viel schneller als den Mädels klar, dass es da noch einen anderen durchgeknallten Killer gibt, der den Tanzmäusen an die zarte Haut will...
Vergleichsweise blutleer (der Film enthält kaum Gore, mit Ausnahme einer Szene, aber die ist - wie bereits in Wynorski's Killer-Robot-Streifen "Chopping Mall" - ein Knaller), wartet der Slasher mit Duschszenen, Bettszenen und Jagdszenen auf - also allem, was wir aus dden Teenie-Slashern kennen. Dazwischen werden langatmige Szenen eingefügt, die durchweg mit untalentierten Schauspielern in Ranger- und Cop-Uniformen besetzt sind - wobei man sich die ganze Zeit wünscht, dass wenigstens die Mädels in Uniform sich aus ihren Klamotten pellen...
Was diesen Slasher erträglich macht, sind lediglich zwei Faktoren: Nackte Mädels und die Frage, wer denn nun der Killer ist. Dennoch macht der Streifen, trotz der Längen, Spaß. An den großen Vorgänger "Slumber Party Massacre" kommt er allerdings bei Weitem nicht heran. Aber jenen Kult-Slasher stelle ich ohnehin für alle unter euch, die ihn noch nicht kennen sollten, in Kürze vor.
Dennoch, besorgt euch "Cheerleader Massacre" und stellt euch Bier und Chips bereit, denn als Vorprogramm für einen richtig zünftigen Slasherfilm-Party-Abend funktioniert er allemal.


Der Lonewolf Pete 

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Reviews / DEMONIC TOYS 1 + 2 - Spielzeug kann so tödlich sein...
« am: 03. April 2010, 19:29:38 »
...vor allem, wenn C-Horror-Filmer Charles Band die Finger im Spiel hat!
Denn der hat vor etlichen Jahren die dämonischen Spielzeuge auf die Horrorfans logelassen, um an den Erfolg von Puppet Master anzuknüpfen. Geschaffen hat er kultige Kreaturen wie Whoopsy Daisy, den schießenden Roboter und den hundsgemeinen Kastenteufel. Der Film erreichte so etwas wie Kultstatus unter den Fans von Full Moon Productions und ist es durchaus wert, mal einen Blick drauf zu werfen:
Wie das bei Charles Band so ist, lässt die Story zu wünschen übrig und dient eigentlich nur dazu, diverse mehr oder weniger splattrige und originelle Effects vorzuführen. Wir begegnen der Polizistin Jude, die bei einem nächtlichen Undercover-Einsatz gegen Waffenschieber ihrem Partner eröffnet, dass sie schwanger ist. Der Stecher segnet kurz darauf unsanft das Zeitliche, und die bösen Buben flüchten sich in eine stillgelegte Spielzeugfabrik. Dort sorgt das Blut des einen verwundeten Schurken dafür, dass von dämonischem geist besessene Spielzeuge zu unheiligem leben erwachen und alsbald auf menschenjagd gehen. Als Jude schließlich auf den Urheber des Grauens, einen Dämon in der Gestalt eines Teenagers, stößt, ist es schon zu spät - denn Jude und ihr ungeborenes Kind sind als Wirtskörper für den Dämon auserwählt...
Man nehme eine grottige Story, noch grottigere Schauspieler und eine Handvoll mehr oder weniger gelungene SFX, verrühre alles zu einem Horrorbrei und hoffe, dass es dem Publikum gefällt. Man kann sicherlich zwiegespalten sein über dieses Machwerk, das mit relativ wenig Reiz aufwartet und eigentlich nur Klischees aneinanderreiht. Tracy Scoggins war schon wesentlich besser und wirkt hier, als wüsste sie nicht mal, wie man ein Schießeisen richtig hält. Die Co-Stars scheinen sich in diesen Film verirrt zu haben, und Logikfehler (wie z.B. eine Puppe, die eine 3-Zentner-Leiche mühelos durch die gegend schleift oder eine Puppe, die einen Drudenfuß um eine Leiche zeichnet, wenn die Leiche aber weg ist, sieht man, dass sie Linien auch UNTER ihr verlaufen sind...nur: WIE ???) gibt es zuhauf. Witzig sind einzig die Puppen, allen voran der Jack-in-the-Box, der richtig geil aussieht und kleinen Kindern schon mal Albträume bereiten könnte, und natürlich die bitterböse Whoopsy-Daisy. Die haben dann auch zündende Dialoge wie: "Hi, my name's Whoopsy-Daisy. I can walk. I can talk. I can even shit my pants. Can YOU shit your pants???"
Und das sagt ja eigentlich schon alles, denn sämtliche Dialoge sind mit "Shit" und "Fuck" angereichert...
Wer's mag, für den ist es ein Spaß. Ansonsten haben wir schon besseres gesehen.



Warum, so hab ich mich gefragt, musste es einen zweiten Teil von "Dmonic Toys" geben? Die Geschichte des ersten Teils war erzählt und in sich abgeschlossen, und so lag die Antwort auf der Hand: Charles Band war wieder mal pleite und brauchte Kohle - und so setzte er darauf, dass Whoopsy-Daisy und der Kastenteufel sie ihm in die Kassen spülen würde. Also werden die Einzelteile der beiden tödlichen Spielzeuge zusammengeklaubt und genäht, gepappt und gelötet, was das Zeug hält. Danach verpackt man sie in eine Kiste und schickt sie mit dem manischen Spielzeugsammler Dr. Lorca nach Italien, wo in einem alten Herrenhaus in der Nähe von Rom eine Teufelspuppe existieren soll. Eine Kunsthistorikerin verdiengt sich als Fremdenführerin und Immobilienmaklerin, um Dr. Lorca, seine verzogene Frau Loraline, deren Stiefsohn sowie einen Experten für antike Puppen und eine medial begabte Liliputanerin durch die verstaubten Gemäuer zu führen. Leider herrscht hier der dämonische geist einer bulgarischen Gräfin, die schon ein paar Jahrhunderte vor sich hin modert, und schon erwachen die Spielzeuge zum Leben. Whoopsy-Daisy reißt sofort das Kommando an sich: "Eins sag ich dir, du Teufelbraten - ich hab hier das Sagen, und wenn dir das nicht passt, tret ich dir in den Arsch!" Damit weiß auch die Teufelspuppe, wo's lang geht, und alsbald rollen Köpfe und fließt Blut.
Ja, nur ist das Ganze so lieblos runtergekurbelt, dass sich Meister band zur halben Zeit gedacht haben mag: "Äh... da laufen mir ja die Leute davon, wenn ich denen sowas vorspiele." Also erinnerte er sich an Geisterfilme wie "Drag me to hell" und werkelte eine gar schaurige Seance in den Film rein, die mit grauslich versdrehten Augen und Geisterstimmen aufwartet, und schließlich kommt noch ein Erzdämon als Lichtgestalt ins Bild, was aber auch nichts mehr zu retten vermag.
Fazit - wenn man Scheiß Schauspieler hat und eine Scheiß Story, dann nutzen auch ein paar Gore-Effekte und ein paar zusammengepappte Puppen nichts. Ich persönlich glaube ja kaum, dass Meister Band mit dem Streifen einen Riesen Gewinn einfuhr, aber hartgesottene Full Moon - Fans werden ihm wohl zumindest die bestimmt geringen  Produktionskosten wieder reinbringen. Ich befürchte, dass der Streifen bei uns ne 18er FSK bekommt und dann wahrscheinlich noch um etliche Minuten gekürzt wird, obwohl es gar nix zu kürzen gibt. Na ja, immerhin können sich deutsche Zensoren damit einmal mehr richtig lächerlich machen...



Der Lonewolf Pete

79
Dieser Horrorschocker aus den 80er Jahren bietet die übliche Old School Horror Mischung, die wir im Zuge von Halloween und Freitag der 13te kennen und lieben gelernt haben. In Deutschland schon seit Jahren auf dem Index, war X-Ray einer der ersten Horrorfilme, die ich auf Video gesehen habe und ist bis heute einer meiner liebsten geblieben.
Die Geschichte ist rasch erzählt - Der Teenager Harold ist total verschossen in die blonde Susan. Die feiert mit ihrem Bruder Valentinstag, als harold sie durchs fenster beobachtet und ihr eine Valentinskarte vor die Tür legt. Die erzielt allerdings nicht den gewünschten Effekt - Susan und ihr bruder machen sich über die Grußkarte lustig. Kurz darauf ist klein Brüderlein unsanft entschlafen und Susan kriegt einen Schreikrampf...
Wir begegnen Susan wieder, als sie als junge Frau zu einer Routineuntersuchung ins Krankenhaus muss. Sie denkt, dass sie gleich wieder gehen kann, aber weit gefhlt... das Krankenhaus wird für Susan Jeremy (nicht verwandt oder verschwägert mit Ron Jeremy... :twisted:) zur Todesfalle, denn ein wahnsinniger Killer schlitzt sich mittels allerlei Operationsbestecke durch die seltsamerweise dunklen Korridore der Klinik, um Susan den Garaus zu machen...
Ein durchaus spannender Slasher-Streifen, der im vergleich zu heutigen produktionen wirklich Spaß macht, atmosphärisch ist und mit Barbi Benton eine hüsche Darstellerin aufweist, die sich nicht nur für den Playboy entblättert hat (sie war übrigens auch eine begabte Sängerin). Regie bei diesem Horror-Klassiker führte übrigens Boaz Davidson, der Chef der erfolgreichen B-Picture-Schmiede Nu Image...
Den Film gibt es ungeschnitten in Deutsch auf DVD, steht allerdings immer noch auf dem Index.



Der Lonewolf Pete

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Heute hat der einsame Wolf mal einen Leckerbissen aus den 80er Jahren ausgegbraben, der bei uns als "normaler" Horror-Thriller vermarktet und offenbar völlig verkannt wurde: "Spur in den Tod" heißt im Original viel treffender "Scream vor Help" und erschien in den 80er Jahren bei uns als VCL-Videokassette. Der Streifen wurde 20 Jahre später dann auch auf Premiere ausgestrahlt...aber dazu soäter mehr.
Ich war begeistert, als ich den Film auf Video sah. Denn, man glaubt es kaum, haben wir hier den Vorreiter des kleinen "Subgenres", wenn man so will, der mordenden Stiefmütter und Stiefväter vor uns. Und damit nicht genug, haben gleich zwei meister des Thrillerkinos diesen Streifen inszeniert: Das Drehbuch stammt von keinem geringeren als Tom Holland (!), und im Regiestuhl saß der Meister der harten Spannungsunterhaltung, Michael Winner (!!). Allein diese beiden namen bürgen für Qualität und sorgen dafür, dass die aus heutiger Sicht alt bekannte Story ordentlich erzählt wird:
Der Film beginnt mit dem Tagebucheintrag eines Teenagers namens Chrity, die mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater in einer beschaulichen Kleinstadt im Staate New York lebt. Alles könnte so schön sein, doch Paul Fox, der Stiefvater, ist ein Fuchs - und zwar ein verdammt raffinierter. Das meint er jedenfalls, doch Stieftöchterchen Christy hat längst den perfiden Plan des ausgefuchsten Paule erkannt: Er will nämlich die Mutter von Christy ziemlich unsanft beseitigen, um an ihr Vermögen heranzukommen.
Dummerweise glaubt Christy niemand. Als ein Handwerker im Keller ihres hauses zu Tode kommt, wird dies als Unfall abgetan - doch Christy weiß, dass der arme Kerl in eine von Paul tödlichen Fallen getappt ist, die für die Mutter bestimmt waren. Selbst Christys Freundinnen halten sie für hysterisch, der Polizeichef denkt, Christy leide immer noch unter dem Trauma der Scheidung ihrer Eltern, und so versucht sie krampfhaft, Beweise für Pauls Schuld zu finden. Spätestens als sie in Mutti's Auto unterwegs ist und die Bremsen versagen, wird klar, dass Christy auf dem richtigen Weg ist. Dann ertappt sie Paul dabei, wie er ihre Mutter mit einer jüngeren Frau betrügt. Und dass dies ein verhängnisvoller Fehler war, wird ihr plötzlich klar, denn nun steht auch Christy auf Pauls Abschussliste...
Aber die Story wartet noch mit einigen kleinen Überraschungen auf, mit unheimlicher Thrilleratmosphäre, guten Darstellern, halb- und ganz nackten Mädels, und raffinierten Wendungen und einem Synthesizer-Soundtrack von John Paul Jones, der es in die Charts schaffte. Spätestens ab der Hälfte des Films wird die Geschichte zu einem dramatischen Überlebenskampf von Christy und ihrer Mutter, der mit allem aufwartet, was der Thriller damals so zu bieten hatte.
Die deutsche Videofassung war leider ab 16 und dementsprechend cut, und um noch eins draufzusetzen, schnippelte Premiere auch noch an den Sex- und Actionszenen rum und peppte das Ganze auch noch von 4:3 auf 16:9 auf. Aber ich hatte mir rechtzeitig die englische Videofassung besorgt, und so kam ich in den Genuss dieses kleinen, spannenden und ungeschnittenen Thrillers aus Meisterhand.
Empfehlen kann ich den Streifen dem geneigten Fan allemal, ist er doch für mich einer der besten 80er Jahre Thriller - nicht übermäßig blutig, aber atmosphärisch, spannend, gut gespielt und sexy. Dazu noch in der deutschen Fassung die seltene Synchronstimme von Ulli Kinalcik ("Direktion City") und Volker Brandt ist auch zu hören. Rachael Kelly in der Rolle der Christy ist süß und spielt gut, und man hätte sich sicherlich wesentlich mehr Auftritte von ihr gewünscht.
Bei Amazon marketplace gibts die deutsche Videofassung für wenig Geld zu kaufen.







