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Filme => Reviews => Thema gestartet von: Ed am 14. September 2012, 10:17:25

Titel: FFF-Review 2012: Excision
Beitrag von: Ed am 14. September 2012, 10:17:25
Excision

(http://upload.beyondhollywood.de/images/1347610454_excision1.jpg) (http://upload.beyondhollywood.de/images/1347610454_excision2.jpg)


Trailer:

Story:
Pauline ist kein normaler Teenager. Normale Teenager diagnostizieren sich nicht selbst ein schweres psychisches Problem. Und mit ihrer Diagnose trifft sie leider auch schon den Nagel auf den Kopf. So flüchtet sie in endlosen Tag- und Nachtträumen vor ihrer scheinbar herzlosen, unbarmherzigen und gefühlskalten Mutter und der tödlichen Krankheit ihrer geliebten kleinen Schwester. Dort watet sie durch Blut, erlebt grenzüberschreitende, blutige sexuelle Erlebnisse, wird gleichzeitig zur gefeierten Chirurgin und ist doch letzten Endes nur eine Schlächterin.
Ihr einziges Projekt, und hier ist sie wieder fast normaler Teenager: vorehelicher Sex. Bei ihrer Vorliebe zu Blut, geschuldet einer offensichtlich gestörtem Verhältnis zur einsetzenden Menstruation, scheint der Plan jedoch von vornherein unter keinem guten Stern zu stehen.

(http://upload.beyondhollywood.de/images/1347610454_1.jpg) (http://upload.beyondhollywood.de/images/1347610454_3.jpg) (http://upload.beyondhollywood.de/images/1347610454_4.jpg)

Fazit:
Meine lieben Herren, dieser Film ist…gestört. Man bekommt so ziemlich das was der Trailer einem vermittelt: eine verstörende Mischung aus blutigen Fantasien inmitten der ebenso verstörenden Vorstadt „Idylle“ á la American Beauty.
Der Cast ist schlicht und ergreifend hervorragend: AnnaLynne McCord mimt die gelinde gesagt verhaltensauffällige Pauline mit einer Abscheu, die nur durch die passende Inszenierung ihres ungepflegten Erscheinungsbildes an Widerwärtigkeit getoppt werden kann. Heimlicher Star im supporting cast ist allerdings keine geringere als Traci Lords!!! Eine ehemalige Pornodarstellerin in die Rolle der gottesfürchtige und gefühlskalte Mutter zu casten ist ein gewagtes und mutiges Experiment das nicht nur aufgeht sondern einem genialen Schachzug gleicht. Denn Traci Lords brilliert in ihrer Rolle und man fragt sich, warum die Frau nicht schon eher ins seröse Geschäft gewechselt ist. Muss man gesehen haben. (edit sagt: sie scheint schon länger kleinere Filme zu drehen, ist aber zumindest mir noch nie in Erscheinung getreten vorher). Desperate Housewives‘ Roger Bart als Ehemann und John Waters als Prediger in der Gemeinde passen ebenso toll ins Ensemble und sollte nicht verschwiegen werden.
Die Mischung aus Vorstadt-Drama und blutig-kontroversem, überstilisiertem Arthouse ist auf jeden Fall eins: einzigartig.

(http://upload.beyondhollywood.de/images/1347610454_5.jpg)(http://upload.beyondhollywood.de/images/1347610454_2.jpg)

Warum also nicht mehr Punkte? Ich weiß es nicht. Vielleicht war mir der Film etwas zu dröge, die Darstellung von Pauline zu widerwärtig, vielleicht war es auch von allem etwas. Aber ich fühlte mich stets so abgestoßen, dass man nicht von Unterhaltung sprechen kann.