Der Lonewolf Pete 

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Ein weiterer kleiner Leckerbissen wurde den Creature Feature Fans im Jahre 1976 präsentiert und schaffte natürlich auch im Zuge der 70er Horrorfilmwelle den Sprung auf die deutschen Kinoleinwände - nicht zuletzt wegen der Beliebtheit des Hauptdarstellers. "Das Grauen aus der Tiefe" (im Original: Humanoids from the Deep) haben wir Roger Corman, dem Meister des modernen B-Horrorkinos, zu verdanken. Erzählt wird - mit wenig Geld - die geschichte eines kleinen amerikanischen Fischerstädtchens, das sich, wie in solchen Filmen üblich, zum jährlichen "Lachsfest" rüstet, einem Event, auf den sich die Dorfbevölkerung das ganze Jahr über freuen. Leider wird die Festtagsstimmung empfindlich durch grauslige Wesen aus den Tiefen des Meeres gestört, die sich just dieses Fest dazu auserkoen haben, für den Erhalt ihrer Rasse zu sorgen - die Seemonster machen Jagd auf hübsche, junge Frauen, um sie zu schwängern und so den Fortbestand ihrer Art zu sichern. Klar, dass die Männer des ortes versuchen, diesem hundgemeinen Vorhaben Einhalt zu gebieten. Und so rückt man den Humanoiden aus dem Meer mit Blei und Feuer zu Leibe...
Roger Corman zeigt uns hier sehr treffend, dass es nicht viel braucht, um einen unterhaltsamen Horrorfilm zu drehen, der noch dazu gutes Geld einspielt und sich in nur 30 jahren sogar zu einem kleinen Kultobjekt mausert: Man stecke ein paar Filmstudenten in Taucheranzüge, pappe Algen, Seetang, Gras, Schilf und Muscheln drauf, stülpe ihnen eine grauslige Gummimonstermaske über den Kopf...dazu dann noch ein paar Mädels, die sich auch gern mal nackig machen, und ein paar TV-Stars, die so routiniert sind, dass man ihnen kaum regieanweisungen geben muss und die ihren Text behalten können - und fertig ist ein B-Horrorfilm, der durchaus zu unterhalten weiß. Der Streifen bietet alles, was das Horrokino damals zu bieten hatte: Schocks, Action, Monster, Feuer, Blut, und unfreiwilligen Humor, sind die Humanoiden doch wirklich kaum ernst zu nehmen. Dazu noch typische Cormansche Fehler, wie zum Beispiel krallenbewehrte Monsterhände, die menschliche Haut schon bei der bloßen Berührung aufschlitzen, bei Mädchen aber lediglich den knappen Bikini zerfetzen und der delikaten Haut der Schönen selbst bei einer Umarmung oder einem Klammergriff überhaupt nicht schaden...
Ich hab den Film im Kino gesehen, später sogar beim Bund im Truppenkino (was die Zeit bis zum bevorstehenden Alarm durchaus angenehm verkürzte), und auf Video gehabt, bis ich dann die Originalfassung auf Silberscheibchen bekam. Ein Film, den man durchaus mal gesehen haben sollte...allein schon wegen den Hauptdarstellern Doug McClure (dem "Trampas aus "Die Leute von der Shiloh Ranch) und Vic Morrow...
...ganz im Gegensatz zu dem zwanzig Jahre später ebenfalls in Roger Cormans Trash-Schmiede entstandenen Remake gleichen Titels. Da hilft auch Robert Carradine in der Hauptrolle nix - der Film, für das US-Fernsehen gedreht, ist zwar um einiges atmosphärischer, blutiger und spannender als so manche aktuelle SciFic-Channel-Produktion, bleibt aber hinter dem Original um Längen zurück. Wieder ist die geschichte fast die Gleiche, beginnt jedoch mit dem Einsatz der Armee, die einen der Humanoiden gefangen hat und mittels Feuer und Blei zerstören will, was leider nicht gelingt. Daraufhin blasen die Monster (die besser gemacht sind als im Orignal, dafür aber weniger zu tun bekommen - vielleicht gabs nur zwei, drei Stundenten, die bereit waren, in die Gummianzüge zu schlüpfen) zum generalangriff auf das alt bekannte Fischerstädtchen, das wieder mal Volksfest feiert, und am Ende ist es wieder die Armee und ihr fanatischer Kompanieführer, die ungeachtet der Tatsache, dass sich im Schlupfwinkel der Bestien lebende Frauen befinden, diesen Schlupfwinkel in die Luft jagen will... Ach ja, und wegen der TV-Produktion gibts natürlich diesmal keine Nackedeis, ist aber auch wurscht.
Wer sich also "Das Grauen aus der Tiefe" antun möchte, der sollte auf jeden Fall zur Fassung aus dem Jahre 1976 greifen, die um einiges besser und ulterhaltsamer ist und ein kleiner Genreklassiker - wenn auch bei weitem kein Meisterwerk.












Der Lonewolf Pete

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Neuigkeiten / DINOSHARK - Sag noch einer, der Hai sterbe aus...
« am: 26. März 2010, 14:40:58 »
Vom amerikanischen Syfy-Channel tümpelt dieses possierliche Geschöpf demnächst auf uns zu:



Nach dem Dino-Croc, das man vor einigen Jahren auf die Creature-Feature-Fans los ließ, macht nun der Dinohai die Gewässer vor der mexikanischen Küste unsicher. Waren es früher nukleare Experimente, die schiefgelaufen sind, so hat der Horrorfilm einen neuen Bösewicht gefunden, der dafür verantwortlich ist, dass alle möglichen mutierten Viecher uns das Leben schwer machen und sich Menschen ganz oben auf den Speisezettel geschrieben haben: Die globale Erwärmung. Eingefroren im arktischen Eis, taut nämlich der Dinohai nach einem kurzen Winterschlummer von rund 150 Millionen Jährchen auf und weil es in Alaskas Gewässern so bitter kalt ist, macht er sich schnurstracks und mit einem tierischen Hunger auf in südliche Gefilde. Und dort gibt es dann Leckerbissen für unseren Hornhaut-Bewehrten Haifisch genug, und das Wasser im Urlaubsparadies färbt sich bald rot vom Blut der Opfer...

Mit Sicherheit wird dieser Urzeithai nicht an deutschen DVD-Regalen vorbeikommen, denn Tierhorrorfilme sind eigentlich eine relativ sichere bank - gibt es doch ein kleines, aber treues Häufchen Fans, zu denen auch ich gehöre und die dafür sorgen, dass zumindest die Produktionskosten der Scheibe wieder reinkommen. Ich hab mir eine TV-Aufnahme aus den USA schicken lassen und muss sagen: Ziemlich trashig, überraschend gory und bisweilen saubillig gemacht (vor allem, wenn die Haiflosse auftaucht oder das Vieh jubilierend durch die Brandung springt, hat man das Gefühl, man sähe Ausschnitte aus einem Computerspiel aus den ersten Tage der PC-Spiele), hinderte mich das allerdings nicht daran, Spaß an dem Filmchen zu haben. Der Schluss - na ja, schweigen wir darüber. Roger Corman, der urvater des modernen Creature Features, ließ es sich nicht nehmen, in einem Cameo-Auftritt mitzuwirken, wiederholt er hier doch im Prinzip seinen Streifen "Up from the Depths" aus den Siebziger Jahren und einige ähnlich gelagerte Filmchen.
Alles in allem kann man mit ner Tüte Chips oder Flips und einem coolen Drink und vielleicht noch einer spärlich bekleideten Frau, die dafür sorgt, dass das alles nicht leer wird, und einen immer bei den etwas langweiligeren Szenen vom geschehen ablenkt, durchaus seinen Spaß an dem Film haben. Dass es besser geht, sollte der SyFy Channel inzwischen gelernt haben. Eric Balfour hat es nach seinem Ausflug zu den Gargoyles in Paris nun in karibische Gewässer verschlagen - aber auch er war schon besser.
Trotzdem - einen Blick kann man ruhig riskieren.

Der Lonewolf Pete

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Der Lonewolf Pete hat diesmal für euch Freunde des etwas anderen und besonderen geschmacks mal ganz tief in das Schatzkästchen seiner gesammelten Filmerinnerungen gegriffen und dieses Kleinod zu Tage gefördert. Es war einer jener schwülheißen wochenendlichen Kinoabende vor rund 30 Jahren, an dem das Kinoplakat dieses Films nicht nur den einsamen Wolf anlockte und er sich - wegen eines technischen Fehlers in der Vorstellung, die er vorher besuchen wollte - unversehens in der Spätvorstellung dieses Streifens wiederfand, um sich (gratis ! als Geschenk des Managements wegen der vorherigen technischen Panne in Kinosaal 1) umringt von geräuschvoll knutschenden, stöhnenden und fummelnden Liebspärchen dem hinzugeben, was sich da vor ihm auf der Leinwand abspielte. Und das hatte es in sich!
Regisseur und Kameramann Henning Schellerup, der uns solche B- und C-Picture-Granaten wie "Kuss der Tarantel", "Stille Nacht - Horror Nacht", "Der Berserker", "The Black Bunch", den Blaxploitation-Klassiker "Sweet Jesus, Preacherman" und die TV-Serie "Der Mann in den Bergen" (Jaaa, er machte auch Familienprogramm !!!) bescherte,  inszenierte 1973 mit der Crew von "The Black Bunch" den Sexploitation-Streifen "Schwarze Katzen - Heiße Lust", den er im Original mit "Black Alley Cats" betitelt hatte.
Und angesichts dessen, was er in die eher dürftige und hanebüchene Story reingepackt hat, ist es ein kleines Wunder, dass dieser Film jemals den Weg in die deutschen Kinos fand. Keine Sorge, er war da auch nicht lange, ehe die deutsche Zensur gnadenlos zuschlug - hatte sie sich doch schon vom vergleichsweise harmlosen "Schulmädchen-Report" und den "Lederhosen" - Filmen an den Rand eines Herzinfarktes bringen  lassen, obwohl sich diese Filme neben den Black Alley Cats wie Kinderfilme ausnahmen.
Die Abenteuer der Schwarzen Katzen beginnen mit einer sechs-minütigen Vergewaltigung. Zwar ist sie noch nicht ganz so brutal und ausgiebig gefilmt wie später in "Ich spuck auf dein Grab", aber als Vorreiter darf Schellerup auch hier bezeichnet werden. Eines Nachts werden vier Schülerinnen einer Mädchenschule, zwei Blondinen, zwei Farbige (wegen des Kontrasts) von fünf notgeilen und gelangweilten Kerls in einer Gasse und später dann in einer dort befindlichen Lagerhalle vergewaltigt. Daraufhin nehmen die Mädels Karateunterricht (den sie später gar nicht brauchen), bringen sich das Schießen bei und nähen sich Jacken mit ihrem Markenzeichen, einer fauchenden Katze und dem Schriftzug "Black Alley Cats". So ausstaffiert und nur mit Jacke, Höschen und einer Maske des Zorro bekleidet, machen sie sich nächtens daran, von Reichen und Gangstern zu klauen und die armen Farbigen im Ghetto zu beschenken. Zuerst zahlen sie es ihren Vergewaltigern mal eben heim, dann geht's richtig in die Vollen. Partygäste in Hause Neureich werden ausgeraubt und zum Gruppensex gezwungen. Illegale Spielcasinos, Pokerparties mit Strippoker, und so mancher Gansterboss müssen Feder und harte Dollars lassen. Doch als zwei von ihnen Opfer sexbesessener Neureicher werden, ist das Maß voll - die Black Alley Cats treten wieder an, aber diesmal zu einem persönlichen Vergeltungsschlag...
In diesem Sexploitationer aus jenen Tagen, als die Muschis noch buschig waren, ist die "Revenge" nach der Rape nur Beigabe. Es geht in erster Linie um Sex, und zwar um erzwungenen Sex. Die Opfer sind in der Regel farbige Mädchen, die dekadenten Weißen zu Willen sein müssen. Eine Babysitterin wird zum willenlosen Lustobjekt umfunktioniert, ein anderes Mädchen wird von einem Arzt betäubt und auf der Untersuchungsliege vergewaltigt, wieder ein anderes Mädchen muss als Stripperin beim Pokern die Hüllen fallen lassen, wenn ihr Herr und Meister die Partie verloren hat. Das alles ist sehr rassistisch, sehr degradierend und frauenfeindlich und zugleich aber auch mit den typischen Sexeinlagen versehen, die einen Sexploitation-Film ausmachen. Henning Schellerup wusste, worauf es ankommt, um seine Mädels ins rechte Licht zu rücken. Im Eifer des Gefechts ist er da allerdings weit übers Ziel hinausgeschossen, erreicht der Streifen doch in manchen Einstellungen fast den Grad der Pornographie. Das einzige, was noch fehlt, sind Hardcore-Einstellungen - aber die braucht es nicht. Der Film ist härter als viele andere vergleichbare Sexploitation-Filme der Siebziger - und zwar, weil er eben genau das bietet, was die Zensurbehörden hierzulande so sehr den Reportfilmchen vorwerfen: Er degradiert die Frau zum puren Objekt der Begierde, und farbige Frauen noch dazu, die der Lustbefriedigung der weißen Herrenrasse dienen! Ich glaube, es vergehen keine fünf Minuten, in denen nicht irgendeine nackte Frau beim Duschen oder beim Geschlechtsverkehr zu sehen ist, und egal ob es nun Lehrerinnen oder reiche Ladies sind, immer sind sie es, die an farbigen Mädchen Gefallen finden.
Es hat viele Jahre gedauert, bis ich durch Zufall auf einer Videobörse auf ein englisches Videotape des Films gestoßen bin und dieses natürlich später auf DVD gesichert habe. In Holland, so hab ich mir damals sagen lassen, soll es den Film auch auf Video gegeben haben, mit Untertiteln, aber ich hatte kein Auto, und Holland war weit weg. Ob er je auf Deutsch in den Videotheken gelandet ist, vermag ich nicht zu sagen - denkbar wäre es, aber ebenso denkbar ist auch, dass er dort sehr schnell beschlagnahmt wurde.
Heute hüte ich dieses Juwel wie meinen Augapfel und erinnere mich gerne jenes schwülheißen Samstag Abends vor 30 Jahren, als mir ein technischer Defekt die Begegnung mit diesem sehr seltenen Vertreter des Exploitation-Genres bescherte. Wie selten der Film ist, kann man im Übrigen daran erkennen, dass er in einschlägigen Lexika des erotischen Films und anderer Filme nicht erwähnt wird.
Wenn ihr das nächste Mal auf Videobörsen geht, haltet eure Augen offen oder fragt mal gezielt nach diesem Film. Und wenn ihr ne deutsche Fassung erwischen solltet, gebt mir ein zeichen, ja? Auch wenn ihr keine Sexploitationfilme sammelt - ansehen kann man den Film allemal. Die Mädels sind richtig süß, die Biber tragen noch Pelz und viele Szenen hat man so später nie wieder gesehen...

Hier die Poster des Films - damit ihr wisst, wonach ihr suchen müsst:









Der Lonewolf Pete
       

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Ein weiterer kleiner Leckerbissen aus den gesammelten Film-Erinnerungen des Lonewolf Pete ist dieser Action-Knaller aus dem Jahre 1984, unter dem Originaltitel auch in Deutsch erschienen und von Mike Hunter auf Video vermarktet. Besonders ist an diesem Filmchen nur eines - nämlich die Hauptdarstellerin Karin Mani, die in den 80er Jahren versuchte, als Stuntfrau und Actiondarstellerin in Hollywood zu Ruhm und Ehren zu gelangen und leider, wie so viele vor und nach ihr, Schiffbruch erlitt. Ihre bis dato bedeutendste hauptrolle war die der jungen Karatekämpferin mit Pagenfrisur, Billie, die in die Mühlen des Gesetzes gerät, weil sie Zivilcourage zeigt, und dann grausam zurückschlägt.
Genau durch dieses Thema wird aber der Streifen 30 Jahre später um so brisanter, denn beim betrachten wird einem schmerzlich bewusst, dass wir in Sachen Justiz und Zivilcourage nicht etwa auf der Stelle treten, sondern etliche Schritte rückwärts gemacht haben. Nun, schauen wir uns den Film etwas genauer an:
Billie ist kurz davor, ihre Abschlussprüfung zur Karatemeisterin zu machen. Sie lebt bei ihren großeltern und ist eigentlich ein ganz normaler Teenager (okay, Mitte Zwanzig, also das, was man früher einen "Twen" nannte). Als sie eines Nachts unterwegs ist, gerät sie einigen Schurken in die Quere, die im Auftrag ihres ebenfalls jugendlichen ("Twen") Bosses die Nachbarschaft terrorisieren. Einbruch, Raub, Vergewaltigung, Körperverletzung, Terror und Totschlag sind an der Tagesordnung. Nur müssen die Kerle feststellen, dass mit Billie nicht gut Kirschen essen ist. Im Handumdrehen finden sich die Lumpen auf dem Boden wieder, und alle Knochen tun ihnen weh. Nachdem sie sich die Wunden geleckt haben und Billie von Freunden und Nachbarn ermahnt wurde, sich da lieber rauszuhalten und sich nicht mit den falschen leuten anzulegen, konzentriert sich die junge Frau auf ihr Training. Beim Joggen im nächtlichen Park aber verhindert sie beherzt eine brutale Vergewaltigung - und weil sie sich beschwert, dass die Polizei die Vergewaltiger mit Samthandschuhen anfasst und zwei Stunden brauchte, um ihrem Notruf zu folgen und obendrei noch Opa's Wumme mit sich rumschleppt, ohne einen Waffenschein zu haben, geschieht das, was uns an Billies Stelle hierzulande wohl heute auch drohen würde: Sie wird festgenommen und einer Latte von Vergehen beschuldigt, während die Vergewaltiger auf freien Fuß gesetzt werden. Es kommt, wie's kommen muss - Billie wird von einem Richter, der mit couragierten, vorlauten und kritisierenden Frauen gar nichts anfangen kann, zu Gefängnis verurteilt. Rasch macht sie sich im Knast einen Namen der gerechten Verteidigerin der Schwachen, und insgeheim sehnt sie sich nur nach dem tag ihrer Entlassung - denn für sie steht fest, dass sie dann ihre Nachbarschaft ein für alle mal vom Terror der jugendlichen Schlägerbande befreien wird...
Versteckte Kritik an unserem Rechtssystem sei hier aufgrund aktuellen Bezuges erlaubt. Der Film zeigte bereits 1984, dass eben die Mittel angemessen sein müssen, und selbst körperlich weit überlegene Sexualtäter eben NICHT ungestraft in Gegenwehr niedergeschlagen und überwältigt werden dürfen - auch nicht von einer Frau.
Ansonsten haben wir hier ne Menge Action, ne Menge nackte Haut, eine krude Mischung aus Selbstjustiz, Revenge und Frauenknastfilm, die aber aufgeht. Ein in den USA sehr selten gewordenes Filmchen, das aber zu unterhalten weiß. In Deutschland bekommt man den Film noch auf Videobörsen und Flohmärkten auf Kassetten von Mike Hunter Video, und nicht teuer. Kaufen, auf DVD ziehen und genießen - zumal hier sehr schön gezeigt wird, dass renommierte Synchronsprecher wie Iris Berben, Heinz Petruo und andere auch gerne für B und C Pictures eingesetzt wurden. Ehrlich verdientes Geld stinkt nun mal nicht.

Hier das Videocover des Films, für alle, die ihn haben wollen...



Der Lonewolf Pete
     

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So jedenfalls meint Doodleman, der Gangsterboss, der es mit Cleopatra Jones zu tun bekommt. Die Frau ist nicht nur knallhart, sondern auch sexy und 1,86 Meter Beine bis zum Hals. Laut Guiness Buch der Rekorde ist Tamara Dobson, die "Cleopatra Jones" des Blaxploitation Kinos, die größte Frau, die jemals in einem Actionfilm zu sehen war. Eigentlich ein fashion Model, das die Titelbilder der größten und beliebtesten Fashion Magazines der Welt zierte, verkörperte Tamara Dobson die Spezialagentin Cleopatra Jones in zwei Filmen:

Ein Fall für Cleopatra Jones
Cleopatra Jones gegen die Drachenlady

Mit diesen Filmen avancierte sie zur Queen of Blaxploitation, der nur eine andere Black Queen den Rang ablaufen konnte - Pam Grier.

"Ein Fall für Cleopatra Jones" zeigt uns eine Spezialagentin, deren markenzeichen sehr eigenwillige modische Outfits sind und die, wie das in Blaxploitation-Filmen so ist, schießen kann wie der Teufel und mit ihren karate-Tritten selbst "Emma Peel" in den Schatten stellt. Vorzugsweise kriegen natürlich weiße Bösewichter die Zähne aus dem Mund getreten oder werden über den Haufen geballert. Und wie das im 70er Jahre krimi so Pflicht ist, bekommt Cleopatra Jones es mit Drogenhandel im großen Stil zu tun. Man füge noch einen markigen Score und einen größenwahnsinnigen Gegner hinzu, und fertig ist der James Bond Verschnitt des Black Cinema.
Also, Cleopatra Jones kommt in die USA zurück, nachdem sie in der Türkei ein 30 Millionen Dollar - Rauschgiftfeld in Flammen hat aufgehen lassen. Gleich bei ihrer Ankunft wird sie von den Schergen einer gewissen Big Mama erwartet und prügelt die Kerls erst mal in die Flucht. Big Mama, eine rothaarige cholerische Lesbe, kriegt daraufhin einen Tobsuchtsanfall und erklärt nicht nur Cleo Jones, sondern auch dem farbigen Ganster-Boss Doodle den Krieg. Und so wird Cleopatra Jones' Aufenthalt in der heimat für sie zum Spießrutenlauf, denn überall lauern Killer der Big Mama, um ihr die Lampe auszupusten. Aber Cleo Jones kann nun mal auch fast einsneunzig sein und wird dennoch nicht getroffen... Bald schmettert Cleo der Big Mama die markigen Worte entgegen: "I'm too big for you, Baby...!"

Köstlich als Gegenspielerin von Cleo Jones ist im ersten Abenteuer die voluminöse Charakterdarstellerin Selley Winters, der es sichtlich Spaß macht, mit Overacting die cholerische Gansterchefin zu geben und mit roter Perücke herumzulaufen, als sei sie so auf die Welt gekommen. Der Schlussfight auf dem Schrottplatz kann sich sehen lassen, und bis dahin gibts reichlich Geballer und eine Verfolgungsjagd mit Cleo in ihrem Corvette durch die Abwasserkanäle einer amerikanischen Großstadt, die selbst Steve McQueen in "Bullitt" vor Neid erblassen ließ...

Alles in allem ein netter und sehr unterhaltsamer vertreter des Blaxploitation Cinema, der richtig Spaß macht. Was man allerdings kaum für möglich halten sollte, geschah 1974, als die Chinesen, allen voran Raymond Chow, auf die Idee kamen, Cleopatra Jones als Heldin in einem Blaxploitation/Martial Arts - Crossover agieren zu lassen. Was dabei herauskam war "Cleopatra Jones gegen die Drachenlady" und um Längen rasanter, spannender, kurzweiliger und actionreicher als der "Fall für Cleopatra Jones". Wer jetzt noch Zweifel daran hatte, dass auch das schwarze Kino super Filme fabrizieren konnte, der wurde hier eines besseren belehrt.

Cleo kommt nach Hong Kong (wohin auch sonst), weil dorten ihre beiden Spzies, die Johnson Brothers, in die breduille geraten sind. Eigentlich wollten sie einen Drogendeal mit dem Chinesen Chen einfädeln, um den King des Golden Triangle und seine ganze Mischpoke hochgehen zu lassen, aber das übernimmt die Drachenlady für die beiden. Ihre bande vernichtet Chens Mannen und nimmt sich der beiden Afro-Amerikaner an. Die sind von der Gastfreundschaft der tödlichen Blondine, eine Lesbe wie Big Mama, aber viel, viel tödlicher, so ganz und gar nicht begeistert, aber was bleibt ihnen übrig, als in der Drachenhöhle auf Macao auf Hilfe zu warten? Und die kommt alsbald - ganze eins sechsundachtzig und geballte Kraft. Mit coolen Sprüchen und saugeilen modischen Outfits (ich sage nur: ein lila Cape mit Kopftuch und Schal bei 40 Grad im Schatten und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit, und die Frau schwitzt nicht mal...), einem Schießeisen, Karatekünsten und einer Hand voll Martial Arts erprobter Chinesen dringt Cleopatra Jones zuerst in Hong Kongs berüchtigte "Walled City" vor, wo sich jeder Schurke sicher fühlt, und dann in das goldene Casino der Drachenlady.