:6: - :7:

Titel: Antw:FFF-Review 2012: Excision
Beitrag von: Ed am 14. September 2012, 10:18:22
Klare Empfehlung für Patrick - bei allen anderen halte ich mich erstmal zurück ;)
Titel: Antw:FFF-Review 2012: Excision
Beitrag von: JasonXtreme am 14. September 2012, 10:20:52
Also die Bilder sehen sehr interessant aus, und obwohl der sicher nix für mich sein wird, muss ich den denke ich doch mal sehen!
Titel: Antw:FFF-Review 2012: Excision
Beitrag von: Bloodsurfer am 15. September 2012, 17:42:21
Der landet auch auf meiner Liste.
Titel: Antw:FFF-Review 2012: Excision
Beitrag von: nemesis am 09. Januar 2014, 14:45:21
Der Vollständigkeit halber:

Excision 8/10 Wow, der war überraschend heftig. Viel krasser als erwartet. Klasse Schauspieler-Leistungen, beeindruckende Traum-Sequenzen....und am Ende ziemlich niederschmetternd.
Hat mich persönlich sogar mehr geschockt als "I melt with you". Empfehlung meinerseits, dieses krasse
Teenager-Psychogramm.

Echt etwas schwer einzuordnen, der Film. Einerseits nimmt er schon etwas den American Way of Life auf den Arm mit seinen "sauberen" und sehr stilsicheren (und zumeist extrem symmetrischen) Bildern. Es war auch die Intention des Regisseurs, den Film weitestgehend nach Disney Channel aussehen zu lassen in seinen alltäglichen Szenen (was Ausleuchtung und Farben angeht). Überhaupt erstaunlich, was Regisseur Richard Bates Jr. da quasi aus dem Nichts geschaffen hat. Ständig gab es Finanzierungsprobleme, einen guten Teil bezahlte er aus eigener Tasche, teilweise stellte er sogar eigene Möbel aufs Set. Und man sieht es dem Film nicht an, da er handwerklich ausgesprochen sorgfältig und durchdacht gedreht wurde.

Auch wenn der Film anfangs noch einen nicht gänzlich humorfreien Eindruck macht ahnt man schon (spätestens bei Paulines seeehr strangen Traumsequenzen, die fast etwas an Tarsem erinnern) bald, dass es unangenehm werden könnte. Ihre Besessenheit davon, Chirurgin werden zu wollen. Ihre gefühlskalte und kalkuliernende Art (obwohl sie nicht gänzlich emotionslos ist, denn sie liebt ihre Schwester wohl tatsächlich). Sichtlich ein Fremdkörper in der "heilen Welt" des Films. Ein Hybrid aus Satire und Psychodrama mit Bildern, die in Erinnerung bleiben. Gut gespielt, vor allem von AnnaLynne McCord mit Mut zur Hässlichkeit (in Wirklichkeit muss sie sich nämlich nicht verstecken) und Tracy Lords (die wieder beweist, dass da noch viel Potenzial vorhanden ist). Nett auch die Cameos von John Waters, Ray Wise und Malcolm McDowell.

Schwarzhumorig, zunehmend verstörend, und mit einem Ende, das sich gewaschen hat. Es sind immer wieder die kleinen und relativ unbekannten Filme, die einen noch überraschen können.
Titel: Antw:FFF-Review 2012: Excision
Beitrag von: Crash_Kid_One am 09. Januar 2014, 17:24:53
Sehr schön Pierre. Ist sicher kein Film, den man öfter schaut, aber nach deinem Beitrag krieg ich doch direkt nochmal Lust drauf.
Titel: Antw:FFF-Review 2012: Excision
Beitrag von: Ed am 09. Januar 2014, 18:27:54
Sehr schön geschrieben.
Tarsem ist visuell ein sehr guter Vergleich für die Traumszenen.
Titel: Antw:FFF-Review 2012: Excision
Beitrag von: Max_Cherry am 09. Januar 2014, 20:57:23
Eines Tages...  der muss eigentlich was für mich sein...
Titel: Antw:FFF-Review 2012: Excision
Beitrag von: Max_Cherry am 15. Juni 2014, 23:34:57
So eben gesehen und ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll.
Irgendwo zwischen  :5: und  :7:
Titel: Antw:FFF-Review 2012: Excision
Beitrag von: Elena Marcos am 16. Juni 2014, 10:18:17
So eben gesehen und ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll.
Irgendwo zwischen  :5: und  :7:

Das ist aber nicht grad eindeutig ...
Titel: Antw:FFF-Review 2012: Excision
Beitrag von: Max_Cherry am 16. Juni 2014, 12:29:55
So eben gesehen und ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll.
Irgendwo zwischen  :5: und  :7:

Das ist aber nicht grad eindeutig ...
richtig :)
Titel: Antw:FFF-Review 2012: Excision
Beitrag von: Crash_Kid_One am 16. Juni 2014, 15:50:14
Du hasch keen Plan :D
Titel: Antw:FFF-Review 2012: Excision
Beitrag von: Max_Cherry am 16. Juni 2014, 20:46:18
Nach etwas Bedenkzeit liegt er so bei   :6.5: , handwerklich war der schon top.
Das Ende kam mir viel zu schnell und zu brechstangenmäßig. Wirklich spannend war der Film auch nicht.
Puh, ehrlich gesagt, weiß ich nicht mal genau, warum der so eine Wertung bekommt, aber irgendwas hat er.
Tracy Lords hat gut gespielt und der Vater auch.
Titel: Antw:FFF-Review 2012: Excision
Beitrag von: Crash_Kid_One am 16. Juni 2014, 20:48:49
Spannend ist er nicht, das stimmt schon.
Ist ja auch eher wie oben mal geschrieben ein "Teenager Psychogramm", ein "Drama" wenn man so will ;)
Titel: Antw:FFF-Review 2012: Excision
Beitrag von: Max_Cherry am 16. Juni 2014, 20:51:59
Spannend ist er nicht, das stimmt schon.
Ist ja auch eher wie oben mal geschrieben ein "Teenager Psychogramm", ein "Drama" wenn man so will ;)
Ja klar, aber irgendwas fehlte mir und so wirklich herausragend fand ich die olle auch nicht. Naja, eine gewisse Faszination hat er.
Titel: Antw:FFF-Review 2012: Excision
Beitrag von: Crash_Kid_One am 09. März 2016, 17:06:00
Titel: Antw:FFF-Review 2012: Excision
Beitrag von: Freddy am 25. März 2017, 00:57:56
Mich wundert gerade beim Durchgehen des Threads, dass der hier so gut wegkommt.

Excision  :1:

Gott sei Dank hat der Film nur ca. 80 Minuten gedauert. Das war eine absolute Qual.
Schon in der Eröffnungs-Sequenz konnte ich der Hauptdarstellerin nichts abgewinnen.
Im restlichen Film hat sie mich nur noch angeekelt und mit ihrem doofen Gesichtsausdruck und arroganten Gehabe nur noch genervt.

Grausames Zusammenspiel der Hauptdarsteller. Null Authentizität.
Der erste Eindruck der Hauptdarstellerin hat sich also bestätigt. Lediglich die kleine Schwester war ein Lichtblick.

Die "Traum-Szenen" wirkten irgendwie total fehl am Platz. Als hätte man etwas erzwingen wollen - im Motto: Hauptsache eine blutige, ekelerregende Szene mit möglichst viel nackter Haut raushauen.

Mir liegt seit dem Drücken der Play-Taste ein Wort auf der Zunge: geschmacklos

Ihr kennt meinen Filmgeschmack mittlerweile recht gut. Ich bin ein Fan von künstlerisch angehauchten, extravaganten Filmen mit Hang zum Surrealen etc.
Und ich kann normalerweise wirklich jedem Film etwas positives abgewinnen. In diesem Falle wäre das aber wirklich nur die rein handwerkliche Umsetzung. Deshalb die 1 / 10
Gewiss schaue ich den kein zweites Mal. Auch ins Regal kommt der mir nur übergangsweise, bis ich weiß, was ich damit mache.

Durch diesen Film weiß ich die ganzen Noe´s, Refn´s und Lynch´s wieder tausendfach mehr zu schätzen. Dafür könnte ich hier dann sogar noch einen halben Punkt Aufschlag geben... :D

Vielleicht muss ich den erstmal etwas sacken lassen, kann sein. Aber das ist meine (vielleicht zu subjektive und übertriebene Meinung) direkt nach dem Film.
Titel: Antw:FFF-Review 2012: Excision
Beitrag von: Max_Cherry am 25. März 2017, 09:41:50
Das ist schon vernichtend.
Titel: Antw:FFF-Review 2012: Excision
Beitrag von: Freddy am 25. März 2017, 11:08:19
Jap. So eine extrem negative Wertung habe ich auch erstmalig abgeliefert.
Ich bin jetzt - am Tag danach - aber noch immer derselben Meinung.