Natürlich haben wir auch hier einen Showdown, aber was für einen - Ne satte Viertelstunde und mehr zerlegen Cleo Jones und ihre helfer das Hauptquartier der Gangsterlady und legen so ziemlich alles in Schutt und Asche, ehe sich Cleo mit der blonden Lady einen Schwertkampf liefert, der sich gewaschen hat. Großartig als Gansterlady ist Stella Stevens, die hier alle register ihres Könnens zieht, zwei tolle Schwertkämpfe abliefert und uns sogar ihre nackte Rückansicht präsentiert. Die Frau war Hammer und stand Tamara Dobson an Ausstrahlung und Attraktivität in nichts nach.

Einzig die deutsche Synchro ist an den DVDs auszusetzen (und natürlich der Fakt, dass sich Tamara Dobson - im gegensatz zu ihrer Nachfolgerin Pam Grier - vor der Kamera nicht ausziehen wollte). Die ist sooo schlecht (im original ist zum Beispiel von einem "Team" die rede, das in der deutschen Fassung zu "Diensträumen" wird, und Lone Ranger und Tonto, auf die angespielt wird, waren den deutschen Übersetzern beispielweise gänzlich unbekannt. Dann sind solche Schnitzer drin, dass der Ausdruck "shoot" in einem Telefondialog nicht mit "schieß los" übersetzt wird, sondern mit "Schnuckelchen" und solche Schnitzer gibts am laufenden Band. Tamara Dobsons weiche und melodische Stimme in Deutsch in eine eher vulgäre Reibeisenstimme zu verwandeln, war ein Verbrechen!). Aber dafür gibts beide Scheibchen bei Amazon für unter zehn Teuronen, und da kann man dann auch die englische Fassung mit dem Jive Talk genießen.

Für mich zwei edle Schmuckstücke, die das Blaxploitation Cinema hervorgebracht hat und unbedingt zu empfehlen.






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Im Jahre 1981 waren Martial Arts Klopper auf der Kinoleinwand angesagt und fanden vor allem in den USA, aber auch (noch) in Deutschland ihr Publikum. Je härter, je besser, war die Devise, und da blieb mangels Geld zwar oftmals die Qualität und der Anspruch auf der Strecke - aber den fans gefiel's, solange die Kloppereien ordentlich inszeniert waren. Natürlich waren nicht nur die Chinesen fleißig zugange, sondern auch die Koreaner, die Japaner und - zum Leidwesen der Fans - auch die Philippinos, die oftmals mit amerikanischen Geldern furchtbare Streifen fabrizierten. Ich erinnere hier nur an den in Deutschland in den 80ern fast schon zum Kultobjekt gewordenen "Das Geistergesicht der roten Dschunke".

Eines jener billigen, aber vergleichsweise sehr unterhaltsamen Produkte ist ohne Zweifel "Harte Fäuste", der im original ursprünglich "Naked Fist" hieß und später in "Firecracker" umgetitelt wurde. Warum dieser Streifen aus dem Gros der Billigproduktionen herausragt? Einzig wegen Karate-Lady Jillian Kesner, die sich hier von ihrer besten Seite zeigt, und wegen einiger ziemlich harter Kämpfe im Boxring.

Worum geht's? Nun, eine amerikanische Journalistin besucht einen Martial Arts Wettbewerb, bei dem es nicht gerade zimperlich zugeht. Der "Champion", ein blonder Recke Marke "Halbes Hemd" killt nämlich seine Gegner. Als die Journalistin Fotos macht, wird sie plötzlich entführt und später umgebracht. Dummerweise hat sie aber keine Fotos vom Wettkampf, sondern von einem anwesenden Waffenschieber und Drogenhändler gemacht, dessen Machenschaften sie aufdecken will. Nun, nicht alles ist Friede, Freude, Eierkuchen, wie es die bösen Buben vermuten, denn sie haben die Rechnung ohne die Schwester der Journalistin gemacht. Susanne Carter sieht nämlich nicht nur gut aus, sondern ist auch eine schlagkräftige Karatemeisterin. Und so macht sie, kaum in Manila angekommen, flugs Jagd auf die Mörderbande, sehr zum Leidwesen der Polizei, die auch hinter den Schuften her ist. Es kommt zu allerlei derben Prügeleien und Schießerein, und für alle, die den Film gesehen haben, wird unvergessen bleiben, wie Susanne Carter von Gangstern gejagt nach und nach ihre Klamotten verliert und schließlich oben ohne zum Showdown ansetzt. Der Endkampf gegen den blonden Killer in der Arena setzt dem Ganzen dann noch das Sahnehäubchen auf und hat in den 80ern nicht nur mich, sondern auch die anderen Besucher der Kinovorstellung aus den Sitzen gerissen.

Jillian Kesner, die leider allzu früh verstorbene B-Movie-Aktrice und Hauptdarstellerin des Films, macht ihre Sache recht ordentlich und ist sich nicht zu schade, halbnackt zum Gerangel anzutreten. In Deutschland ist der Film zu Unrecht kaum beachtet worden, außer natürlich von der Zensur, die für eine zweite Videoauflage den Endkampf kürzen ließ. Der Film ist hierzulande in einer Glasboxenedition, ich meine von Monte oder Polygram - Video mit rotem cover, aufgelegt worden und kam später dann nochmals in einer Fassung heraus, die gekürzt war. Auf Filmbörsen hab ich ihn schon sehr preiswert angeboten bekommen, was wieder mal beweist, dass diese Perle kaum noch bekannt ist. Wer ihn also auf einem Börsentisch sieht, sollte sich das Teil auf jeden Fall gönnen. Ich warte derweil sehnsüchtig auf eine uncut DVD Veröffentlichung. Aber die kommt bestimmt auch noch.

Hier mal das cover der skandinavischen VHS.



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Schwer haben es die Trucker im amerikanischen Westen. Cowboys auf 18 Rädern, jagen sie über die Highways, immer auf der Suche nach gewinnbringender Fracht und einer schönen Frau (falls sie nicht schon verheiratet sind). Das ist bei Iron Duke der Fall. Duke ist einer der letzten unabhängigen Trucker, der sich von Gewerkschafts- und habgierigen Frachtbossen nicht unterjochen lassen will. In Mama's Cafe, der Anlaufstelle für Trucker, gibt es nur ein Gesprächsthema - immer wieder werden Trucks der unabhängigen Fahrer auf dem Highway überfallen, die Fahrer brutal zusammengeschlagen und manches Mal gar lebensgefährlich verletzt und Truck samt Ladung gestohlen. Derart an den Rand des Ruins gebracht, bleibt den Truckern nur eines - entweder einen anderen Job suchen oder für einen bruchteil ihres sonstigen gewinns für den Frachtboss King Carroll arbeiten.
Auch Iron Duke spielt - aus Rücksicht auf seine Familie - mit dem gedanken, bei Carroll zu unterschreiben, doch genau in diesem Moment taucht ein alter Spezi auf - der ehemalige Trucker und Stuntdriver Rain. Lange war Rain mit Stuntcrews durch die Lande getingelt, doch jetzt möchte er alte reunde besuchen und was Neues anfangen. Unversehens schlittert Rain zusammen mit Iron Duke mitten hinein in ein Komplott aus gewalt, Mord und Ausbeutung. Als Duke von den Gangstern niedergeschossen wird, nimmt Rain zusammen mit der Prostituierten "Pick-Up" (sie fährt einen solchen) den Kampf gegen die schier übermächtige Organisation von King Carroll auf...

Ja, das waren noch Zeiten, als der Lonewolf Pete im Kino alles verschlang, was die Leinwand und sein Portemonnaie bereit waren, herzugeben. Dazu gehörte auch ein Film, der den einsamen Wolf zum Fan der amerikanischen Trucker-Filme machte und der heutzutage (fast) in Vergessenheit geraten ist:

"Trucker" hieß dieser eher unabhängige Film, der in Amerika dem Grindhouse-Genre zugerechnet wird, hierzulande aber im Zuge der "Highway"-Filme als Action-Streifen vermarktet wurde und, weil er ein ernster Film war und kaum was zu lachen bot, unterging - allerdings zu Unrecht. Denn hier haben wir einen feinen Klassiker des Actionfilms, der alles bietet, was das genre in den 70ern bieten konnte. Heiße Verfolgungsjagden auf den Highways, Trucker-Action, Explosionen, Schießereien, eine heiße Braut und die obligatorischen großkalibrigen Wummen, hier: 357 Magnum. Im Grunde ist "Trucker" ein Western auf Rädern - die Story vom einsamen Streiter, der für Recht und Ordnung sorgt, wurde hier von den Prärien auf den Highway verlegt. Auch hinsichtlich der Action ist der Film natürlich keinesfalls mit heutigen Maßstäben zu messen - es gibt lediglich old school Action - keine CGI Effekte, aber das machten den Film so sympathisch. Die darsteller, allen voran Peter Fonda, der Country-Sänger Jerry Reed und die schöne Helen Shaver, sind solide und mit Spaß bei der Sache.

In Deutschland ist der Film ein, zweimal im TV zu sehen gewesen und auch auf Video erschienen (ich meine von VCL, ich hatte die Kassette). Selbst in den USA ist der Film nur ziemlich schwer aufzutreiben, aber es gibt ihn. Dort heißt er im Original "High Ballin'", nach dem Titellied von Jerry Reed.

Für alle unter euch, die noch Zugriff auf alte Videokassetten und Videothekenlager haben und auf Trucker-Action stehen - euch sei der Film wärmstens ans Herz gelegt. Und falls er wieder mal im TV ausgestrahlt werden sollte: Aufzeichnen...! Sowas gibts heute so gut wie nicht mehr...!

Nachfolgend noch das Originalplakat und ein paar Szenenfotos:










 


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Reviews / (Malibu) SHARK ATTACK - Baywatch Bloodbath
« am: 09. März 2010, 10:56:04 »
Ehrlich gesagt, hätte ich dieses feine Scheibchen bei meinen Streifzügen durchs Amazon-Jagdgebiet um ein haar stehen lassen... und warum? Weil irgend so ein Vollidiot den Film genauso betitelt hat wie einen ähnlichen Hai-Horror-Streifen aus den 90ern. Wie kann man denn nur auf so ne bescheuerte Idee kommen, wenn man DVDs verkaufen will ??? Ich hab immer mehr den Eindruck, dass die deutschen DVD-Anbieter nur noch Mini-Jobber einsetzen, die mit Dilettantismus und völliger Unwissenheit glänzen und auch nicht bereit sind, sich nur im Entferntesten mit der Materie vertraut zu machen, in der sie rumwerkeln. Wenn man auf teufel komm raus sparen will, kommt sowas dabei raus.
Das könnte man jetzt natürlich auch von dieser US-TV-Produktion sagen, und böse Zungen werden fordern, der Lonewolf solle nicht nur Scheiß Filme hier ins Review-Forum setzen, aber ganz so schlimm ist es nicht. Zwar ist die Story hanebüchener Unsinn, aber das Ganze ist spannend inszeniert und hat zumindest mich prächtig unterhalten. Aber ich schalte ja auch den Anspruch aus, wenn's um sonne Filme geht...
Wir befinden uns also eines Nachmittags am sonnigen Strande von Malibu, Kalifornien. Mädels im Bikini räkeln sich im Sande und drehen sich in regelmäßigen Abständen vom Bauch auf den Rücken, um gleichmäßig gegrillt zu werden (FKK ist dort ja leider nicht erlaubt, und im US TV erst recht nicht), und ihre potenziellen Beaus zeigen, was sie auf dem Surfbrett so drauf haben. Das Idyll wird nur hin und wieder durch eine nahe gelegene Baustelle gestört, die den halben meeresboden mit Sprengladungen zum Beben bringt. Wir Horror-Fans wissen natürlich, dass Mutter Natur solchen Frevel nicht ungestraft hinnimmt und in etwa so reagiert wie Jason Vorhees, wenn in dessen gefilden Teenies dem vorehelichen Sex frönen - nämlich mächtig sauer. Und so erleben wir, wie durch das Getöse ein Schwarm urzeitlicher Riesenhaie, offenbar Urgroßväter des Großen Weißen hais, aus dem Tiefschlaf geweckt werden und sofort Kohldampf schieben. In den ersten 17 Minuten gibts also ordentlich menschliches Fischfutter serviert. Die Baywatch-Truppe ist derweil damit beschäftigt, Beziehungen zu kitten, Heiratsanträge zu machen und ein junges blondes Gift, das vom Richter Sozialstunden aufgebrummt bekommen hat, im Zaum zu halten. Das ändert sich schlagartig, als Chef-Watchbabe Heather eine Gruppe von Party - Kite-Surfern im Zaum halten will und statt schäumendem Bier plötzlich eine Menge Blut im Gesicht hat. Flugs sind die ersten Dreiecksflossen gesichtet, aber ehe man Alarm geben kann, kommt eine noch größere Gefahr auf die Badegäste zu - ein 100 Fuß hoher Tsunami rollt gen Malibu! Nun heißt es aber hurtig die Flucht ergreifen - und so kommt's, dann dann irgendwann eine Hand voll Bauarbeiter und ein Baywatch Team inmitten einer überfluteten Landschaft zum letzten Gefecht antreten - denn um sie herum tummeln sich riesige Urzeit-Haie, und die haben immer noch verdammt großen Hunger...
Zugegeben, die Story ist Kacke und die Haie sind Scheiße, aber das war bei "Snakehead Terror" auch so, und der war / ist geil. Nach all den mehr als kläglichen Haifilm-Versuchen der letzten Jahre ist hier mal wieder ein Streifen kreiert worden, der mir richtig Spaß gemacht hat, bietet er doch alles, was ich erwartet hab - Mädels im Bikini und in Not, Gefahr aus dem Meer, Blut, abgetrennte Gliedmaßen, kreischende und hysterische Girlies, und ein Suschi-Schlachtfest nach dem Zehn-Kleine-Negerlein-Prinzip und der Frage: "Wen erwischt's als nächstes?"
Mehr erwarte und erhoffe ich mir von Tierhorror nicht (außer vielleicht noch ein paar Titten, aber das lässt das Ami-Fernsehen ja nicht zu), und so wurde ich größtenteils bestens bedient. Das ganze ist unterhaltsam und durchaus spannend. Ich hab da schon sehr viel Schlechteres gesehen, und wem die 11 teuronen zu viel sind, der kann sich den Film für Einsfuffzig ja leihen. Einzig für mich wieder völlig unverständlich ist neben dem bescheuerten deutschen Titel die FSK-Freigabe. Denn verglichen mit dem tollen Kroko-Horror "Blood Surf", der so viel mehr Blut und Gedärme für ein 16er Zertifikat zu bieten hat, muss mir erst mal einer verständlich erklären, wieso der vorliegende Hai-Horror ab 18 freigegeben wurde? Aber dass die Leute von der FSK und der Bundesprüfstelle nicht alle Latten am Zaun haben und öfters gegen ihre eigenen Prinzipien verstoßen (Originalzitat von Frau Mommsen-Engberding mir gegenüber: "Gewalt, die von Tieren ausgeht, ist in der Regel immer FSK 16, weil nicht so schlimm wie Gewalt, die vom Menschen ausgeht..."), wissen wir ja längst...   


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Reviews / RISE OF THE GARGOYLES - Starr wie Stein vor Angst...
« am: 09. März 2010, 01:56:55 »
...könnten die Opfer in diesem Streifen werden, wenn sie dem furchterrregenden fliegenden Grauen begegnen, das nächtens die Straßen von Paris unsicher macht. Halb Gott, halb Dämon saust die fliegende Bestie durch die Häuserschluchten, und wen sie in ihre Klauen bekommt, von dem bleibt nur noch ein Klumpen blutiges Fleisch übrig.
Klingt gut? Nun ja, für ein Fernsehfilmchen ist es das auch. Nach dem eher missglückten ersten Versuch, die steinernen furchterregenden Figuren, die das Böse abwenden sollten, zum Leben zu erwecken (das war so Ende der 70er, und dementsprechend schlecht war die Umsetzung), versuchte man es vor ein paar jahren mit Gargoyle's Revenge - und der war so ordentlich, dass er mich zum Fan der fliegenden Bestien machte. Nun legte man nach dem enttäuschenden "Reign of the Gargoyles", in dem die Monster von Nazis (!) zum Leben erweckt und im Zweiten Weltkrieg als Waffe eingesetzt werden sollen, eine wiederum recht oredentlich produzierte Geschichte aus unseren tagen nach. Diesmal also in der Stadt der ewig Verliebten - nur mit Liebe hat das so gar nix mehr zu tun.
Zwei Bauarbeiter, die in den Gewölben einer zum Abbruch vorgesehenen Kirche herumhantieren, stoßen durch Zufall auf den Schlupfwinkel des Gargoyles, einer Grauen erregenden Bestie. Die ist älter als Rom, soll der Legende nach eine Mischung aus Gott und Dämon der alten Symerer gewesen sein und verwurstelt die Bauarbeiter in Windeseile zu Hackfleisch. Wenige Tage später lernen wir den Amerikaner Jack kennen, der als Professor für Architekturgeschichte an der Sorbonne unterrichtet und seine Scheidung verarbeiten will. Dabei hilft ihm die blonde Carol. Als die auf die Idee kommt, nächtens die abbruchreife Kirche mal zu beäugen, ist Jack anfangs eher skeptisch, doch der Anblick diverser Steinfiguren, die er sofort als gargoyles erkennt, begeistert ihn völlig. Derweil stolpert Carol über einige glitzernde Schmuckstücke, die sie - wie Frauen eben so sind - sofort einsackt. Hätte sie mal besser bleiben lassen, aber die Erkenntnis kommt zu spät - denn unter den edlen Gegenständen befinden sich auch pulsierende Gargoyle-Eier, und als die Mama-Bestie das mitkriegt, rollen die ersten Köpfe in Paris...
Jetzt ist es an Jack, zusammen mit einem durchgeknallten Priester und einem karrieregeilen Reporterpaar dem Grauen ein Ende zu bereiten. Erschwert wird ihnen das Unterfangen von einem kleinen, dicken Inspektor Clouseau-Verschnitt der Pariser Polizei, aber das Quartett hat sich nun mal in den Kopf gesetzt, dem Biest zu Leibe zu rücken, und das wird denn auch getan...
Die CGI-Effekte sind recht nett gemacht, das Biest ist gut geworden, brüllt viel und fliegt auch ein paar Mal bildgerecht herum, aber ich hätte mir letztlich dann statt ein paar Dialogszenen doch lieber mehr Monster-Action gewünscht. Dennoch, der Film ist unterhaltsam, Blut wird auch verspritzt und als Fazit macht der Film Lust auf weitere Gargoyle-Begegnungen, haben wir doch doch wesentlich schlechtere Creature Features vorgesetzt bekommen. Bleibt also zu hoffen, dass dieses Potenzial der fliegenden Steinmonstren auch in den kommenden Jahren genutzt wird.
Der Film dürfte auch in deutschen Videotheken nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.

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Reviews / RAPTOR ISLAND - Müde Helden meucheln müde Dinos...
« am: 08. März 2010, 16:33:47 »
Angesichts der Tatsache, dass ich ein anscheinend ein Händchen dafür hab, bei Filmen des öfteren ins Klo zu langen, hab ich schon daran gedacht, einen eigenen "Lonewolf Pete's worst Nightmares" - Thread aufzumachen... mal sehen, wenn das so weitergeht...
Jedenfalls gehört dieses Machwerk, mit dem man Monsterfilmfreaks wie den Lonewolf Pete dazu nötigen will, ihr stark begrenztes Budget anzugreifen, dazu - denn es erwies sich als Griff in die Gülle.
Lorenzo Lamas - ja, den kennen wir noch aus seligen Zeiten, als er langhaarig und grimmig dreinblickend auf seinem Motorrad die US-Highways unsicher machte und ab und zu einen Ausflug in harte Kickbox-Actionszenen wagte - ja, also was ist nur aus ihm geworden? In diesem unsäglichen Streifen hat er sich die Haare vom Militärfriseur abrasieren lassen, 30 Kilo abgespeckt und versucht nun, den ober-taffen Anführer einer Special Ops - Einheit zu geben, der mit seinen Mannen eine UNO-Agentin aus den Händen islamischer Waffenschieber befreien soll. Nun, das ganze spielt irgendwo im südchinesischen Meer, das uns ohnehin nicht ganz geheuer ist, und nachdem Meister Lorenzo mal eben den Schlupfwinkel der bösen Buben in die Luft gejagt hat (sogar dazu musste der Computer herhalten - nicht mal Geld für Pyrotechniker war da...), zuckelt die ganze Mannschaft mit einem von Onkel Sams Schlauchbooten hinter den Terroristen her, die mit ihrer Geisel stiften gegangen sind. Justament taucht da ein gar einladend aussehendes Eiland aus dem Nebel auf, idyllisch anzuschauen mit Sandstrand und rauchendem Vulkan, und dort landet das ganze Gespons, um dann in Wäldern, die eher nach amerikanischem Nordosten statt nach südchinesischen Tropen aussehen, "Hasch mich, ich bin der Terrorist" zu spielen.
Uuups, wie krieg ich denn jetzt den Bogen zu dem, was im Titel des Films angekündigt wird? Äh, ja... also, als man an den Gestaden des Inselchens landet, übersieht man getrost die Unheil verkündenden dreizehigen Fußabtrücke irgendeines riesigen Viechs, die dieses im Sande hinterlassen hat. Und so kommt nach rund 11 Minuten das, was kommen muss: Erst ein lautes Brüllen, das die Bäume erzittern lässt, dann ein reißzahnbewehrtes Riesengebiss, dann die gelben Augen eines Raptors, und schon sind wir mitten drin im Geschehen auf der Raporeninsel. Die Urzeitviecher, die der Computer ausgespuckt und mitten in die Landschaft gepappt hat, sehen auch so aus, und so entbehrt dieser Film jeglichem Hauch von Spannung. Wieso ich das 90 Minuten lang ausgehalten hab - ich weiß nicht, welcher Satan mich da geritten hat. Jedenfalls bin ich immer dann, wenn mir die Augen zufallen wollten, durch das Brüllen eines Raptors wieder in die grausame Wirklichkeit zurückgerissen worden. Na ja, es war auch fünf Uhr morgens, und das zeigt wieder mal, dass ich mir angewöhnen muss, solche Filme nur vor Mitternacht anzuschauen. Da kann ich nämlich noch nicht schlafen.
Statt Spannung also Humor. Der beginnt in der ersten Szene des Films, als ein Flieger, den Vorschulkinder aus Opas Revell-Baukästen schlecht zusammengepappt und noch schlechter angemalt hatten, über dem südchinesischen Meer abtrudelt. Ja, das konnten sogar die ollen Japaner in ihren Monsterfilmchen der 60er Jahre noch besser hinkriegen, ohne Computer-Effekte wohlgemerkt. Ich hab mich schier weggeschmissen und sofort erkannt - da kommt nur Rotz auf dich zu, aber eimerweise. Ja, so isset denn auch - da wird geballert, was das Zeug hält, aber ohne groß was auszurichten. Wie das geht, hat uns das legendäre A-Team schon vorgemacht und mich zur Weißglut gebracht. Der Höhepunkt ist dann aber, wenn auf die Raptoren geballert wird. Wer sieht, wie die Raptoren ihre Hühnerärsche den Menschen entgegen strecken und in besagte Hinterteile sechzig, siebzig Bleihummeln vom Kaliber 7,65 einfahren, ohne die geringste Wirkung zu erzielen und die Raptoren nicht mal dazu nötigen, dies als Störung beim Fressen zu empfinden, der wirft sich entweder brüllend zu Boden, oder er kriegt einen Weinkrampf, oder er besäuft sich bis zur Besinnungslosigkeit. Ich hab mich im Bett gekringelt angesichts dieser Scheiße. Überhaupt vertragen die Viecher einiges und trotzen selbst aus nächster Nähe in sie einhämmernden Maschinengewehrsalven. Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, spielt Mama Natur dann komplett verrückt (wie soll sie auch anders, wenn sie zusehen muss, was sich in ihren Wäldern so abspielt), lässt den Vulkan Lava spucken, dann taucht noch ein Riesen Raptor auf und verspeist noch schnell nen Bösewicht, hat aber keine Zeit mehr zum Runterschlucken, weil - BOOOM...!!!
Und ja, für die jenigen, die es sich trotz all dieser Raptorenkacke fragen mögen: "Etwas HAT überlebt...!" Und deshalb fand sich tatsächlich ein Schwachmat, der sein Geld in eine Fortsetzung (Raptor Island II - Planet Raptor) investierte. Solange es solche Idioten gibt, werden weiter solche Filme gedreht. Oh Graus !
Selbst für eine US-TV-Produktion war dieser Streifen wirklich was für die unterste Schublade im morschen Schreibtisch ganz hinten in der verstaubten und spinnwebenverhangenen Ecke eines fast vergessenen TV-Studio-Archivs. Dass die Amis sowas viel, viel besser können, haben sie hinlänglich bewiesen. Insofern wundert man sich dann doch, dass sie manchmal nicht so wollen, wie sie doch können...
Sollte der Film - vermutlich noch in einer FSK 18 Version - je in den Regalen einer deutschen Videothek landen, solltet ihr ihn weiträumig umschiffen. Ihr könnt aber auch ein eigenes Special Ops - Team zusammenstellen und diese Raptorenscheibchen mittels Sprengsätzen vernichten...
Für mich als Fan des Monsterfilms stellt dieser Streifen eindeutig die so ziemlich schlimmste Vergewaltigung des Genres dar.

Der Lonewolf Pete

   

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Reviews / Bitch Slap - Slap 'da Bitch...!
« am: 25. Januar 2010, 15:47:35 »



Vorneweg, es gibt selten Filme, die ich so Scheiße finde, dass sie schon wieder genial sind. Aber Bitch Slap spielt bei diesen seltenen Streifen eine der allerersten Geigen.
Irgendwie hat man den Eindruck, das Filmchen wolle sich total ernst nehmen und eine halbwegs vernünftige Action-Handlung rüberbringen wollen, aber dann kommt gleich wieder ne Szene, die so abgefahren ist, dass man sich am Kopf kratzt und sich fragt, was die Mädels und die Macher wohl eingeworfen haben könnten, um eine solche Scheiße zu verzapfen.
Das mag jetzt alles genauso durcheinander klingen wie der ganze Film - denn das, was sich vor unseren (hoffentlich von genügend Alkoholkonsum und vielleicht einer frisch aus der Dusche oder Wanne oder den Klamotten kommenden Partnerin getrübten) Pupillen abspielt, ist ein Sammelsurium an Gehaue und Gekille, das man sonst kaum ertragen könnte.
Fangen wir also von Vorne an - Falls es in dem Streifen überhaupt einen Anfang gibt, denn der erschließt sich einem erst in den letzten zehn Minuten, wodurch der Film eben (fast) mit dem Ende beginnt. Da stolpert uns eine der Bitches ins von Wüstensand und dicken Dieselwoken umwehte Bild, setzt sich zwischen all die Trümmer und haucht ein: "Wie konnte das alles bloß soweit kommen?" - Tscha, und diese Frage stellen wir uns dann auch, wobei sich mir spätestens in der zweiten Filmhälfte noch die Frage dazugesellt hat: "Was zum Teufel hat mich geritten, diesen Film überhaupt anzuschauen?"
Ja, was wohl? Korrekt - die Bitches auf dem Cover halt. Und die haben es durchaus in sich.

Well, meet the Bitches:

Hell - Hot as hell and tough as nails
Camaro - an all-time high and fast ride that drives you up the wall
Trixie - Dumb as a fence post but hot'n gorgeous like an angel out of hell

Also, das Cover ist mega geil und - völlig irreführend. Denn wer nun gedacht hat, die Bitches hauen nur Männer zu Brei, hat sich gewaltig getäuscht. Ich sag nur: Ich hab schon viele viele Catfights in Filmen erlebt, aber das hier? Schießt meine kleine Ina Menzer und ihre Genossinnen auf die Venus, oder schickt sie in Rente - ODER schickt sie bei Hell, Camaro und Tricie in die Intensiv-Lehre, damit sie lernen, wie Bitches sich richtig in die Fresse hauen. Was dieses Höllentrio hier bietet, dagegen wirkt Damenboxen wie ein Kaffeekränzchen bei Barbie.

Yeah, die Bitches sind heiß und bringen das Blut zum Kochen - obwohl alles züchtig verdeckt bleibt (ich hab mich die ganze Zeit gefragt, wie die bloß die Klamotten an der Haut festmachen, dass sie dem ganzen Gehaue stand halten... Selbst die Pornohexenfingernägel weigern sich beharrlich, bei dem Gerangel abzubrechen.). Je dreckiger sie sind, je verfilzter die Haare und je mehr blutende Schrammen sie abhbekommen, desto heißer werden die Mädels. Bei dem, was hier an Wucht hinter den Schlägen steckt, hätte selbst ein Dolph Lundgren schon seine Beißer weggespuckt und Steven Seagal würde längst nur noch auf dem Boden liegen und seinen Pferdeschwanz aus dem blutigen Mund puhlen... Aber diese Mädels halten was aus, Leute... da kriegt jeder Hobby-Sklave feuchte Augen vor Sehnsucht, und dominante Mädels, die diesen Streifen sehen, werden ihre lüsterne Phantasie aufpolieren und es kaum erwarten können, die neuen Ideen an ihren Opfern umzusetzen. (Ich wette sogar, dass so manche Ehefrau sich nach dem Anblick dieser Miezen von ihrem Gatten nichts mehr bieten lassen wird).

Wieder mal ein Streifen, bei dem jeder Hieb den Zuschauer fast körperlich schmerzt. Wen wundert es da, dass Hollywoods tougheste Stuntfrau (siehe: "Angel of Death") für die Stuntregie zuständig war? Der Film wechselt zwischen der Ästhetik weiblicher Wesen und knallharter Haudrauf-Action und wartet mit zahlreichen twists und Überraschungen auf, die hier nicht verraten werden. Nur soviel - die Story ist für'n Arsch und wird in Rückblenden, die immer weiter zurückgehen, zwischen die Fights eingeflochten.

So bleibt es uns überlassen, ob wir Bitch Slap mögen oder hassen. Ich für mein Teil mag taffe Mädels im Film, aber hier war es dann doch etwas zuviel des Guten für meinen Geschmack. Auch das Ende war dann etwas enttäuschend für mich, hätte ich mir doch eine völlig andere Entwicklung der Geschichte gewünscht. Hätte man die Mädels von der Wüste auf den Fußstapfen von Liam Neeson in "Taken" durch die Stadt hetzen und dort eine Menge Leichen ihren Weg pflastern lassen, wäre das wesentlich besser gekommen, aber ICH hab den Film ja auch nicht gemacht. Titten fehlen auch, also auch da Minuspunkte auf'm Konto - und so ist es eben ein Actiontrasher mit Furien - nix weiter. Und TC, der hier ist für dich: Der Film mag ALLES sein - nur eins ist er mit Sicherheit nicht: Frauenfeindlich.

Der Lonewolf Pete
   

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Auch Gevatter Steven Seagal erfreut uns Fans der Old School Action in regelmäßigen Abständen mit neuen Abenteuern. Zwar ist auch er in die Jahre gekommen und redet mittlerweile, wohl um die Stimmbänder zu schonen, so leise, dass man ihn nachsynchronisieren muss, aber wer will den Mann mit dem Zopf quatschen hören? Nö, kloppen wollen wir ihn sehen, Visagen zu Brei hauen und ab und zu mit nem hübschen Nackedei im Bett - das wollen wir. Wen interessiert schon Steven's Gesabbel? Zumal sich dessen Wortschatz in den letzten jahren eh auf "Fuck", "Shit", "Motherfucker" und "I'm gonna kick your ass" und ähnliche weise Worte beschränkt.
Nun, in seinem neuesten Actionstreifen mimt Steven Seagal das, was er immer mimt - einen gefährlichen mann. Punkt.
Nein, das ist noch nicht die Inhaltsangabe - da fehlen ja noch Titten, eingeschlagene Visagen, ausgeschlagene Zähne, spritzendes Blut, Headshots galore und ein paar diplomatische Bemühungen, um mit den ehemals so bösen Russen Blutsbrüderschaft zu besiegeln ("Du bist jetzt mein Bruder. Nastarovje, Briderchen..." Oder wie der Schwabe es ausdrücken würde: "Mir sen jetzt mitnander verwandt. Trinke mir oiner? Alla, gut...!"). Genau das passiert nämlich, nachdem Steven sechs Jahre unschuldig im Kittchen gesessen hat und danach rehabilitiert wird. Kaum an der frischen Luft, stolpert er mitten in einen Schlamassel, der ihn auf die Seiten der Russenmafia und gegen die Triaden führt...aber zur Entschädigung darf Steven eine holde Chinesenmaid retten, nachdem ihm seine (k)nackige Frau Holly nach Jahren der Enthaltsamkeit den Ehering zurückgibt und sich nen neuen Stecher sucht. Hat er sich auch verdient, der Gute.
Und so tut Steven halt das, was er am besten kann: Coole Sprüche ("I tell you what: You let me go past, and we forget the whole thing. You don't, and I'm gonna fuck you up ugly...") und böse Buben kloppen, dass es eine wahre Freude ist.
Aber was will man mehr? Ich freu mich auf das, was Steven Seagal für 2010 ausgeheckt hat...;-)

Der Lonewolf Pete



93
Dolph Lundgren hat wieder zugeschlagen, und das recht ordentlich. Obwohl der große Blonde aus dem kühlen Norden, der sein Exil im sonnigen LA gesucht hat, in die Jahre gekommen ist und sich wesentlich mühsamer bewegt als noch zu Zeiten, als er mit Bruce Lee's Sohnemann Little Tokyo aufmischte oder als Punisher die Mafiabosse in den Arsch trat, kommt sein neuer Klopper doch recht gut. Der Trend geht natürlich auch bei Dolph Lundgren eindeutig in Richtung Völkerverständigung mit Russland.
Waren früher zu Rambo's Zeiten die Russen die bösen Buben, so versucht man nun offensichtlich, bei den Russen und bei den Chinesen (die Asiaten haben zu Zeiten von "Missing in Action" auch kräftig ihr Fett wegbekommen) wieder gut Wetter zu machen - wenn Barrack Obama schon nen Friedensnobelpreis eingeheimst hat, muss man halt als Schauspieler diplomatisch vorgehen und den früheren Gegnern ein wenig Honig ums Maul schmieren.
Und so treffen wir einen tätowierten, dauerbekifften und hundemüden Dolph Lundgren, der sich im Film "Joe" nennt, in Moskau bei den Proben zu einem eigens für den russischen Präsidenten und dessen beiden Girlies veranstalteten Rockkonzert. Star des Konzerts, für den Rocker-Joe und seine Mannen als Vorband fungieren, ist der amerikanische Pop-Engel "Venus", gespielt von der richtig Hammer aussehenden Rockröhre Melissa Smith. Und während sich Schmitz' Melissa mit verführerischem Augenaufschlag an die Brust des kühnen Recken wirft und ihn dazu überreden will, mehr als nur "Hm" und "Mmmh" und sonstige gutturale Laute von sich zu geben, begibt sich eine Schar böser russischer Terroristen in die Konzerthalle, um just im geeigneten Moment zuzuschlagen. Ihr Ziel - den russischen Präsidenten, seine Töchterlein, die Rockröhre Venus und noch ein paar andere Leutchen, die nützlich werden können, als Geisel zu nehmen. Offiziell, um Lösegeld zu fordern; inoffiziell, um sie alle vor laufender Kamera alle zu machen, weil der Präsident in Jugendjahren für den Selbstmord eines russischen Putschisten verantwortlich gemacht wird. Nur ist es halt immer so: Selbst der perfekteste Plan hat Schwächen, und in diesem fall kann halt niemand damit rechnen, dass unser müder Joe sich lieber aufs Klo begibt, um ein Tütchen zu rauchen, statt dem Auftritt der verheißungsvollen Venus zu lauschen. Und so kommt es, dass Papa Joe seine müden Knochen noch mal zusammensammeln muss, um danach die Reihen der Bösewichter zu dezimieren.
Blut fließt reichlich, und weil Fräulein Schmitz wohl katholisch erzogen wurde, gibt's zwar keine Titten zu sehen (obwohl die Frau ein Traum ist), aber sie ist so ziemlich das Schärfste, was jemals an der Seite des kühlen Dolph ums Überleben gekämpft hat. Man wünscht sich auf jeden Fall mehr Actionkracher mit Melissa Smith. Singen muss sie nicht - spielen reicht, und das kann sie auch. Und bei nem Schießeisen weiß sie auch, wo hinten und vorne und vor allem wo der Abzug ist. Beim näöchsten Mal noch ein paar dieser störenden Klamotten weg, und Melissa macht die nächsten Actionfilme zu kleinen Meisterwerken...*seufz*
Geballert wird genug, gehauen und gestochen auch, und der Showdown im heizungskeller ist auch nicht von schlechten Eltern. Der Lonewolf hat sich richtig gut unterhalten gefühlt und schon sehr viel Schlechteres gesehen. Old School Action, wie man sie liebt - was will man mehr?
Solange der olle Dolph bei seinem leisten bleibt und weiterhin solche Filme abliefert, bleibe ich ihm treu.

Der Lonewolf Pete


94
Comic-Macher Ed Brubaker konnte es sich nicht verkneifen, seine Vorliebe für die Bildergeschichten auch in seinem neuesten Actionkracher zu verarbeiten - daher unterteilt er so manche Szene in seinem neuesten Machwerk auch in Comicbildchen, was am Anfang durchaus reizvoll sein mag, letztlich aber doch nervt. Trotzdem muss man Meister Brubaker danken, dass er dabei die Actuionsequenzen außen vor ließ.

Und die haben es in sich. Wir lernen die blonde Eve kennen (kann ein Todesengel anders als "Eve" heißen?), die mit gar lustichem neuseeländischen Dialekt zwar recht sparsam umgeht, aber doch nett anzuhören ist. Ihre Brötchen verdient sich die recht herbe Schönheit damit, dass sie für ihren Chef und Gelegenheitsbettgenossen Graham unliebsame Zeitgenossen auf recht unsanfte Art und Weise von dieser Welt befördert. Graham wiederum arbeitet für eine mächtige Verbrecherorganisation, die seine Dienste großzügig bezahlt, dafür aber auch TOP Service erwartet. Nun ja, und da ist schon das Staubkorn, welches das Getriebe zum Knirschen bringt: Eve bekommt einen Grünschnabel-Killer aufs Auge gedrückt und begeht bei ihrem neuen Auftrag einen unverzeihlichen Fehler - sie richtet eine rechte Sauerei an und killt versehentlich auch noch ein Kind. Zu allem Überfluss wird Eve lebensgefährlich verletzt, und mit einem Mal macht sie eine Bewusstseinsveränderung durch: Eve erkennt, dass sie die ganze Zeit eigentlich die "Guten" auf Eis gelegt hat und die "Bösen" sich eins ob ihrer Dummheit lachen. Das muss jetzt aber rapido geändert werden, sagt sich Eve, und folgt dem Weg, den ihr das durch ihr letztes Opfer, das kleine Mädchen, das ihr immer wieder in Visionen erscheint, personifizierte schlechte Gewissen vorzeichnet. Blöd ist nur, dass inzwischen die durchgeknallten und kill-süchtigen Kinder des dahinsiechenden Mafiabosses das Kommando über die Organisation übernommen haben und so gar nicht gut auf Eve und Graham zu sprechen sind...

Was sich hier auf dem Bildschirm in knappen 80 Minuten abspielt, ist ein routiniertes Actionfeuerwerk, das zwar mit allen Klischees spielt, die das Genre bietet, aber sehr kurzweilige Unterhaltung bietet. Wer auf starke Frauen steht, und die zum Todesengel gewordene Killer-Eva ist wirklich ne wuchtige Keule mit einem Hammer Hau,  der wird hier bestens bedient. Mit der Frau, ordentlich verkörpert von Stunt-Queen Zoe Bell (sie war Uma Thurman's Double in Kill Bill 1 + 2), ist nicht gut Kirschen essen - sie fackelt nicht lange, sondern lässt die Knochen krachen. Jeder Schlag, der hier trifft, schmerzt den Zuschauer empfindlich, insbesondere, wenn die liebe Eve selbst was auf die behaarten Zähne kriegt. Und sie steckt fast ebenso viel ein, wie sie austeilt, die Wuchtbrumme.

Für mich eines der Action-Highlights des Jahres, das ich zugegebenermaßen nur wegen des geilen Covers zugelegt hab. Aber ich steh nun mal auf sonne Film-Frauen, ich kann's nicht ändern... Der Strreifen dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit in Germany in den Leih-Regalen landen, wahrscheinlich aber dann doch erst nach diversen Cuts...

Und hier das, was mich dazu brachte, diesem Streifen ne Chance zu geben:



Der Lonewolf Pete  

  

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Serien / The Prisoner (Jim Caviezel/Ian McKellen in AMC Miniserie)
« am: 21. November 2009, 20:51:30 »
Es war ja unvermeidbar, dass auch die Kultserie "Nummer Sechs" aus England, in der Patrick McGoohan als Geheimagent brillierte, im Sog der derzeit unsäglichen Remakes ein solches erfahren musste - und natürlich auch noch ein amerikanisches. Dass die ganze Geschichte aufgepeppt und auf Hightech stilisiert wurde, versteht sich von selbst. Die Grundidee bleibt allerdings die gleiche.

Diesmal haben wir ein amerikanisches Alter Ego von Nummer Sechs, die in einem von dauergestörten Überwachungskamerabildern gebildeten Vorspann seinen Dienst quittiert (im gegensatz zu McGoohan sucht er allerdings nicht seinen Chef auf, um ihm die Kündigung vor die Augen zu knallen, sondern sprüht sein "ich kündige" in roter Schrift auf eine Fensterscheibe). Sprach's bzw. sprüht's und wacht nach einem Filmschnitt mitten in der Wüste auf.`Umgeben von kargem gestein, endlosem Sand und schroffen Felsenbergen, stakst unser namenloser Agent in irgendeine Richtung, bis er Zeuge wird, wie ein alter Mann, der sich selbst als "93" bezeichnet, von Häschern gejagt sein Leben in den Armen des Helden aushaucht. Kurz danach stößt Mister Unbekannt auf eine Oase, die aus lauter identisch gebauten und angemalten Spitzdachhäusern gebildet wird. Dort scheint ihn jeder zu kennen, und er erfährt, dass er "Nummer Sechs" ist und fortan im "Village" hausen wird...

Der Rest ist natürlich der Gleiche wie im Klassiker - Nummer Sechs versucht das Geheimnis des Village zu lösen und herauszufinden, wer Nummero Uno ist. Das ganze ist recht inspirationslos heruntergekurbelt, und nach dem fünften Mal in dem man den Hauptakteur sinnierend inmitten von Gestein und Geröll hocken sieht, wird's langweilig bis unerträglich. Zu allem Überfluss mochte man gar auf die Riesenblasen, die schon dem alten englischen Nummer Sechs das Leben schwer und die Luft knapp gemacht haben, nicht verzichten. Die rollen jetzt aber nicht über einen Strand, an dem sie kaum auf Spitzen stoßen konnten, die sie zerplatzen lassen konnten, sondern über scharfkantigstes Felsgestein!

Nee, das auf sechs Teile angelegte Miniserienvehikel kommt nicht mal in die Sichtweite des Klassikers und Qualitäten sucht man in diesem High Tech - Verwirrspiel vergebens. Mich hat diese produktion schwer enttäuscht und ist einmal mehr ein Beweis dafür, dass man sich das Geld für Remakes einfach sparen kann - man erreicht NIE die Qualität des Originals, weder in Story noch in Machart und Atmosphäre, von der schauspielerischen Leistung ganz abgesehen. Schade, aber es ist leider so - offenbar sucht man mit aller Gewalt Gelegenheiten, Geld bzw. Serien-Perlen (oder vielmehr deren Ideen) vor die Säue zu werfen.

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Serien / "THE BILL" - Empfehlung einer britischen Polizeiserie...
« am: 18. November 2009, 23:26:24 »
...und vielleicht einer der besten ihrer Art seit der legendären und überaus erfolgreichen "Task Force Police".

"The Bill" lief leider bis heute nicht im deutschen Fernsehen, wenn man von dem kürzlich gesendeten Crossover zwischen Soko Leipzig und "The Bill" absieht - welches der englischen Serie nicht gerade Lorbeeren hierzulande bescherte.

Ich habe mir trotzdem die erste Staffel von "The Bill" gekauft und es nicht bereut. Nachdem ich durch Task Force Police auf den Geschmack gekommen war und dann auf die ebenso legendäre Serie "Juliet Bravo" stieß (wir erinnern uns: Juliet Bravo war die erste britische Krimiserie mit einer Frau als Leiterin einer Polizeistation - und schrieb damit britische Fernsehgeschichte), war ich sehr auf "The Bill" gespannt, die im Prinzip produziert wurde, als Juliet Bravo eingestellt worden war. Zunächst hatte es nur einen einstündigen Streifen gegeben, der allerdings nicht sonderlich brillieren konnte - doch ITV war von dem Format überzeugt und produzierte 1984 eine Serie, die bis heute zu der wohl erfolgreichsten britischen Polizeiserie der letzten 25 Jahre wurde. Die ersten Staffeln haben die gleiche edle Studio-Atmosphäre, wie schon in Juliet Bravo und Task Force Police, und die Geschichten sind sehr realistisch. Die Polizisten, überwiegend uniformierte Beamte (Bobbies) und ein paar Kripoleute, sind keine Superstars (in der fünften Folge stellt ein langjähriger Kripomann im Alleingang ein paar bewaffnete Posträuber und gerät dabei in Lebensgefahr. Als es ihm gelingt, den Angreifer zu überwältigen und seine Wunden leckt, zittert er am ganzen Leib und sagt: "Ich frag mich, ob die hier auch Klopabier verkaufen..." Also, keine Überflieger, sondern ganz normale Menschen, die sich auch mal vor Angst in die Hosen machen,  mit ganz normalen Problemen - nicht nur privat sondern auch untereinander. Der Desk Sergerant Cryer und DI Galloway liegen regelmäßig im Clinch, ein paar schlitzohrige Beamte fälschen ihre Dienstberichte, um etwas Freizeit für sich rauszuschlagen ("merkt eh keiner"... ja Pustekuchen...), dann gibts noch Mobbing und kleine Techtelmechtel und so... das Übliche eben. Und sogar der Leiter der Polizeistation leistet sich einen für einen briten absolut unüblichen Ausraster und stellt einen seiner Untergebenen wegen o.g. "Blaumachens" dermaßen in den Senkel, dass sogar mir die Ohren geschlackert haben - wo doch selbst Kündigungen im Königreich mit einem Höchstmaß an Höflichkeit ausgesprochen werden ("Ich fürchte, wir werden uns leider von Ihnen trennen müssen..."). Sehr interessant ist allerdings, das Leben im Londoner East End (denn dort spielt die Serie im fiktiven Polizeirevier des Stadtteils Sun Hill) Mitte der 80er Jahre zu verfolgen. Für jeden London-Fan ein Muss, schon allein deswegen. Dann natürlich die sehr unterschiedlichen sozialen Verhältnisse in London's East End, sowie die dazu gehörigen unterschiedlichen Dialekte (auch bei der Polizeistation - da ist von Hochenglisch bis Walisisch alles vertreten) machen die Serie zu einem - wenn auch mitunter selbst für Englischkönner gewöhnungsbedürftigen - Vergnügen. Manches Mal muss man, wenn man die einzelnen Dialekte und das Cockney nicht gewöhnt ist, auch zweimal eine Szene anschauen, um den Dialog zu verstehen, aber insgesamt hält es sich in Grenzen, und man lernt auf jeden Fall dazu.

Für mich war die erste Staffel von "The Bill" wie das Wiedersehen mit alten Freunden, obwohl ich sie noch nie zuvor gesehen habe. Die Vertrautheit mit der englischen Metropolitan Police nach "Juliet Bravo" war sofort wieder da, und für mich war es fast so, als ginge Juliet Bravo einfach mit anderen Charakteren weiter. Insgesamt kann ich die Serie nur sehr empfehlen, denn wenn man über die im Vergleich zu anderen Krimiserien oft "harmlosen" Delikte und die Studioatmosphäre (die ich persönlich in diesen Serien sehr mag) hinwegsieht, bleibt ein Polizei-Drama, das durch Realismus besticht und bisweilen sogar überraschend derb (sowohl bei Actionsezen - ja, es fließt auch Blut und es wird geprügelt, und nicht zu knapp - als auch bei Dialogen) daherkommt, was in England mitunter zu heftigen Kontroversen geführt hat, nimmt die Serie doch auch bei brisanten Themen wie Sexualverbrechen, Kindesmisshandlung, Pornographie und Rassismus kein Blatt vor den Mund.

Für mich definitiv eine britische Krimiserie, die jeden Cent, den sie mich kostet, wert ist und für mich einen Genuss darstellt. Für jeden Freund britischer TV-Krimis ein Muss.

Falls es je zu einer deutschen Ausstrahlung kommen wird, möchte ich allerdings bezweifeln, ob man bei den Staffeln vor 2005 einsteigen wird... Dann bleibt also nur der Griff zu den Silberscheibchen aus England. Und die kann man mit etwas Glück schon unter 20 "Juros" pro Box erhaschen...

Der Lonewolf Pete

97
...Und das auch noch mit dem obligatorischen Cowboy-Hut... allein dieser Anblick des Martial Arts - Oppas mit Texaner-Hut war den Film wert. Ich bin glatt aus dem Bett gefallen... Tja, Steven Seagal ist eben kein Chuck Norris. Der Chuck, der darf das, aber ein Steven Seagal als Möchtegern-Texaner mit hochgeschlossener Lederjacke, vor der Brust gefalteten Händen, Sonnenbrille und eine Mischung aus Verständnis, buddhistischer Geduld und Leiden auf dem Gesicht - das passt halt irgendwie nicht recht zusammen...

Dabei mimt der Haudrauf-Oppa diesmal einen Cop aus Los Angeles namens Roland Salinger (seine besten Freunde können sich nicht entscheiden, ob sie ihn nun Saliinger oder Ballinger nennen sollen, da waren sich wohl auch die Dreghbuchautoren nicht ganz schlüssig, aber sowas passiert halt schon mal, wenn man am Abend vorher auf ner Party ordentlich gesoffen, geschnupft und gevögelt hat und am nächsten Tag am Script weiterschreiben soll...), den man der Einfachheit halber, um die Nachnamen nicht immer durcheinanderzubringen und den Zuschauer zu überfordern, nur noch Roland nennt. Der tapfere Roland frisst gleich in den ersten zwei Minuten ordentlich Blei, landet demzufolge im Krankenhaus und springt dem Sensenmann gerade noch mal von der Schippe. Dann macht er sich im Haus seiner Nichte, die zwar ein Cop wie er ist und lecker ausschaut, aber sonst keine besondere Rolle spielt, wieder fit und langweilt sich - wobei ihm ein Hilferuf seines ehemaligen Partners aus Texas gerade recht kommt. Der hat als Ölbaron mehr Kohle, als gesund ist, Probleme mit seiner ebenfalls lecker ausschauenden Tochter / Partymaus Nikita, und noch mehr Trouble mit einem örtlichen Gangsterboss. Und nun soll Pappich Steven Seagal alles richten. Der kriegt flugs einen Cowboyhut aufs streng zurückgekämmte Haupthaar gedrückt, und nach einer Ermahnung, dass man hier zwar in Texas sei, aber keinesfalls im Wilden Westen, kann er so richtig loslegen.

Obwohl die Blue-Ray / DVD für 15-Jährige als goutierbar befunden wurde, dürfte der Streifen wieder mal der Bundesprüfstelle in good ol' Germany sauer aufstoßen, strotzt er doch von blutspritzenden Einschusslöchern, zerschmetterten Visagen, zerfetzten Kehlen, barbusigen Nutten  und taffer Action, wie wir das von Steven Seagal gewohnt sind. Routiniert inszeniert, bietet der Film nicht mehr als einen xx-ten Aufguss der 80er-Jahre-Actionfilm-Stories, die wir Fans so lieben, aber auch nicht mehr. Die Charaktere sind etwas unausgereift, es kommt viel heiße Luft und überflüssiges Bla Bla, aber die teilnehmenden Mädels sind so, dass man sich mehr von ihnen zu sehen wünscht. Die Nikita wird übrigens von einer newcomerin names Liezl (!!!) Carstens (!!!!!!!!!) gespielt, die in den 70er Jahren von Franz marischka in seinen Lederhosen- oder Kumpelfilmchen verheizt worden wäre - bei einem solchen Namen wäre sie dafür obligatorisch gewesen. Die Action ist der übliche Mix aus Haudrauf und Bleigewitter, aber auch das wollen wir so und es weiß durchaus zu unterhalten.

Alles in allem kurzweiliger Steven Seagal - Streifen, der zumindest für Fans genießbar ist, für alle anderen Actionfans wohl eher zum Abgewöhnen.

Der Lonewolf Pete





98
Reviews / KILL SHOT - Kein Ruhmesblatt für Mickey Rourke
« am: 29. Oktober 2009, 23:07:38 »
So, das Bild spar ich mir, weil das schon bei "Neuheiten" drinne ist. Zur Inhaltsangabe, die ich hier der Einfachheit halber (tja, sooo kann man auch Reviews schreiben, gelle...?) wiederhole, ...

Quote:
Der Stahlarbeiter Wayne Colson und seine Frau Carmen befinden sich mitten in einer Ehekrise. Damit nicht genug: Als zwei Ganoven Wayne mit einem ihrer Erpressungsopfer verwechseln, gerät die Situation außer Kontrolle. Wayne schlägt sie in die Flucht und macht damit seine Frau und sich zum Ziel des ungleichen Hitman-Duos.

Nachdem das Ehepaar vom FBI zur Sicherheit umquartiert wird, scheint die Situation geklärt. Doch mit der Hartnäckigkeit des alten Profis Blackbird und seines jungen schießwütigen Partners Richie hat niemand gerechnet. Sie inszenieren für das FBI ihren Tod und lassen sich im Haus der Colsons nieder, um auf ihre Rückkehr zu warten...
Unquote

...sei nur folgendes hinzuzufügen:

1. Mickey Rourke ist kein "Ganove", sondern ein kaltschnäuziger und ebenso klatblütiger Auftragskiller der Mafia, und sein Sidekick ist ein kleiner Möchtegern-Ganster, dem das Kiffen wohl 90 Prozent der gehirnzellen weggefressen hat und der ständig seine große Schnauze, aus der nur Müll rauskommt, mit ner Wumme unterstützt.

2. Mickey Rourke trägt einen Zopf, mit dem er seine angebliche indianische Herkunft (die navajos nennen ihn Blackbird) zeigen will, abwer eher ausschaut wie eine schlechte Kopie von Stephen Seagal (geht das eigentlich?) Ja, klar geht das - denn zur Kopie hat Meister Rourke noch mal schnell 30 Gallonnen von Tennessee's Feinstem hinter die Binde gekippt, damit sein Gesicht aufquillt wie ein Schwamm, mit dem sich ein deutscher Autobesitzer, der was auf sich hält, nicht mal in Sichtweite seines Lieblingsautos wagen würde...

3. Wenn Mickey Rourke dem taffen Charakter, der er sein will, treu bleiben würde, dann würde er seinen Sidekick nach dem ersten mal, als der sein strunzdummes Maul aufgemacht hat, den rest seines Hirns rausblasen. Tut er aber nicht...und lässt es zum, dass er und das Publikum anderthalb Stunden lang unsäglich genervt werden...

4. Den ganzen Film über hab ich mich verzweifelt gefragt, warum ein "Stahlarbeiter", kaum dass er überfallen wird, reagiert wie ein kampferprobter Rambo-Verschnitt, der nur darauf gewartet hat, dass ihm jemand irgendwelche Pistolenkugeln um die Ohren jagt, nur dass er wieder Krieg spielen darf...

5. Diane Lane ist sichtlich unterfordert, und die bösen Buben sind überfordert, als Miss Lane laut Drehbuch und auf Anweisung des Regisseur sich bis aufs Unterhemdchen entblättert, um zu zeigen, dass sie wirklich KEINEN BH drunter trägt... na ja, aber ein paar steife Brustwarzen von Miss Lane vermögen diesen Streifen ebenso wenig über den Durchschnitt zu heben wie...

5. die nackten brüste einer Blondine, die wir gleich in den ersten 5 - 10 Minuten in die Kamera gehalten bekommen und der wirklich einzige Lichtblick in diesem Durchschnittsballerdrama sind.

Das haben wir alles schon wesentlich besser gesehen, und irgendwie hat mich ein ähnliches Gefühl beschlichen wie bei diesem Frau-Sieht-Rot - Verschnitt mit Kim Basinger (While she was out) - alles schon mal dagewesen, und die Ahnung, dass hier nur gute Schauspieler mit "großen" Namen gnadenlos verheizt wurden, um nur ja vielen Leuten die Kohle aus der Tasche zu ziehen...

Der Lonewolf Pete 

99
Reviews / BANSHEE - die kleine Schwester von "Jeepers Creepers"
« am: 06. Oktober 2009, 18:09:46 »
Das war der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, als ich dessen ansichtig wurde, wie man die berühmt-berüchtigte "Totenfrau" der irischen Sagenwelt filmisch umgesetzt hatte. Denn mit einer Frau hat das Monstrum so gar keine Ähnlichkeit, dafür allerdings mit dem Totesboten aus "Jeepers Creepers".

Aber bleiben wir bei der Sagenwelt - denn so beginnt dieser nette kleine Monsterhorrorfilm. Wie die Geschichte es will, nimmt das Unheil im jahre 1970 seinen Anfang, als kiffende Youngsters noch Pornos auf Video guckten und dabei den Trieb bis ins wässrige Auge hochschaukelten. Um das gut rüberzubringen, versah man den Streifen auch gleich mit der passenden 70er/80er-Jahre-Horror-Atmo (das scheint derzeit der Trend bei den Horrorfilmern zu sein, und ist nicht mal so schlecht). So begleiten wir also drei dieser Kiffer-Boys auf einer nächtlichen Spritztour über die Landstraßen Connecticuts, und prompt taucht im Scheinwerferlicht das auf, was wir aus den "Urban legends" Amerikas so gut kennen: Eine blonde, heiß aussehende Schöne, die sehr stark an das strippende Pornomodel vom Video erinnert. Natürlich weiß der Kenner von amerikanischen urbanen Legenden und Horrorfilmen, dass man solche nächtlichen Anhalterinnen auf keinen Fall mitnehmen sollte, denn das kann nur übel werden. Aber wir sind im Jahre 1970, und die Kiffer haben den Trieb im Auge und nix in der Birne. Also nehmen sie die blonde Schönheit mit, und das Böse nimmt seinen Lauf. Vierzig Jahre später wird das Auto der Kiffer aus einem Flussbett geborgen, und aus dem Kofferraum kullert ein undefinierbares Etwas, das wir Horrorfilfreaks sofort als die Wurzel allen Übels identifizieren. Ja, wir haben halt den nötigen Durchblick und den potentiellen Opfern von Filmmonstern so einiges voraus... Deshalb bezahlen die das auch mit dem Leben (und zwar auf ganz und gar unsanfte Art und Weise), und uns kostet das scharige Spektakel 90 Minuten Zeit, allenfalls den Preis für die Silberscheibe und ein paar Drinks und was zu knabbern.

So schlecht, wie der Film an anderer Stelle hier im Forum beschrieben wurde, ist er bei weitem nicht, aber so sind die geschmäcker eben. Amateurhaft würde ich ihn auf keinen Fall bezeichnen - die Killing Sequences sind teilweise derb und auch splattrige (da haben wir bei anderen Filmen schon richtig in die Gülle gelangt). Die darsteller sind auch ganz ordentlich, und der eine oder andere Lacher ist auch drin, ganz egal ob beabsichtigt oder nicht (ich erinnere nur an die Stelle, als einer der armen Opferlämmer auf der Flucht vor der banshee unbedingt eine Pinkelpause einlegen muss und hernach versucht, eine Grillzange als Waffe gegen die Banshee mitzunehmen...). Das einzige, was fehlt, sind wieder mal die obligatorischen entblößten Teenie-Brüste, aber von obligatorisch kann schon lange keine Rede mehr sein. Was in den 80ern übrlich war und uns lechzen ließ, ist heutzutage völlig aus der Mode gekommen. Leider...

Das einzige, was mich an dem Film stört, ist die Umsetzung der Totenfrau. Hier hätte man wesentlich mehr rausholen können, wenn man sich eng an die Sage angelehnt hätte - eine bleiche, ganz in Weiß gekleidete Frauensgestalt, die nächtens durch die ´nebligen Wälder streicht und jeden meuchelt, der ihr Klagelied vernimmt.  Hätte man das schöne Antlitz sich in eine furchterregende Fratze mit Reißzähnen verwandeln lassen, wäre das wesentlich wirkungsvoller gewesen als ein mit Flügeln bewährtes Jeepers Creepers - Monstrum, dem man der Einfachheit halber eine kleine Dampfabsauganlage aus der Küche des Produzenten in die Visage gepappt hat (wo sind denn da die Reißzähne???). ICH hätt's jedenfalls bei der Frauengestalt belassen und mich enger an die Sage angelehnt. Nur - wer fragt schon den Lonewolf Pete?

Mir hat das Filmchen trotz der kleinen Mängel richtig Spaß gemacht und mich wieder ein wenig mit dem anderen Stuss, den ich in letzter Zeit im Horrorgenre sehen musste, versöhnt

Der Lonewolf Pete. 

100
Reviews / THE LAST RESORT - Das Letzte...
« am: 05. Oktober 2009, 21:01:13 »
Nee... nicht "Das letzte Ferienparadies", sondern so ziemlich das Letzte ist dieser Streifen, der uns hier weismachen will, dass wir einen richtig schönen Slasher mit sexy Mädels und Blood und Guts aufgetischt bekommen.

Sexy Mädels? Na ja, sexy vielleicht schon, aber die Handvoll Tussen, die in Mexico eine Sause machen wollen, zeigen so gar keine Haut, keine Titten und nicht mal nen Bikini... Stattdessen labern sie dummes zeug, versuchen reihenweise Typen aufzureißen, saufen sich die Seele aus dem leib und gehen dann ein paar windigen Chicanos auf den Leim, die sie in der Wüste ausrauben und aussetzen ("Hey, du bist so dünn - sogar zu dünn, um gevögelt zu werden..."). Die Maidens verkriechen sich in einer alten Kirche, die vor Jahren einer Sekte durchgeknallter Freiheitsliebender als Unterschlupf diente - und die wurden dort von Dämonen besessen bzw. sind durchgedreht. Wollust, ein unstillbarer Hunger und Blutdurst ergriffen besitz von den menschen, bis diese sich gegenseitig zerfleischten.

Muss ich noch weiter erzählen? Was jetzt mit den Mädels passiert, dürfte jedem Forenmitglied dämmern...

Und deshalb sollte man gefälligst auch die Patschhändchen von diesem Schrott lassen - da sind wir aber viel, viel Besseres gewöhnt, und wenn schon sowas, dann wenigstens Titten, Blut und Schocks. Aber alles sucht man hier vergebens.

Dann doch lieber Pauschalurlaub auf Mallorca mit Neckermann...



Der Lonewolf Pete 

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